Zum Inhalt springen

Leontin Rau

Autor
  • Gesamte Inhalte

    156
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle erstellten Inhalte von Leontin Rau

  1. Leontin Rau

    Die Mobilfunker

    Ein Frühlingsfoto aus den 80ern - Schau dir diese Forsythien an, Das Moos zu ihren Füssen, Der Luftraum, der sie umgibt. All dies sieht irgendwie kräftiger aus und beseelter, Als das, was sich uns heute zeigt. Ich meine: die Moosfee, die Sylphen, Nereiden, die Salamander, die Blumenelfen, ja die Eiselfe - Sind sie verschwunden aus unseren Vorgärten? Fort aus den Parkanlagen und Brachen, Verschwunden in entlegenste Wälder und Bergtäler. Kann es sein? Ich meine verschwunden, Verschwunden weil wir, Weil wir wie wild funken, Weil wir ihren Äther füllen, Füllen mit einem riesigen Schwall disharmonischer Frequenzen, Der unseren munteren Gesellen, den Naturgeistern, den feinen und zarten, Zugesetzt hat. Gleichsam einer riesigen, penetranten Nervensäge. Sie vergrämt, vertrieben hat, kann es sein? Und stattdessen sind aus dunklen Löchern Wüste wilde Kerle hervor gekrochen, mit hämischem Grinsen, Die sich an den schwarzen, geladenen Wolken gütlich tun, wie an einem Festtagsbankett, Die auf den mit Eifersucht, Aufregung und Hass geladenen Wellen Ihre wilden Veitstänze aufführen. Kann es sein? Und all dies, damit das wenige, Was sich die Leute zu sagen haben, Auf endlose Chatverläufe gestreckt werden kann, Oder damit man ein Gesicht zeigen kann, ohne sein Gesicht zu zeigen. Und genau genommen, Wenn man ehrlich wäre, wenn man ehrlich sein könnte, wenn man raffte, was läuft, Würde für all dieses digitale Geschwätz und Gezänk eine kurze Zusammenfassung reichen, Geschrieben in den Sand, geschrien in einer Menschenmenge: Dass es einfach nicht mehr geht so! Einfach nicht mehr geht!! Einfach nicht mehr geht!!!
  2. Leontin Rau

    Das Handy

    Hallo Alterwein Ich lebe meistens ohne Handy und das klappt sehr gut. Nur wenn man halt auf eine Alp in die Ferien fährt oder komplizierte Verabredungen hat, geht es manchmal nicht ohne und für solche Fälle habe ich das einfachste Modell, das es gibt. Ich denke, all die Strahlung, der Elektrosmog, den wir mit den vielen Geräten und Antennen produzieren, ist gar nicht gut für den spirituellen-energetischen Bereich des menschlichen Wesens und auch für die sehr feinen elektrischen Ströme der Nervenzellen und anderer Regulationssysteme des Körpers. lg, Leontin
  3. Was ich eigentlich meine: man sollte ab dieser schlimmen Welt nicht verzweifeln und sauertöpfisch werden, sonst wirft man sich genau denselben dunklen Mächten an die Brust, die hinter den lebensfeindlichen und destruktiven Strippenzieher stehen. Jedenfalls habe ich das so erlebt.
  4. Meine Lieben! Haha, ich habe euch zu Höchstleistungen angespornt. Kann mich gar nicht entscheiden, wen ich jetzt nehmen soll. Seid ihr auch für offene Beziehungen zu haben? lg, Leontin
  5. Leontin Rau

    Kontaktanzeige (knapp ist auch daneben)

    SI, 38, m, ich habe Einen Körper wie ein Bildhauer, Ein Herz wie ein Goldgräber und Esprit wie ein dichter Fürst. Hast du ähnliche Talente und Möchtest meine Pferde stehlen? Wenn bei Dir die Chemie stimmt: Freue mich auf deine Zuschrift mit Glanzkörperbild.
  6. Hallo Detlef Ja, es sind unschöne Verhältnisse. Aber die anderen Leute kannst und musst du nicht ändern. Das ist ihre Sache, ob sie unkritisch mit diesen Oligarchen geschäften. Ich denke, es gibt genug Möglichkeiten, zu kritischen Infos zu kommen und es gibt z.B. sozial-ökologische Banken, jedenfalls bei uns in der Schweiz. Jeder einzelne, der sein Konsumverhalten verändert, verändert auch das Wirtschaftssystem ein bisschen. Und: unser mitte-rechts dominiertes Parlament hat kürzlich gerade die Regierung zurückgepfiffen, als diese unter gewissen Bedingungen Waffenexporte in Bürgerkriegsländer erlauben wollte. Die Strippenzieher hinter der Politik können also auch nicht immer erreichen, was sie wollen. lg, Leontin
  7. Hallo Detlef Zum Glück hört das Wählen ja nicht an der Urne auf. Man kann auch wählen, bei welchem Geldinstitut man sein Geld verwalten lässt, wo und was man einkauft, welche Medien man konsumieren will etc und wenigstens diese Wahlmöglichkeiten garantiert uns unser politisches System. lg, Leontin
  8. Hallo Alterwein Seit Gerhard Polt ist ja wenigstens klar: "Wir brauchen keine Opposition, weil wir sind ja schon Demokraten." Liebe Grüsse Leontin
  9. Sie vertrauen sich den Lüften an, Dem ins Leben geworfenen Menschen gleich, Der nicht ahnen kann, wo er dereinst landen wird. Es droht die Wüste, Schlimmer noch die raue See. Es locken saftige Wiesen In unbekannten Gefilden, Im gütigen Schoss der Mutter Natur. Und ein Preis, dessen Wert wahrscheinlich nur diejenigen wirklich kennen, Die ihn selber gewonnen haben. Gasballonweltmeisterschaft - Ein Relikt aus einer Zeit, Als Fortschritt ein Versprechen war Und nicht bloss eine Floskel Ratloser politischer Parteien. Jeder möchte ausrufen: "Schau, sie fliegen los!" Doch der Lehrer im Publikum sagt: "Fahren heisst es."
  10. Leontin Rau

    Zehendermätteli

    Hallo Behutsalem Danke, Danke. Die Bise ist ein kalter, trockener Wind aus dem Nordosten im Schweizer Mittelland. Für die alten Leute bietet er zuverlässig Gelegenheit, auf ihn zu schimpfen und den Alltagsfrust so irgendwie zu kanalisieren. Die jüngeren Leute wissen wahrscheinlich meistens gar nicht mehr, wie der Wind heisst und schimpfen deswegen auf andere Dinge. Liebe Grüsse Leontin
  11. Malvenrot Ist mein neues Lieblingswort!
  12. Hallo Behutsalem Ein sehr schönes Gedicht! Über das Mieder bin ich zunächst gestolpert. Meinst du ohne Mieder im Sinn von nicht eingeengt? Liebe Grüsse Leontin
  13. Hallo Volker Vielen Dank, deine Worte freuen mich! Liebe Grüsse Leontin
  14. Leontin Rau

    Der verrückte König

    Molière grinst mit breitem Mund: "Ein starkes Stück - wenn es nur glückt!" Er tut es gleich dem Racine kund: "Hör zu: Der König ist verrückt!" "Dies schreibst du mir in sieben Akten, Dein Durchbruch! Garantier' es dir. Doch prüfe zuerst alle Fakten, Warte, ich skizzier' es hier:" Der grosse König von Polen Sitzt auf seinem Königsthron. "Wie könnt' ich mir die Tina holen? Denn von ihr will ich einen Sohn." Christina, Königin von Schweden Am anderen Ufer der See, Doch sie lässt nicht mit sich reden Und 'trinkt' mit Azzolini 'Tee'. "Töten werde ich ihn lassen, Diesen Lotter-Kardinal. Schnell dazu ein Dekret verfassen! Und dann in den Speisesaal." "Moment, mein Werk ist nicht vollbracht. Es brauch noch eine Brücke Von Danzig bis Schweden, in meiner Macht! Auf dass sie Tina entzücke!" "In meiner Macht, doch dafür zahlen Soll der Papst im Vatikan, Der die Röcke der Kardinalen, Offenbar nicht zügeln kann." "Grossartig diese zwei Dekrete! So macht regieren richtig Spass! Wer meint, dass ich jetzt kürzer trete, der ..., Herrgott Sakrament ich fass' ... "... Es nicht, der König von der Dänemark Ist ein Holzkopf, fällt mir ein, Just jetzt, der quatscht nur Ziegenquark Und trinkt stets diesen Nordseewein!" "Herolde kommt, verkündet gleich, Der dänische König sei ein Holzkopf Jedem Untertan im Reich Und auch jedem Frauenzopf!" Und während unser König Seine Läufer instruiert, Tut sich hinter ihm nicht wenig, Der Hofmarschall zischt enerviert: "Kämmerer, schnell, verschwinde durch das Tor, Retten wir den Staat auch heute, Zwei Wische für das Ofenrohr, Gott sei mit uns, wir tapferen Leute!" Schon wendet sich der König Wieder seinem Schreibtisch zu. "Was liegt denn da so wenig? Für heute gibt's noch keine Ruh!" "Nu, war da nicht was ...? Ach ja, ein Dekret muss es sein! Für Louis XIV. 1000 Fass Von unserem besten Ostseewein!" "Dieser Wein ist das Problem, Teufel Herzinfarkt! Der Spanier mit seinem Tropfen, Ruiniert uns hier den Absatzmarkt. Dekret! Strafzoll!" (Türe klopfen) "Herein, ach Sommelier im Reich. Das trifft sich eben gut, 5000 Fass Spanier, sogleich! Man hört, dass sich im Markt was tut." Unterdessen hinter seinem Rücken Zischt der Kämmerer zum Marschall: "Jetzt musst du die Wische zücken, Diesmal ist es deine Wahl." "Wieder Gang zum Ofenrohr, Dann wieder Wische und so weiter, Siehst du Racine, kleiner Tor, Ist höllisch gut, wird das nicht heiter?" "Werter Meister Molière, Köstlich, klar, doch bin ich pessimistisch, Frage mich halt wirklich sehr: Ist das alles realistisch?"
  15. Leontin Rau

    Zehendermätteli

    (in Erinnerung an den Berner Troubadour Fritz Widmer und sein Lied «Lue die Böim ») An der Aare, auf der Wiese Habe ich ein Lied im Ohr. Durch die Bäume zieht die Bise, Ich stell‘ mir die Zukunft vor. Oben auf der Höhe dort, Wo die alten Bäume stehen, Wird man - solch ein schöner Ort! - Auch in Zukunft Bäume sehen. Und im weiten Aarebogen Springen Fische in die Luft. Reiher fliegen, wie sie flogen, Menschen riechen Wasserduft. Ja die Menschen, keinen Kummer, Freuen sich noch mehr als heute, Über das Schwimmen, über den Sommer, Wie sich selten jemand freute. So schön kann die Zukunft werden, Wenn man nicht so weitermacht, Wie bis anhin hier auf Erden. An der Aare, auf der Wiese wird es langsam Vollmondnacht. *** 1309910 "Lue die Böim“- Fritz Widmer Link zur Audiodatei des Liedes: https://leontinrau.tumblr.com/post/178426406274 hochdeutsche Übersetzung: Schau' diese Bäume Schau' diese Bäume und höre, wie das Wasser rauscht. Siehst du dort diesen Fischreiher auf dem Stein, Und ein zweiter ein bisschen weiter hinten, Mit eingezogenem Kopf und dünnen Beinen. Die Fische schwimmen faul und die Mücken tanzen. Riechst du das Wasser, es hat noch einen herzhaften Geruch. Da wollen wir noch rein, solange es noch warm ist, Das letzte Mal heute, hast du nicht auch Lust? Siehst du die langen Erdwälle auf der Höhe? Dort war ungefähr vor 2000 Jahren Mal eine grosse Stadt mit vielen Menschen, Gärten, Strassen, Häusern, Tieren und Handelsware, Die Männer machten Transporte und schlugen Holz, Die Frauen töpferten und flickten Kleider, Die Kinder bastelten Schiffchen mit Schnüren und kleinen Brettern, Auf den Misthaufen pickten die Hühner. Dann brannte die ganze Stadt nieder. Das einzige, was du heute noch davon siehst, Sind ein paar Backsteinmäuerchen einer Sauna, Und ein paar Wälle und Gräben, sonst nichts mehr. Die Menschen, die damals lebten, liegen jetzt Tief unter dem Boden in ihrem letzten Traum, Lebendige Leute spazieren über ihnen, Kinder und Hunde rennen von Baum zu Baum. Aber wieder in 2000 Jahren, Kannst dir ja denken, was da drüben steht, Jedenfalls nicht mehr diese Tannen und Buchen, Wenn es so wie jetzt weiter geht: Fische und Fischreiher gibt es nicht mehr, Nur noch riesige Bunker und Parkplätze, Und erst die Menschen dannzumal – ich will gar nicht daran denken, Jedenfalls ich finde es falsch. Aber heute ist noch nicht alles falsch Jedenfalls du bist es sicher nicht, Die Aare nicht und nicht die Buchenwälder, Lass uns froh sein, dass es solches heute noch gibt. Komm jetzt rein und schwimme, wir wollen es noch geniessen, das Wasser und die ganze Sommerpracht. Auf der Aare liegt der Abendschatten, Und bald kommt der Mond und es wird Nacht.
  16. Leontin Rau

    Januarmorgen

    Januarmorgen kommt mild und leicht in die Welt herein. Noch um Mitternacht, Als die Glocken Neujahr schlugen, Herrschte kalte Winternacht. Jetzt diese erst Ahnung: zwar noch fern, doch es wird ein Frühling sein!
  17. Leontin Rau

    Ich bin beleidigt!!!

    Aber was wir gelernt haben: Bei Rudis raffiniertem Reimschema darf sich die mittlere, neutrale Zeile auch nicht nur annäherungsweise mit den vorhergehenden Zeilen Reimen, sonst werden die anderen Reime gestört. (Jedenfalls war dies in meinem Kopf so).
  18. Leontin Rau

    Ich bin beleidigt!!!

    ja es ist natürlich nicht so ernst gemeint. Man muss heute zunehmend aufpassen, dass man sich nicht zusehr von den omnipräsenten Likesystemen abhängig macht. Aber vielen Dank trotzdem für deine Likes. Sie sind sehr charmant ^^
  19. Leontin Rau

    Ich bin beleidigt!!!

    Längst von Euterpe vereidigt.Sie küsste mich, ich kenne sie. Drei Likes für obige Zeile, So viele wie sonst nie! Auch ich bin jetzt beleidigt! Euterpe war kurz da und hat mich streng angeschaut. Deswegen: Längst von Euterpe vereidigt. Sie küsste mich, ich kenne sie. Drei Likes für ein simples Lob, So viele wie sonst nie! Auch ich bin jetzt beleidigt!!!
  20. Leontin Rau

    Ich bin beleidigt!!!

    Längst von Euterpe vereidigt. Sie küsste mich, ich kenne sie. Drei Likes für obige Zeile, So viele wie sonst nie! Auch ich bin jetzt beleidigt!
  21. Leontin Rau

    Ich bin beleidigt!!!

    Wuhuuu, das wird ein Hit
  22. Leontin Rau

    Locus Amoenus

    Einen Steinwurf vom Bahnhof entfernt Trittst du durch ein Tor und erblickst eine andere Welt: Da ist ein lauschiger Innenhof, Espen und Oleander Zeichnen das Quadrat nach. In der Mitte ein barocker Brunnen. Rote Sitzbänke Laden zum Verweilen ein. Pensionierte Lehrerinnen und Beamte Spielen auf den Kieswegen Gesittet Boule Gegen aufkommende Verzweiflung Oder vielleicht Als Hommage an die Menschlichkeit. Ich kam hier her zum ersten Mal Als Bettler und Gejagter. Starr vor Angst trank ich einen Schluck Frieden vom Brunnenwasser Und grüsste schüchtern die Schafe, Die hier sicher weideten Und nichts wussten Von den Bestien, die es draussen gibt. Heute schreibe ich Bettelbriefe In den aristokratischen Räumen, die den Hof umgeben. Schreibe für die armen Teufel, Die es in ihrer Hölle nicht mehr aushielten Und zu uns herkamen Durch die Wüste, über das Meer, Weil ihnen jemand gesagt hat Hier sei alles besser. Und wenn sie vor der Konsultation Im lauschigen Innenhof warten, Reden sie sich vielleicht ein, Dass dies sogar stimmt.
  23. Leontin Rau

    Unsere Sterne

    Gott ist tot. Die Sozis auch. Lehrer, Dichter alles Spastis. Natur kennt man vom PC-Game Und vom Stadionkunstrasen. Doch heute ist ein grosser Tag, Der uns mächtig inspiriert. Stundenlang harren wir aus, Bis sie aus dem Hotel treten. Lukaku, Pogba, göttergleich. Doch wir filmen aus der 10. Reihe Mit den Armen in der Luft. Sehen können wir nichts. Später auf dem Bildschirm Wird sich uns erschliessen, Was wir Grossartiges erlebten.
  24. Bananen und Pfirsichhälften aus der Büchse gehören auch noch dazu, ist mir inzwischen noch in den Sinn gekommen Ein feines Essen, aber in unserer Gastronomie zurzeit völlig out ....
  25. Hallo Eiselfe Ein wunderbares Gedicht! Nur die drittletzte Zeile würde ich verändern oder vielleicht auch ganz weglassen, weil die ungewohnte Syntax dort den sonst so guten Flow durchbricht. Liebe Grüsse Leontin
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.