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Ruedi

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Alle erstellten Inhalte von Ruedi

  1. Ruedi

    Ich warte hier

    Hallo Sushan und alle Beteiligten, habe den Thread verfolgt und stimme mit dem Grundtenor überein, finde auch Dichtels Vorschlag gar nicht schlecht, es bei der 4. Strophe zu belassen. Was ich gerade witzig finde ist, dass ausgerechnet der gelbe Backsteinweg ("yellow brick road") aus dem Hollywoodfilm "Das zauberhafte Land" / "The Wizard of Oz" mit Judy Garland stammt (auf den auch Elton John mit dem Song und Album "Goodbye Yellow Brick Road" Bezug nimmt). Wo doch die meisten Kommentatoren die zu starken "hollywoodmäßigen" Bilder und Worte aus den ersten 3 Strophen angesprochen haben. erheiterte Grüße Ruedi
  2. Ruedi

    deinen hauch im nacken

    Hallo Perry, ich finde dein Gedicht in puncto Klang / Wortwahl und Form durchaus gut gelungen. Es lässt in mir zunächst ein Gefühl von Sehnsucht und Fernweh aufkommen. Dennoch habe ich gespürt, dass etwas für mich reibt, gedanklich nicht wirklich zusammenpasst. Nach mehrfachem Lesen und Studium der Kommentare glaube ich, dass Du zwei ganz verschiedene - gegenläufige - Motive des Unterwegsseins vermischt hast, die sich in meinen Vorstellungen widersprechen. Am Anfang herrscht für mich Fernweh, Abenteuer, Suche, Forschung (der Weg ins gelobte), jedenfalls ein gewolltes Unterwegssein. Dazu passt das Hoffen auf Atlantis Aufstieg. Und dann in der 3. Strophe die Anspielung auf die Odyssee, den verzweifelten Wunsch nach hause zu kommen, Heimweh, Sehnsucht nach der Gattin (was immer das emotional für einen antiken Griechen bedeutet haben mag). Ein unfreiwilliges, von den Göttern erzwungenes Unterwegssein. Und diese beiden Motivlagen gehen für mich stimmungsmäßig so gar nicht zusammen. Klar können in beiden Situationen die Reisenden glücklich über die Heimkehr sein. Aber für mich sind das zwei Geschichten, die nicht in denselben Handlungsstrang gehören. Ich glaube daran scheitert dein Gedicht im Moment inhaltlich. Ich denke, Du solltest dich für eine der beiden Geschichten entscheiden, um Konsistenz reinzubringen. Dichtel hat das in der ersten Strophe seines Vorschlags ganz in diesem Sinne gebracht und das Suchmotiv durch ein Heimkehrmotiv ersetzt. Zu Atlantis in der 2. Strophe habe ich noch ein zwiespältiges Verhältnis. Hat nichts mit der Odyssee zu tun. Ein Bild mit Kirke, Scylla und Charibdis oder den Sirenen wäre passender, wenn Du mit der Heimkehr weiterarbeiten wolltest. Willst Du auf die "Forschungsreise" hinaus, müsstest Du umgekehrt die Referenzen auf Ithaka/Odysseus streichen. Soviel von mir. LG Ruedi
  3. Hallo Carry, die Schlussstrophe lässt mich vermuten, dass dies ein religiöser Text ist. Liege ich richtig? Ist das eine Illustration zum Thema "Erlösung"? LG Ruedi
  4. Hallo Eiselfe, als Mann stelle ich mir ab und zu vor, dass meine Frau solche Gedanken hat. Dann überkommt mich eine stille Panik, vor lauter Angst, sie könnte beschließen an ihren Entscheidungen nochmal etwas zu ändern. In diesem Zusammenhang ist die letzte Zeile deines Gedichtes eine gewisse Erleichterung. Obwohl ich glaube, dass in der hinteren Hälfte ein "es" fehlt. Gerne gelesen Ruedi
  5. Ruedi

    Heinz Rudolf Kunze zum 60. Geburtstag

    Vorbemerkung: Mein spezieller Lieblingsschreiber Heinz Rudolf Kunze wurde Im November 2016 60 Jahre alt. Das war für mich Anlass für den folgenden kleinen Prosatext, der nur ein Ziel hatte: Möglichst viele Anspielungen auf Titel und Zeilen von Kunze-Songs in sich unterzubringen. Nur das allerletzte Wort ist von mir und kein Zitat (hoffe und glaube ich). Aus meinem Tagebuch (Kleiner spielerischer Gruß) Will man – entgegen besseren Wissens – dem Sänger doch glauben, so umwabert mich ein Hauch von Leichenstarre, denn ich bin bei der Post (kein Scherz). Dabei habe ich niemals zu atmen vergessen, warum sollte ich also tot sein? Seltsam: auch in der Leichenhalle macht man Musik. Ich hatte einen Albtraum: Jesus Tomahawk tanzte einen Kriegstanz um einen Scheiterhaufen aus brennenden Händen. Von Peitschen vorangetrieben folgten ihm die verängstigten Teitschen im Gänsemarsch. Im Hintergrund zupfte Goethe auf seinem Banjo den Soundtrack. Der alte Herr klang schauderhaft. Bei dem Tohuwabohu war das aber wahrscheinlich kein Wunder. Kinder war ich froh, als ich aufwachte! Ich stand auf, ging pissen und sah mich schaudernd im Spiegel: Zahnbelag. Der Tag war gelaufen, mein Stirnenfuß rieb sich Blasen. Nach dem Balkonfrühstück wollte ich mich nochmal auf Lola werfen, aber der wollte sich die Brust rasieren. Was also tun, Chef? Menschen schlachten? Ach nee - aber was wär mir lieber? Erstmal die Brille suchen, dann sehen wir weiter. Den Fernseher an. Irgendwo muss doch gute Unterhaltung zu finden sein. Stattdessen nur Akrobaten und Clowns mit grässlichem Lachen. Einer schreit ständig „Feuer“ und tatsächlich: zum Schluss der Vorstellung lauter Schaum auf dem Sand der Arena. Und auf meiner Uhr. Beim Zähneputzen gesabbert…. Auf dem Weg zur Arbeit denke ich an Philip und Mabel. Die sind jetzt auch schon lange weggezogen und wir sind uns verloren gegangen. Erst fand er sie für mich in Feuerland, dann hat er sie mir ausgespannt. So merkt man, was wirklich zählt: Ich vermisse sie. Und ihn, unseren ständigen stillen Gast, auch. Tja, Abschied muss man üben. In der Arbeit nichts Neues. Ich entziehe mich der Belagerung durch die Händler. Als ich aufbreche brennt nur in der Lobby noch Licht. Ich gehe den Bach runter bis zum Meer. Abends am Hafen. Diesen Winter blieb er eisfrei -Klimawandel? Ich betrachte orange-violette Wolken, denke an Madagaskar und träume von meiner Tausendschön. Ein Blick, ein Kuss mit Leib und Seele und es wurde größer als wir beide. Damals glaubte ich, sie säße am längeren Hebel und ich gab ihr alles, was sie wollte. Sie glaubte umgekehrt dasselbe von mir, bis uns eines Tages auffiel: alles gelogen. Sie ging aus dem Haus wie tollwütig, mit Schaum vor dem Mund. Ich lausche und bin einfach nur vorhanden. Nur ein Abend vor vielen Morgen danach. Die Wellen klingen wie schlafende Hunde. Nirgends ein Flüchtlingsboot in Sicht. Aber überall sonst im Lande: Ghettodämmerung.
  6. Bilder in mir: Ein Kanu aus älterer Zeit Holz, kein aufgepumptes Plastik auf dem Wasser, eine Leine von Bug zu Heck gespannt über Stecken wie Masten verlaufend unsinnig, kein Segelboot, Zier? Bierfilze über Leine gebrochen mit (Holz)Klammern festgesteckt wie graublaue Wimpel auslaufendes Kreuzfahrtschiff Filze an Fahrrädern flappen Kinderspiel, Indianer, Karl May Filze fallen mit der Zeit.
  7. Ruedi

    Ein kühler Zug..

    Hallo Bernd, kann es sein, dass in der 3. Strophe, zweite Zeile etwas den Raum "füllt"? "fühlt ergibt für mich nicht wirklich etwas sinnvolles, LG Ruedi
  8. Ruedi

    Bedrückendes bleibt!

    Bitter. Und letztlich schildert der Text Sinnlosigkeit. In deiner gewohnten Manier gekonnt. Langsam aber macht sich in mir der Gedanke breit, Du ruhst dich in der von dir gewählten Form / Nische auch ein wenig aus. Sorry Ruedi
  9. Danke euch beiden.
  10. Ruedi

    Agathe

    Sehr schön, habe ungemein gelächelt. LG Ruedi
  11. Ruedi

    Juveniler Abschied

    Wenn der Spross unserer Herzen aus Schatten sich zum Licht hin drängt. Wenn er unter Wehenschmerzen die Wurzeln in den Felsen zwängt, den man das eig’ne Wollen nennt. Ein Plan zu Wachsen, ausgeheckt vom Leben, das sich selbst erkennt. Wenn dann der Trieb zum Stamm sich streckt und Laub trägt, das dir Schatten schenkt. Dann lässt Du los und siehst den Baum selbständig stehen. Ungelenkt vom liebend elterlichen Zaum zieht dein Kind freudig seine Bahn. Befreit und mutig, voller Kraft lässt es dich steh’n und geht voran wie einst Du selbst mit Leidenschaft. Kehrt dann und wann zurück doch bleibt nicht mehr. So ist es und ist gut. Es war dir nur gelieh’n auf Zeit. Den Kreis zu schließen fordert Mut. 13.8.2018
  12. Hallo Perry, wieder ein sehr gut getroffener Schnappschuss einer bestimmten Stimmung. Solange das LI nur ab und zu den bequemen Weg geht, ist ja nichts dagegen einzuwenden. Denn so verstehe ich dich: Kleine Schritte (in die Kneipe) statt großer Reise. Zweifelsohne bequemer. Kann ich schon gut verstehen. Kleiner Hinweis: Der "verkehrlärm" soll wohl ein "verkehrslärm" sein, oder? LG Ruedi
  13. Ruedi

    Igel & Rabe

    Hallo Carry, ein schöner heiterer Text. Nach dem lesen der Kommentare habe ich ihn ein zweites Mal (laut im Kopf) mit etwas mehr Aufmerksamkeit gelesen und festgestellt, dass die eine oder andere Zeile reibt, nicht ganz rund klingt. Dies gilt insbesondere für die gesamte zweite Strophe. Ich dachte auch, das macht nicht so viel aus, macht es aber beim lauten Lesen doch. das hört man, auch ohne Experte zu sein und es benennen zu können. Ich für mich habe angefangen Silben zu zählen. Das ist etwas einfacher, als auf die Hebungen zu achten. Und da stelle ich fest: In der ersten Strophe hast Du das Schema 8-7-8-7 (Silben je Zeile), in der letzten 8-8-8-8. Beides klingt gut. In der zweiten Strophe sieht es so aus: 9-8-9-9. Das klingt nicht gut. Auch ohne die Berücksichtigung von Jambus / Trochäus. Ich habe festgestellt, das die Angleichung der Silbenzahl nicht gar so schwer ist (ein Füllwort weglassen oder einfügen, aus "gehen" "geh'n" machen oder umgekehrt z.B.) und regelmäßig lesen sich die Texte dann besser als vorher. Danach kann man ja auch auf die Hebungen achten. Ich möchte dich also ermutigen, da noch ein bisschen zu feilen. Deine Gedanken sind es wert, wie auch Walter schon geschrieben hat. Die 2. Strophe könnte dann mit einem Fassonschnitt auf 8 Silben so klingen: Zu ihm gesellt sich ein Rabe krächzt ihm fröhlich Guten Morgen, ach, hätte ich diese Gabe zu fliegen statt erdgeborgen Klingt aber noch nicht gut, weil in Zeile 1 und 3 unbetonte Silben aufeinanderfolgen (sich ein; ich diese). Dem lässt sich durch eine Umstellung abhelfen - dichterische Freiheit usw.: Zu ihm gesellt ein Rabe sich krächzt ihm fröhlich "Guten Morgen, ach, hätte diese Gabe ich, zu fliegen, statt erdgeborgen Und jetzt stellen wir fest, dass die 8 Silben in der letzten Zeile doch keine so gute Idee waren, weil jetzt hier zwei betonte Silben hintereinanderstehen. (statt erd-...) Also stellen wir die anfängliche Silbenzahl wieder her, damit der Rhythmus passt und nehmen die eingeschmuggelte Silbe einfach mal in Kauf. Dabei kann man das anfängliche "hier" verwenden oder auch ein passendes anderes einsilbiges Wort: Zu ihm gesellt ein Rabe sich krächzt ihm fröhlich "Guten Morgen, ach, hätte diese Gabe ich, zu fliegen, statt nur erdgeborgen Und so könnte man - Zeit und Wollen vorausgesetzt - aus einem netten gereimten Text einen gut gereimten Text machen. Wie gesagt: Nur Mut und nicht böse sein. LG Ruedi
  14. Ruedi

    Denksport: Wer ist für wen da?

    Das Publikum für den Künstler? Der Polizist für den Bürger? Der Spieler für den Ball? Der Verkäufer für den Kunden? Der Patient für den Arzt? Der Pfarrer für die Gläubigen? Die Käufer für den Supermarkt? Die Werkstatt für das Auto? Der Schüler für den Lehrer? „Die Wirtschaft“ für „die Menschen“? Die Wähler für die Abgeordneten? Der Vorstand für die Firma? Der Leser für den Text? Das Forum für die Leser? Die Autoren für das Forum? 13.8.2018
  15. Ruedi

    Eis-Elfe

    Hallo Eiselfe, wie wär's mit folgender Anregung: Kann nicht essen mehr noch schlafen Die Hitze ist mir Stress und Strafen LG Ruedi
  16. Fast schon brutal düster. Erinnert mich an "Der Wanderer" von mir. Das behandelt eine ähnliche Atmosphäre von Zweck- und Sinnlosigkeit. Sehr konsequent die Eindrücke gesammelt. Gut, dass es dir wieder besser geht. LG Ruedi
  17. Ruedi

    Versuchung

    Hallo Frank, beruht das auf irgendeinem Sagenstoff? Einer Legende oder einer Erzählung? Es ist dir angemessen düster gelungen (ein paar Tippfehler könnte ich dir zeigen). Sehr "gothic", romantisch stimmungsvoll. LG Ruedi
  18. Hmmm, wenn die Trennung nicht schwerfiel, dann war die Beziehung vielleicht auch nicht erwähnenswert, oder? Ein bisschen klingt der letzte Satz deiner Schilderung nach Teenager-Miteinander-gehen: Mal einen Abend rumgeknutscht, am nächsten Tag bemerkt, dass es ein Irrtum war und ohne Drama sein gelassen. Das macht die Zeilen ziemlich unglaubwürdig. Meiner Erfahrung nach ist eine Trennung fast immer schmerzhaft, auch wenn man eingesehen hat, dass es nicht passt. Und erst recht, wenn man vorher eine Zeit lang gemeinsam gelitten und sich bemüht hat, also noch etwas emotional investiert hat. Vielleicht bin ich auch nur anders gestrickt als dieses Paar, mag sein. An deiner Stelle würde ich über den Schluss vielleicht nochmal nachdenken. LG Ruedi
  19. Ruedi

    Stimmenchor

    Hallo fairykate, dies ist mal wieder ein Beispiel für ein Gedicht, das ich zunächst nicht verstanden habe. Erst, als ich die Kommentare las, wurde mir das Thema klar. Das könnte daran liegen, dass Männer eher nicht dazu neigen, sich so direkt selbst zu verletzen. Wir saufen eher, wenn wir was runterzuschlucken haben. In meiner weiteren Familie hat jemand ein ähnliches Verhalten entwickelt. Die junge Frau sprach aber nicht von Druck, etwas rauszulassen, sondern vom Verlangen, überhaupt noch etwas zu spüren. Sie spürte sich ihren Worten nach selbst nicht mehr. Ich war ja im Leben auch schon mehr als einmal unglücklich. Dennoch: Ich tue mir zugegeben schwer damit, dieses Verhalten nachzuvollziehen. Ich würde eher jemand anderem Schmerzen zufügen, als auf meinen Schmerz und Kummer noch was körperlich draufzusatteln. Ich nähme eher in Kauf, die Falschen leiden zu lassen, als mich selbst noch mehr leiden zu lassen. Mit Interesse gelesen. Ruedi
  20. Ruedi

    Sommermorgen

    Hallo Carry, gut gelungen, schön beschrieben. Hat auch mich mitgenommen. Hier gefällt mir die Idee, dass der Himmel im Laufe des Tages enger wird - wie unsere Möglichkeiten, aus dem Tag noch etwas Besonderes zu machen. Das ist für mich ein besonders schöner Vergleich. Strophe 3 als Ganzes erzählt mir dann leider nichts Neues mehr und könnte daher von meiner Warte aus im Moment ersatzlos entfallen. Er treibt auch nicht die Stimmung weiter, da das, was hier steht, bereits in den ersten beiden Strophen deutlich wird. Die jetzige Strophe 4 ist dafür dann wieder sehr gelungen und der melancholische Schlußsatz, der ja eine halbe Strophe ist, wirkt gerade durch diese Verkürzung stark auf mich. Gerne gelesen und genossen. LG Ruedi
  21. Hallo Perry, wie erholsam, nach drei Texten, denen ich lieber kein Feedback gab, wieder etwas gekonntes zu lesen. Die ersten beiden Strophen wie ein Kurzfilm für mich - ich nehme die Worte meist ja erstmal sehr direkt entgegen. Eine Beziehung hat geendet. Ob durch Verlassen oder den Tod ist offen. November, sicher auch in der Stimmung des LI. Ein Entgegenwirken dem Schmerz durch spielerische Aktivität, konstruktive Ablenkung. Dann das andere Ende des Spannungsbogens, der Kontrast: Nacht voll Feuer. Hitze, das Gegenteil des Schnees aus der Strophe vorher. Ich frage mich: Aus was bestehen die Glutnester, die ausgetreten werden müssen? Was genau brennt? Zorn und Wut über den Verlust? Brennender Schmerz oder brennende Begierde kommen mir auch in den Sinn. Dein Text lässt viel Raum für die Fantasie. LG Ruedi
  22. Ruedi

    Besuch!

    Hallo Bernd, gefällt mir besser als viele deiner anderen Texte, weil die Grundstimmung hier mal nicht so melancholisch, sondern etwas fröhlicher ist. Ansonsten: Wie fast immer schön und präzise auf den Punkt eingedampft. LG Ruedi
  23. Ruedi

    Hitze und kein Ende

    Hallo Eiselfe, nett gereimt. Ich sitze gerade in einer Ferienwohnung am Mittelmeer und habe etwa die selben Temperaturen wie ihr in Big D. Allerdings haben wir auch eine Klimaanlage ..... ^^ . Für mich ist ja die Klimaerwärmung nur insoweit menschengemacht, als es sich dabei um die Antwort des Universums auf den Rudi Carell-Song "Wann wird's mal wieder richtig Sommer?" handelt. Dir und Sushan die besten Grüße vom Strand. Ruedi
  24. Ruedi

    Familie am Strand

    Vier mal Salz auf unserer Haut Vier Sonnendome d'rauf gebaut Kiefernschatten, wo wir liegen Blauer Traum, durch den wir fliegen Ein sanftes Meer, das für uns rauscht Ein steter Wind, den wir belauscht Im Hier und jetzt und ganz entspannt genießen wir das warme Land Und um uns nacktes Leben spielt mit Bällen, Wellen, ungezielt - dem Arbeitskarren ausgespannt Ein Tanz am Meer, am Felsenstrand 2.8.2018
  25. Ruedi

    Meine Sehn-Sucht

    Manchmal, sehr selten, fast nie überkommt sie mich, ich spüre sie wie ein Seufzen in einsamer Nacht, wenn sie mich zum Kinde macht. Ich werde notgedrungen weich. Ich fühl' mich arm und doch auch reich. Sie schmerzt und ängstigt mich, behauptet, sie währe ewiglich, umklammert mich mit tausend Armen, kennt keine Ruhe noch Erbarmen, raubt mir den Schlaf, die letzte Rast. In steter Unruh, voller Hast verzehrt sie Kraft und Energie, tilgt Freude und Melancholie, lässt nur den dunklen Todestrieb, will, daß ich mich in sie verlieb', in ihr verlier', vergeß' und sterbe, in ihrer kalten Glut verderbe, in ihrer Todesliebe untergeh', wie grüner Zweig in weißem Schnee. Sie hat nicht Name noch Gesicht, bleibt meist, bis daß der Tag anbricht. Sie ist kein Bild und spricht kein Wort, sie findet mich an jedem Ort, dringt in mich ein und bändigt mich, macht mir mein Streben lächerlich. Ist meine Feindin, Lieb' und Fluch, mein' Sehnsucht und mein Leichentuch. Peitscht mich zum Größten und zum Kleinsten, zum Höchsten, Tiefsten und zum Feinsten, raubt mir Verstand und Selbstkontrolle, bis daß ich ihr Verehrung zolle. Bindet mich in Freiheitsliebe, erregt all meine dunklen Triebe, lässt mich nicht atmen oder rasten, schilt mich Trottel und Phantasten, verdunkelt alles, erhellet nichts, mein Satan am Tag des Gerichts. Nichts Falsches wird vor ihr besteh'n, bin in ihr sehend und geseh'n, Werd' vor ihr kraftlos, machtlos, dumm, mein Geist verschwindet, lässt mich stumm. Ich liebe und verfluche sie, versteck' mich in Melancholie, müsst' von ihr lassen, sie endlich hassen, ihr Kraft und Energie verwehr'n, sie in mir trinken und verzehr'n, sie kauen, schmecken und besiegen, vor ihren Augen Gleichmut kriegen. Ich müsste, doch ob ich auch werde, weiß ich nicht. Auf dieser Erde gab's andr'e schon, die dies versuchten - ich nenn' sie manchmal die 'Verfluchten' - die mehr und besser als ich dachten, die, was ich dachte, schon mal sagten und doch zu keinem Ende kamen. Da wünsche ich mir dann ein 'Amen', das dieser Sucht ein End' bereitet und mich den sich'ren Weg geleitet. So Gott mir diese Gnad' gewährt, mag's sein, ich überleben werd'.
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