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Elmar

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Alle erstellten Inhalte von Elmar

  1. Elmar

    Neuer Ablass

    Ein neuer, starker Ablass muss jetzt her, denn seht, es geht um Tod und Leben! Und fegte er auch alle Kassen leer; Es darf nur eine Meinung geben! Sie ist jetzt Dogma, heiliges Gesetz, ein Ketzer, wer es wagt zu zweifeln! Seht her, das Heil liegt offenbar im Netz, es wird euch retten vor den Teufeln. Jenen, die so dreist und frech es wagen, laut ihre Stimmen zu erheben, die nicht nach starkem Ablass fragen, gefährden sie doch Leib und Leben. Und wer es glaubt, der wird selig.
  2. Hallo Lichtsammlerin, hallo Nina, vielen Dank für eure beiden Beträge zu meinem Gedicht. Leider komme ich derzeit (berufsbedingt) kaum dazu, mich hier einzubringen, was ich selbst auch sehr schade finde - daher meine etwas verspätete Reaktion. Doch nun zum Thema: Meinem Text liegt ein zentraler Gedanke der Lehre Jesu Grunde. Ein Gedanke der sich auch bei Baruch Spinoza findet, dort lautet er: "Jede Erscheinung beweist ihre Notwendigkeit durch ihr Dasein." und "Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit." Bei Jesus ist der Begriff der Realität, dessen Notwendigkeit wir für uns eingesehen haben, mit dem Begriff des Guten und des Heils verbunden. Mit anderen Worten: Alle Dinge, die uns begegnen oder die uns widerfahren, können für uns bedeutungsvoll werden, wenn wir den Grund ihrer Notwendigkeit für uns finden. Die Suche nach der Bedeutung einer Sache hängt demnach von der Einsicht in ihre Notwendigkeit ab. Obwohl diese Einsicht nur subjektiv sein kann ist sie dennoch universal; eine subjektive Universalität sozusagen. Jesus hat diese Maxime konsequent gelebt und umgesetzt indem er Verfolgung, Verleumdung, Folter und Tod in den Kontext des Notwendigen stellte - nicht allgemein - sondern zunächst ganz allein für sich und für jeden Menschen, der dies für sich so annehmen kann. In dieser Geisteshaltung transzendierte er das, was wir im ersten Affekt als das Sinnlose, das Geistlose, das Böse oder das Ungerechte bezeichnen. Der Lehre Jesu nach, steht die Bedeutung von Unrecht, Leid und Tod in dieser Welt nicht per se fest, sondern sie wird durch uns persönlich, durch Vertrauen in den Sinn, der allen Dingen zu Grunde liegt, verliehen. Der Grundgedanke dabei ist, dass allen Dingen, die in diesem Universum geschehen entweder ein Sinn bzw. eine Bedeutung innewohnt oder aber, dass absolut nichts von Sinn und Bedeutung ist. Nehmen wir Letzteres an, so hätte damit auch das, was wir als das Gute, Schöne und Freudvolle in diesem Leben erfahren, keinerlei Sinn und Bedeutung, da unser Urteil darüber was gut und was schlecht ist, nur ein Produkt unserer menschlichen Konditionierung und Befangenheit ist. Jesus geht nun noch einen Schritt weiter als Spinoza. Er impliziert, dass durch unser persönliches Vertrauen (Glauben) in den Sinn (Geist), des bisher Sinnlosen, wir diese Geschehnisse transzendieren werden wodurch deren Sinn für uns offenbar und real wird. Das bedeutet, dass zwar allen leidvollen Geschehnissen Geist und Sinn innewohnt, wir aber letztlich an solchen Geschehnissen zerbrechen, solange wir dies für uns nicht erkennen können. Vertrauen wir nun aber auf den Sinn aller Geschehnisse (also auch der bisher sinnlosen), so fangen wir an nach dem Sinn im Sinnlosen zu suchen und tragen damit Sinn ins Sinnlose. In dieser vertrauensvollen Suche liegt unser Einswerden mit dem Sinn, der (wie gesagt) allen Geschehnissen zu Grunde liegt - liegt unser Einswerden mit dem Geist, der alle Dinge zu durchdringen vermag. Eine andere Möglichkeit der Transzendenz des Bösen gibt es nicht. Daher sagte Jesus: "Niemand kommt zum Vater, denn durch mich." "Durch mich", bedeutet hier: Durch jene Geisteshaltung die selbst in einem ungerechtem Schicksal das Bedeutungsvolle zu erkennen vermag. In der Geisteshaltung Jesu wurde dessen würdeloser Tod zu etwas Bedeutungsvollem und Notwendigen, jedoch nur für jene Menschen die wie er, unbeirrt nach dem Sinn des bisher Sinnlosen suchen. LG Elmar
  3. Dem möchte ich mich anschliessen: Ein wirklich eindrucksvoller Text. Eine Metapher über innere und äußere Zweisamkeit. Herzlichst Elmar
  4. Reiseballade wir gehen fort – wir gehen immer fort, fortgehen scheint der reise sinn und wille. so sind wir fort-getriebne aus der stille in des getriebes fernen, fremden ort. wir haben keine bleibe eh und je und können niemals sagen, da, und können niemals sagen, ja, da allerort ein stummes, fernes weh. wir brechen früh schon auf und gehn behände den unbekannten weg, die steilen pfade. was uns erschöpft, erscheint uns gnade, und spät gelangen wir ans jähe ende. wir suchen unverdrossen fremde stätten. das fremde lässt uns beben – zieht uns an, tun manche falschen tritte dann und wann und schlafen nachts in fremden betten. wir folgen sonderbaren, schweren spuren und zeichen über sonne, mond und sternen, und wetter zeichnen uns aus großen fernen. wir blicken bange nach dem gang der uhren. wir finden aufgehoben uns am ziel, und aufgehoben scheint uns dort das schwere, wir achten nicht auf das, was wäre, doch manche nacht fällt harsch und kühl. wir gehn dahin und schließen viele kreise und kehrn zurück und kehren wieder um. indes das letzte sichre ziel harrt stumm des pilgers, der gezeichnet von der reise.
  5. Auch von meiner Seite an dieser Stelle allen Organisatoren und Teilnehmern herzlichen Dank für diesen rundum gelungenen Wettbewerb. Herzlichen Glückwunsch dem Gewinner Berthold für den 1. Platz. Ganz besonders freut es mich, dass sein Text - als mein klarer Favorit- die wohlverdiente Trophäe erhalten hat. Herzlichst Elmar
  6. Très impressionnant, mon cher, comme toujours, ce poème sur les saisons avec un trait métaphorique. Un admirateur sincère
  7. Elmar

    Maifreuden

    Liebe Letreo, wirklich gekonnt und erfrischend dein Maigedicht. Leider komme ich - beruflich bedingt - momentan nur selten dazu hier reinzulesen. Umso mehr freut es mich, wenn ich durch solch unerwartete Abwechslung für einen kurzen Moment der alltäglichen Hektik entfliehen kann. Danke - sehr gern gelesen und geschmunzelt. Herzlichst Elmar
  8. Hallo Echnaton, das war jetzt sehr interessant zu lesen. Vielen Dank! Elmar
  9. Ja, Sonnenuntergang hat mir hier das Wort aus dem Mund genommen. Ich finde auch, dass es dort gut passen würde. Vielen Dank liebe Rhoberta, gern gelesen und nachgedacht. Elmar
  10. Liebe Schmuddelkind, du bist ein guter Pädagoge und das sage ich nicht um dir zu schmeicheln. Allein die Lektüre deiner sehr einfühlsamen und fachlich versierten Kritik und Hilfestellung, war mir ein Genuss. Herzlichst Elmar
  11. Elmar

    Senryu

    Massenimpfungen schaffen endlich gesunde Erwerbslose
  12. Hallo Cheti, danke für dein Feedback und deine inhaltlichen Gedanken zu meinem Text. Ich denke tatsächlich, dass dem Auferstehungsgedanken, auch im christlichen Kontext, eine allgemeinere bzw. eine universellere Bedeutung zukommt als dies landläufig geglaubt wird. Für meine Begriffe beinhaltet die Geschichte vom Auferstandenen, der dem Grab entstiegen ist, eine zeitlose Metapher, die über das einmalige Ereignis weit hinaus weist. Schaut man etwas genauer hin, so stellt man fest, dass sich Jesus selbst, der Begriffe Tod und Sterben, ihrer sinnbildlichen Bedeutung nach bediente. Beispiel: Als ihn seine Jünger vor einem erneuten Besuch Jerusalems warnten, da die reale Gefahr seiner Verhaftung drohte, da antwortete er: "Wenn das Samenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein. Wenn es hingegen stirbt, so wird es viel Frucht bringen" In dieser Überzeugung hat Jesus, scheinbar sinnlosem Leiden und Sterben, eine übergeordnete Bedeutung beigemessen und auch verliehen - eine Bedeutung, die leidvolle Geschehnisse nicht automatisch haben, sondern die sie eben nur durch vertrauensvolle Einwilligung und durch feste Überzeugung erfahren können und werden. Die Früchte, die seine Passion getragen haben wirken bis heute fort in jedem Menschen, der sich in den Worten und Handlungen Jesu wiederfinden kann. So verhält es sich mit allen Worten und Gebärden, die sich an zeitlosen Wertmassstäben orientieren - in ihnen werden die Toten auferstehen. LG Elmar
  13. Eine meditative Lyrik, in der man sich verlieren kann. Sehr gern gelesen, danke! LG Elmar
  14. Die Toten leben in uns fort in vielerlei Gebärde und manch gesagtem Wort. Auch in des Ackers Erde, fällt sinnlos nichts hinab. In dem Vertrauen lassen, dass aus dem dunklen Grab, wir neues Leben fassen.
  15. Liebes Schmuddelkind, was ich jetzt schon sagen kann: Die Lektüre ist unterbezahlt. LG Elmar
  16. Hallo Lichtsammlerin, auch mir gefällt dein Gedicht sowohl inhaltlich als auch von der Machart her sehr gut. Der Bruch im Rhythmus der letzten Zeile könnte vielleicht eine Glättung vertragen, aber vielleicht ist er ja gewollt. Hier also nur ein Vorschlag mit verstecktem Wink zum Begriff der Freundschaft: Dort schöpfen sie aus jener Kraft, die nur der Freund dem Freunde schafft. Herzlichst Elmar
  17. Liebes Schmuddelkind, es liest sich sehr kurzweilig und interessant. Da ich ungeduldig bin, habe ich es mir jetzt als E-book auf meinen Kindle geholt. Beste Grüße Elmar
  18. Elmar

    Fatum

    Der Schächer steht verklärt im Morgengrau, er hat sein nächtlich Tagwerk längst vollbracht. Ein schwarzes Auge fängt sein Lächeln ein und speit es wieder aus vertausendfacht. Der trübe Tau gerinnt zu Blut und Eis und Monde stehen fahl und blass im Tageslicht. Die künftgen Nächte sind jetzt kalt und weiß, und blanke Stähle harren ihrer Pflicht. Das Spinnrad treibt voran der Pferdefuß. Aus jedem Halm und jeder Nadel Stroh, schafft er gediegnes Gold im Überfluß. Des Zweifels Kerker liegt im Nirgendwo. Ein neues Evangelium hat gekalbt, millionenfach gelegt in Batterien, und jeder Leichnam wird verzückt gesalbt, um seiner eignen Marter zu entfliehn.
  19. Sehr schön! In der 7. Zeile von unten hat sich ein Tippfehler eingeschlichen. Ich denke es sollte "wünsche" heißen. LG Elmar
  20. Hallo Rhoberta, vielen Dank für deine Nachricht und deine Gedanken dazu. Ja, die Speisung der Fünftausend und der Satz Jesu "ich bin das Brot des Lebens" haben hier auch Pate gestanden. Im Grunde genommen jedes Gleichnis und jede gleichnishafte Handlung Jesu in diesem Zusammenhang. Ob Aussagen wie: Selig sind, die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit - Schafft euch Speise die unvergänglich ist - Hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer - Mein Vater gibt euch das rechte Brot vom Himmel - Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort aus dem Munde Gottes - Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist - Nehmt hin und esst, das ist mein Leib. Aber eben auch: Werdet nicht müde zu bitten - Bittet so wird euch gegeben - Wer von euch würde seinem Kind einen Stein anbieten, wenn es um Brot bittet? - und wenn Euer Nachbar, euch kein Brot geben will, weil es schon spät ist, so wird er es euch am Ende doch geben, weil ihr im Unruhe schafft und wegen eures unverschämten Bettelns - und wenn ihr betet, so sollt ihr es nicht öffentlich, sondern im Verborgenen tun - er kam in das Seine, doch die Seinen nahmen ihn nicht auf - und sie erkannten ihn nicht - die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken. Diese Aufzählung nur um einige, wesentliche Leitgedanken für diesen Text zu nennen. Herzlichst Elmar
  21. Lieber Sternwanderer, freut mich, dass es dich anspricht. Ja, so ist die Aussage, ganz allgemein. Das Gedicht enthält darüber hinaus auch einen Hinweis auf die Bergpredigt und das Jesuswort: "Selig sind die arm sind im Geist, denn Ihrer ist das Himmelreich" sowie auf die vielen Metaphern über Reichtum, Armut, Bettler und Brot im Neuen Testament. Herzlichst Elmar Lieber Berthold, hab ganz herzlichen Dank auch für diesen wertvollen Hinweis, den ich gerne angenommen und umgesetzt habe. Könntest du dir den letzten Vers, den ich gerade noch hinzugefügt habe, ansehen? Die vorletzte Zeile ist dort nicht ganz sauber im Silbenmaß aber intuitiv liest sie sich gut. Wie siehst du das? Herzlichst Elmar
  22. Lieber Berthold, hab ganz herzlichen Dank, für deine kritische Durchsicht und deine hilfreichen Hinweise. Ich habe den Text dahingehend korrigiert. Was meinst du dazu? Herzlichst Elmar
  23. Hallo Freiform, ja das fände ich durchaus passend. Ich bastle aktuell noch an einem 5. Vers. Werde dann noch einmal überlegen. Vielen Dank fürs Mitdenken. Herzlichst Elmar Hallo Lotte, vielen Dank! Und ja, da fehlte tatsächlich noch ein Buchstabe. Herzlichst Elmar
  24. Hallo Freiform, vielen Dank fürs Mitdenken! Ich lasse es jetzt erst mal so. Vielleicht kommt mir oder jemandem hier noch ein griffigerer Titel. LG Elmar
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