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Lichtsammlerin

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Alle erstellten Inhalte von Lichtsammlerin

  1. Hallo Darkjuls, ich selbst empfinde Loslassen als eines der schwersten Aufgaben im Leben überhaupt. Gerade was man liebt, sollte man wenn nötig gehen lassen, aber gerade da schmerzt es am meisten. "Ich darf dich nicht suchen" Dies scheint mir ein inneres Gebot zu sein, dass sich LI (selbst?) auferlegt hat, ebenso der folgende Vers "dich nicht begehren". Aber es sind Aussagen des Verstandes - nicht des Herzens. Denn wie es dem Herz verbieten? Wie das eigene Fühlen unterbinden? Es geht nicht. Nur anderes Fühlen, neues Empfinden, vielleicht Ablenkung, vermag ein altes Fühlen langsam in den Hintergrund zu rücken, vielleicht irgendwann zu ersetzen. Aber auch ein neues Fühlen lässt sich ja nicht erzwingen, es geschieht einfach, oder eben auch nicht. Ich würde hier anregen, auch in diesem Vers "darf dich nicht begehren." zu schreiben. Aus meiner Sicht intensiviert es das innere Gebot und die damit einhergehende Verzweiflung. Ist aber nur ein Vorschlag! *schmerzen - als Verb in diesem Falle klein geschrieben Interessant ist letztlich auch, dass LI das Vermissen selbst als eine Art Sehnsucht beschreibt. Etwas zu vermissen zeichnet ja zumeist eine Sehnsucht ab, aber den Zustand des Vermissens selbst zu ersehnen, könnte eine weitere Entfremdung/Entfernung aufzeigen. Ich deute es so, dass LI die ursprüngliche Sehnsucht bereits überwunden hat, das alte Gefühl nicht mehr so stark präsent ist. Aber nun sehnt es sich danach, dieses Gefühl wieder in sich brennen zu spüren, wissend, dass es loslassen muss. Vielleicht ist es schlechtes Gewissen, vielleicht eine Angst, sich zu sehr von etwas so wichtigem zu entfernen, das bleibt ungewiss. Das Vermissen loszulassen bedeutet vielleicht den entscheidenen Schnitt zu einem früheren Teil seiner Selbst, und dies ist ein Schritt, der sich nicht so leicht geht. Gerne und mitfühlend gelesen! Liebe Grüße Lichtsammlerin
  2. Hallo Joshua, ein interessanter Gedanke, dass der Tod selbst einem Menschen die Angst vor diesem nimmt. Tatsächlich bleibt das Leid dann einzig bei den Hinterbliebenen. Diese Betrachtung ist insofern auch spannend, weil ich merke, dass du das Gedicht aus einer anderen Perspektive gelsen hast. Ich habe bewusst kein LI oder LD genannt, sondern allgemein geschrieben, so sind verschiedene Sichtweisen möglich. Und deine war die eines Außenstehenden, das eröffnet weitere Möglichkeiten. Danke dafür und fürs Reflektieren! Liebe Grüße Lichtsammlerin ---------------------------------------------------------------------------------------- Liebe Letreo, auch das ist interessant! Stimmt, kein noch so eiserner Wille könnte das Herz zum Anhalten bewegen - es liegt gewissermaßen außerhalb unseres Einflusses. Was auch heißt, dass wir im Falle des Falles absolut ohnmächtig sind, denn ebenso wenig lässt sich ein Herz durch Willenskraft dazu bewegen, weiter zu schlagen, wenn es aufgehört hat. Dieser Moment scheint sich in Ewigkeit zu strecken, aber auch er wird dann (vielleicht ganz plötzlich) vorüber gehen. Manchmal meint man auch das eigene Herz plötzlich anhalten zu spüren, aus einem großen Schreck heraus zum Beispiel. Dieser Moment ist so unerträglich, weil es das Leben womöglich für immer ändert.. Vielen Dank für deine Worte! Liebe Grüße Lichtsammlerin ---------------------------------------------------------------------------------------- Liebe Nina, deine Gedanken kommen meiner eigenen Intention sehr nahe und ich freue mich über die vielfältigen Möglichkeiten.. Wenn man aus der Sicht eines LIs liest, liegt ein seelischer Tod nahe. Ein Moment, durch ein Erlebnis etwa, der das Leben für immer verändert, der etwas gravierendes von einem nimmt, vielleicht einen Teil des Seele tötet. In diesem Moment steht LI quasi neben sich ("auch wenn der Mensch daneben steht und zusieht....") und betrachtet das Geschehen. Sehr treffend. Ja, besser könnte ich diesen Vers auch nicht beschreiben, dies ambivalente Fühlen ist in der Situation vermutlich verständlich, nach Außen aber schwer zu erklären. Das scheint ein häufiges Problem zu sein. Hier wechselt die Perspektive nach außen, denkbar wäre auch, dass auch diese Verse eine Innensicht darstellen: Die Welt dreht sich weiter, obwohl für LI alles anders ist und es ihm unmöglich scheint, dass alles einfach weiter geht, während innerlich etwas zuende gegangen ist. Interessant - mir war nicht bewusst, dass hier beide Perspektiven so logisch Verbindungen aufzeigen würden. Ja, das ist beides denkbar. Und ich könnte zu keinem sagen es sei "richtig" oder "falsch". Für mich selbst hieß es einfach, dass mit diesem Moment alles bisher Gewesene nie mehr sein würde. Weil dieser Moment alles verändert.. Letztlich scheint es auch denkbar, dass es weder einen physischen noch seelischen Tod gab, denn "wie Tod aussehen könnte", könnte auch ein Erlebnis benennen, in dem der Tod schlicht sehr nahe war. So nahe, dass bereits eine Vorstellung davon Gestalt annahm. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr freue ich mich über die vielen Deutungsmöglichkeiten, die hier entstehen. Auch dir vielen Dank! Liebe Grüße Lichtsammlerin ---------------------------------------------------------------------------------------- Liebe Sonja, auch du reflektierst aus der Sicht eines LIs, treffend scheint mir hier der Stillstand als Zustand und Empfinden zugleich. Tatsächlich ordnet sich in diesem Fall alles - Außen und Innen - diesem Stillstand unter, zumindest aus der eigenen Wahrnehmung heraus. "überleben zu müssen" - finde ich in der Wortwahl super! Dieses "müssen" ist wohl keine Selbstverständlichkeit und vielleicht auch nicht sofort verständlich, aber es ist genau der Punkt, aus dem heraus sogar dieser Stillstand notwendig wird. Nur zu überleben scheint frei vom eigenen Willenseinfluss, auch dem unbewussten. Aber überleben zu müssen zeigt ein tieferes Bestreben, das verankert ist, wie durch Gesetzmäßigkeiten. Und weil LI überleben muss, produziert sich aus der Erinnerung bzw dem Erlebten selbst ein Stillstand, der den Schmerz und die Verzweiflung, diesen furchtbaren Moment, einfängt. Auch deine Gedanken weiten wieder meine Betrachtung. Bei diesem Gedicht fällt es mir gerade besonders auf, wie vielfältig und dadurch reich die Kommentare erst das Gedicht selbst machen.. Bleibt nur mich auch bei dir noch dafür zu bedanken. Dankeschön! Liebe Grüße Lichtsammlerin
  3. Lichtsammlerin

    Stillstand

    Manchmal schlägt ein Herz weiter und niemand bemerkt es es schlägt auch wenn der Mensch daneben steht und zusieht wie Tod aussehen könnte: abstoßend verlockend dann dreht sich die Welt einfach weiter obwohl alles still stehen müsste Herz, Zeit, Leben, Raum und der Moment geht vorbei und reißt alles mit sich was eben noch war
  4. Hallo Rosenmaedchen, In deinen Worten liegt wirklich eine wohlige Ruhe, mit der Ode an die Stille mag mich mich auch gut anfreunden. Gerade die winterliche Stille wenn Schnee gefallen ist, hat etwas magisches. Einige Kommas würde ich für den Lesefluss ergänzen und auch einige Verse umstellen. Du hast "kritik erwünscht" angegeben, hier also einige Vorschläge: Stille in der Landschaft Eine Schneedecke hüllt alles in Ruhe ein ---> Der Schnee hüllt alles Laute ein Stille sie gibt mir Kraft ---> Stille, sie gibt mir Kraft (Komma) Hier kann ich frei sein Stille ist so lautlos --> (ein wenig verwirrend, natürlich ist Stille lautlos. Oder ist das ein rhet. Mittel?) Mein Herz singt leise vor sich hin, was ist es bloß, dass ich hier so anders bin? ---> dass ich hier gänzlich anders bin? Stille ich liebe dich du umgibst mich ganz und gar, ---> Stille, ich liebe dich, du umgibst mich ganz und gar, (Komma) du verstehst mich, du bist immer da. Ja, so weit.. Heute scheint da draußen auch eine sonderbare Stille zu sein. Naja, vermutlich sitzen alle mehr oder minder gemeinsam und feiern Weihnachten, da bleibt es draußen natürlich ruhiger.. Einfach genießen.;-) Liebe Grüße Lichtsammlerin
  5. Hallo winne, vielleicht ist das nur mein Eindruck, aber mich stimmen deine Zeilen sehr traurig. Als spräche einer, der keine Hoffnung mehr hat, sich von sich selbst immer weiter entfernt hat und nun keinen Sinn mehr darin sieht, zurückzukehren. Dies Herz - ich brauch es nicht mehr, ich will es nicht. "kaum getragen" vermittelt den Eindruck, LI habe wenig mit diesem Herzen gefühlt. Wenig Erlebnisse darin gesammelt, wenig festgehalten, wenig Gebrauch vom eigenen Herz gemacht. Vielleicht weil es schmerzte, zu sehr zu fühlen? Der Umzug ist interessant.. Angenommen das LI das spricht ist die Seele, das Herz ein Teil des Körpers, dann scheint der Umzug zu heißen, dass die Seele den Körper verlässt (stirbt) und in einen anderen Körper einzieht (vielleicht wiedergeboren?). Nun.. daraus würde ich schließen, dass die Seele nicht sehr eng mit dem Herz verbunden war, andernfalls wäre es nicht "kaum getragen", die meisten Eindrücke wurde also außerhalb des Herzens gesammelt. Grundsätzlich stellt sich natürlich die Frage, welcher Teil unseres Seins für das Fühlen, Denken, usw. zuständig ist. Wissenschaftlich gesehen natürlich das Gehirn, aber worin das Bewusstsein begründet ist, kann auch die Wissenschaft noch nicht ganz erklären. Allgemein schreiben wir dem Herzen viele Gefühle zu.. Gerade in ihrer Kürze entfesseln deine Verse starke Wirkung. Einzig hier würde ich die Doppelung von "gutes/gute" überdenken. Eines ließe sich vielleicht ersetzen. Als Idee: - Ein großes Herz mit sehr viel Leben, - Ein stilles Herz mit sehr viel Leben, usw... Oder natürlich auch eine Abänderung im zweiten Vers. Aber das nur als Idee!! Liebe Weihnachtsgrüße Lichtsammlerin
  6. Unter Umständen hat der Himmel alle Farben verdeckt wartet nur auf ein Zeichen und Grau ist das Bunt der Nacht. Mögen dunkle Wolken fallen und deinen Schmerz verhüllen die bloße Hand den Schatten erwürgen. Vielleicht und nur vielleicht geht Hoffnung undurchsichtige Wege. Dass dieses Streben einfach sei hat niemand bei klarem Verstand bezeugt. Bild: © Lichtsammlerin
  7. Liebe Sonja, vielen Dank für deine lieben Zeilen! Ich mag Raben auch sehr gerne, ihre Gestalt ist oft mythisch, faszinierend, sie umgibt etwas geheimnisvolles. Manchmal gelten sie auch als ein dunkles Omen, Bote des Todes o.ä.. vor allem aber sind sie in meinen Augen immer Einzelgänger. Ja, auf jeden Fall. Eine solche Verleugnung hinterlässt schmerzhafte Wunden, die eigene Identität wird zerrüttet.. Es freut mich, dass du auch die Kommentare liest und dir dazu Gedanken machst! Ich bin immer sehr dafür, den Raum offen zu lassen. Es gibt hermetische Gedichte, und in manches Fällen kann das auch sehr schön sein, aber meistens gefällt mir der Deutungsspielraum und die Vielfalt an Möglichkeit mehr. Denn jeder Leser kommt mit einem eigenen Horizont, liest die Worte aus eigenen Erfahrungen heraus.. dabei kann viel mehr entstehen und die Worte können in jedem ein Stück lebendig werden, weil sie ein Stück persönlich werden, quasi eine individuelle Gestalt annehmen. Und das liebe ich.. Und empfinde es als unglaublich bereichernd, diese verschiedenen Eindrücke hier lesen zu dürfen! Liebe weihnachtliche Grüße Lichtsammlerin
  8. Liebe Josina, das ist es, was Weihnachten ausmacht! Es geht um die HERZENS GABEN. In diesem Jahr wird es weniger die Zeit beisammen sein, aber doch die Zeit, die wir für einen wichtigen Menschen aufbringen, um etwas von Herzen zu geben. Dieser alljährliche Kaufrausch war mir schon immer suspekt. Manchmal geht leider auch was schief, mir sind die Filzpantoffeln in der Waschmaschine zu klein eingelaufen.. Wolle kaufen kann ich nicht mehr. Habe die Socken sind ersatzweise schon fast fertig für meinen Opa Es ist so schön sich Gedanken zu machen und dann etwas persönliches zu Teilen, nicht um des Schenkens Willen, sondern um einem wichtigen Menschen im Herz zu erfreuen.. Wirklich schöne Zeilen.. die über alle Hindernisse hinweg Menschen näher zusammen rücken (ganz ohne Ansteckungsgefahr!) Liebe Grüße Lichtsammlerin
  9. Hallo krampus.schatten, vielen Dank für dein Feedback! Ja, die Definition über "Rabenmutter" ist wohl nicht eindeutig. Ich würde diese Bezeichnung auch eher eine Vernachlässigung zuordnen, oder "freie Erziehung" wenn man so will. Mir selbst ging es gar nicht um eine Verbindung hierzu, daher schrieb ich auch bewusst "Rabenfrau", denn die Tier-Symbolik lag mir hier im Vordergrund, nicht die gesellschaftliche Konnotation. Zugegeben, das ist etwas missdeutig. So passt für mich durchaus eine gestörte Mutter-Kind-Beziehung, aber ohne die Verknüpfung einer "Rabenmutter". Aber meine eigene Intention muss gar nicht die der Leser sein! Freue mich immer über die unterschiedlichen Wahrnehmungen und Deutungen. Wohl wahr.. bemerkt habe ich dich hier bereits, zugegeben, dein Bild hat mich etwas gegruselt krampus.schatten und Lichtsammlerin, wie konträr! Freut mich trotzdem! Liebe Grüße Lichtsammlerin
  10. Hallo anais, ich freue mich gerade sehr, dass du den mythologischen Aspekt einbezogen hast! Tatsächlich liegt eben dies den Worten auch zugrunde.. Und hier stellt LI dann die Wesenheit der Rabenfrau in Frage - denn ein verborgenes, tiefer liegendes Wissen oder Weisheit konnte LI nicht finden. War das Gefieder also nur Maskerade? Und wer verbirgt sich dann unter dem Federkleid.. Die Anerkennung einer Verwandtschaft hat einen ernüchternden Beigeschmack, bedingt aber die ganze Überlegung. Vielen Dank für deinen Input! Liebe Grüße Lichtsammlerin ------------------------------------------------------------------------- Hallo Sentimentalist, mit der zerstörten Mutter-Kind-Beziehung liegst du (was meine eigene Intention betrifft) ganz richtig. Andere Interpretationen sind natürlich auch immer willkommen. Und ja, tatsächlich erkennt sich LI in eben denen Wesenheiten wieder, die es mit der Rabenfrau assoziiert und ablehnt. Äußerlichkeiten aber noch vielmehr Charakterzüge, Werte etc.. So sehr LI auch anders sein möchte, erkennt es letztlich doch die bestehende Verwandtschaft an. Auch dir vielen Dank fürs Reflektieren! Liebe Grüße Lichtsammlerin PS: Ich glaube wir hatten noch nicht das Vergnügen, daher von meiner Seite noch ein herzliches Willkommen im Forum!
  11. Das ist mir nicht geheuer dort brennen kalte Feuer, sag der Rabenfrau sie mag mir ihr Gefieder zeigen, genug! Ich mag nicht länger schweigen - war's Betrug? Dass schimmernd ihr der Glanz verschwand nun dies ungezähmte Tier mich nimmer kannt'? Ihr Kind kohlrabenschwarz, so sind wir doch verwandt. (Bild von Pixabay)
  12. Lichtsammlerin

    Zelebrieren

    Ich will dich zelebrieren ein Leben in Augenblicke geballt. Jeder Geburtstag, den ich nicht feierte, weil es mir Hohn war den Tag zu zelebrieren an dem ich zwischen den Schenkeln einer fremden Frau ins Leben gepresst wurde. In eine Welt, um die ich nie bat und die nicht um mich bat. Dich aber fand ich erst im Zerbrechen wo ich ganz wurde. Dich zu fühlen, zu riechen, zu schmecken. Zu erbrechen bis ich ganz leer und ohne Anfang und Ende war. Ein leeres Gefäß nur Hülle ohne Sein. Dich lebe ich durch mich hindurch den Spiegel ohne Spiegelung. © Lichtsammlerin ~ Urheberrecht der Titelbilder: Lichtsammlerin
  13. Hallo anais, allein die Tatsache, dass du (wie die meisten automatisch) die Sprache als "Ding" bezeichnest, fasziniert mich. Wie eine "Sache", die aber nicht fassbar ist, nicht gegenständlich. Und doch spüren wir beizeiten den Verschleiß von Worten, andere Gestalt annehmen, fühlen Klänge auf der Zunge und Sätze die sich von Phrasen abheben. Nur wodurch... Letztlich betrachten wir überwiegend das Wirken der Sprache, und das macht sie so interessant. Wie auch der Wind viel mehr durch sein Wirken bemessen werden kann, denn sehen können wie nur, wie er die Bäume schaukeln lässt. Die vielschichtigen Eigenschaften, die Sprache verkörpern kann, sind tatsächlich unerschöpflich. Freue mich sehr, dass du dies Interesse teilst.. Danke dir herzlich! Liebe Grüße Lichtsammlerin
  14. Hallo Sternwanderer, ich kann schwer beschreiben warum, aber mit jedem Vers scheint sich hier die Schnur etwas enger ums Herz zu schnüren, es ist ein beklemmendes Gefühl auf etwas zu warten. Etwas ungutes.. Und etwas, dem LI scheinbar nicht entrinnen kann, zumindest erkennt es keinen Weg wie dies möglich wäre. Es sieht lediglich erbarmungslos die Zeit entrinnen. Aus dem "Noch", das eine Fülle erkennen lässt, wird schnell ein "Nur", das die Dringlichkeit bewusst macht. Und dann überschlägt sich Sekunde um Sekunde, die Furcht scheint die Minuten beschleunigt zu haben. Welches genau nun dieses Ereignis ist, bleibt gänzlich offen. Ich wage auch nicht zu interpretieren, da es wirklich alles und nichts sein kann. Die Spannung löst sich jedenfalls nicht auf, mitten im Schlagen der Uhr fällt der Leser in ein abruptes Ende und muss sehen, wo er bleibt. Durchaus ein gelungener Kunstgriff finde ich Das verstehe ich nicht recht. "dann schlägst (du) voll"? Wer ist "du"? Die Uhr? An sich in der Gebraucht der zweiten Person ohne das "du" beim Lesen immer etwas ungewohnt, ich würde es daher vielleicht ergänzen. Was vielleicht gemeint ist, dann wäre das nur ein Vertipper, würde aber mehr Sinn ergeben: ---> dann schlägt's voll (also: schlägt es) Das könnte ich wiederum gut einordnen. Gerne gerätselt.. und ich hoffe LI findet in Gedanken eine Fortsetzung, dass auch Fünf Minuten nach der verstrichenen Frist noch ein Oben und Unten, ein Boden ist.. Liebe Grüße Lichtsammlerin
  15. Hallo Schmuddelkind, eine düstere, mysthische Stimmung lassen deine Verse. Zunächst fällt mir die interessante, schöne Verdichtung der eingeschobenen Verse auf, das wirkt etwas unwillkürlich und der Situation entsprungen, es fängt die Stimmung super ein. Mein Deutungsansatz wäre ein eher esoterischer - die Gestalt, der Mann, stirbt letztendlich, denn es musste so kommen. All dies bahnte sich bereits an, der Geist, den er hörte, war sein eigener. Aber er vermochte nicht dessen Worte zu deuten bzw. die Situation war nicht abzuwenden, das Schicksal schien bereits geschrieben. Der Geist war wie eine Vorahnung, aber er schien unvermeidliches Geschehen zu spiegeln. Keine Warnung also der Situation zu entrinnen, sondern ein Ausblick auf das Kommende. Da kriecht es mir kalt den Rücken runter.. Ich bin mir nicht sicher, nach welchem Schema du hier geschrieben hast, an einigen Stellen holper ich ein wenig. hier schleichet durch... ---> warum nicht einfach "schleicht"? nun schwang er das Schwert dem Weg entgegen.. ---> ohne "nun" scheint es mir flüssiger..? im Kampf gegen fast vertraute Laute, ---> vielleicht "kämpfend gegen fast...." ? und musste den Mann begraben haben. ---> statt "musste" vielleicht "musst"? Du bist mehr Profi als ich, diese Stellen sind mir nur beim Lesen besonders aufgefallen. Vielleicht kannst du ja etwas damit anfangen Gruselstunde ist vorbei! Ich schau jetzt zur Beruhigung erst einmal zwei Folgen Nils Holgerson... ... meine armen Nerven Liebe Grüße Lichtsammlerin
  16. Hallo Berthold, deine reflektierenden Worte zeigen mir einmal mehr, dass du dich in die Worte hinein fühlst.. vielen Dank. Die Widersinnigkeit dieser Verbote erkennt man ja zumeist erst im Nachhinein aus der Distanz heraus. Ich musste darüber nachdenken, dass Sprache unabhängig davon existiert, so habe ich das noch gar nicht gesehen. Aber es stimmt - die Sprache lässt sich durch Gebote oder Verbote nicht eingrenzen, nur die Stimme dessen, der sie gebraucht, wird begrenzt. Tatsächlich ging es mir um ähnliche Gegensätze, wie aus deinen Beispielen auch hervor gehen. Stimmt, das war mir beim Schreiben nicht aufgefallen. Man spricht ja häufiger davon etwas "entzwei zu teilen" und dabei ist das "entzwei" nur eine Präzision von "teilen", für Verständnis oder die Semantik aber nicht notwendig. Werde ich entsprechend ändern, danke für den Hinweis! Auch du bleib gesund und hab eine besinnliche Zeit! Liebe Grüße Lichtsammlerin ------------------------------------------------------------------------------------------- Hallo Perry, ja, es gibt viele Verbote, und viele, welche sich auf die Sprache beziehen, auf das Wort selbst. Ein Wort unterbindet das andere.. welch widersinnige Darstellung! Viele Verbote sind sicher sinnvoll, meist würde ich sie dann aber eher unter "Regeln" einordnen, ob nun gesetzlicher oder gesellschaftlich / moralischer Natur, sie haben eine nachvollziehbare Begründigung, die diese Regeln rechtfertigt. Dann gibt es die widersinnigen Verbote, die sich meist erst im Nachhinein als paradox entpuppen. Und es gibt jene Verbote, über denen permanent eine Bedrohung schwebt, die manipulativ auf jemanden einwirken sollen. Meist aus persönlichen Zwecken bewusst eingesetzt.. Und natürlich, auch die politische Meinungsfreiheit ist ein zentraler Punkt, vielleicht nicht gerade hier in Deutschland, aber ein Blick nach Polen, Belarus, Ungarn, Russland usw.. usf.. genügt, sich an diesem Punkt wund zu stoßen. Auch dir vielen Dank fürs Reflektieren! Liebe Grüße Lichtsammlerin ------------------------------------------------------------------------------------------- Hallo Sonja, ich glaube mit dem "verletzlich" hast du einen Blick hinter die Fassade der Worte geworfen.. Ja, dieses Paradox darzustellen offenbart zugleich eine tiefere Verletzung und auch eine Überraschung. Das ganze schien so komplex, so umfassend, und dann reichten letztlich ein paar wenige Worte, alles Relevante zu nennen. Interessant deine Formulierung - Das Schweigen in Worte gefasst. Wieder solch eine Widersinnigkeit, die unglaublich viel Sinn ergibt... Was könnte wahrer sein, als das Wort? Das Wort, das zugleich Sprache ist, die (wie Berthold es so schön sagte) unabhängig und unbeeindruckt von Ge- und Verboten existiert. Was ist schon Wahrheit? Nun.. ich kann nur sagen, dass mir die größte Wahrheit in Worten begegnet. Und darin liegt meine Hoffnung! Liebe Grüße Lichtsammlerin
  17. Wie seltsam dass es Worte waren die Sprache verboten als teile ein Schwert die eigene Klinge
  18. Liebe Josina, das freut und rührt mich sehr, lieben Dank für diese Rückmeldung! Ich schreibe aus dem Herzen ich kann auch gut verstehen, dass meine Worte manchmal hilflos machen. Mir geht es selbst nicht anders. Wenn ich schreibe bin ich ehrlich mit mir und meinen Gefühlen, ich kann mich gar nicht verstellen. Da steht das Bunt neben dem Schwarz, Lachen neben Verzweiflung. Und auch manche Abgründe werden sichtbar.. Ich bin aber immer wieder froh, dass ich andere Herzen erreichen kann. Liebe Grüße Lichtsammlerin -------------------------------------------------------------------------------------- Hallo Joshua, das ist der tatsächliche Kern und die wahre Problematik. Kein äußerer Ort kann einem Heimat sein, wenn man nicht in sich selbst heimatlich ist. Diese Seele, dieser Körper, mit ihnen kommt man auf die Welt, mit ihnen lebt man und mit ihnen geht man aus diesem Leben. Sie begleiten einen, die Suche nach einer äußeren Heimat ist oft der Versuch einer Flucht aus sich selbst. Weil man einst vielleicht dazu gezwungen war, und sich nun nicht zurück traut oder den Weg nicht findet.. Das Zitat ist sehr passend dazu. Manchmal vermag auch eine Reise im Außen einen Menschen dem Innen wieder näherbringen. Und dann bleibt dies hoffentlich für das weitere Leben HEIMAT. Liebe Grüße Lichtsammlerin
  19. Liebe anais, ein interessanter Bezug zur modernen Welt der Unbeständigkeit. Dem kann ich mich nahtlos anschließen, so vieles verändert sich. Nun bin ich noch jung und kenne kaum eine andere Zeit, aber ich ahne auch, was da noch alles auf uns zu kommt. Und dann werden wir uns der Herausforderung stellen müssen. Wann immer man zu neuen Ufern aufbricht, kann es ungemein helfen, irgendwo einen sicheren Anker zu haben, um im Sturm nicht jeden Halt zu verlieren.. Liebe Grüße Lichtsammlerin ---------------------------------------------------------------- Moin liebe Josina, stimmt, vielleicht einer der wenigen positiven Effekte dieser Pandemie - viele setzen sich erstmals intensiv mit sich selbst auseinander. Natürlich, bei anderen wachsen die Mauern noch höher und der Stress wird an anderen ausgelassen.. wie du schreibst, es braucht manchmal Mut. Es macht einen großen Unterschied, ob man einfach gerade allein ist und etwas macht, oder ob man allein mit sich ist. Mit sich selbst. Und manchmal entdeckt man dann erst, was für ein Sturm da wütet.. Und doch - wie möchte ich leben, wenn nicht mit mir? Es hat einen Grund, warum Wasser zugleich schneidend, hart und verletzend sein kann, oder heilend, besänftigend und tragend. Nicht das eine oder das andere, sondern beides. Wie der Mensch selbst.. Lieben Dank, freut mich sehr Liebe Grüße Lichtsammlerin
  20. Liebe Sonja, Ja, das unerreichte Land spiegelt metaphorisch eine innere Suche nach Heimat - vielleicht nach sich selbst. LI sucht das eigene Ich, und einen Ort, wo die Seele zur Ruhe kommen kann. Und doch ist da diese Furcht, anzukommen. So setzt es immer wieder die Segel, bricht auf und entfernt sich, in dieser Ferne scheint die größte Nähe zu liegen, die möglich ist. Wohin die Reise irgendwann führt.. wohl dorthin, wohin der Wind die Segel bläst Vielen Dank dir! Liebe Grüße Lichtsammlerin
  21. Hallo Botenstoff, wow, herzlichen Dank, darüber freue ich mich sehr! Und bin auch froh, dass du deinen Zugang zu einer Interpretation gefunden hast. Letztlich können diese Verse vieles andeuten und so auch viele an irgendeinem Punkt berühren. Die glückliche Wendung erscheint mir selbst manchmal wie das Aufbäumen einer Hoffnung, die schon als gestorben galt, und sich nun im verzweifelsten Moment Bahn bricht. Und ja - ein Glück!!! Lieben Dank nochmals! Liebe Grüße Lichtsammlerin
  22. Lichtsammlerin

    Unruhige See

    Setze die Segel - ich suche Land. So viele Ufer und keines war Heimat. Wieder ein Aufbruch und nirgends ein Bleiben. Unruhige See, mein Ozean spült Woge um Woge durchs Herz schleift meine Worte, salziges Meer in schweigende Glätte. Noch ein Horizont verblasst in der Ferne. © Lichtsammlerin / Urheberrecht des Bildes: Lichtsammlerin
  23. Hallo Buchstabenenergie, danke dir für dies Lied.. faszinierend, gleichzeitig melanchisch und doch auch heiter. Monotonie im Zweifel.. Liebe Grüße Lichtsammlerin ----------------------------------------------------------------------- Hallo Kurt, Welche Mitmenschen??? Nun.. ja, es ist vermutlich leichter gesagt als getan, wie das Meiste im Leben. Ich habe wenige Menschen, die mir wirklich etwas Tröstendes o.ä. zu geben vermögen. Mein Rückzug ist dann eher die Natur.. Die furchtbare Sinnlosigkeit allen Tuns überflutet mich manchmal einfach. Und geht auch wieder vorüber.. dann stehen auch gleich die anderen Probleme wieder vor der Tür.;-) wird nicht langweilig.. Danke für deine lieben Worte.. Liebe Grüße Lichtsammlerin ----------------------------------------------------------------------- Liebe Letreo, ja, im Moment und in diesem Jahr kommt zu allem Übel noch diese drückende Last der Pandemie oben drauf. Das erkennt man in den Gesichtern.. Zu wissen, dass man sich wieder aufraffen wird, ist wohl eine Lehre aus vielen vorigen, vergleichbaren Empfindungen. So mühselig und verzweifelt jede einzelne erscheint, weiß man doch mit irgendeinem Teil des Bewussten, dass dieses Fühlen vorüber gehen wird, und wieder etwas Hoffnung keimt. Ich hoffe, du.. wir beide... finden bald dort hin.. Liebe Grüße Lichtsammlerin
  24. Hallo avalo, vielen Dank für deine Gedanken.. in einigem würde ich dir zustimmen - wie wir Denken und welchen Gedanken wir wie viel Raum geben, bestimmt unser Fühlen. Sich bewusst Raum für positive Gedanken zu schaffen kann also viel bewirken.. Andererseits können wir Gedanken nicht zu 100% kontrollieren, oder wären sonst außer Stande noch irgendetwas anderes zu tun. Aber das muss man ja zum Glück auch gar nicht.. Das freut mich für dich. Aber auch hier kann man sich nicht 100% abschirmen, keinen Schutz gegen Beeinflussung errichten oder ähnliches. Jede Interaktion, jede Handlung, jedes Verarbeiten von Information ist bereits ein Eindringen in den eigenen Kosmos und verändert Teile unserer Wahrnehmung. Wir kommunizieren beständig mit der Außenwelt und nehmen Rückmeldungen in uns auf - einzig wie wir diese einordnen können wir zum Teil selbst entscheiden. Und sich da einen Weg zu schaffen, der einem gut tut, damit ist viel gewonnen.. Liebe Grüße Lichtsammlerin --------------------------------------------------------------------------------------------- Liebe Nina, ja, gespenstisch ist es wohl. Zwangsläufig.. Und für mich auch zwangsläufig ist hier, dies namenlose Gespenst, weil ein Name hier eine persönliche Ebene schaffen würde, die nicht leicht zu integrieren ist. Es ist am Ende der erlösende Schrei, der den Wahn, das Gespenst zurück drängt. Eine Bewusstwerdung reift schon zuvor.. Nun, es war dieser Wahn, der Erlösung im Tod versprach, aber etwas hielt LD zurück. Ich freue mich aber, dass die Verse dir das Erleben so nahe bringen konnten! Da bin ich beruhigt! Das letzte was ich will, ist, dass jemand wegen mir Alpträume hat Lieben Dank dir! Liebe Grüße Lichtsammlerin
  25. Liebe anais, ja, sicher ist es ratsam solchen Gespenstern von Anfang an zu widerstehen. Nun, oft schleichen sie sich ein, unmerklich, langsam, bis es fast zu spät ist. Dann braucht es einen regelrechten "Ausbruch" sich davon zu befreien.. Du hast vollkommen recht, dass diese Art Gespenster ziemlich schnell ablassen, wenn sie begreifen, dass sie nichts bewirken können. Dass ihre Macht nicht greift.. Danke dir fürs Reflektieren! Moin liebe Josina, das freut mich sehr, danke dir! Diese abschließenden Verse sind wohl auch der Kern. Der Schrei, oder die Schreie, sind die letztliche Befreiung, durch die der Macht entsagt wird. Und das gründet auf tatsächlichen Erfahrungen - Schreien kann befreiend sein. Auch wenn sich ein Wahn anschleicht, wenn Gespenster sich einnisten, oder einfach Gefühle einen übermannen. Es ist, als gäbe das Schreien einem die Kontrolle über sich selbst zurück. Liebe Grüße euch beiden Lichtsammlerin
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