Mutter
1
Es ist kalt, der Wind treibt viel Schnee voran
2
Das Dorf der Hundert Seelen wirkt wieausgestorben
3
Alle Lichter sind erloschen bis auf eins
4
Die geborgene Wärme ist draußen nur zuerahnen
5
Da unter den Linden friert ganz allein ein Knabe
6
Seine Blicke erfreuen sich an der gut gewärmten Stube, in der Ferne
7
Die, die Ihm so fern ist, da hinterm Fenster
8
Einst trank er dort Kakao und erfreute sich am Leben
9
Heute hofft er das es ihr gut geht, der alten Frau aus der Stube
10
Eine so manche glückliche Zeit hatte er hier erlebt
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Viele Sommer und Winter
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Das einst so freudige Gesicht hat schon injungen Jahren Falten zu beklagen
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Seine Hände sowie Arme zieren unzähligeNarben
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Vom kalten Winter sind seine Zehen schonerfroren
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Doch schmerz spürt der Knabe keinen mehr
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Bald jedoch wird der Mond schon hinter den Wipfeln verschwunden sein
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Das Schneetreiben wird dann abnehmen
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Dann zieht der Knabe davon
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Bis zum nächsten Abend, wenn er nach dem Rechten sehen wird
20
Da Draußen unter den Linden
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Er wird immer wiederkehren bis das Licht am Fenster erloschen ist
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Dann steht der Junge immer noch dort
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Unter der Linde, vor ihrem Grab
24
Bis dann seine Zeit gekommen ist und der Herr ihn ruft
†