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Elmar

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Alle erstellten Inhalte von Elmar

  1. Elmar

    Wie ein Baum

    Wie ein Baum der seine Zeiten kennt, will ich Blatt um Blatt beschreiben, und was unerkannt mich von dir trennt, will und kann in dir nicht bleiben. Refrain: Lass dein grünes Holz mir Zeichen sein in den kalten, kahlen Zeiten, bis mich neu erweckt der Sonne Schein, und sich öffnen helle Weiten. Wie der Wind, der nicht zu fassen ist, weht dein Geist mir ins Gemüte, offenbart mir alle arge List, die du deckst in deiner Güte. Refrain: Lass dein grünes Holz mir Zeichen sein in den kalten, kahlen Zeiten, bis mich neu erweckt der Sonne Schein, und sich öffnen helle Weiten. Komm und mach mich meiner selbst bewusst, dass ich neu geboren werde und die Pforten, die du auf mir tust, offen stehen wenn ich sterbe. Refrain: Lass dein grünes Holz mir Zeichen sein in den kalten, kahlen Zeiten, bis mich neu erweckt der Sonne Schein, und sich öffnen helle Weiten. Wie die Erde alles Leben schafft, mach auch mich zu gutem Lande, damit aufersteht in deiner Kraft, was hier fällt in Schimpf und Schande. Refrain: Lass dein grünes Holz mir Zeichen sein in den kalten, kahlen Zeiten, bis mich neu erweckt der Sonne Schein, und sich öffnen helle Weiten. Lass mich fallen in der Zuversicht, dass solches Sterben Sinn erfährt. Alles Dunkle strebt empor zum Licht, das sich von der Sonne nährt. Refrain: Lass dein grünes Holz mir Zeichen sein in den kalten, kahlen Zeiten, bis mich neu erweckt der Sonne Schein, und sich öffnen helle Weiten.
  2. Lieber Perry, sehr stimmungsvoll und zugleich etwas surreal dein Text. Auch dein Vortrag gefällt mir ausgesprochen gut. Sprachlich würde ich dich ins Fichtelbebirge verorten . Korrekturvorschlag: Beim zweiten Vers ein "s" im "siehst" einfügen. Gern gelesen und gelauscht. Herzlichst Elmar
  3. Liebe Charlotte, vielen Dank für deinen Kommentar. Deine theologischen Einwürfe sind für mich „fragwürdig“ und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Aber leider antwortest du mir ja nicht. Nun wirfst du weitere fragwürdige Thesen auf. Ein Gespräch ist dann zwecklos, wenn sich jemand im Recht glaubt und dabei meint seine Position nicht begründen zu brauchen. Das erinnert an Zeiten der Inquisition. Du schreibst: Jesus hat nicht gelebt, damit andere sterben. Wie kann es dann sein, dass viele Menschen wegen ihres Glaubens an Jesus sterben mussten und Jesus ihnen eben dieses Schicksal prognostiziert hat? Du schreibst weiter: "Jesus ist gestorben, damit wir leben". Falls du unter „leben“ die körperliche Existenz verstehst, kann auch diese Aussage nicht wahr sein denn die Mortalität der Menschheit beträgt 100% und daran hat auch der Tod Jesu vor zweitausend Jahren nichts geändert. Wie also soll ich deine Aussagen verstehen? Du schreibst weiter: „nein, das virus kommt nicht von gott - wie auch das böse nicht.“ Nun, nach christlichem Verständnis ist Gott Ursprung allen Lebens und jeglicher Existenz, auch der des Bösen. Wäre es nicht so, dann hätte Jesus das Böse, das man ihm angetan hat nicht bereitwillig aus der Hand Gottes auf sich genommen. Ich möchte dir daher sagen: Erst dort, wo wir uns (wie Jesus) in der Lage sehen selbst im Bösen und im Ungerechten, das uns widerfährt, den Willen Gottes zu erkennen, kann das Böse überwunden werden. "Und er ging ein wenig weiter und fiel auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber! Doch nicht wie ich will, sondern wie du willst." (Mt 20,22; Joh 4,34; Phil 2,8) Gerne würde ich deinen theologischen Ansatz verstehen wollen. Herzlichst Elmar
  4. Lieber Gummibaum, vielen Dank für deine positive Einschätzung und für dein immer sehr geschätztes kritisches Auge. Gerne angenommen! Herzlichst Elmar
  5. Liebes Buchstabengenie, habe deinen Beitrag leider erst jetzt gelesen. Das tut mir Leid. War das vergangene Jahr beruflich sehr eingespannt. Über deine positive Einschätzung habe ich mich gefreut, das wollte ich dir, wenn auch verspätet, doch mitteilen. Herzlichst Elmar
  6. Liebe Josina, habe deinen Beitrag leider erst heute gelesen, da das vergangene Jahr mich gewissermaßen beruflich vollkommen absorbiert hat. Asche auf mein Haupt! Danke für deine interessante, wenn auch letztlich doch sehr traurige Erzählung und Schilderung. Ich freue mich über den gedanklichen Gleichklang und wünsche dir auf diesem Wege von Herzen alles erdenklich Gute. Herzlichst Elmar
  7. Liebe Charlotte, auch wenn ich dich mit meiner Antwort wahrscheinlich gedanklich nicht erreichen werde, möchte ich dir auf deinen Kommentar doch kurz etwas schreiben. Unser Risiko in dieser Welt zu erkranken, liegt bei 100%. Unser Risiko zu sterben, liegt ebenfalls bei 100%. Dieser Realität gilt es für mich Rechnung zu tragen. Wer glaubt, er könne dieser Wirklichkeit entkommen erliegt einer Illusion mit fatalen Folgen für seine Seele, denn das Leben ist mehr als zeitliche und stoffliche Existenz. Woran machst du den Wert des menschlichen Lebens fest? An der Länge oder an der Kürze seiner zeitlichen Dauer? Ich tue das nicht, und deshalb empfindest du Wut? Ich werde eines Tages sterben, so wie auch du sterben wirst. Wie gedenkst auf das Unabänderlichen deiner Zukunft zu reagieren? Du wirfst mir vor, ich würde mit meinen Ansichten die körperliche Gesundheit anderer gefährden. Ich sage dir, du gefährdest mit deinen Ansichten, deine eigene seelische Gesundheit, indem du den Menschen auf seine körperliche Existenz reduzierst. Du sagst, Jesus habe seine Leute nicht aufgefordert anderen zu schaden. Das ist richtig, doch sage mir bitte, vor welcher Art von Schaden Jesus die Menschen bewahren wollte als er sie lehrte: Was würde es dem Menschen nützen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme dabei Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, damit er seine Seele wieder löse? Matthäus 16, 24-26 Du wirfst mir vor, ich würde mit meinen Ansichten Gott versuchen. Was glaubst du, wem ein Virus seine Existenz verdankt? Was glaubst du woher Krankheit und Tod kommen? Glauben wir der Botschaft Jesu, so wirkt Gott alle Dinge denn Gott ist alles in Allem. Und wie bereits gesagt, liegt auch in Krankheit, Leid und Tod eine tiefe Bedeutung, die von uns gesucht und gefunden werden will. „Suchet, so werdet ihr finden, denn wer das sucht der findet“ Matth. 7, 7 Doch die Bedeutung von Krankheit, Leid und Tod kann nur finden, wer seine Zuversicht auf einen Gott setzt, der ausnahmslos alle Dinge wirkt. Wer in Kategorien der Trennung denkt, wird selbst getrennt werden. Trennung ist daher der äußerste Schaden, den unsere Seele nehmen wird. Du sagst das Leben ist heilig und es sei zu heiligen und ich sei ein Gotteslästerer, da ich es gefährde. Aber was verstehst du unter den Begriffen "heilig" und "heiligen", offensichtlich nicht dasselbe wie Jesus. Jesus selbst war bereit einen qualvollen Tod auf sich zu nehmen. War ihm sein Leben demnach nicht heilig? Er hat seinen eigenen Leib für uns hingegeben – uns zum Vorbild. Und eben diesen Akt der Hingabe seines Lebens nannte er bezeichnenderweise „Heiligung“. Er sagte vor seiner Verhaftung nicht ich opfere mich für sie, er sagte: „Ich heilige mich selbst für sie, auf dass auch sie geheiligt seien in der Wahrheit.“ Joh. 17, 19 Wie ist das möglich, dass ein gewaltsam beendetes Leben dessen Heiligung bedeuten kann? Doch vor allem: Was bedeutet es für dich persönlich in dieser Wahrheit Jesu geheiligt zu werden? Bedenke, eben dieser Jesus wurde wegen Gotteslästerung verurteilt. Herzlichst Elmar
  8. Lieber Alex, freut mich. Vielen Dank, für deine positive Einschätzung. Herzlichst Elmar
  9. Interessante Geschichte insbesondere die Beobachtung bzw. deine persönliche Einschätzung der Situation. Bei dem Wort Penner hat sich ein kleiner Fehler einschlichen. Herzlichst Elmar
  10. Hallo Gaukelwort, das spricht mich sowohl Inhaltlich als auch sprachlich sehr an. Starke Gedankenkyrik! Vielen Dank dafür LG Elmar
  11. Liebe Hera, interessant zu lesen - authentisch. Hat mich insgesamt berührt. Danke fürs Teilhabenlassen Elmar
  12. Elmar

    Der lebendige Tod

    Der Tod verschlingt des Menschen Leben, und speit es dennoch wieder aus: Er sucht das Schwache zu beheben, verschafft dem Geist ein neues Haus. Der Tod lehrt lassen uns und gehen was zeitlich und vergänglich ist: Das Unsichtbare bleibt bestehen, dem niemand großen Wert beimisst. Der Tod zwingt stetig uns zur Suche, nach Leben, über allem Schein, das jenseits liegt von Streit und Fluche, doch hält man es für allzu klein.
  13. Elmar

    Der Verlust der Transzendenz

    Zunehmend rufen Kirchenvertreter dazu auf, Menschen auszugrenzen, religiöse Gemeinschaft nur noch für „sichere“ Personen zu gestatten und die „Unsicheren“ auszuschließen. Der Grund für ihre Forderung ist zum einen Teil sicher Opportunismus, zum anderen Teil aber ist es Angst – die allzu menschliche Angst vor Unsicherheit, Krankheit und Tod. Angesichts dieser Entwicklungen stellt sich für mich die Frage nach der Bedeutung der Transzendenz, die dem christlichen Glauben doch zu Grunde liegen sollte. Konkret: Ist der Gedanke, dass unserem Daseins eine transzendente Bedeutung zukommt, für die Kirchen noch relevant? Ein Freund der Kranken und Ausgestoßenen Aus den Evangelienberichten wissen wir, dass Jesus von Nazareth, auf den die Kirchen sich berufen, ganz bewusst Gemeinschaft pflegte mit Menschen, die am Rande der Gesellschaft standen, selbst Begegnungen mit Kranken und sogar Aussätzigen scheute er nicht und er sagte den Menschen: „Wer zu mir kommt den werde ich nicht abweisen.“ Johannes. 6,37. Nun haben wir es hier, verglichen mit der Situation Jesu, nicht mit wirklich kranken Menschen zu tun, sondern mit Gesunden, die für „potentiell“ krank erklärt wurden. Aber ist dies nun tatsächlich eine Ausnahmesituation im Sinne einer Pestilenz? Keineswegs, denn der Mensch, als potentiell Kranker und Totgeweihter ist so alt ist wie die Menschheit selbst und keine Arznei der Welt kann ihn vor dieser Realität schützen oder bewahren. Krankheit und Tod sind notwendige Begleiter unseres Daseins, die uns zu dem machen, was wir sind: Menschen. Insofern bewirken die Forderungen nach Ausgrenzung vor allem eines; dass sich Menschen gedanklich entzweien, dass ein Klima des Misstrauens entsteht und dass Gemeinschaften zerbrechen. Doch was haben diese Forderungen mit dem Vorbild gemein, das Jesus den Menschen gegeben hat? Nicht das Geringste! Sowohl die Forderung nach Ausgrenzung, als auch das Verbot der Gemeinschaft, zeigt die Unvereinbarkeit mit der Lehre Jesu: Der Lehre nach, ist weder unsere menschliche Existenz noch unsere Gesundheit unser menschliches Verdienst, sondern Gnade. Wer den Menschen im Namen Jesu sagt, dass die Berechtigung ihrer Existenz von einer bestimmten Kur oder einer Arznei abhängig sei, hat den Bezug zur christlichen Gnadenlehre grundlegend verloren. Die Folge einer solchen Ideologie wird ein System der Gnadenlosigkeit sein. Der Gedanke der Transzendenz Der Gedanke der Transzendenz „des Übersteigens oder Hindurchdringens“ geht von der Möglichkeit der gedanklichen Durchdringung unserer endlichen Erfahrungswelt aus, hin zu einem übergeordneten, immateriellen und geistigen Grund von zeitloser Gültigkeit. Auf diesen Gedanken gründet sich der christliche Glaube. Es ist ein Glaube an unsere eigentliche und ewige Existenz, die in Gott begründet ist. Der Gedanke der Transzendenz unseres Lebens bildet gewissermaßen die Grundlage der Botschaft Jesu, denn seiner Lehre nach liegt unsere eigentliche und grundlegende Existenz in Gott. Das heißt, sie besteht auf einer geistigen Ebene. Diese Existenz ist zeitlos und insofern unsterblich. Sie ist es jedoch nur in dem Maße, wie wir uns dieser Wahrheit nähern wollen, d. h. soweit wir diese Wirklichkeit suchen, ersehnen und wünschen, dass sie uns bewusst werde. Suchen und ersehnen wir unsere Existenz in Gott nicht, so haben wir auch keinen Anteil an ihr. Erkennen wir jedoch unsere Existenz in Gott als unsere eigentliche, so wird sie dadurch zu unserer neuen und unvergänglichen Wirklichkeit. In dieser Erkenntnis werden wir auch unser Dasein neu verstehen lernen. Das eine ist jedoch nicht möglich ohne das andere: „Niemand kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhängen und den andern hintergehen. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.“ Matthäus 6, 24 Jesus Christus ist gekommen, damit wir uns unserer transzendenten, d. h. unserer geistigen Existenz bewusst werden; und dazu war er bereit, seine eigene zeitliche Existenz hinzugeben. In seiner Passion hat er deutlich gemacht, dass unsere geistige Existenz über der stofflichen steht. Er hat ferner aufgezeigt, dass die geistige Existenz die Grundlage jeglicher Existenz ist und wir daher alle unsere Kräfte aufwenden sollen, uns unsere geistige Existenz zu bewahren, selbst wenn unsere äußere Existenz dadurch Schaden nehmen sollte. „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir. Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden. Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“ Matthäus 16,25-26 Profanierung des Menschen – der Ausverkauf der Seele Nicht nur in seiner Botschaft, auch durch die bewusste Einwilligung in seine Passion vermittelte Jesus, dass uns nur der Glaube an unsere ewige und zeitlose Existenz in Gott frei machen kann. Frei von einem Dasein, dessen Handlungen von Angst und Befangenheit bestimmt sind. Sei es die Angst vor Krankheit, vor Ausgrenzung, vor Ächtung, vor Ungerechtigkeit, vor Leid oder vor dem Tod. Wo immer solche Ängste unser Tun und Handeln bestimmen, und wir der Illusion erliegen, Leid und Tod entgehen oder ausschließen zu können, sind wir getäuscht und korrumpierbar – das heißt wir sind käuflich. Als „Gekaufte“ werden wir auch bereit sein, all das zu verkaufen und zu verraten, was geistig-ideellen Wert besitzt. Man nennt das den Ausverkauf der Seele. Denn was wir auf diese Weise verraten und preisgegeben haben, darauf haben wir auch willentlich jeden Anspruch aufgegeben. Von daher führt jede Schwächung des Geistes unweigerlich zu einer profanen und sinnentleerten Existenz – einem geistlosen Lebensverständnis, das in letzter Konsequenz hinausgeschüttet und zertreten werden wird, wie es Jesus in seinem Gleichnis von der Wirkkraft des Salzes verdeutlichte: „Ihr seid das Salz der Erde. Wo nun das Salz kraftlos wird, womit soll man’s salzen? Es ist hinfort zu nichts nütze, als dass man es hinausschütte und lasse es die Leute zertreten.“ Matthäus 5, 13 Ein profaniertes Lebensverständnis, bedeutet die Reduktion des Menschen auf seine reine Äußerlichkeit, die nun um jeden Preis erhalten werden muss. Der Preis, der dafür bezahlt werden muss scheint für viele schon akzeptiert: Trennung, Ausgrenzung, Entrechtung, Wut und Hass gegenüber unserem Nächsten, der unser korrumpiertes Lebensverständnis nicht teilt. Doch da solche Sanktionen gegen unseren Mitmenschen offiziell und ideologisch begründet werden – dürfen und sollen sie ausdrücklich geübt werden. Da selbst korrumpiert, fördern solche „Seelsorger“ ein Milieu der Angst, des Misstrauens, der Unversöhnlichkeit und der Feindseligkeit. Dabei wären Sie in Namen Jesu aufgerufen das Gegenteil zu tun, nämlich Frieden zu stiften: „Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Töchter und Söhne Gottes genannt werden“ Matthäus 5,9. Den Feind hassen heißt, ihm berechtigt Nachteile wünschen dürfen Das Liebesgebot bildet zweifellos das Kernstück der Botschaft Jesu. Seine Aufforderung, auch den Feind zu lieben, erscheint dabei selbst manchen „Christen“ unzumutbar, oder zumindest kaum praktikabel. Umso dringender stellt sich gerade in unserer aktuellen Situation die Frage, was es mit diesem außerordentlichen Liebesgebot auf sich hat. Warum sollen wir unsere Feinde lieben, ihnen Gutes tun, für sie beten usw. wie es Jesus fordert? Die Antwort ist einfach und erschütternd zugleich: Wir sollen unsere Feinde lieben, weil diese ein wesentlicher Teil unseres Daseins sind. Weil, dem Verständnis Jesu nach, uns kein Mensch von ungefähr begegnet. Auch unser Feind ist unser Nächster, der uns nach dem Willen Gottes begegnen muss und den wir darum ebenso lieben sollen wie uns selbst. So hat Jesus auch den Menschen vergeben, die hinterhältig und ungerecht an ihm gehandelt haben. Und heute bemühen Theologen seinen Namen, um Menschen ohne böse Absichten auszugrenzen und zu sanktionieren. Das Leben in seiner Gänze annehmen Unsere Vorstellung von dem, was wir „Leben“ nennen, kann nur vollständig sein kann, wenn auch Leid und Tod darin inbegriffen sind. Das heißt, unsere menschliche Existenz kann nur ganz und heil werden, wenn wir auch die herbe Erfahrung der Ablehnung, der Ausgrenzung und der Ungerechtigkeit, in unser Leben mit einschließen. Erst in der Liebe gegenüber unserem Feind und all dem was dieser über uns verhängen mag, wird unser Leben vollständig. Nur das Vollständige ist das Ungeteilte und das Göttliche, dem Unsterblichkeit und Zeitlosigkeit zukommt. Dabei geht es keineswegs darum, ob unser Feind sich im Unrecht befindet und wir im Recht oder umgekehrt. Nein, der Botschaft Jesu nach beruht jeder Gedanke der Feindschaft und des Hasses, den wir gegenüber unseren Nächsten hegen, auf einem folgenschweren Irrtum. Jeglicher Hass beruht auf dem Irrglauben, dass die Welt gegen den Willen unseres Mitmenschen gebessert werden kann und muss. Menschlicher Hass beruht aber auch auf dem Irrtum, dass eine geteilte Welt am Ende immer noch eine bessere, da eine sicherere Welt sei. Doch das Gegenteil davon ist wahr. Was im Streit mit sich selbst liegt, kann nicht dauerhaft Bestand haben. Was geteilt ist, hat seine „Ganzheit“ bereits verloren und muss zu Grunde gehen. Darum ist es notwendig, dass wir auch in unserem Feind und in dessen Handlungen gegen uns, den Willen Gottes erkennen. „Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet; und jede Stadt oder jedes Haus, das mit sich selbst uneins ist, kann nicht bestehen.“ Matthäus 12. 25 Unser Weltbild kann nur von Bestand sein und bleiben, wenn wir unser Leben in seiner Gänze annehmen. Eben darin war uns Jesus Christus Vorbild, indem er auch das Beschwerliche, die Widerstände, ja sogar Leid und Tod aus der Hand Gottes bereitwillig angenommen hat. Die größte menschliche Befangenheit rührt aus der Angst vor dem Tod, dem aber doch niemand von uns entgehen kann. So, wie die Angst vor dem Tod uns befangen macht, macht sie uns auch verführbar und bereit, jedes nur erdenkliche Verbrechen gegenüber unseren Mitmenschen zu rechtfertigen oder es sogar selbst zu verüben. Dieser Grundwahrheit sollten wir uns angesichts der aktuellen Entwicklung vor Augen halten, um auch den Menschen verzeihen zu können, die solchen Ängsten bedingungslos erliegen. Der Feind, das ist der Andersdenkende Die absurdeste Form des Feindbildes rührt aus dem Glauben, dass der andere mein Leben gefährdet, ohne etwas konkret böses getan zu haben. Allein durch seine, Gott gegebene Existenz, bedroht er die Existenz anderer. Wir kennen dieses Szenario aus der Geschichte: Ob die Christen im alten Rom, die Juden, die über Jahrhunderte hinweg die Schuldigen waren, ob die Ketzer, die eine andere Meinung vertraten als die Amtskirche, die Hexen und Hexer, die schuld waren an Missernten usw., die Protestanten, die Hugenotten und all die Glaubensflüchtlinge und Exulanten des 30-jährigen Krieges. Es genügte, wenn man Teil einer Gruppe war, die hochoffiziell zu Gefährdern erklärt wurde, um zum Feind der übrigen Gesellschaft zu werden. War man einmal offiziell als Feind des Systems benannt worden, dann war es auch erlaubt oder sogar heilige Pflicht, diesen Menschen zu verfolgen, auszugrenzen, zu entrechten, zu schädigen oder gar zu töten. Unsere Geborgenheit in Gott Der Angst vor dem Feind, der unser Leben bedroht, setzt Jesus das Vertrauen in Gott entgegen. Gott, der alle Geschehnisse wirkt und der all jene Menschen in ihrer Not bedenkt und aufrichtet, die in seine Allmacht vertrauen. Selbst wenn man uns „verkauft“ oder ausliefert, wie man es ja mit Jesus gemacht hat, so sind wir von Gott doch nicht vergessen. „Verkauft man nicht fünf Sperlinge um zwei Pfennige? Dennoch ist vor Gott nicht einer vergessen. Aber selbst die Haare auf eurem Haupt sind alle gezählt. Darum fürchtet euch nicht; ihr seid besser als viele Sperlinge.“ Lukas 12, 6-7 Auch Jesus wurde offiziell einem Feindbild zugeordnet, weil seine Ansichten sich nicht mit dem „offiziellen“ Religionsverständnis deckten und weil er zudem dessen Missstände offen und vehement anprangerte. Auch bei seiner Verurteilung spielte die menschliche Angst vor einer drohenden Gefahr – dem militärischen Eingreifen Roms – eine entscheidende Rolle. Auch wenn diese „Gefahr“ letztlich nur ein politischer Vorwand war und Jesus ein willkommenes Bauernopfer: Einer aber unter ihnen, Kaiphas, der in jenem Jahre Hoherpriester war, meldete sich zu Wort und sprach: Ihr habt ja keine Ahnung, ihr bedenkt die Konsequenzen nicht; es ist immer noch besser wenn ein einzelner Mensch für das Volk stirbt, als wenn das ganze Volk zugrunde geht. Johannes 11, 49-50 Und doch war Jesus gekommen, um den Irrtum jeglichen Hasses aufzudecken, und dafür war er bereit, selbst zum Objekt des Hasses zu werden. Sein Ruf am Kreuz; „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ ( Lukas 23, 34) zeigt, dass er seiner Botschaft bis zum Ende treu geblieben ist, indem er sterbend noch für seine Feinde bat. In dieser Geisteshaltung wird die Transzendenz seiner Botschaft deutlich, die uns folgende geistige Wahrheit vermittelt: Soweit wir das Böse, das uns unser Feind antut, im Vertrauen auf uns nehmen, dass uns in allen Geschehnissen Gott selbst begegnet und wir insofern auch unseren Feind von Schuld freisprechen müssen, soweit stellen wir uns unter den Willen Gottes, der ausnahmslos alle Dinge wirkt. Doch Gott wirkt diese Dinge nicht umsonst. Alles was Gott wirkt, das wirkt er, um das Leben zu fördern, dessen Ursprung er selbst ist. Darum, sind wir in Gott, so kann uns nichts hindern. Sind wir nicht in Gott, so hindert uns alles. In diesem Sinne lehrte einst Meister Eckhart: „Du selbst bist die Ursache aller deiner Hindernisse. Hüte dich vor dir selbst und du hast wohl gehütet.“ und der Apostel Paulus schrieb: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen.“ Römerbrief 8, 28 „Wenn Gott für uns ist, wer will dann gegen uns sein?“ Römerbrief 8,31 An den Früchten erkennt man den Baum Wo wir im Vertrauen auf Gott anfangen, auch unseren Feind zu lieben, rufen wir Gott herbei und ermächtigen ihn, alle Dinge zu unserem Besten zu wenden. Durch unser Vertrauen, dass Gott alles in allem ist und dass da nichts ist, wo Gott nicht wirken könnte, rufen wir Gott ins Ungerechte, in das Böse ja, selbst in unseren Tod und allein durch unser Vertrauen, wird Gott es wandeln, sodass aus Tod Leben und aus Trauer Freude werden wird. So wird jeder Mensch, der in die Botschaft Jesu vertraut, auch in seinem Feind und in dessen böswilligen Handlungen den Willen Gottes finden können, weil er auf den Sinn und die Bedeutung aller Geschehnisse vertraut, die ihm begegnen. So wie Jesus Christus, der in der Anfeindung, im Hass und schließlich in Leid und Tod, das man ihm antat, den Willen Gottes erkannte. In unerschütterlichem Vertrauen hat er damit Gott zum Vater aller Geschehnisse gemacht und hat alle, die ihm gedanklich darin folgen wollen, frei gemacht vom Gedanken der Vergeltung. Das ist der gute Baum, der gute Frucht hervor bringt. Wer nicht in die Botschaft Jesu vertraut, wird diese Lehre für absurd und unsinnig halten. Und so wird er „triftige“ Gründe finden Ausgrenzung, Entrechtung, Wut und Hass gegenüber seinem Nächsten zu rechtfertigen. Der Vertrauenslose wird seinen Nächsten zum rechtmäßigen Feind erklären, der kein Erbarmen verdient. Das ist der faule Baum, der schlechte Frucht hervorbringt. „Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen. Kann man denn Trauben ernten von den Dornen oder etwa Feigen von den Disteln? Also ein jeglicher guter Baum bringt gute Früchte; aber ein fauler Baum bringt arge Früchte.…“ Matthäus 7, 15-17 Weitere Beiträge unter: https://christophilos.de/
  14. Träumerischer, hintergründiger, intuitiver Sprachduktus. Gefällt mir ausgesprochen gut besonders die Sternenkrone auf den Wellen. Gern mehrfach gelesen. Herzlichst Elmar
  15. Ach, du unergründlich tiefer Brunnen, der mein Angesicht auf der Wasserfläche spiegelt, die der Sonne Strahlen bricht. Tief und dunkel scheint dein Wesen doch dein Wasser ist so klar, steter Blick in deinen Spiegel, macht mein Antlitz offenbar. Trinken möchte ich dein Wesen, ganz darinnen untergehn voller Zuversicht versinken, und im Lichte auferstehn. Dresden 6. August 2021
  16. Elmar

    Unterwegs

    Lieber Edo, vielen Dank für deine hilfreiche Kritik. Ich werde die Aufnahme noch etwas bearbeiten bzw. die Gitarre noch etwas zurücknehmen, damit der Text verständlicher ist. Herzliche Grüße Elmar
  17. Elmar

    Unterwegs

    Magst du mir sagen, wo er sich versteckt? LG Elmar
  18. Elmar

    Unterwegs

    Liebes Buchstabengenie, vielen Dank für deine positive Rückmeldung. Freut mich, dass dich das Lied inhaltlich anspricht und dass du es als tröstlich empfindest. In dieser Intuition ist es tatsächlich entstanden. Alles was ich schreibe ist immer ein Stück Selbstbegegnung,. Ich weiß nicht ob du meinen Blog kennst. Vielleicht magst du ja mal reinschauen. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend. Herzlichst Elmar PS: Welche Liedversion findest du am besten?
  19. Duden: Die Le­se: Substantiv, feminin – 1. Ernte, besonders von Wein; 2. Auswahl aus dichterischen Werken Ist es so gemeint? LG Elmar
  20. Elmar

    Das Heil der Heilung

    Lieber Edo, vielen Dank für deinen Kommentar und deine Gedanken zu meinem Eintrag. Die Frage ist gut gestellt! Ich glaube, wie du selbst sagst, dass ausnahmslos alles schon immer von einem tiefen Sinn durchdrungen ist. Durch unser kindliches Vertrauen werden wir jedoch erst zu Teilhabern, ja zu einem Teil jenes Sinnes, der alles durchdringt. Vertrauen ist der Ring, der die Dinge mit eben jenem Sinn verbindet. Umgekehrt: Ohne dieses Vertrauen haben wir keinen Teil an einer solchen Wirklichkeit, in der nichts Sinnloses geschieht. Die Schwierigkeit einer gültigen Beantwortung deiner Frage besteht aber darin, dass man dieses "schon immer" auch im zeitlichen Kontext verstehen kann, was es aber nicht trifft; Geist und Sinn sind zeitlose Größen. Und so betreten wir durch unser Vertrauen in Geist und Sinn eine zeitlose Ebene. Auf dieser Ebene, waren alle Dinge und auch wir selbst schon immer von Geist und Sinn durchdrungen. Dennoch gewinnen wir auf der zeitlichen Ebene unsere zeitlose "Gestalt" auf neue Weise indem wir in ein absolutes Nichts vertrauen. Meister Eckhart schrieb dazu: "Gott ist ein Gott der aus nichts etwas macht. Bist du schon etwas, so kann Gott nichts aus dir machen." Herzlichst Elmar
  21. Elmar

    Unterwegs

    Liebe Poeten, anbei der Song "Unterwegs" frisch aus meinem Tonstudio. Habe die Tempi diesmal etwas schneller genommen. Was meint ihr dazu? Feedback jeder Art erwünscht. Herzlichst Elmar Unterwegs.mp3
  22. Elmar

    Das Heil der Heilung

    Die Heilung durch den Geist vermag viel mehr, als die Heilung von körperlichen Gebrechen, denn sie beruht auf der Erkenntnis, dass jede Heilung, alles Gute, ja dass das Leben selbst auf einer geistigen Basis ruht. Kraft dieser Erkenntnis, betreten wir diese Basis und vermögen damit alles, was auch der Geist vermag, der Ursprung und Ursache aller äußeren Erscheinungen ist. In dieser Erkenntnis sehen wir uns aber auch in der Lage, alle äußeren Dinge zu entbehren, da wir die Grundlage des Lebens auf seiner geistigen Basis erkannt und gefunden haben. Dieser Fund macht uns zu Teilhabern des Geistes, der uns wiederum mit allem notwendig Äußeren bedenkt: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.“ Lukas 11, 9 Eine weitere, grundlegende Aussage, die uns insbesondere die Passion Jesu lehrt, ist diese: Alle Krankheit, alles Beschwerliche, ja selbst erlittenes Unrecht, Leid und Tod werden einen persönlichen und individuellen Sinn erfahren, wo wir beginnen, ihren Ursprung im Geist, also in Gott zu suchen. Weil alle Erscheinungen ihren Ursprung im Geist haben, muss ihnen auch Sinn und Bedeutung innewohnen. Doch dieser Sinn ist uns in dem Moment, wo wir erschrecken, dunkel und verborgen, er will aber von uns gesucht und gefunden werden, denn dieser Sinn ist Gott selbst. Daher das immer wiederkehrende Postulat Jesu: „Suchet, so werdet ihr finden...“ Die Überwindung des Leidvollen und vermeintlich Sinnlosen durch den Sinn geschieht, indem wir das Beschwerliche in der Geisteshaltung Jesu vertrauensvoll auf uns nehmen, so wie auch er bewusst Unrecht und Leid auf sich genommen und getragen hat, in der Gewissheit, dass auch in diesen Bereichen Gott wirken wird, sofern er von uns darin gesucht wird. Wer auf diese Weise Gott in allen Erscheinungen sucht, der wird ihn in allen Dingen finden – selbst im eigenen Tod. Unser unerschütterliches, kindliches Vertrauen in den Geist veranlasst Gott zur Sinnschöpfung über das Leblose hinaus, denn alle Schöpfung Gottes ist die Kreation von Geist und Sinn des bis dahin Geist- und Sinnlosen. Insofern liegt bereits ein grundlegender Sinn in unseren äußeren Gebrechen, denn sie fördern unsere Sehnsucht nach dem Geist. Die Heilung durch den Geist geschieht dabei in jeder gewonnenen Einsicht, in der wir uns der grundlegenden Bedeutung der Botschaft Jesu bewusst werden. Erst wenn wir nichts anderes mehr wünschen und begehren, als die Hinwendung zu den geistigen Belangen unseres Daseins, jenen, welche die Grundlage unserer inneren Vollkommenheit und somit auch die unserer äußeren Unversehrtheit sind, können und werden wir die grundlegendste aller Heilungen überhaupt erfahren: Unsterblichkeit. Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, selbst wenn er stirbt. Und wer hier lebt und an mich glaubt, wird unsterblich. Johannes. 11, 25 Daher, wer das Geistige über alles Äußere stellt, gewinnt die Grundlage allen Lebens und somit alle äußerlich notwendige Unversehrtheit hinzu. Jesus ist zu uns gekommen, damit wir durch diese Botschaft auf unserer geistigen, d. h. auf einer zeitlosen Basis Heilung erfahren, also jener, die alles Äußere in sich einschließt. Unsere innere Heilung, durch die wir zu unserer zeitlosen Existenz finden, ist die eigentliche Heilung im Sinne Jesu. Durch die Heilung von körperlichen Gebrechen hat Jesus die Kraft des Geistes für uns nur sichtbar gemacht, denn eine Heilung von körperlichen Krankheiten, muss nicht zwingend die geistige Heilung des Menschen einschließen. Jesus Christus ist gekommen, damit wir Zugang zu grundlegender Heilung und Unversehrtheit finden können, und diese liegt im Gewinn unserer zeitlosen Existenz, die in Gott liegt. In unserer zeitlosen Existenz sind wir unsterblich. In unserer zeitlosen Unversehrtheit, der des Geistes, werden wir fähig, alles Äußere zu entbehren, so wie Jesus in der Lage war, alle Dinge zu entbehren, sei es Anerkennung, Gesundheit, Freiheit, Ehre und Leben. Durch dieses Vorbild und Beispiel wollte er aufzeigen, dass all das, was wir in seiner Geisteshaltung willig preisgeben und verlieren, in Gott wiedergefunden werden muss, da es hier einen tiefen Sinn erfährt. Wird uns im Geiste Jesu die äußere Unversehrtheit genommen, so werden wir auch in das Schicksalhafte und das Leidvolle einwilligen können, ohne daran zu zerbrechen. Insofern liegt die grundlegendste Heilung unserer Gebrechen im Gewahrwerden unserer Unsterblichkeit. In unserer unsterblichen Existenz sind wir unverwundbar, sind wir unzerstörbar und sind wir zeitlos. In unserer zeitlosen Existenz sind wir ewige Geschöpfe, und das bedeutet, wir waren bereits, bevor wir hier in diesem Leben wurden. Diese Grundwahrheit versuchte Jesus den Menschen immer wieder zu verdeutlichen: Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit. Da sprachen die Juden zu ihm: Jetzt erkennen wir, dass du verrückt bist. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: Wer mein Wort hält, der wird den Tod nicht schmecken in Ewigkeit. Bist du etwa mehr als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Und selbst die Propheten sind gestorben. Was machst du hier aus dir selbst? Jesus antwortete: Wenn ich mich selber ehre, so ist meine Ehre nichts. Es ist aber mein Vater, der mich ehrt, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott. Und ihr kennt ihn nicht, ich aber kenne ihn. Und wenn ich sagen würde: Ich kenne ihn nicht, wäre ich ein Lügner wie ihr. Aber ich kenne ihn und halte sein Wort. Abraham, euer Vater, wurde froh, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich. Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht mal fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben? Jesus sprach zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich. Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Aber Jesus verbarg sich und ging zum Tempel hinaus. Johannes. 8, 52-58 Eine Vertiefung dieser Aussage findet sich bei Meister Eckhart: In jenem Sein Gottes nämlich, wo Gott über allem Sein und über aller Unterschiedenheit ist, dort war ich selber, da wollte ich mich selber und erkannte mich selber, (willens) diesen Menschen zu schaffen. Und darum bin ich Ursache meiner selbst meinem Sein nach, das ewig ist, nicht aber meinem Werden nach, das zeitlich ist. Und darum bin ich ungeboren, und nach der Weise meiner Ungeborenheit kann ich niemals sterben. Nach der Weise meiner Ungeborenheit bin ich ewig gewesen und bin ich jetzt und werde ich ewiglich bleiben. Was ich nach meiner hiesigen Geborenheit nach bin, das wird sterben und zunichte werden, denn es ist sterblich; darum muss es (zusammen) mit der Zeit verderben. In meiner (ewigen) Geburt aber wurden alle Dinge geboren, und ich war die Ursache meiner selbst und aller Dinge, und hätte ich gewollt, so wäre weder ich noch wären alle Dinge, wäre aber ich nicht, so wäre auch Gott nicht: Dass Gott, Gott ist, dafür bin ich die Ursache; wäre ich nicht so wäre Gott nicht Gott. Meister Eckhart Predigt 52
  23. Lieber Gummibaum, hab ganz herzlichen Dank für deine positive Rückmeldung und deine Vorschläge. Dein erster Vorschlag (1/4) "was die Achtung würdig schätzt." gefällt mir sprachlich außerordentlich gut. Beim mehrmaligen Lesen wirkt die passive Version auf mich aber doch persönlicher bzw. verbindlicher. Aber ich kann mich auch täuschen. Bei deinem zweiten Vorschlag würde eine unerwünschte Reimdopplung entstehen. Alles, alles dient dem Leben da in tiefer Zuversicht, weist sie durch die Not ins Leben, Totgeglaubtes zu uns spricht. Herzlichst Elmar
  24. Elmar

    Einst und jetzt

    Lieber Edo, vielen Dank für Deine Gedanken zu meinem Text. Eine Melodie schwebte mir beim Verfassen des Textes tatsächlich noch nicht vor. Aber jetzt, beim ersten Ausprobieren des Versmaßes mit Harmonien, bemerke ich die Schwierigkeit, die in den "Stromschnellen", liegt. Mal sehen... Zu deiner Frage. Im Grunde genommen liegt die Versöhnung mit der Welt auch in der Absicht begründet, sich nicht mit ihr verbinden zu wollen - selbst wenn das paradox klingt. Denn sich nicht mit der Welt zu verbinden bedeutet, sich nicht mit ihrer äußeren Erscheinung zu identifizieren d. h. sich nicht mit der Erscheinungswelt zufriedenzugeben - sie nicht für bare Münze zu nehmen, sondern nach ihrem Grund und ihrer tieferen Ursache zu suchen. Die Versöhnung mit der Welt bzw. unsere Erlösung liegt sowohl in der Distanz, die wir den äußeren Erscheinung gegenüber einnehmen wie auch in einer tiefen Zuversicht, durch die allein sich uns die eigentliche und tiefere Bedeutung der Dinge erschließen kann. Herzlichst Elmar
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