Für ein herbstliches Thema eigentlich zu nah am Frühling aber ich würde trotzdem gerne hören was ihr zu meinen Zeilen sagt.
Seid gnädig mit mir.. Ich habe meine Gedichte und Gedanken noch nie mit jemandem geteilt.
Herbststürme ist einem Freund gewidmet, der vor vielen Jahren auf See, in einem solchen Sturm starb. Gestern wäre er 31 Jahre alt geworden und dieser Tag hat mich bewogen mich anzumelden und sein "Gedicht" mit der Welt zu teilen.
Herbststürme
Es gab Zeiten da saß ich Stunden lang am Meer,
habe den Wind auf meiner Haut gespürt,
wie er mir den Kopf frei gepustet
und die Gedanken geordnet hat.
Habe das Salz auf meinen Lippen geschmeckt,
und den Wellen zugehört.
Ich habe mich frei gefühlt, geborgen,
habe diese Naturgewalten genossen.
Ich habe zugesehen,
wie das Meer sich den Strand zurück erobert,
und der Wind das Land durch die Lüfte wirbelt.
Ich habe mich eins gefühlt mit dem Sturm,
habe mich tragen lassen, fallen lassen.
Habe mit dem Wind gesungen und mit dem Regen getanzt.
Ich habe Ihre Schönheit bewundert und ihre Eleganz.
Die Herbststürme haben deinen Namen geflüstert,
Erinnerungen an dich zurück gebracht,
mir ein Lächeln geschenkt,
mich wehmütig gemacht.
So oft wollte ich dich sehen,
einfach vor deiner Türe stehen.
Dich umarmen und dir in die Augen sehen.
Dir sagen das wir noch Kinder waren,
zu jung, zu dumm und unerfahren.
Ich war nicht bereit,
mich vom Gefühl leiten zu lassen,
und mir ein Herz zu fassen.
Zu schnell war ich zu überreden,
nicht klug genug nichts darauf zu geben,
nicht stark genug, dich zu lieben.
Viele Jahre habe ich so verbracht,
und dann kam diese Novembernacht.
Ein winziger Moment,
eine falsche Entscheidung.
Eine Nacht, ein Sturm,
ein einziges Wort.
Sekunden, ein Moment,
und du warst fort.
Plötzlich bist Du der Sturm.
Du bist wütend und verwirrt,
keine Rettung in Sicht,
kein Land, kein Anker, kein Turm,
nur Dunkelheit in der du dich verirrst,
und dich schlussendlich verlierst.
Der Regen tanzt nicht mehr,
er brennt auf meiner Haut.
Der Wind singt nicht länger deinen Namen,
eher einen Song voll lauter Klagen.
Heute stehe ich am selben Strand,
mit Tränen in den Augen,
halte brennend mein Gesicht in den Wind,
mit diesen Zeilen in der Hand.
Du hast all das hier so sehr geliebt,
das Meer, den Wind und diese Stürme.
Die Gischt und diese riesen Wellentürme,
so sehr wie du mich einst liebtest.
Nie habe ich dir sagen können,
was mein Herz erst jetzt richtig erfasst.
Welchen Sturm du schon immer
in mir aus gelöst hast.
Du bist es der mich berührt,
wenn der Wind mir das Gesicht streichelt,
es ist dein Kuss auf meinen Lippen,
das Salz, dass ich schmecken kann,
das Flüstern in der Luft deine Stimme,
ganz leise und zart,
Ich spüre dich in jedem Atemzug.
Du, mein Herbststurm.