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Ruedi

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Alle erstellten Inhalte von Ruedi

  1. Auch hier wieder die scheue Erkenntnis, dass Verstandenwerden nicht deine - falls überhaupt - oder müsste ich aus den nicht mehr so strahlenden Straßen am Nachthimmel mir mehr Milch saugen? Wo ist die Priorität? Verständnis wird ja meistens überbewertet. Was ist geteilte Ahnung gegen die fast ewige Schönheit der um sich selbst Kreisenden? Milchstraßen, Kreisel, Planeten, Gedanken, Egos, Poeten, Sonnen, alles dreht sich im Taumel, lässt sich nicht stoppen, bietet immer neue Anblicke. Nur für sich selbst da. Von Menschen ungesehen.... [Nicht so ernst nehmen. Bewusstseinsfluss mit Augenzwinkern.]
  2. Hallo j.w.waldeeck, das ist ein durchaus beeindruckendes Gemälde aus Worten, was Du hier eingestellt hast. Es geht mir ähnlich wie bei einigen Texten von Heinz Rudolf Kunze: Sie hinterlassen einen Eindruck oder eine Stimmung, ohne dass man die Worte und Neologismen wirklich verstanden hätte. Vielleicht sind sie auch gar nicht zu verstehen, weil Du damit deine ganz persönlichen Eindrücke in ganz eigenen Metaphern zum Ausdruck bringst. Mal ein paar Beispiele für Bilder, die mich ansprechen: Bei zwei Stellen allerdings laufen mir ein wenig Schauder über die Haut, weil ich hier fast schon Satire heraushöre: Das ist mir persönlich too much, zu verstiegen. Soweit meine Sicht auf deinen Text. Viel Spaß weiterhin! Ruedi
  3. Hallo Perry, ein Thema, wie es aktueller nicht sein kann, gegossen in deine bekannte 3mal3-Zeilenform. Inhaltlich stellst Du dir die Fragen, die mir auch durch den Kopf geistern: Wo kommt das Virus her, wie wird es mutieren, was wird es mit uns noch anstellen? Was mir auffällt und mich beim Lesen ehrlich gesagt aus dem Tritt bringt ist, dass Du (absichtlich?) Binnenreime eingestreut hast, diese sich aber nicht durchziehen. Zuerst mal die Stellen: Ich "höre" die Reime beim lesen, aber sie kommen nie wie erwartet. Irgendwann hattest Du dich ja mal ausdrücklich gegen die Reimerei entschieden, daher finde ich meine Wahrnehmung etwas verwirrend, was mich dann vom Inhaltlichen ziemlich ablenkt. Der durch die Reime geschaffene "Rhythmus", der dann aber doch nicht kommt, torpediert das sanft Fließende, das Du sonst in deinen ungereimten Zeilen so oft glänzend geschaffen hast. Gerne kritisiert Ruedi
  4. Ruedi

    Thanatosiade

    Hallo Hayk, das hat ein bisschen was von der Geschichte vom Brandner Kaspar und dem Boandlkramer (falls Du die kennst). Der Brandner Kaspar macht den Tod besoffen und leiert ihm noch so ca. 11 Jahre aus den Rippen. Der Tod bekommt später Ärger mit den himmlischen Vorgesetzten und lockt den Kaspar auf einen Probeblick ins Paradies. Dann will der freiwillig dort bleiben, weil er alle seine längst verstorbenen liebsten Menschen wieder trifft. Ein sehr versöhnliches Ende also. Bei dir verhält es sich anders. Der Mensch triumphiert durch die Weitergabe seiner Gene inkl. der notwendigen Aufzucht über den Tod. Der Tod bleibt aber der Feind, wird nicht zum Saufkumpan wie beim Kaspar. Weniger versöhnlich, also. Aber auch interessant. Obwohl ich ja vermute, dass Freund Hein unsere Bemühungen, ihn zu überwinden (z.B. durch gesundes Essen, Sport, Nichtrauchen...), noch geduldiger aussitzt, als einst Helmut Kohl oder Angela Merkel unerfreuliche Situationen - und am Ende einfach mal die Sense schwingt. Gerne mitgelesen Ruedi
  5. Hallo Lotte, ich frage mich ja, ob in den Zeilen deines LI nicht eventuell eine gute Portion Satire stecken könnte. Ein kleiner Hieb gegen Leute, die nix im Hirn haben, aber dann plötzlich meinen, dass Sie denken und dieses einzigartige Erlebnis dann mit aller Welt teilen wollen. Auch wenn die Gedanken es dann vielleicht gar nicht besonders wert sind (in den Augen des jeweiligen Publikums). Eine alternative Möglichkeit? LG Ruedi
  6. Hallo Gutmensch, ich glaube, wir kennen uns. Da hast Du schöne Reime für ein hässliches Geschehen gefunden. Das hat richtig Tragödienqualitäten. Man weiss ja, nicht verzeihen können belastet sehr, weil es meist auch bedeutet, nicht abschließen zu können. Aber dennoch habe ich hier menschlich tiefes Verständnis. Manche Brüche sind nicht mehr zu heilen, manche Gegensätze nicht mehr zu überbrücken. Das hast Du hier wirklich präzise geschildert und in schön verdichteter Form abgehandelt. Gerne mitgelesen. Ruedi
  7. Hmmm, Freiform scheint ja genau zu wissen, wie Karneval, Fasching usw. aussehen sollten. Allerdings bin ich anderer Auffassung. Als man die christlichen Gebräuche und damit die Fastenzeit noch ernster nahm, da ließen die Menschen tatsächlich vorher nochmal die "Sau raus". Mit volllaufen lassen, erotischen Vergnügungen und allem, was der Obrigkeit missfiel. Danach war ja 7 Wochen Schluss mit lustig. Und je repressiver die Gesellschaft im Rest des Jahres, desto wilder das Faschingstreiben. Daher ist das auch eine eher katholische Veranstaltung (Wir Evangelen saufen's ganze Jahr, um den inneren Zensor mal zu überhören). Ob nun die Masken eher dazu dienten, die Personen, die über die Stränge schlugen, zu verstecken, oder ob sie eher dazu dienten, die bösen Geister an der Nase herumzuführen (durch die sogenannten "Perchtenmasken" hier im Süden), weiß ich nicht. Vielleicht war das ja auch regional unterschiedlich. Das soll natürlich keine Rechtfertigung für ungewünschte Belästigungen, Komasaufen oder sonstige Übergriffe sein. Jeder soll noch allein ins Bett kommen, muss ja nicht immer das eigene sein... Mein persönlicher Pflichttermin ist übrigens jedes Jahr "Fastnacht in Franken" vom BR. Die Sendung des BR mit den höchsten Einschaltquoten im Jahr und von der ARD lange schon begehrt für's Erste. Gibt der BR aber nicht her. Helau Ruedi
  8. Liebe Anonyma, gut, dass es dir wieder besser geht, wenn auch offenbar noch nicht gut (das ist ein bisschen so formuliert wie damals bei der Stiftung Warentest als Sextoys getestet wurden und ein Leser dann fragte, ob in diesem speziellen Fall "befriedigend" höher einzustufen sei, als "gut"). Ich hoffe es wird noch besser. Bei mir hatte es keine speziellen Gründe (außer dass ich dich und #Yue vermisst habe), einfach ein wenig Leben, wenig Ideen und in den letzten Monaten mehrere Bewerbungen und jetzt seit Februar eine neue Stelle, die mehr Zeit frisst als die alte. Du hast mir ja wirklich hier und bei deinem Text von den benötigten Irren sehr ausführlich geantwortet und das weiß ich sehr zu schätzen. Vielen lieben Dank. Auch wenn ich Anregungen nur höchst selten als Änderungen übernehme, nehme ich sie doch sehr gründlich wahr. Die andere Perspektive ist manchmal sehr erhellend (manchmal auch bloß sehr daneben, bei dir aber noch nie gewesen). Hier begann alles mit der Zeile Zunächst war das "Irgendjemand" auch noch normal geschrieben und meine Fantasie ist, dass es vielen Leuten zu viel bedeutet, wenn sie an anderen rumerziehen oder ihnen etwas verbieten können. Natürlich immer nur mit den besten Absichten und nur am Gemeinwohl orientiert und natürlich überhaupt nicht aus narzisstischen Gründen oder weil es die eigene Bedeutung hebt. Meine diesbezügliche Haltung kam ja auch schon in "Filet" zu Ausdruck. Aber erst als ich die Idee mit dem "Irr" am Anfang und "in die Irre gehen" am Schluss hatte, war der Text soweit, zu schlüpfen. Naja und nach der Inspiration kam die Transpiration, kennst Du ja wahrscheinlich. Das Skatspiel und das zugehörige Reizen kam mitten in der Arbeit und fügte sich dann ziemlich gut. Dieser Text ist eindeutig weniger für's Sprachgefühl, eher was für's Hirn. Und die Haltung. Schön, dass Du wieder da bist! Ruedi
  9. Hallo Anonyma, da lässt Du's aber krachen. Ich bin ja so alt, ich habe Ina Deters Lied noch im Ohr aus der Zeit, als es im Radio lief. Interessant, dass Du die Irren (statt der Männer) verbaut hast. Ich wurde dadurch besonders auf das Stück aufmerksam, weil ich selbst gerade einen Text mit dem Wortspiel "Irrgendjemand" u.a. eingestellt habe. Allerdings schreibe ich da aus einer etwas anderen Warte und nicht mit Blick auf das globale Schicksal, sondern auf das gesellschaftliche. Bei deinen Zeilen würde ich gerne noch schauen, wie sie in das Versmaß des Originalsongs passen. An ein oder zwei Stellen bringe ich's noch nicht unter. Aber dazu habe ich leider gerade keine Zeit. Vielleicht später am Tag oder Morgen, wenn ich die Konzentration dann noch aufbringe. Bis dahin alles Gute, bleib xund usw. Ruedi
  10. Hallo Perry, danke für das warme Willkommen. habe mich ja nun länger nicht mehr hier beteiligt, da andere Dinge wichtiger waren - ich kann halt nicht alle Hobbys gleichermaßen pflegen ;-). Interessant, daß Du auf Trump, Putin etc. kommst. Die hatte ich eigentlich in dem Text vom Vortag verbraten ("AfD"). Oder hast Du da etwas gemischt? Hier war die Ursprungsidee, dass irgendjemand immer beleidigt oder wenigstens anderer Auffassung ist - völlig egal, wer etwas wie entscheidet oder unternimmt. Wenn man sich als Gesellschaft vorwiegend nach denen richtet, die am lautesten schreien, dann wird's wohl früher oder später schieflaufen - ist halt meine Meinung. Danke für deine Gedanken! mal sehen, wann ich wieder dazu komme, mal zu kommentieren. Ich muss mich auch mit dem neuen Auftritt erstmal warmlaufen. Von den Reimmuskeln mal völlig abgesehen. Bis bald mal wieder! Ruedi
  11. Irrgendeiner glaubt immer er sei im Besitz der Wahrheit, auf der richtigen Seite Irrgendjemand ist immer im Recht Irrgendwer ist stets der bessere Mensch Irrgendeiner hat immer noch ‘ne Idee zu erziehen, zu verbessern, zu verbieten Irrgendwer bildet immer ‘ne Minderheit Irrgendjemand wird stets diskriminiert Irrgendeiner weiß immer ganz genau was die anderen endlich zu tun haben Irrgendjemand kennt Kassandra persönlich Irrgendwer hat stets viel zu viel Angst Irgendwann trifft man sich dann am Stammtisch und spielt Skat um die Demokratie. Irrgendeiner, Irrgendwer, Irrgendjemand reizen einander wie stets viel zu hoch Wer irgendwie, irgendwo ihrem Spiel folgt, geht in die Irre und verläuft sich wie sie
  12. Ruedi

    AfD

    Angst vor dem € Angst vor Europa Angst vor Migranten Angst vor Veränderung Angst für Deutschland Angst vor Klimawandel Angst vor den Alten Angst vor Untätigkeit Angst vor der Zukunft Angst für Deutschland Angst vor dem Blonden Angst vor der Glatze Angst vor dem Schnauzer Angst vor den Schlitzaugen Angst für Deutschland Angst vor Terror Angst vor Viren Angst vor Verboten Angst vor Allem Angst für Deutschland 8.3.2020
  13. Ruedi

    Courage

    Liebe Anonyma, zunächst mal herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag. Ich war lange Zeit nicht mehr hier und bin froh, wieder etwas von dir hier zu finden. Gleich beim ersten Versuch ;-). Dein Experiment gefällt mir sehr gut und ich halte es für gelungen. Obwohl diese Art der Lyrik auf mich unwillkürlich eher wie ein Spiel wirkt, als wie "Kunst". Häufig aber kommen ja durch die Vermischung mit dem Optischen doch interessante Sachen heraus. Mit dem für mich neuen Look der Site muss ich mich noch vertraut machen. Mal schauen, ob ich gleich wieder etwas einstelle. GLG Ruedi
  14. Ruedi

    Traumhäutung

    Liebe Yue, das ist mal wieder ein faszinierendes Schmuckstückchen aus deiner Juwelenschleiferei. Richtig schade, dass ich es erst heute entdeckt habe. Der Einstieg ist wundervoll surreal. Aus ganz einfachen Worten, die jeder tausendmal gebraucht hat, mit einem metaphorischen Pinselstrich etwas Unvorstellbares, Unmögliches auf's Papier geworfen. Wie könnte man sein leben abstreifen und sehen, was sich dahinter verbirgt, ausser vielleicht, indem man stirbt? Und sofort danach geht es völlig unabstrakt weiter. So ähnlich wie bei Udo Jürgens: "Gabi wartet im Park". Und er geht nur mal schnell Zigaretten holen. Alles fein beobachtet, sofort eingängig und konkret und nachvollziehbar. Durch den ersten gelungenen Satz allerdings wird man dazu aufgefordert, hinter dieser alltäglichen Ebene eine transzendente Zweitbedeutung zu vermuten, die den Leser (sich) fragen lässt, welche Gefühle und Erlebnisse sich eventuell hinter den Bildern des Alltäglichen verbergen. Ob es hinter dem leicht Verständlichen noch weitere Bilder gibt, die sich in den Schatten verbergen. So ähnlich wie der öde Hintergrund in Salvador Dalis Bild von den schmelzenden Uhren ohne die Uhren keine Bedeutung hätte, durch ihr dominantes Erscheinen aber die Möglichkeit bietet, hinter den Uhren in die Tiefe zu blicken, wo der Raum für die eigenen Projektionen beginnt. Nach dem kursiven Ausflug in die herphantasierte Freiheit dann der Absturz ins aufrechte Reich der Realität, wo das LI sich übermäßig stark an den Menschen gebunden fühlt, der ihm diese Freiheit nimmt. Ich weiss ja und Du schreibst es auch hier, dass diese Schilderung nicht aus dem luftleeren Raum hergezaubert wurde. Man sagt, Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Wie wir wissen beginnen alle Wege mit dem ersten Schritt, dürfen aber nicht mit ihm enden, wenn man etwas erreichen will. ich hoffe, es geht euch allen gut! GLG Ruedi
  15. Ich versuch's mal: Trauben hängen süß und prall an den grünen Reben - Birnen, Äpfel überall wird es wieder geben Sommer will zu Ende geh'n zeigt noch, was er kann. Wendet Hitze sich zum Weh'n: Herbst steht nebenan Jahreskreis in Stufe drei läuft in seiner Bahn. Wind und Regen sind dabei, wollen mit ihm fahr'n. Blätterwald in bunter Pracht keine Wünsche offen. Farben, niemals nachgemacht, schmücken Gottes Stoffe. Auf den Wiesen nebenan - Heu ist eingefahr'n - Herbstzeitlose lacht uns an königlich Gebar'n. Wenn die Bäume dann sich wiegen, Wind sich baut und weht. Bunte Drachen steigen, fliegen hoch, so hoch es geht Jahreszeit so voll Genuss Hitze ist vorüber - die Natur erlebt sein muss, bis die Tage trüber. Hallo alterwein, ich hoffe, das gefällt dir. Ganz ohne inhaltliche Eingriffe habe ich's nicht hinbekommen. Übrigens bin auch ich Amateur und was ich dir vorgeschlagen habe, habe ich kurz zuvor nochmal nachgeschlagen. Steht alles hier im Lexikon und ist mit ein wenig Sprachgefühl gar nicht schwer zu hören. Ich hatte gedacht, Du hättest vielleicht Freude daran an dem, was Du schönes geschaffen hast, noch ein wenig herumzupolieren bis es strahlt. LG Ruedi
  16. Hallo alterwein, die Gedicht ist ganz bezaubernd geschildert in seinen Beobachtungen und den gewählten Worten. Du könntest jetzt überlegen, ob es dir auch die Mühe wert ist, es in einen einheitlichen Versfuss zu bringen. Ich denke da an Bezeichnungen wie Trochäus x X x X x X (großes X = Betonung) Jambus: X x X x X x und ggf. Daktylus: X x x X x x X x x Wenn Du dir die erste Strophe laut vorliest, könnte dir auffallen, dass Du hier einen durchgängigen Trochäus, abwechselnd mit 4 Hebungen (1. & 3. Zeile) und 3 Hebungen (2. und 4. Zeile) geschrieben hast, was sehr melodisch klingt. In der nächsten Strophe fängst Du jede Zeile unbetont an: Wir befinden uns also im Jambus. Würdest Du das "Der" vor Sommer weglassen, hättest Du in der ersten Zeile wieder einen dreihebigen Trochäus, wie in der ersten Strophe. Bis zu dieser Stelle dachte ich, das könnte Absicht sein, eine Strophe Trochäus, eine im Jambus - könnte ja ganz reizvoll sein. Leider ging es danach nicht mit dieser Stringenz weiter. Schade eigentlich. Ich denke, Du hättest das Niveau, um dich im Interesse deiner Gedichte auch an diese Hürde zu wagen. Das kann dann ganz anders "swingen". Das soll aber meinen Eingangssatz in keiner Weise schmälern. LG Ruedi
  17. Ergänzend: Du hast da einen alten Song von Peter Maffay in mein Hirn getriggert: Und wenn sie geht, dann geht nur ein Teil von ihr.... LG Ruedi
  18. Hallo das A-, kann es sein, dass es gerade in den ersten beiden Strophen, evtl. sogar am Anfang der dritten öfter mal "ihr" statt "dir" heißen müsste? Ich glaube, sonst wird es unverständlich. Und von der Zeile würde ich auch in der Version "Wenn sie kommt, komm ich mit ihr" abraten. Aber ich bin ja auch ein schmutziger alter (weißer) Mann aint: mit schmutzigen Gedanken. Und bei ist da "aufregen" oder "erregen" gemeint? Das zweite wäre natürlich wieder sexuell verstehbar. Also, sollte da inhaltlich "Was sie aufregt, regt auch mich auf." stehen (was versmaßtechnisch unschön wäre, das gebe ich zu)? Diese spezielle Zeile würde ich durch etwas komplett anderes ersetzen. LG Ruedi
  19. Hallo tocoho, sehr souveräne Reaktion. Respekt. LG Ruedi
  20. Ruedi

    die romantik ist vorbei

    Hallo Perry, sorry, mit meinem Schlussatz habe ich mich wahrscheinlich etwas vergaloppiert. Ich halte es aber für schlimm, Menschen die Hoffnung zu nehmen. Und ich für mich spreche in meinen Werken nicht für die Menschheit, sondern für mich. Du kannst das selbstverständlich anders halten. Kann nur sein, dass ich dann mein Feedback wiederhole. Ich wollte das nicht moralisch bewerten. Deine Änderung mildert das etwas ab. Nix für ungut. Ruedi
  21. Hallo, das A- scheint mich schon zu vermissen, kaum bin ich mal wieder zwei Tage aktiv. Soll ich jetzt rot werden? :cursing: Oder cool bleiben? Ich habe das Gedicht gestern gelesen. Mein erster Gedanke war: Aha, dick und fett im veröffentlichten Zeitgeist verwurzelt. Danach habe ich beschlossen, mich nicht zu äußern. Jetzt also doch. Heute würde ich noch ergänzen: Sehr sehr lang. Zwischen der Nr. 1 und der Nr. 2 erkenne ich eine logische Bruchstelle. Erst ist "der Mensch" Teil der Natur. dann erst erhebt er sich auf zwei Beine und beginnt an dem Ast zu sägen, auf dem er sitzt. Insgesamt ist alles recht ordentlich lesbar durchgereimt. Und lang. Und länger.... Die dahinterstehende Haltung würde ich so umreißen: 1. Früher war alles besser (die Geschichte vom goldenen Zeitalter ist aber auch schon recht alt). 2. Wir Menschen sind als Spezies dumm (besonders die Menschen, die dem Verfasser evtl. nicht zustimmen?) 3. Sogar Bakterien sind schlauer! 4. Wir müssen zurück zur Natur (zu Fuß oder im Auto?) 5. Vom Untergang zu predigen ist fun. An dieser Stelle muss ich mich bremsen, sonst wird's zu polemisch. Punkt Nr. 5 ist ja bereits bezeichnend dafür. Geschürt wird Panik. Ausgeblendet wird, was wir in den letzten 100 Jahren für breite Kreise der Menschheit verbessert haben. Ich befürchte, der Planet könnte tatsächlich unter zu vielen Menschen ökologisch kollabieren (man vergleiche die Bevölkerungszahl um 1900 mit der heutigen). Die Hauptgegenmaßnahme wäre für mich eine Beschränkung des Bevölkerungswachstums als auslösendes Moment für die meisten der ökologischen Probleme (die entstehen, wenn der Mensch sich seinen Lebensraum und seine Ressourcen beschafft, um nicht zu verhungern). Das ist aber mindestens genauso schwer zu bewerkstelligen, wie eine Reduktion von CO2. Denn wer will anderen verbieten, Kinder zu bekommen. Und wer will wem verbieten zu heizen, Auto zu fahren, zu fliegen. Man kann viel verlangen, aber m.E. wenig umsetzen, wenn man nicht eine Art Öko-Diktatur und einen neuen Kolonialismus errichten will. Es gibt derzeit ca. 7 Milliarden Mitspieler, die alle ihr Stück vom Kuchen brauchen und wollen. Wer will es ihnen absprechen? "Es soll am deutschen Wesen einmal noch die Welt genesen?" - Kaiser Wilhelm II. Sind wir endlich wieder soweit? Also in meinen Augen versucht sich dieser Text an einem schwierigen Thema und scheitert daran, weil nur das allseits veröffentlichte und bekannte Zeitungswissen breitgetreten werden, ohne etwas Erhellendes beizutragen (und außer Selbstbeschimpfung und Hoffnungslosigkeit zu verbreiten). Lyrisches Dünnbrett-bohren. Daran ändert auch die Vision der heilen Welt nach dem Untergang der Menschheit nichts. Für einen Anfänger vertretbar, aber nicht wirklich gut. Wenn das A- an meiner Haltung zum Klimawandel interessiert ist, möge er mir eine PN schicken. Soweit meine Stellungnahme. Ruedi
  22. Ruedi

    Jeder Schritt

    Hallo zusammen, man "pfeift aus dem letzten Loch" und "fährt auf der letzten Rille" (das muss aus seligen Schallplattenzeiten stammen). Das sind beides feststehende Redewendungen. Eine Vermischung kann gewollt (Lenkung der Aufmerksamkeit) oder der Schludrigkeit geschuldet sein. Keine Ahnung, wie es sich hier verhält. Das andere Thema erschien mir erstmal wichtiger. LG Ruedi
  23. Hallo das A-, Sternwanderer hat schon recht. Man bettet jemand auf etwas. Der, die oder das Gebettete ist allerdings dann eingebettet in etwas. Das sind feststehende Redewendungen. Als Leser weiß man jetzt nicht: ist es eine Schludrigkeit des Autors, der seine Redewendungen durcheinandergebracht hat, ein Flüchtigkeits- oder Tippfehler oder ist es eine kleine bewusste Spielerei eines Profis, der durch den unwillkürlich auftretenden "Reibeffekt" beim Leser die Aufmerksamkeit besonders auf diese Stelle ziehen möchte. Wie stellt sich das bei dir dar? Strophe 2 Ich vermute, Du meinst die Strahlen der eingebetteten Sterne. Was hältst Du von diesem Vorschlag: In Dunkelheit gehütet (evtl. behütet?) ihre Strahlen für mich (ihre = die Strahlen der Sterne) nie geteilt, leider nicht. (geteilt statt mitgeteilt erscheint mir auch logischer) Strophe 3 würde ich nicht ändern. LG Ruedi
  24. Ruedi

    Jeder Schritt

    Hallo Freiform, die ersten drei Strophen sehe ich noch als in zwei Richtungen interpretierbar an: Einmal konkret - ein Rollstuhlfahrer oder jedenfalls ein (nach einem Unfall) Gehbehinderter, der sich durch mühselige Reha die Fähigkeit des Laufens wieder erwerben will. Oder - im übertragenen Sinn - jemand, der nach einem seelischen Trauma wieder den psychischen aufrechten Gang erlernen will, was nicht minder anspruchsvoll ist. Die letzte Strophe empfinde ich in diesem Sinne als eine Klarstellung: Es geht um den Rollstuhlfahrer, der auch wieder mit seinen Kindern herumtoben möchte. Da geht m. E. das Uneindeutige verloren. Was mich fragen lässt: Sollte man die letzte Strophe im Sinne einer "künstlererischen" Wirkung streichen? Ich bin mir nicht sicher. Zur Form: An einer Stelle wird dein Deutsch über die poetische Freiheit hinaus verbogen. Evtl. fällt dir noch etwas besseres ein als Und grammatikalisch müsste es an der zitierten Stelle "dass" heißen. Ebenso in Strophe 2, Zeile 2. beste Grüße Ruedi
  25. Ruedi

    Kreis

    Hallo Federtanz, interessanter Thread hier. Da seid ihr euch ja ordentlich ins Gehege geraten. Ich habe viel Verständnis für Perry, da ich auch keinerlei Bezug zu den Flüchtlingen im Mittelmeer finde. Der einzige Zugang, den ich in mir zu deinem Gedicht sehe ist der, einen Prozess der Selbstfindung zu beobachten (der dann vielleicht durch die TV-Nachrichten ausgelöst wurde). Ein Prozess, der naturgemäß nur um sich selbst kreist. Das schreibst Du ja am Anfang gleich selbst. Aber da müssen wir alle mal durch, das ist o.k. Mein Lieblingsgedicht (von meinen eigenen) dazu ist hier veröffentlicht und heisst "Der Adler". Kannst Du ja mal suchen. Da habe ich auch das Kreis/Ring-Motiv für die Suche angewendet. Als ich es geschrieben habe war ich noch nicht ganz dreissig und versuchte Rilke zu imitieren. Später eröffnest Du uns einen zweiten Zugang, indem Du den von dir geschilderten Kreis als eine Personifizierung der Ewigkeit erläuterst und das Gedicht als eine Art Dialog mit ihr. Dabei willst Du religiös neutral bleiben. Ein Kreis als unendliche Form ist natürlich korrekt gewählt. Du betest also nicht, auch wenn sich das in einigen Zeilen so anhört. Oder auch hier Letztlich bleibt bei mir aber auch mit dieser Deutung nur der Eindruck eines um sich selbst kreiselnden jungen Menschen zurück, erschüttert zwar von den Nachrichten, aber letztlich zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um tätig zu werden. Außer man lässt den kreativen Akt des Schreibens als tätig werden in diesem Zusammenhang gelten. Aber der Text soll ja eher Was bedeutet "Sal."? Ist da dieser italienische Politiker gemeint? Mein ungefragter Rat: Wenn Du von dir schreiben willst, dann finde heraus, was Du zu sagen hast und sag es. Appelle an die Gesellschaft sind völlig sinnlos und vergebens, solange Du nicht ziemlich berühmt bist und man dir abnimmt, dass Du weißt, wovon Du redest. Beste Grüße Ruedi
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