Langsam lief sie weiter. Diese einsamen Regentage ließen sie nicht unberührt. Im Gegenteil, sie zitterte in dieser kargen Nässe jedes Mal ein bisschen vor Freude. Es war dunkel und sie blickte in das tiefe Tal. ‚Die Freiheit, in diese Tiefe zu springen, kann man niemandem nehmen‘, dachte sie und schwieg. Der Blick über das Gesamte löste ein erfüllendes Gefühl, etwas Erhabenes in ihr aus. Es war schwer, den Blick zu lösen und doch notwendig. Die Dunkelheit, der Schauer und die Kälte mochten Angst machen, aber sie hatten zugleich etwas Ruhiges und Ruhendes. Der Wald lag still am Hang und es war Zeit, sich auf den Rückweg zu machen. Ein Mann kam zwischen den Birken auf sie zu. Beinahe mitleidig sah er sie an und lief neben ihr her. „Es ist kalt“, sagte er. „Ich werde nach Hause gehen“, meinte sie zu dem Fremden. „Was machst du hier?“ Er schien ihr keine Ruhe zu lassen. „Ich kenne dich nicht.“Der Mann sah sich um.Schließlich fragte er: „Magst du den Regen?“ Allmählich wurde es ihr zu viel. Sie antwortete nicht. „Weshalb drehst du dich weg von mir?“, fragte er enttäuscht. „Ich kenne dich nicht“, war ihre Antwort. Er blieb neben ihr und schaute traurig zu Boden. Verheimlichte er etwas? „Was bist du?“, wollte sie schließlich wissen. „Und warum folgst du mir?“ Er schien nun plötzlich nichtmehr reden zu wollen. Schweigend liefen sie zwischen den Bäumen hindurch. Plötzlich schien er sich nicht mehr beherrschen zu können. Mit einem Blick, der sie entsetzte, sagte er verzweifelt: „Ich wünschte, du wärst nicht gesprungen. Ich wünschte so sehr, du wärst nicht gesprungen!“