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ich antworte ich euch zusammen, da ihr ähnliche Fragen gestellt habt, bzw. gegenseitig beantwortet habt. Gedichte arbeiten wie ihr wisst, viel mit Metaphern, so steht die Flaschenpost hier stellvertretend für eine frühere Erkenntnis, wie Hero richtig vermutet hat, die das LI erst im Winter seinens Lebens richtig versteht. Sogesehen ist auch der Schnee auf den Hängen eine Metapher für das Altern. Selbstverständlich lege ich großen Wert darauf, dass auch die vordergründige Bildebene sinnvoll gelesen werden kann. So ist die Flaschenpost, mit einer Postkarte gleichzusetzen, die man sich selber schreibt, wenn man z. B. niemand hat, dem man sie schicken kann, um für sich selbst ein Stimmungsbild festzuhalten, wenn man wieder nach Hause kommt. Gleiches gilt für die schneebedeckten Hänge, die ein Bild des Vergänglichen und der Stille zeichenen, die das LI empfindet, wenn es die Segelschiffe der Mündung entgegentreiben sieht, wobei sie bei Windstille ganz dem Fluss der Zeit ausgesetzt sind. Danke für euer Interesse und LG Perry
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ein Gedicht, dass mich gespalten zurücklässt. Da sind einige Passagen wie "rostige Tonnen im Brackwasser ... vor dem Fenster der alten Fabrik" "begleitet vom (leisen) Rauschen / des (trüben) Abwasserkanals." die mir gefallen. Die dazwischen gemischten Bilder des Schönen sind leider dermaßen klischeebehaftet, ("ein Gitarrenspieler am Ufer", "die glutrote Sonne versinkt") bzw. unsensibvel (zwei Ratten lieben sich im Vollmondschein / lustvoll -> ein schlimmer Fall von Vermenschlichung von Tieren), dass ich leider zu keinem guten Endergebniss komme. Tut mir leid, dass ich dir kein besseres Feedback geben kann, aber manchmal ist weniger mehr. LG Perry
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windstill auf dem fluss ziehen segelschiffe der mündung entgegen. wie aus einem gemälde jan van os entflohen treiben sie aufs meer hinaus. ich nehme den brief aus der flaschenpost, die ich mir vor jahren selbst geschickt habe. manches kommt erst an, wenn bereits schnee auf den hängen liegt.
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Ist es denn besser so?
Perry kommentierte soloveme's Thema in der Kategorie Melancholisches, Düsteres, Trauriges
ein schönes Reimgedicht, wobei ich aber ein wenig den Eindruck habe, dass die Bildsprache etwas unter dem Reim leidet. Z.B. "mitten im Zug" kommt so zusammenhanglos daher, dass ich mich frage: Befinden sich die beiden Protagonisten plötzlich in einem ZUg oder ist die Armbewegung gemeint? LG Perry -
als Freund des Nordmeeres muss ich dir sagen, dass ich nichts gegen eine steife Brise habe, solange ich hin und wieder einen heißen Grog bekomme. :wink: Das flache Land ist hier natürlich als Metapher für ein Leben ohne Höhepunkte gedacht. Danke für dein Reinschauen und LG Perry
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Flaches Land Unsere Welt hat keine Berge mehr, das Auge verliert sich im Ungewissen. Nachts schreckst du hoch, fürchtest Stürme könnten unser Haus fortreißen. Ich halte dich fest im Arm und du duckst dich in meinen Windschatten. Es liegt Schnee auf deinen Wangen, sagst du fröstelnd, würdest spüren, dass der Winter nicht mehr fern ist. Ich mache Feuer im Kamin, versuche das Eis in deinen Augen zu tauen.
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hart am wind ich stand an der reling, der blick gezogen von den wellen in die tiefen meiner selbst. über mir knatternde segel, knarzende taue, die mich banden, als du riefst mit hellem sang. es war ein feines locken, das dir die zeit entrang. so lauschte ich still den delphinen, die mir den weg wiesen, zur insel der glückseligkeit.
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eine Idylle wie mir scheint und viel Zeit zum Nachdenken, wie es weiter gehen soll. Das "meinen" würde ich am Schluss weglassen, dann kann sich der Leser besser seine Ufer erträumen. LG Perry
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ja wenn nicht soviel Leid und Pein damit verbunden wäre, könnte man sogar darüber lachen. Aber so fällt dieses Schmunzeln wohl doch etwas süßauer aus. LG Perry
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Definitiv
Perry kommentierte Vokalchemist's Thema in der Kategorie Gedanken, Weisheiten, Philosophisches
Mir ist aufgefallen, dass du in diesem Teil deines Konzeptes der Schicksalshaftigkeit den Reim auf gleiche Worte reduziert hast. War das als Schlusspunkt gedacht oder Zufall. Ich würde die Teile zu einem Werk zuusammenführen, weil dann die Entwickliung besser nachvollziehbar ist. LG Perry -
Muschelgesang
Perry kommentierte Perry's Thema in der Kategorie Melancholisches, Düsteres, Trauriges
ich wollte der Liebe hier eine Sprache über den Tod hinaus verleihen. Freut mich, dass du sie hören konntest. Danke und LG Perry -
Muschelgesang Als ich gestrandet am Ufer lag und die Möwen mir zuriefen: „Steh auf, die Flut kommt!“ spürte ich, wie sich Wattwürmer in meine Haut bohrten, Krabben meinen Mund bewohnten. Ich habe mich den Gezeiten gefügt und meine Stimme spricht fortan aus dem Perlmutt jeder Muschel: „Wein nicht geliebtes Menschenkind, ich bin nun eins mit Meer und Wind.“
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im minenfeld wir laufen auf spitzen, springen wie böcke, verharren wie geckos vor dem stolperdraht. wir kriechen auf vieren, winden uns schlangen- gleich, schnüffeln wie riesenratten nach tretminen (die erhalten zur belohnung bananen). wir stochern da, sticheln dort, pusten vorsichtig staub von zündern, bis wir hochschrecken, wenn nachts eine mücke im mozitrap knallt. weigern uns schließlich weiterzusuchen, bis der regierungsbeamte den neuen scheck bringt, der irgendwie nach banane riecht.
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klar, sonst hättetst du es vermutlich nicht so oft verwendet. Als Leser frage ich mich aber, kennt der Autor bze. Autorin keinen anderen Ausdruck und kein anderes Bild für wirr und Wirrwar. LG Perry
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ja Liebe kann einen schon verwirren, trotzdem sollte das Wort "wirr" nicht so oft im Text vorkommen. LG Perry
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Restaurant am See Sie räumen den Tisch ab, auch deinen Teller. Wir wollen noch bleiben. Ich bestelle Rotwein draußen auf der Terrasse. Der Alabamasong*) dringt aus verborgenen Boxen, bringt mir den Mond näher. Nur dich nimmt er mit zu den dunklen Sternen. Ich weiß, dass du mir nicht wirklich gegenübersitzt und doch bist du der Grund, warum ich immer wieder hierher zurückkehre. *) mit dem Alabamasong ist die Fassung der Doors des Brechttextes gemeint.
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du beschreibst einen Moment, in dem das Leben wie in Zeitlupe abzulaufen scheint (das Leben zieht vorbei). Bei einem Fall aus dem zehnten Stock kann ich mir das vorstellen, bei einem Kopfschuss würde ich eher an einen Schalter denken, der umgelegt wird. Bildlich ist gedankliche Unsicherheit gut zu spüren, der Schluss ist mir allerdings zu pathetisch. LG Perry
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Depressive smile
Perry kommentierte Aichi's Thema in der Kategorie Melancholisches, Düsteres, Trauriges
"ein geflüsteter Tränenberg", steht für ein großes heimliches Leid. Nicht einmal der Mond kann es lindern. Die "wundgezupfte Haut" spricht dafür, dass das LI sich wohl selbst nicht mehr helfen kann. Sehr nachdenkliche Zeilen. LG Perry -
wir sind die kreuze
Perry veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Melancholisches, Düsteres, Trauriges
wir sind die kreuze immer wieder tauchen sie auf, die bilder, blenden sich ins alltägliche. es hilft nicht, die augen zu schließen, denn sie sind tief in die netzhaut eingebrannt. überhaupt ist flucht keine lösung, dieses davonlaufen wie ein junge, der äpfel vom baum des nachbarn gestohlen hat. … hinterm haus hackt jemand holz, du könntest helfen. nichts friert mehr, als eine schuldbeladene seele. sie hing im seil unter dir, pendelte hilflos in der wand. das blut in deinen fingern pochte, die kräfte schwanden. ein letztes mal trafen sich euere blicke wie adler die aufwindsuchend über dem abgrund kreisen. ihr schnitt befreite dich von der last, ihr schrei verhallte zwischen den hängen. wind trieb blätter über die felder, legte eine bunte decke aufs land. -
Und der Löwe gähnte Eine endlose Besucherschlange wand sich unter bunten Wimpeln zum Tor und mir wurde klar, es war Zoonachmittag angesagt. Auf dem Schild stand Polarfuchs, aber es war nur Losung zu sehen. Dafür flogen im Vogelvoliere Plattschweifsittiche um die Wette. Meine Kleinen äfften Affen nach, zogen Ziegen am Bart und schnitten am Raubtierkäfig kräftig Grimassen. Den König der Tiere ließ das kalt.
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immer noch besser als es hört von Hinten auf. Deine Kurzkomms sind manchmal wirklich zum ...! LG Perry
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letztlich kann einem das LD wohl nur leid tun, denn aus der großen Erwartung (Streben nach fernem Land , offenen Gedanken) wird letztlich doch nur "freie" Liebe in der Form von Geilheit. :wink: LG Perry
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Hallo Deadman, ich denke, da verwechselst du Lyrik mit Prosa. Mag sein, dass dich mein prosaisch angehauchter Stil auf diesen Pfad gelockt hat. Als Lösung wüsste ich nur, dass du dir einen oder gleich alle 5 Gedichtbände von mir zulegst, dann hast du solche Momente in der gewünschten 500-Seiten-Langform. :wink: Danke für die "Entführungen" und LG Perry Hallo Vokalchemist, fürs Entfalten ist "auch" der Leser zuständig. LG Perry Hallo Jörn, freut mich, dass dir meine reimlosen Bilder gefallen haben. Ich denke, die Form ist nicht ausschlaggebend, sondern das was beim Leser ankommt. LG Perry
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DER STRAND IST LEER ein boot liegt kieloben am ufer die farbe der spanten ist abgeblättert. wie ein gestrandeter wal hat es sich seinem schiksal ergeben. kormorane auf der felszunge warten, dass die seele in den himmel aufsteigt. für einen moment hält der wind inne und das morgenzirpen der grillen klingt wie harfenklang der ewigkeit. federspiel ferner flügel lenkt den blick ins blau. auf dem meer fischer, die ihren nächtlichen fang einholen. in den netzen gefallene sterne, deren glitzern über wasser verblasst.
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beides ist möglich. Danke fürs Feedback. LG Perry
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