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Elmar

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Alle erstellten Inhalte von Elmar

  1. Hallo Uschi, vielen Dank! Es freut mich, dass es dir gefällt! Aber auch fürs genaue Hinhören bzw. Mitlesen, vielen Dank. Als ich den Text reinstellte, war er noch nicht vertont. Während des Vertonens habe ich noch ein paar Kleinigkeiten verändert. Jetzt hab ich es angepasst. Herzliche Grüße in den Abend Elmar Hallo Ilona, ich danke dir herzlich für dein positives Feedback. Es ist für mich wichtig zu wissen, wie etwas, das doch in einem längeren Prozess entsteht, auch bei anderen Lesern und Hörern ankommt. Dir noch einen besinnlichen 2. Advent. Herzlichst Elmar Lieber Behutsalem, vielen Dank! Es ehrt mich sehr, dass du mein Werk so positiv einschätzt und empfindest. Man selbst ist ja doch immer etwas befangen, daher freue ich mich über jede ehrliche und kritische Rückmeldung. Herzlichst Elmar
  2. Die Zeit ist die Tochter der Wahrheit.
  3. Hallo Dionysos, vielen Dank für Deine Nachricht und dein positives Feedback, über das ich mich sehr gefreut habe. Der Beitrag wurde durch die Moderation entfernt, da er nicht den Bestimmungen entsprach. Ich wußte nicht, dass man keine externen Links setzen darf und dass man keine Kommentare schreiben darf, solange der Beitrag nicht kommentiert wurde. Hier also nochmals für Dich die Audiodatei diesmal als Antwort auf deinen Kommentar - ich hoffe dass ich das nun so reinstellen darf. Weitere Lieder von mir findest du auf meinem Blog: christophilos.de Herzlichst Elmar Es-ist-ein-Schnee-gefallen.mp3
  4. Lieber Sidgrani, gut beobachtet! Gern gelesen. Elmar
  5. Elmar

    Es ist ein Schnee gefallen

    Bild wurde generiert mit Midjourney Art Es ist ein Schnee gefallen, und es ist noch nicht Zeit. Man wirft mich mit dem Ballen, der Weg ist mir verschneit. Mein Haus hat keinen Giebel, es ist mir worden alt; zerbrochen sind die Riegel, mein Stüblein ist mir kalt. Ein schwarzer Schnee wird fallen, denn es ist an der Zeit. Dann wird ein Ruf erschallen: Mach dich zum Gang bereit! Hinauf in höchste Sphären, wo Götter sind vereint, in Freuden zu verzehren, das Brot, das hier beweint. Ein roter Schnee geht nieder, ein Schnee so rot wie Blut. Doch kehret nimmer wieder, was je darunter ruht. Er decket alles Leben, als wie ein dunkles Grab. Die ganze Welt wird beben, wenn alles fährt hinab. Wohlan zu dieser Stunde, wo man noch scherzt und lacht, da bringe ich die Kunde, von allertiefster Nacht. Wie ists dem Menschen bange, der all dies tragen wird. Drum bitte und verlange, dass keiner sich verirrt. Der Tag neigt sich dem Ende, schon bricht die Nacht herein. Hier steh ich und verschwende das Brot, das Salz, den Wein um noch einmal zu sagen, dass alle Not und Qual, Verzweiflung, Angst und Fragen, erfüllt in Tag und Zahl. Ach Herr lass dich‘s erbarmen, dass ich so elend bin, und schließ mich in dein Armen, so fährt der Winter hin. Der Winter und die Nächte, die kalt und ohne Licht. So lehr mich, dass ich möchte, erschauen dein Gesicht. Hinweis: Eigene Lyrik angeregt durch ein Liedblatt um 1467: Es ist ein Schnee gefallen sowie Bob Dylans: A hard rain's gonna fall und der Apokalypse des Johannes Bildrechte: Elmar Vogel
  6. Elmar

    Die Sehnsucht nach Geist

    Die Heilung, die Jesus an den Menschen vollbringt, ist immer eine geistige, auch wenn er „nur“ ihre körperlichen Gebrechen heilt. Immer wieder erklärt er den Geheilten, dass ihr Glaube und ihre feste Überzeugung, er (Jesus) könne ihre Gebrechen heilen, ihre Gesundung letztlich bewirkt hat: „Dein Glaube hat dir geholfen“ - „Dein Glaube hat dich gerettet“, - „Dein Glaube hat dich gesund gemacht“, sind dann seine Worte. Auch hier steht die feste innere Überzeugung, nämlich die geistige Stärke, über dem Zustand der Krankheit hinaus zu denken, über der Krankheit selbst. Nur diese eine Einsicht, nämlich, dass alle äussere und sichtbare Welt auf einer geistigen Grundlage besteht, wird den Glauben an eine Heilung durch den Geist rechtfertigen können. Oder wie Aristoteles sagte: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“. Besteht aber unsere äussere Erscheinungswelt auf Grundlage des Geistes, so liegt in allen äusseren Erscheinungen auch ein tiefer Sinn und eine Bedeutung verborgen. Dass sich uns Sinn und Bedeutung erschließen, dass wir erkennen und verstehen, will ersehnt, gesucht und gefunden werden, denn der Begriff Geist ist ein Synonym für eine Sinnhaftigkeit, die über die rein äussere Erscheinung hinausgeht. So ist die Suche nach dem Sinn, -ist die Suche nach Geist, -ist die Suche nach Gott, die Suche nach unserer wahren und heilen Gestalt in dieser Welt. Die Sehnsucht nach dem Geist ist Grundlage unserer Heilung: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.…“ Die Heilung durch den Geist vermag also viel mehr, als nur die Heilung von körperlichen Gebrechen. Einmal zu der Erkenntnis gekommen, dass alle grundlegende Heilung, alles Gute und alles Leben nur aus dem Geist kommen kann, können wir alle äusseren Dinge entbehren. Dort wo Krankheit, Beschwerliches, Unrecht, Leid und Tod für uns einen individuellen Sinn erfahren, werden sie im Geist überwunden. Der Sinn unserer Krankheit liegt in der Stärkung unserer Sehnsucht nach Geist.
  7. Elmar

    Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht...

    Die Gesundheit ist für uns Menschen das Gute und das Richtige, Krankheit hingegen das Falsche und Schlechte. Der Lehre Jesu nach, kommt aber gerade der Krankheit eine wichtige Bedeutung zu. Ist es doch gerade die Krankheit, die es vermag, uns innehalten zu lassen, die wir als stumme Aufforderung verstehen können, unsere bisherige Lebensweise zu hinterfragen und die uns so ein transzendentes Denken ermöglichen kann. Ich sage ganz bewusst "kann" weil eben dieses Potential, das im Zustand der Krankheit liegt, oft nicht als solches erkannt wird. Tatsächliche wurde Jesus von der Mehrheit seinen Zeitgenossen eher als Arzt betrachtet und weniger als spiritueller Lehrer. Das zeigt u. a. die Kritik von jüdischer Seite, er würde den Sabbat missachten, weil er am Feiertag seiner Arbeit nachgehe bzw. Menschen am Sabbat gesund machte. Jesus selbst verwendet den Begriff Krankheit aber immer im doppelten Sinne; nämlich als körperliches und als seelisches Gebrechen. So antwortet er auf den Vorwurf, er würde mit Sündern und Volksverrätern Umgang pflegen: „Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken!“ Dabei versucht er deutlich zu machen, dass die geistige Gesundheit an erster Stelle stehen muss. Steht der Mensch in seiner geistigen Gesundheit, so überwindet er jede Mangelsituation und alle menschlichen Gebrechen – ja er überwindet durch den Geist die Krankheit der ganzen Welt. "Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch alles andere zufallen." Aber wie soll das gehen? All das, was wir für gut oder für schlecht halten hat seinen Ursprung in unserem persönlichen Urteil den Dingen und den Geschehnissen gegenüber, denn von Natur aus sind die Dinge weder gut noch schlecht. Deshalb liegt nicht in den Dingen oder Geschehnissen selbst, sondern in unserem persönlichen Urteil, unserer Einschätzung den Geschehnissen gegenüber, die Ursache für unser Heil und Unheil. Was uns ungerecht, leidvoll und beschwerlich erscheint betrachten wir gewöhnlich als schlecht, das Stärkende, Fördernde und Angenehme als gut. Jesus hingegen verleiht den Dingen eine völlig neue Bedeutung: Der Reiche, Wohlhabende und Mächtige ist in die vielen Dinge dieser Welt verstrickt und so warnt er: „Eher geht ein Ankertau durch ein Nadelöhr als ein Reicher in Gottes neue Welt.“ Aus der Gruppe der Armen, Schwachen und Kranken, derer, denen Unrecht widerfahren ist, die am Rande der Gesellschaft stehen, die nichts zu verlieren haben erwächst die Sehnsucht nach Heilung, nach Erleichterung und nach ausgleichender Gerechtigkeit. Und weil eben diese Sehnsucht genau dem entspricht, was Jesus zu geben hat, verkündet er: „So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten"
  8. Hallo Tobuma, dein Gedicht gefällt mir ausgesprochen gut. Zu deiner Erklärung: Du schreibst einerseits treffend: "Müsse wir uns wirklich alles /.../ von uns selbst gefallen lassen" und andererseits meinst du sollten wir uns "auf das konzentrieren, was wir selbst für richtig halten und uns danach richten". Ich denke, dass diese Ambivalenz nicht aufzulösen ist, indem man den persönlichen Raum einfach von den äußeren Einflüssen trennt. Letzlich existiert kein absolutes "Verfahren" zur Selbstfindung. Meiner Auffassung nach ist "Leben" eine permanente Aufforderung sich in unangenehmen, beschwerlichen oder leidvollen Situation neu zu positionieren - neu zu finden, neu zu definieren. Stellen wir uns diesem Prozess, sind wir lebendig und erneuern uns permanent. Alles fließt!
  9. Liebe Hera, erst einmal finde ich deinen Text sehr lesenswert, da er einen wesentlichen Punkt berührt: Die Angst vor der Selbstverantwortung. In einer Sache stimme ich allerdings Carlos zu. Pilatus war nicht dumm und er war auch kein Sadist, er hat nach dem Verhör sehr schnell erkannt, dass Jesus kein Zelot (Rebell gegen Rom) war: Ein "König" der von sich sagt: "Glaube mir, wäre mein Reich von dieser Welt, meine Anhänger würden um mich kämpfen..." Nein, dieser Jesus war nicht sein Mann. Pilatus hatte auch verstanden, dass Jesus offensichtlich dem Sanhedrin im Weg war und man von ihn (Pilatus) nur einen Schuldspruch zur Hinrichtung des Nazareners erwartete. Sein Versuch Jesus freizubekommen (Begnadigung eines zum Tode verurteilten) rührte auch daher, dass Jesus ihm zu verstehen gab, dass er (Pilatus) ihn verurteilen werden müsse ob er wolle oder nicht. Dass Pilatus als Machthaber Roms der Vorderung des Sanhedrins machtlos gegenüber stehen sollte, wollte Pilatus aber nicht auf sich sitzen lassen. Im Grunde genommen entlastet Jesus seinen Richter (Pilatus) sogar, indem er ihm zu verstehen gibt, dass er (Pilatus) nun zwar ein ungerechtes Urteil fälle müsse, dass aber diejenigen, die seine Hinrichtung fordern, die größere Schuld trifft. Daher auch seine Maßnahme Jesus durch vorherige Geißelung (vor der Auswahl der Deliquenten zur Begnadigung) erbarmungswürdig aussehen lassen. In diesem Zusammenhang ist sein Ausspruch bekannt: ECCE HOMO = Seht doch, welch ein Mensch! Mit anderen Worten: Habt ihr denn kein Mitleid? Herzlichst Elmar
  10. Elmar

    2 göttliche Gedanken

    Der Ansatz Jesu war ja, dieses alte schwarz-weiß-Denken zu überwinden. Seiner Lehre nach wirkt Gott in allen Geschehnissen und Erscheinungen, eben auch in den leidvollen und ungerechten. Jesus sah in Gott den Urheber aller Dinge. Allerdings wäre diese Feststellung allein fatalistisch. Und daher geht Jesus gedanklich noch einen Schritt weiter und lehrte, dass es von der persönlich Ablehnung oder Einwilligung des Einzelnen abhängt, ob das "Böse" gut werden kann oder nicht: In der Vertrauensvollen Einsicht, dass alle Dinge die uns anhaften und widerfahren, notwendig und bedeutungsvoll für uns sind, werden wir eins mit dem Urheber aller Dinge, welcher Gott selbst ist. Erreichen wir gedanklich diese Einheit mit Gott werden wir dadurch zu Teilhabern eines völlig neuen universellen Lebensverständnisses, in dem nun alle Dinge dem Prinzip des Lebens dienen müssen. Das Prinzip der Überwindung oder der Transzendenz der Welt. Was Wahrheit und Wirklichkeit ist, hängt gewissermaßen davon ab inwieweit wir vermögen, in allen Geschehnissen das Gute zu erkennen. Dabei ist auch die Definition des Begriffs vom "Leben" transzendent und universell.
  11. Elmar

    Der Träumende

    Lieber @Carlos, ich habe den Gedanken tatsächlich aufgegriffen und ein Bild aus Dantes "Göttlicher Komödie" zur Illustration des Liedes in meinem Blog verwendet. Wie findest du es? Hier der Link: https://christophilos.de/lieder/der-traeumende/ LG Elmar
  12. Elmar

    Der Träumende

    Vielen Dank für die positive Kritik. Schön, das freut mich, dass es dir gefällt. Herzlichst Elmar
  13. Elmar

    Der Träumende

    Lieber @Carlos, vielen Dank für deine Rückmeldung. Tatsächlich habe ich mich in letzter Zeit mit Dantes göttlicher Komödie befasst. Interessanterweise habe ich aber bei Ausarbeitung des Textes gar nicht bewusst daran gedacht. Aber mit Sicherheit hat es einen intuitiven Einfluß auf mich ausgeübt. Danke für deinen Hinweis! Liebe @Darkjuls, auch dir vielen Dank für deine positive Einschätzung. Eine erste Vertonung hänge ich gleich hier mit an. Lieber Lorenz alias @L.A.F., hab ganz herzlichen Dank für deinen Kommentar und die Kritik. Leider weiß ich nicht genau was es mit den xxX auf sich hat, da ich komplett ohne Regeln texte. Ich bin eher ein intuitiver Typ. Umso mehr schätze ich fachliche Hinweise zum richtigen Texten. Daher würde es mich interessieren, wie ich das Versmaß im Refrain eventuell noch besser gestalten kann. Höre dir einfach mal die Vertonung an und entscheide, ob es da technische Mängel gibt. Die Aussage im Refrain bezieht sich auf das Erreichen eines inneren Zustandes der Zeitlosigkeit und Universalität. Ich persönlich glaube, dass wir alle diesen Zustand erreichen werden und sich dort alles leidvolle und beschwerliche (hier unten) Geschehen relativieren wird. Liebes @Sternenherz, ich bin dir sehr dankbar fürs genaue Lesen und diesen wertvollen Hinweis. Ich nehme deine Korrektur sehr sehr gerne an. An dieser Stelle auch herzlichen Dank für die Likes von:@Joshua Coan, @Angie und @Federtanz Der Träumende.MP3
  14. Elmar

    Der Träumende

    Ich steige hinab in die Tiefen der Nacht und suche das Licht auf dem Grunde der Zeit, doch während ich suche, berühre ich sacht, den Schlafenden, der mir zu folgen bereit. Refrain: Am Ziel sind wir dort, wo die Zeit stille steht, wo das Gestern sich mit dem Morgen vereint, wo ein Sturm durch die Klagen der Geister weht und mit sich nimmt, was wir hier unten beweint. So steigen wir ab manchen finsteren Pfad, mit Licht in den Herzen, dem schimmernden Schein, und wenn sich ein einsamer Wanderer naht, so teilen wir mit ihm das Brot und den Wein. Am Ziel sind wir dort, wo die Zeit stille steht, wo das Gestern sich mit dem Morgen vereint, wo ein Sturm durch die Klagen der Geister weht und mit sich nimmt, was wir hier unten beweint. Es leuchtet das innere Auge den Weg, es schwindet das Dunkel nach Hochmitternacht. Der Träumende findet den sicheren Steg, so zögert er nicht, setzt den Fuß mit bedacht. Am Ziel sind wir dort, wo die Zeit stille steht, wo das Gestern sich mit dem Morgen vereint, wo ein Sturm durch die Klagen der Geister weht und mit sich nimmt, was wir hier unten beweint. Vertonung im nächsten Post
  15. Lieber Carlos, vielen Dank für das positive Feedback und deine persönliche Einschätzung zu meinem Text. Du hast schon einen ganz wesentlichen Punkt herausgelesen. Der Text entstand auch aus einer persönlichen Empfindung der aktuellen Informationsdoktrin gegenüber. Diese Informationsbesessenheit in ihrer Fanatik und Ausschließlichkeit, wirkt auf mich zunehmend ideologisch, radikal, verabsolutierend und vereinnahmend. Eine Kampfansage gegen jede individuelle Wahrnehmung. Herzlichst Elmar
  16. Ich muss nicht hinsehen, um sehen zu können Ich muss nicht hingehen, um gehen zu können Ich muss nicht können, um zu können Ich muss nicht können Ich muss nicht Ich muss Ich
  17. Elmar

    Strandpromenade

    Lieber Berthold, am treffendsten und zugleich erheiterndsten fand ich die Beschreibung: "Resthaar flattert in Wind" Das steht schon gefährlich im Widerspruch zur Souveränität. Sehr gerne gelesen und noch lange geschmunzelt. Elmar
  18. Liebe Poeten: @Ostseemoewe, @alter Wein, @Edo, @Joshua Coan, @Donna und @Sternwanderer, vielen Dank für Eure Likes und persönlichen Einschätzungen zu meinem Gedicht, über die ich mich sehr gefreut habe. Leider fehlt mir aktuell (berufsbedingt) die Zeit mich hier intensiver einzubringen. Aber ich lese doch immer wieder gerne hier hinein. Ich sende jedoch nichtsdestoweniger herzliche Poetengrüße in die Runde! Euer Elmar
  19. Wenn ich sterbe, soll mein Sterben dienen, Nahrung soll es sein zu neuem Leben. Für das Starke möchte ich mich geben, das mir im Verborgnen schon erschienen. Wenn ich falle, soll mein Fall berühren, einen Grund, der mein Sinken fruchtbar macht, und Dunkles dort in neuem Licht erwacht, Wege weisend, die nach oben führen. Wenn zerteilt ist das Gewand der Erde, und verkostet jedes Ding des Alten, soll sich meine Seele umgestalten, dass das Tiefste mir zum Höchsten werde. Elmar Vogel
  20. Schwer fasslich oder eben unfassbar - im besten Sinne des Wortes. Nicht nur leere Hüllen waren, sondern vielmehr sind: Unser Aufnehmen ist eben noch nichts Abgeschlossenes: Konditionierungen werden im Gedanken an unsere Sterblichkeit obsolet - dort hin gilt es m. E. zu denken und Neues aufzunehmen. Das Ding an sich können wir nicht erkennen, nur dessen Erscheinung, meinte Kant. Und Spinoza erweiterte diesen Gedanken grundlegend wenn er sagt: "Jede Erscheinung beweist ihre Notwendigkeit durch ihr Dasein... Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit.... Was wir seiner Notwendigkeit nach erkannt haben das werden wir bejahen und indem wir es bejahen ist es zu etwas geworden, dem wir frei gegenüber stehen."
  21. Die Liebe uns selbst gegenüber kann nur die Liebe zum Menschen an sich sein. Wir können uns nicht selbst lieben ohne den anderen, so wenig wie wir uns selbst erkennen können ohne den anderen. "Der Weise nimmt sich aller Menschen an und schließt niemanden aus. Er nimmt sich aller Dinge an und verwirft nichts. Er erhellt alles. So ist der Weise dem Schwachen ein Lehrer, der Schwache dem Weisen eine Hilfe. Wer den Lehrer nicht schätzt und die Hilfe nicht annimmt geht in die Irre so klug er auch sein mag.Darin liegt das Geheimnis." Lao -Tse
  22. Das ist es. Und der falsche Weg ist der Weg des Hasses und der Verurteilung derer, die ihrer Befangenheit ebenso ausgeliefert sind wie wir selbst. "Bei euch heißt es: ›Liebe deinen Mitmenschen und hasse deinen Feind!‹ Ich hingegen sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen! So erst erweist ihr euch als Kinder eures Vaters im Himmel. Denn dieser lässt seine Sonne scheinen auf Böse wie auf Gute, und er lässt regnen auf Fromme wie auf Gottlose. Was erwartet ihr für eine Belohnung dafür, dass ihr die Menschen liebt, die euch auch lieben? Das tun sogar die Steuereintreiber, die sonst bloß auf ihren Vorteil aus sind! Wenn ihr nur euren Freunden liebevoll begegnet, was ist daran besonders oder aussergewöhnlich? Das tun auch die, die von Gott nichts wissen. Ihr jedoch sollt in eurer Liebe vollkommen sein, wie es euer Vater im Himmel ist.« Matth. 5. 45
  23. @Hera Klit, Danke. Du sprichst drei Punkte an zu denen ich noch kurz etwas schreiben möchte: 1. Moralvorstellungen ändern sich, das ist richtig. Doch Jesus ging es nicht um Moralvorstellungen - es ging ihm überhaupt nicht um Moral, sondern um Existenz und um Existentielles. 2. Sünde ist der Lehre Jesu nach: Unfreiheit, Abhängigkeit, Ausgeliefertsein, Irrtum, Schwäche, Krankheit, Sterblichkeit, Leid, Tod, etc. Diese Phänomene sind Teil unserer menschlichen Wirklichkeit und insofern sind sie für uns notwendig und höchst relevant. Ohne Sünde keine Erlösung. Das Leben hat uns als Sünder gemacht und insofern muss Sünde in gewisser Weise auch von uns gewollt sein. Oder wie Jesus sagte: "Die Gesunden bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken." 3. Dieser Gedanke geht in dieselbe Richtung: Dort wo wir anfangen, Sinn und Bedeutung unserer menschlichen Schwäche und Fehlbarkeit (im Sinne Jesu) zu erkennen, gewinnen sie Notwendigkeit. Der christliche Gedanke der Sündenvergebung beruht darauf, dass jegliche Sünde (fremde wie eigene) einen tiefen Sinn erfahren kann, wodurch allein sie überwunden wird. Herzlichst Elmar
  24. Lieber @Thomkrates, gefällt mir ausgesprochen gut dein Gedicht. Insbesondere der Aspekt der Sinnsuche hat mich berührt - ein urchristlicher Gedanke, wie du sicher weißt. Herzlichst Elmar
  25. @Hera Klit deine Geschichte ist interessant und spannend geschrieben und wirkt auf mich sehr authentisch. Wie Carlos schon sagte, handelt es sich bei der von dir erwähnte Jesusgeschichte eigentlich um zwei verschiedene Erzählungen: Die eine ist die von der Ehebrecherin, die gegen ihren Willen zu Jesus gebracht wurde, damit er sie verurteilen sollte. Hier konfrontiert Jesus die Ankläger mit ihrer eigenen menschlichen Schwäche indem er ihnen sagt:"Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie". Daraufhin verläuft sich die Gruppe der Ankläger. Dieser Frau sagt Jesus am Ende nicht, dass ihr vergeben sei, sondern, dass er sie nicht verurteilen werde, da auch ihre Ankläger dies nicht getan hätten. Er sagt ihr: "Geh nun und sündige hinfort nicht mehr." Er behandelt sie als jemanden, der unter dem jüdischen Gesetz steht. Ganz anders äußert er sich gegenüber der Sünderin (vermutlich eine Prostituierte), die aus eigenem inneren Bedürfnis den Kontakt zu Jesus sucht. Während einer Einladung Jesu bei einem Pharisäer dringt sie als unerwünschte Person ein und salbt Jesus weinend die Füße. Der Gastgeber ist fassungslos doch Jesus lässt die Frau gewähren - dann stellt er seinem Gastgeber eine allegorische Frage. Aus der Antwort des Pharisäers leitet er die Vergebung der Sünden dieser Frau ab. In beiden Geschichten wird deutlich, dass es unsere innere Haltung gegenüber menschlicher Fehlbarkeit und Schwäche ist, die uns schuldig oder unschuldig macht - ganz unabhängig von der Art des Vergehens. Als Sünde bezeichnet Jesus jede Form von menschlicher Schwäche, der wir uns nicht entziehen können, der wir ausgeliefert sind, weil sie einen wesentlichen Teil unseres Menschseins ausmacht. Seiner Lehre nach kommt der menschlichen Fehlbarkeit und Schwäche damit eine grundlegende Bedeutung zu. Sein Credo: Angesichts unseres Ausgeliefertseins in diese Welt, angesichts unserer menschlichhen Schwäche und Fehlbarkeit, angesichts von Leid und Tod sollen wir zu einem tiefen Bedauern unseres Zustandes kommen. Damit weist Jesus einen Weg, durch den unser Bedauern zu einem Bedauern durch Gott wird. Diesen Weg beschreiten bedeutet, dass wir die einzig sinnvolle Konsequenz aus unserer eigenen Schwäche und Befangenheit ziehen, nämlich niemanden zu verurteilen, d. h. barmherzig mit den Schwächen und Irrtümern unserer Mitmenschen zu verfahren, da diese ja ihrem Dasein ebenso ausgeliefert sind wie wir selbst. Allein die Annahme dieser inneren Haltung ist die Grundlage der christlichen Theologie der Sündenvergebung. Herzlichst Elmar
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