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Becks

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  1. Becks

    Kritisch beäugte Melancholie

    Diese arme, stetig kritisierte und oftmals wirklich unbegründet negativ beäugte Melancholie, der Baustein unseres Lebens, diese arme Socke. Ich kürze dich ab, sei nicht traurig Cholie. Alles was du tust, ja alles wozu du berufen bist, ist dir quasi inhärent, angeboren, deine Bestimmung! Kommst daher, um wieder nur deinen Job zu erledigen, einen Job, den du wirklich und ohne Zweifel mit gutem Gewissen als Meisterwerk bezeichnen kannst. Doch kaum ist dieser Job erledigt (mit vielerlei Hindernissen, man mag es kaum glauben!) gerätst du plötzlich und scheinbar unweigerlich in die ach so bekannte Kritik, diese Welle der ekligen verbalen Heimsuchungen, die du auswendig könntest, oh Cholie, wären sie dir nicht so zuwider. Sie geben dir zwar die Nahrung und tragen dich weiter, aber ich als stiller Beobachter frage mich: Was habt ihr alle gegen sie? Wo wären wir, wo würden wir stehen, würden wir überhaupt stehen? Wären wir dieser Zeugung entschlüpft, wenn die Mutter nach dem ersten Streit nicht in sie verfallen wäre, um dann schlussendlich zu einer Erkenntnis zu gelangen? Dieser tückische Feind, der Frohsinn, dieser allseits beliebte Blödian, immer ein Lächeln, immer umringt von Bewunderern und Beführwortern! Dabei vergessen alle, wer ihn überhaupt in dieses Licht rückt, wer überhaupt erst möglich macht, dass er glänzen kann, einer Sonne gleich, die das Leben entspringen und gedeihen lässt! Das alles während Cholie in der dunkelsten Ecke aller Ecken sitzt, langsam dahin brütend und wartend. Darauf wartend, die Sonne untergehen zu sehen, um endlich ihre Wirkung entfalten zu können, endlich daran erinnern zu können, welche Zeiten eigentlich wunderbar waren. Cholie, du hast es nicht leicht, deshalb widme ich mich dir, du seist nie vergessen, wenn auch im negativen Sinne. Du schaffst Ausgleich, bereitest Wege und Pläne, erinnerst, wann es sich lohnt, das Hier und Jetzt zu würdigen, bevor es zu spät ist. Aber halte dich bitte trotzdem fern, ich möchte meinen Abend genießen!!
  2. Becks

    Hätte

    Achtung: bin am Handy und zitiere deshalb nicht. Luise: ich denke ich weiß, was Lyrik bedeutet :-) Dachte das sei die einzige Rubrik, die meinem Ziel am nächsten kommt. Und Dichtel: stimmt, so hab ich das noch gar nicht betrachtet. Aber eigentlich wollte ich ja genau das vorgeben. Auch den kleinen Dialog
  3. Becks

    Hätte

    Hätte ich nur einen Balkon. Dann wäre alles besser, wirklich! Alles was ich momentan benötige, alles was mich davon abhält, nun auch wirklich unvoreingenommen glücklich zu sein, ist ein Balkon. Vielleicht sollte es kein allzu kleiner Balkon sein, Südseite wäre auch ganz nett. Da sind dann aber auch alle Erwartungen, die ich an dieses Gedankenszenario pflege. Okay gut, sagen wir eine Terrasse, man will ja auch Leute einladen, sozial bleiben. Schau doch nicht so! Ich will lediglich verhindern, dauerhaft dazu gezwungen zu werden, meinen Alltag alleine draußen auf dem sonnenüberfluteten Anbau meiner Wohnung verbringen zu müssen. Das sind nun wirklich keine großen Ansprüche. Naja wobei, eine Terrasse hin zur Straße wäre vielleicht auch nicht gänzlich perfekt, bedenkt man doch die ganzen vorbeifahrenden Autos, den Stadtlärm, diese Stadtmenschen, mit ihren aufdringlichen, zahlreichen Problemen, die sie dann auch noch lautstark äußern wollen.. Ja gut, ich wollte sozial sein und unter Leuten bleiben, aber doch nicht diese Leute! Ich meine so alleine in meinem Reich, mit Leuten, die ich mir aussuche. Ja, ich weiß was ich eben gesagt habe, ich dachte aber, dass diese Umstände, die nun wirklich nicht außergewähnlich sind, wenn man schon eine tolle große Terrasse bekommt, selbstverständlich dazu gehören! Ich kenne da nämlich jemanden, der hat einen ziemlich großen Wintergarten UND eine Terrasse. Mit Pool. Den fragt niemand, wann er denn mal den Hals voll hat! Aber mich direkt so anschauen, man könnte meinen, da spricht der Neid! Wenn ich dieses ganze hypothetische Konstrukt jedoch genauer betrachte.. hätte ich viel lieber ein Haus, das an ein Waldstück grenzt. Nein, nichts sonderlich aufwendiges, ein klitzekleines Einfamilienhaus mit Garten, angrenzend an einen Wald, sagen wir ein Bächlein dürfte dort auch fließen. Okay sagen wir ein paar hundert Meter weg vom Wald. Man will ja nicht von einem Waldbrand überrascht werden! An das Haus hätte ich dann aber wirklich überhaupt keine Ansprüche mehr.. oder warte.. Ne, mal im Ernst. Wo ist der Anfang, wo das Ende? Wäre es so einfach.. ich stille Bedürfnis A und gebe mich der Glückseligkeit hin.. hach. Klingt das nicht toll? Aber warte. Da ist jemand an der Tür. Jaja, ganz ruhig! Ich komme ja schon. Wie kann man so ungeduldig sein? – Hallo. Mein Name ist Bedürfnis B, ich habe gehört, A ist ausgezogen. Ich muss jetzt rein, frage auch nicht lange nach Erlaubnis, danke trotzdem für die Einladung. Ich mache mich mal breit, bis ich gestillt werde. Ach und ja – schau besser nicht rüber zu deinem Nachbar. Der hat nen‘ nigelnagelneuen Pool, auch C genannt. Hätte ich nur einen Balkon. Dann könnte ich endlich glücklich sein.
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