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Alle erstellten Inhalte von Ruedi
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Hallo Eiselfe, die zweite Version hat nicht die (Sprach-)Melodie eines handwerklich ordentlich gereimten Gedichts. Aber die ungereimte Version ließ mich tiefer blicken und berührte mich daher deutlich mehr, als die gereimte. LG Ruedi
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Hallo Elmar, aufgrund des Gebrauchs so vieler Fachbegriffe, die ich zum größten Teil noch nie gehört oder gelesen habe, muss ich davon ausgehen, dass Du hier weisst, wovon Du schreibst - also ein Gelernter bist. Danke für den interessanten Einblick. Von fern tönt leise der Klang von Schillers Glocke (jedenfalls, soweit es darin um deren Guss geht). LG Ruedi
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Sehr originell. Wirklich Klasse. Selbst draufgekommen oder gut geklaut? LG Ruedi
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Schwarze Sonne
Ruedi kommentierte Frank Gehlert's Thema in der Kategorie Melancholisches, Düsteres, Trauriges
Hallo Frank, erinnert mich an eine Fortsetzung von "Major Tom". Wo er hinging, als er sich "völlig losgelöst" hatte..... Ich nehme an, die "Raumstadion" soll eine "Raumstation" sein. Spannend erzählt, aber ziemlich hoffnungslos. LG Ruedi -
Ostersonntag, bei Nürnberg
Ruedi kommentierte Ruedi's Thema in der Kategorie Fremdsprachige & Mundartgedichte
Vielen Dank allen für die netten Kommentare. Je älter ich werde, desto besser gefällt mir der heimische Dialekt. ich hoffe, ihr hattet Spaß. Ruedi -
Hallo Rosenrot, die Geschichte ist sehr nett und humorvoll. Umso mehr bedauere ich, dass Du nicht die Zeit und Mühe aufgewandt hast, sie auch "in Form" zu bringen. Sie hätte das verdient. Z.B. am Anfang so: Manfred kommt jetzt in die Jahre (4-hebiger Jambus; Marschroute gesetzt) und schon licht sind seine Haare Playboy war er stadtbekannt jetzt fungiert er mehr am Land - alternativ: heute jagt er mehr am Land. Ich habe die (beim laut Vorlesen) betonten Silben mal unterstrichen. LG Ruedi
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Hallo Bernd, ein Junkie-Gedicht? oder verstehe ich das falsch? LG Ruedi
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Hallo Flaco, ein gereimter Witz, sehr hübsch. Auch wenn das LI sein ästhetisches Empfinden und seine Sturheit über die normale menschliche Höflichkeit und Empathie setzt (Man fasst fremde Menschen ja nicht ohne deren Einwilligung an. Die Einwilligung könnte natürlich auch nonverbal erfolgen ). Dann kann's eben mal auch eins auf die Nuss (bzw. die Augen) geben. Was mir auffiel: Bis zur dritten Zeile hatte sich bei ein wenig Spannung aufgrund der Doppelbedeutung von Veilchen - Blume / blaues Auge - aufgebaut und ich war fast enttäuscht, dass dann so schnell eine Auflösung erfolgte. Eventuell könnte man die Handlung so schildern, dass die Aufklärung nicht schon am Anfang geschieht, sondern erst am Ende, dass man sozusagen in der Schwebe bleibt, ob die Dame nicht doch irgendwie positiv reagiert und ihm ein gerade gekauftes Veilchen aus Dankbarkeit für die Beseitigung des Faux-pas überreicht. Nur so eine Idee. Ruedi
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Evangelium des Johannes, Kap 15, Vers 5: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun. (Jesus = Weinstock; Reben = Gläubige) Gibt sogar auf Wikipedia eine kleine Auslegung dazu. In dem Absatz tauchen nämlich auch ein paar unerfreuliche Vergleiche auf, z.B. vers 6 - 8: Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt die Reben und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. 7 Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. 8 Darin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und werdet meine Jünger.
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Hallo Perry, im Januar habe ich selbst tatsächlich einen 60-Zöller angeschafft und das ist für einen Filmliebhaber wie mich endgeil. Und in meiner christlichen Phase habe ich mir öfter herbeigeträumt, mit Jesus mal auf ein paar Bier in die Kneipe zu wandern, um mal auf einige Fragen hoffentlich klare Antworten zu bekommen. Wurde aber nix draus. Da hast Du bei mir an alte und aktuelle Erinnerungen gerührt. Schön. Ruedi
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Wechselbalg
Ruedi kommentierte Angelika's Thema in der Kategorie Melancholisches, Düsteres, Trauriges
Hallo Angelika, ich kenne Wechselbalg in der ursprünglichen Bedeutung von "vertauschtes Kind". Aber nicht in der Klinik vertauscht, sondern ein menschliches Baby, das vom legendären "kleinen Volk" gegen eines ihrer Kinder vertauscht wurde. Habe ich mal irgendwo gelesen. Wurde wohl auf Kinder angewendet, die irgendwelche Besonderheiten in Aussehen und/oder Benehmen aufwiesen, um ebendiese zu erklären. Von daher wurde dies vielleicht auf Kinder übertragen, die einen "unerwünschten" Vater hatten, z.B. einen deutschen Soldaten im besetzten Ausland o.ä. LG Ruedi -
Ostersonntag, bei Nürnberg
Ruedi veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Fremdsprachige & Mundartgedichte
Draussen am Roosen schnubbern zwaa Hoosen an die Schoggoeier, die wo zur Feier der Auferstehung des Herrn im Groos vaschdeggd werrn Vom Haus durch a Fensdder siechdd a Madla Geschbennsdder schläächd die Hend vuur die Goschn, kummd in die Kichn g’schossen und schreidd: „Mama im Garddn, bei die Rabaddn siddsn zwaa Hoosn und midd die Noosen schubbsens die Eier, die wo Du zur Feier vom lebendichen Jesus, jed’s Johr vaschdeggn duusdd quer iebern Roosen. Gibb's den Osterhoosen am End doch in echdd? Des wär mir fei rechdd!“ (22.4.2019) :wbb_w_easter4: -
Hallo Leni, ein sehr eindrückliches Gedicht. Auch wenn ich nicht weiß, was Du davon erlebt hast und was nur spekulativ ausgemalt ist (z.B. die Fixierung in der ersten Strophe). Das Biest / die Mutter tauchte ja schon öfter mal bei dir auf und ich verstehe diese Person als real, wenn ich auch nicht weiß, ob es sich um die leibliche oder die berühmte "böse Stiefmutter" handelt. Jedenfalls wird die "Mama", die wir gewöhnlich mit Schutz, Wärme, Liebe, Kuscheln, Trost, Geborgenheit und vielen weiteren schönen Dingen assoziieren schmerzlichst vermisst. Und das LI fragt sich, ob es selbst schuld ist: Und was es tun kann: Aber hilft ja nix, es ist, wie es ist: Jedenfalls hinterlässt der Mangel beim LI eine zerrissene seelische Ruine: Euphorische Wut ist als Ausdruck gelungen - die Wut wird genossen, heißt das für mich. Lieber eine geile Wut, als gar keine Gefühle mehr, stelle ich mir vor. Und wie könnte es auch anders sein, wenn Eine sehr verfahrene und verzweifelte Situation. Was ich dennoch herauslese ist die Sehnsucht nach der "echten Mama", also der liebevollen. Dieses vernachlässigte Kind hat noch nicht ganz aufgegeben, sonst wäre es nicht so wütend. Sonst wäre die alte Hexe egal. Also gibt es noch einen Wunsch und Antrieb hin zur Verbesserung der Situation. Dies aber ist nicht alleine, aus sich selbst heraus möglich. Es benötigt zwingend die Kooperation des "Biests", dem aber die reine Bosheit, sadistische Freude beim Anblick der Tränen des Kindes unterstellt (?) wird. Eine Situation wie diese erfordert m.E. eine geschützte Umgebung, in der weitere Begegnungen zwischen Biest und Hexe stattfinden könnten und Personen, die diese Begegnungen mit viel Erfahrung moderieren. Und den o.a. Willen zur Kooperation durch das Biest. Ich würde mich nicht verleiten lassen, die Geschichte von "Die Schöne und das Biest" hier zugrunde zu legen. Nicht jedes Biest kann durch genug Liebe von Seiten der Schönen von seiner Biestigkeit erlöst werden. Das anzustreben könnte die Schöne umbringen. Soweit mal meine Gedanken. Ach ja und bei "Nur dieses Biest ...dass Tränen genießt" ist es umgekehrt: das Tränen genießt. LG Ruedi
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Hallo Angelika, wie nett, mal etwas humorvolles von dir zu lesen. Ich kenne die von dir angesprochene Problematik (allerdings bezogen auf das Fränkische): Wenn dir der Dialekt die Muttersprache ist und Hochdeutsch die erste Fremdsprache, bist Du natürlich sicherer im Rhythmus, in der Sprachmelodie und vor allem in den idiomatischen Wendungen als jemand, bei dem dies umgekehrt erlernt wurde (also wie z.B. bei mir). Ich verstehe Fränkisch zwar sehr gut, aber ich wage es nur selten, etwas darin zu schreiben, geschweige denn zu reimen. Ich finde dein Werk - allerdings als dialektal Aussenstehender - im Berlinischen sehr gelungen und inhaltlich frühlingshaft-stimmungsvoll. Macht Laune, bringt einen Hauch Berliner Luft, Luft, Luft mit sich. Handwerklich lässt Du dir ja selten etwas durchgehen, im Gegensatz zu deinem fünfhebigen Jambus, der durchgängig ist. Und der kleine Haken am Ende "Det schlaucht!", dient wohl dazu, nicht vor lauter Schwärmerei abzuheben, sondern schön einen Fuß ganz unsentimental am Boden zu lassen. Kommt mir ziemlich Berlinerisch vor, diese Haltung. Wirklich saubere und unterhaltsame Arbeit. Bin gespannt, ob Heinz etwas dazu zu sagen hat. LG Ruedi.
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Liebe Yue, ich fühle mich glänzend unterhalten und bin gespannt auf die Fortsetzung(en?). Locker-flockig gereimt allerdings mit uneinheitlich langen Zeilen und auch im Versmaß nicht immer sauber. Das mit der Zeilenlänge verschwindet ein gutes Stück im swingenden Sprachrythmus (meist Jambus), an manchen Stellen wird es aber unüberhörbar, dass etwas nicht so ganz passt: Dennoch mit Genuss gelesen. LG Ruedi
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Hallo Perry, mir gefällt die erste Version deines Gedichts auch besser. Sie trägt kaum einen Schatten in sich. Sie ist voll des guten Muts einer länger gewachsenen stabilen Liebe. Und die kleine Andeutung eines Schattens durch die Erwähnung von Romeo und Julia (und damit ihres bekannten Unglücks) wird sofort wieder überstrahlt von dem "unvergänglich" und dem Streichen von Shakespeares Dramatik. In der alternativen Version der dritten Strophe hast Du im Gegensatz hierzu einige "Reizworte" benutzt, die eine Art schlechten Geschmack im Leserhirn hinterlassen: "Ränkespiel", "getrennt" und "stranden". Auch wird diese Möglichkeit des Misslingens nicht verneint (wie in der anderen Version Shakespeares Dramatik), sondern als reale Möglichkeit bezeichnet: "selbst wenn wir....". Und selbst wenn die Liebe im Zustand der Trennung bestehen sollte, so kann sie sich doch nicht mehr erfüllen und gelebt und erlebt werden. Die Alternativversion mag realistischer sein, was ihr zur Ehre gereicht, schöner oder angenehmer aber ist sie nicht. Das Träumerische der ersten beiden Strophen wird konterkariert. Außerdem ist dann der Titel hinfällig, da "Verona" m.E. nur in Verbindung mit der Anspielung auf R&J so richtig sinnvoll ist. Sonst könnte da auch Rom, Barcelona oder Kairo stehen. LG Ruedi P.S.: Und Veronas Feldbusch will ich in diesem Zusammenhang gar nicht erwähnen.
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Hallo Perry, da habe ich mich doch tatsächlich von deinem Gedicht dazu verleiten lassen, mal über den Kranich ein bisschen nachzulesen. Da die erwähnten Kraniche nach Norden ziehen, befinden wir uns also im Frühjahr, wo sie sich in ihre Brutgebiete in Nordeuropa aufmachen, nachdem sie den Winter in Frankreich und der ungarischen Tiefebene verbracht haben. Beim ersten lesen hatte ich den Eindruck von Abschied, Ruhe, Traurigkeit gewonnen. Lied der Stille, die Drossel verzehrt sich, später Gesang.... Selbst die Hoffnung klingt durch "verzehrt" eher nach Hoffnungslosigkeit. Abendnebel, ziehende Raben, deren Silhouetten verwehen. Aber nach den ersten beiden Strophen kommt ja noch die dritte. Da kommt der Kranich und er ruft zum Aufbruch. Und er zieht für den Sommer nach Norden. Die grüne Hoffnung, symbolisiert im grünen (herzschlaggleich pulsierenden) Polarlicht, eventuell? Da diese letzte Metaphorik (der Kraniche und des kommenden Sommers) nicht so ohne weiteres verständlich ist (falls sie überhaupt so gemeint ist) fiel es zunächst gar nicht auf. Aber eigentlich ist der Wechsel von Abschied, Herbst- und Niedergangsstimmung der ersten zwei Strophen zur Schlussstrophe sehr abrupt. Es fehlt der Winter, die Ruhezeit, der vorübergehende Tod. Mal abgesehen von dieser inhaltlichen Rummeckerei aber wieder klanglich sehr gut hörbare Zeilen mit einer enormen Bildwirkung. Genussvoll gelesen. Ruedi
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Ich hab keine Lust und ich hab keine Angst Ich tue schon lang nicht mehr, was Du jetzt verlangst. Ich hab kein Motiv und ich hab kein Profil. Ich stecke zu tief in dem Sumpf in den ich fiel. Du bist nicht egal und Du bist nicht perfekt. Du hast und Du zeigst mir kein einzig Gran Respekt. Du bist manchmal fies und zu mir ungerecht. Du bremst uns oft aus und so geht’s uns beiden schlecht. Wir liefen einst los, damals stets Hand in Hand Wir waren verbunden aus zwei‘n wie Mond und Nacht. Wir ließen dann los und was uns mal verband ist hart abgestürzt und zerriss in wilder Pracht. Wir sitzen im Wrack unter Palmen auf Sand. Das Meer brennt und Venus im Dunkel glänzt und lacht.
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Hallo Yue, Das ist meine Lieblingszeile, obwohl sie ja eigentlich in sich widersprüchlich ist. Das Reich der Fantasie, aus dem sich dein Gedicht im Wesentlichen speist, liegt ja für den Lesenden nicht hinter den weißen Seiten der Bücher oder Bildschirme, sondern im Gegenteil darauf. Schwarz auf weiß (gut, eigentlich im Hirn des Lesers, aber Du weißt, was ich in Bezug auf deine Metapher sagen will, oder? ^^ ). Derjenige bzw. diejenige, die allerdings von diesem Reich den weißen Schleier erst wegreisst - wegschreibt -, für den bzw. die ist die weiße Seite tatsächlich ein Hindernis und eine Herausforderung. Das leere Blatt zu füllen ist schwieriger, als hinterher etwas zu verbessern. Daher gibt es Autoren und Lektoren. Und dieser Gedanke schlägt den Bogen zu deiner letzten Strophe. Dazwischen, von den zwei Zeilen nach der zitierten bis zum Ende der vierten Strophe, lässt Du uns einen wohlformulierten Blick auf dieses Reich werfen. Ich habe ja Game of Thrones nie gesehen, nur mal hie und da einen Artikel darüber gelesen. Es kommt mir vor, als könnte die Serie dein Reich der Phantasie sehr inspiriert haben. Diesen Ausblick möchte ich auch nicht missen. Aber die Stützpfeiler deines Gedichts stecken in meinen Augen in den ersten beiden Zeilen und der letzten Strophe. LG Ruedi
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Hallo Berthold, vielen Dank für dein Feedback als "gelungene Jonglage". Du hast es gepostet, während ich noch an meiner Antwort an Perry und Sushan schrieb. Wie Du siehst, gehen unsere Gedanken in eine ähnliche Richtung. Es freut mich stets, von dir zu lesen. Ich habe deine Kommentare und Posts hier ein wenig verfolgt, obwohl ich selbst jetzt einige Monate weniger aktiv und anwesend war. LG Ruedi
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Hallo euch beiden und herzlichen Dank für das Feedback. Ich habe nach ein wenig Recherche erstaunt festgestellt, dass in diesem Satz von Voltaire, der in meiner Familie öfter mal zitiert wurde und mich seit Kindesbeinen begleitet, wesentlich mehr offene Fragen stecken, als man auf den ersten Blick annimmt. Außerdem habe ich gelernt, dass er von Voltaire stammt. Dieser Satz wurde "bei uns" stets in dem Sinne vorgebracht, dass das Bessere dem Guten überlegen ist und das bloß Gute früher oder später vom Besseren verdrängt wird. So wie die Autos, die ich im Laufe meines Lebens fuhr, tendenziell immer besser ausgestattet waren und immer sicherer und komfortabler wurden (mit Ausreißern). Folgerung: Es lohnt sich also, stets nach weiteren Verbesserungen zu streben, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Die Luft an der Spitze ist dünn und nur wenige kommen überhaupt in die Verlegenheit, sie zu atmen. Eine ganze Menge "Gute" stehen unterhalb des Gipfels. Allerdings ist dies wohl aus dem Zusammenhang gerissen. In dem Zusammenhang, in dem Voltaire dies schreibt, ist - wie ich bei Dritten gelesen habe - eher das Gegenteil gemeint. Er warnt wohl in einem Beispiel davor, wenn man sich in einer guten Lebenssituation befindet, noch weiter nach dem Besseren zu streben, da ebendieses Streben dazu führen kann, dass das Gute von seinem Feind zerstört wird, ohne dass das angestrebte Bessere tatsächlich eintritt. Siehe die ganzen Herren, die eine laufende Ehe zerstören, weil sie das gute (Ehefrau-)Modell durch ein jüngeres ersetzen möchten. Ohne das jüngere Modell dann auch unbedingt zu bekommen. Dieser neue Zusammenhang hat mich doch überrascht. Worauf ich selbst hinaus wollte war, dass bestimmte Begriffe (siehe die obige beispielhafte Aufzählung, beginnend mit "moderner") manchmal ein wenig automatisiert als Verbesserung gelten, ohne dass das unbedingt belegbar wäre. Passendes Label drauf und flugs verkauft sich das Produkt, die Idee, die Haltung oder was auch immer bei bestimmten Leuten wie von selbst (gilt auch für "Bio", "Sonderangebot"...). Ich ziehe also der Leichtfertigkeit eins über. :evil: Oder wahlweise der Denkfaulheit. Dem gedankenlosen Nachlaufen hinter jeder neuen Idee und Mode. Eine zweite Frage ist aber m.E. ebenfalls eingewoben: Kann man "besser" für irgendetwas absolut feststellen? Oder ist es nicht stets vom persönlichen Standpunkt und den persönlichen Kriterien und Anforderungen abhängig, was man als Verbesserung ansieht? Ein Auto, dass weniger Sprit für die gleiche Strecke braucht als das Konkurrenzmodell erscheint sehr schnell als das bessere - aber auch für die Firmen, die vom Benzinverkauf leben? Und ist ein Auto, das weniger braucht, aber nur 2 Personen Platz bietet auch für eine Familie mit 4 Personen besser? Ist der Einsatz einer Maschine in einem produzierenden Betrieb besser, wenn die so viel leistet wie vorher 6 Arbeiter, aber zu einem Zehntel der Kosten? Für den Produzenten ohne Frage. Für den Arbeiter, der arbeitslos wird, sicher nicht. Für den Kunden hängt es davon ab, ob die Ersparnis zum Teil oder ganz an ihn über einen niedrigeren Preis weitergegeben wird. Was ist besser: Die Milliarden Menschen auf unserem Planeten weiter zu ernähren durch noch mehr Landwirtschaft, Viehzucht etc. Oder unsere Zahl durch Geburtenkontrolle langsam wieder auf 2-4 Milliarden runterzuregeln? Und für wen wäre welche dieser Lösungen "besser"? Ich gehe mal davon aus, dass die Beseitigung der bereits Geborenen durch Massenvernichtungswaffen allgemein als "schlechter" bewertet wird. Man könnte ja u.U. selbst betroffen sein. Und wären "weniger Kunden" auch besser für diejenigen, die diese Menschen versorgen und davon leben? Für den Planeten und seine Ressourcen und unsere Mitgeschöpfe wahrscheinlich schon. Aber wollen wir uns am Ende selbst abschaffen - also auch den Typen bzw. die Ische, die mir morgens aus dem Spiegel entgegensieht? Alles nicht so einfach. Diese letzten Punkte waren eigentlich das, was mir durch den Kopf ging, als ich den Text endlich mal ausformuliert hatte. Die Idee hatte ich schon lange. GLG Ruedi
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Der Feind des Guten Das Bessere ist der Feind des Guten. Von moderner, progressiver, ökologischer, ökonomischer, sozialer und gerechter war nie die Rede.
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Ruedi kommentierte eiselfe's Thema in der Kategorie Experimentelles & Wortspieldichtung
Hallo eiselfe, zum Thema "Leben" fallen mir spontan zwei Gedanken ein. Nur von einem kenne ich die Quelle: "Life is what happens to you, while you're busy making other plans." "Leben ist das, was dir passiert, während du dabei bist andere Pläne zu schmieden." (John Lennon) "Wie bringt man Gott zum Lachen? - Man macht einen Plan." (unbekannt) Auf den ersten Blick haben beide Sprüche etwas Resignatives. Es fehlt ihnen der Appell, das Leben anzunehmen, so wie Du ihn niedergeschrieben hast. Aber die dahintersteckende Lebenserfahrung, dass es erstens anders kommt, als man zweitens denkt (noch ein schlauer Spruch in der Richtung), dürfte eine gemeinsame Wurzel haben. Eine Erfahrung, die ich übrigens nur bestätigen kann. LG Ruedi -
Liebe Carry, ich nehme an, das ist genau die Frage, die Du offenlassen wolltest, sonst hättest Du deinen Spruch anders formuliert. Ansonsten habe ich mich nur in die vorhandene Blödelei einklinken wollen. Weil mir der alte Spruch vom Studenten dazu einfiel. Tut mir leid, wenn Du die Verballhornung des Originalsprichwortes nicht goutieren kannst. LG Ruedi
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Hieß das nicht eigentlich "Der Student geht solange zur Mensa bis er bricht"? aint:
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