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Lichtsammlerin

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Alle erstellten Inhalte von Lichtsammlerin

  1. Hallo Berthold, ein wunderbares Spiel der Gegensätze, das du hier hervorbringst. Die Aussagen werden immer wieder aufgehoben, ihre Wirkung aber wird gerade dadurch bestärkt, die Unschlüssigkeit scheint sich zu vertiefen. In gewisser Weise weiß ich nach dem Lesen kaum mehr, woran ich hier bin. Jedes Oxymoron sät einen kleinen Zweifel ins Bild. Zurück bleibt der starke Eindruck eines Zwiespaltes, wie er womöglich dem LI selbst entspringt. In diesem Zwiespalt möchte LI schließlich rasten. Vielleicht um sich diesem erst gänzlich bewusst zu werden, nachzuspüren, und "Wacht" über all dies innere Empfinden zu halten. Aber das ist natürlich nur eine von vielen möglichen Deutungen. Vielmehr als Gewissheit entsteht die Ahnung von etwas, und gerade das finde ich hier sehr schön. Es birgt die Möglichkeit, dass vieles daraus wachsen kann, überraschend, vielleicht hoffnungsvoll. Es bleibt also offen, was sich in der Folge aus dem Empfinden ergibt, so kann ich selbst verschiedenes im Kopf durchspielen. Liebe Grüße Lichtsammlerin
  2. Liebe Lina, Lieber Elmar, danke für eure Worte. Es freut mich wenn das Gedicht euch zusagt, und vor allem, wenn ihr etwas daraus mitnehmen konntet! Gelegentlich bin ich selbst überrascht, dass mir die ein oder andere Erkenntnis erst beim nochmaligen Lesen eines Gedichtes klar wird, und so findet schließlich das Unbewusste ins Bewusstsein.. Liebe Grüße Lichtsammlerin
  3. Hallo Nina, Danke dir für deine Worte, da hast du eine interessante Perspektive aufgezeigt. Weil ich diesen Gedankengang sehr eindrücklich finde und auch stimmig, lasse ich ihn gerne so stehen. Ich möchte nur eine weitere Überlegung hinzufügen: Die Blumen werden von Menschen meist auf ihr Äußeres reduziert, ihre Hülle. Sie könnten also auch für den Körper von LI stehen, dessen Seele dagegen jenseits davon existiert, darüber hinaus.. Wie hübsch sind diese Blumen... wie schön diese Haut... aber vielleicht, möchte LI gar nicht hübsch sein. Und was geschieht mit der äußeren Schönheit, wenn sie im Schnee erfriert und welkt, achtlos zu Boden geworfen..? Es hat etwas von einer Bloßstellung, und diese lässt LI frieren. Mit den Blumen, denen ebenfalls gesagt wird, wie schön sie seien, erlebt LI die Kälte nicht so einsam. Und je mehr die Blumen ihre äußere Schönheit verlieren, desto weniger Wert besitzt diese auch für LI, bis der wahre Kern bleibt, das Innen, nicht das Außen. Das Abbrechen und Essen der Blüten ist eine Wieder-Aufnahme, ja. Es tilgt die Auslieferung, begleicht die Reduzierung auf das Äußere und gibt das Innere zurück. Und es beendet, wie du schreibst, das Übersehen und Erfrierenlassen. Schöner Gedanke. Ja, ich denke, damit triffst du den Punkt. Liebe Grüße Lichtsammlerin
  4. Hallo Stephan, oh ja, dem stimme ich sofort zu! Bei manchen ist die Erwachsenen Hülle so fest und unverrückbar geworden, dass das Kind darin kaum noch zu Wort kommt.. manche vergessen es sogar. Inwiefern diese Hülle nur eine sichere Verpackung darstellt.. keine Ahnung. Aber es kann sicher ein Raum sein, der gleichermaßen Geborgenheit sein kann, aber auch zum Gefängnis werden kann. Sich daran zu erinnern, dass wir tief innen doch nur Kinder sind, das hilft hoffentlich, dieses Kind auch ein Stück aus sich hinaus zu leben.. Muss es nicht "alle" heißen? ---> Wir sind alle nur Kinder Sehr gerne gelesen, deine Gedanken. Liebe Grüße Lichtsammlerin
  5. Lichtsammlerin

    WINDSPIEL

    Liebe Josina, das sind wirklich schöne Stimmungsbilder, in die ich gleich eintauchen kann. Der Wind umbraust zur Zeit die Birken vor meinem Fenster und ihre Zweige winken vertraulich.. Im Lesefluss würde ich ein paar Stellen anpassen. Sind wie immer nur Vorschläge! Der Wind umbraust das rote Haus ---> Wie Wind das rote Haus umbraust Gräser, Blumen Blätter zerzaust. ---> und Gräser, Blumen wild zerzaust Bäume winken er kennt, jeden ---> Bäume winken (,) er kennt jeden (Komma steht etwas irritierend) rüttelt frech an Fensterläden! Ermüdet er sich nun besinnt, ein sanftes Raunen erklingt. ---> ein sanftes Raunen dort erklingt. Friedvoll prasseln Tropfen fein der Regenchor stimmt leise mit ein. ---> der Regenchor stimmt leis' mit ein. Fühle mich sehr geborgen ---> Ich fühle mich sehr geborgen an Norwegens schöne Fjorde ---> an Norwegens schönen Fjorden Abendwind sing – sang vom Regen ---> Abendwind singt - sang vom Regen Traumgeflüster mich umgeben! Allgemein scheinen mir häufig die Satzkonstruktionen sehr "eckig", allein dem Reim geschuldet. Das wirkt immer etwas auf einen angenehmen Lesefluss. Die schönen Wortbilder, die du findest, machen diesen Eindruck wieder wett, sodass die Schönheit letztlich präsenter ist. Und weshalb ich deine Gedichte auch immer wieder gerne lese Ich glaube, formal lässt sich aus deinen Werken noch mehr heraus holen. Weil den Rest kannst du ja schon! Ich hoffe du kannst etwas mit den Anregungen anfangen.. Wieder sehr gerne gelesen.. Liebe Grüße Lichtsammlerin
  6. Hallo Perry, stimmt, die Blüten der Kapuzinerkresse sind sehr lecker, auch Gänseblümchen nasche ich gerne, Ringelblumen.... Auch wenn es, wie du richtig feststellst, mir um andere, metaphorische Bilder ging. Liebe Grüße Lichtsammlerin --------------------------------------------------------------------------------------- Liebe Letreo, das Abbeißen der Köpfe kann tatsächlich eine Art Tod darstellen. Zumindest beendet LI hier recht rabiat einen Abschnitt, ein Dasein, das symbolisch für einen eigenen Persönlichkeitsanteil stehen kann. Ja - damit stirbt dieser Teil. Aber zugleich hat das Essen den Aspekt, dass LI diese gestorbene Zeit in sich aufnimmt, quasi zu sich selbst zurückführt. Die Wärme ruht sicher in anderen Nischen.. und mancher Kälte muss vielleicht begegnet werden, bevor an deren Stelle etwas Wärme aufflammen kann. Danke für deine lieben Worte! Die "Blumenleere" finde ich sehr schön als Idee. Ein Wort das beide Aspekte vereint fällt mir gerade nicht ein, daher belasse ich es zunächst bei der "-lehre". Liebe Grüße Lichtsammlerin --------------------------------------------------------------------------------------- Liebe Sonja, es freut mich immer, wenn meine Texte trotz ihrer beizeiten schweren Bilder andere faszinieren können.. oder berühren.. ohne dass sich der Leser gleich verschreckt abwendet. Danke dir für diese Rückmeldung! Es stimmt, Blumen haben eine große metaphorische Bedeutung für die meisten Menschen, und jede Blume ist dabei einzigartig, verschiedene Arten stehen für verschiedene Empfindungen usw.. Diese allgemeine "Schönheit", die wir in ihnen sehen, ist ein wichtiger Bezugspunkt in diesem Gedicht. Er ist wie ein Speicher von Erinnerungen, in eine Gestalt gezwungen, die durch Blütenpracht betört und doch so voller Schmerz sein kann.. Lieben Dank auch dir. Liebe Grüße Lichtsammlerin --------------------------------------------------------------------------------------- Hallo Kurt, da weiß ich gar nicht, was ich noch sagen soll. Gern geschehen! Und meinerseits ebenfalls vielen Dank für dies Lob! Es ist das (für mich) wichtigste, was Worte zu tun vermögen - Wirken. Liebe Grüße Lichtsammlerin
  7. Hallo Freiform, da hast du sicher recht! Mitunter sind die Übergänge auch fließend.. Freut mich, dass es dir gefällt! Liebe Grüße Lichtsammlerin
  8. Lichtsammlerin

    Blumenlehre

    Ich kaufte die Blumen nicht weil sie schön waren ich legte sie mitten im Winter in den Schnee damit ich nicht alleine friere nach einer Woche erinnerte nichts an ein Leben das hätte Blühen können also brach ich die Köpfe ab und aß sie vielleicht siehst du jetzt dass diese Kälte im Innen nichts mit der Kälte im Außen zu tun hat und dass etwas schön und zugleich zerbrochen sein kann (Bild von Pixabay)
  9. Liebe Anna, vielen Dank dir! Ja, das Scheitern ist essentieller Bestandteil des Werdens. Aber ein solches Eingestehen kostet wohl einigen Mut.. ich glaube, wenn dein innerer Perfektionist merkt, dass ein Leben erst im Scheitern Vollendung erlangt, dann wird er leichter damit zurecht kommen..;-) Dankeschön Liebe Grüße Lichtsammlerin
  10. Hallo Joshua! Na, ob ich auf Goethes Einschätzung so viel Wert lege.. das muss ich mir noch überlegen. Aber schön wenn es dir gefällt, Dankeschön! Ich denke ich bin schon nah dran am "immer besser scheitern" Liebe Grüße Lichtsammlerin
  11. Hallo Botenstoff, ich spüre in mir immer wieder so großes Unverständnis, Unglaube ob der Gewalt, die Menschen einander antun, aus welchen Gründen aiuch immer. Es ist mir schlichtweg unbegreiflich. Leider habe ich nicht das Gefühl, dass wir auf dem rechten Auge blind sind, sondern vielmehr, dass sich das Gehirn weigert das Gesehene korrekt zuzuordnen und darauf zu reagieren. Sehenden Auges blind.. weil nicht sein kann, was nicht sein darf. Uns begegnen tagtäglich rassistische Attacken - glücklicherweise verlaufen die meisten nicht tödlich - aber die Häufung ist symptomatisch für eine Gesellschaft, in deren Mitte sich extreme Ränder entwickeln. Niemand wird von heute auf morgen zum Extremisten, das ist ein Prozess. Und Politik und Gesellschaft schauen zu lange zu, ohne etwas zu unternehmen. Wenn die Extremisten bereits da sind ist es leider in der Regel zu spät noch erfolgreich auf sie einzuwirken. Und noch mehr leider... leider erleben wir aus der Politik häufig nur leere Worte und ausbleibende Taten. Versprechen geben ist schön und gut. Aber wenn auf die Worte nichts folgt, kann man sich das gleich schenken. Nur Ehrlichkeit verkauft sich eben nicht so gut. Ich fürchte fast, dass es nochmal einen großen Rutsch brauchen wird, damit die Gesellschaft endlich "aufwacht", dabei müsste man meinen, der Nationalsozialismus und alles Folgende seien Lehre genug. Naja. Zumindest kann jeder schonmal in seinem eigenen Umfeld die Augen und Ohren offenhalten und gegen Diskriminierung aufstehen, damit klar wird, dass wir dies nicht tolerierren. Danke dir. Ist wichtig, diese Thematiken immer wieder präsent zu machen! Liebe Grüße Lichtsammlerin
  12. Das Lernen übt sich gerade im Scheitern weil keine Schwäche so klar umrissen und spürbar ist wie im Augenblick vor der Kapitulation. Fallen ist nur eine Art den Boden zu verfehlen um sich ihm anders hinzugeben. Ganz und voller Hingabe. Bis das Herz keinen anderen Zustand erinnert. Du solltest wissen - nicht das Ziel ändert den Weg sondern der Weg den Menschen der ihn begonnen hat. Es ist nie jener der das Ende erspäht. Der Preis ein Gedicht zu betreten ist eine Verwandlung die den Rückweg verwehrt. Hab keine Angst - der Wandel ist die einzige Beständigkeit die im Scheitern reift.
  13. Danke dir für das Lob, Botenstoff. Ich hatte zwar kein Strickzeug zur Hand, aber wie schön, wenn aus dem Wollknäuel doch etwas Kunstvolles entstanden ist Liebe Grüße Lichtsammlerin
  14. Hallo lenizzww, ja, das ergibt auf jeden Fall Sinn! Danke dir für die Rückmeldung.. Liebe Grüße Lichtsammlerin --------------------------------------------------------------------------- Liebe Josina, Habe ich denn eine Wahl? Mmh, naja, vermutlich gibt es die immer irgendwie. Aber meine Entscheidung habe ich längst getroffen und ich habe mich für das Leben entschieden. Auch wenn ich dafür noch so hart kämpfen muss. Und auch wenn ich irgendwann wider Erwarten doch Scheitern sollte, dann ist selbst dies Scheitern mein Triumph! Ich muss mich mitunter selbst darin erinnern, wofür ich kämpfe.. wenn die Verzweiflung mich übermannt. Danke für deine Worte! Liebe Grüße Lichtsammlerin --------------------------------------------------------------------------- Hallo Kurt, wow, vielen Dank, das ist ein großes Lob! Mehr als dein subjektives Empfinden kannst du ja auch gar nicht mitteilen, und mehr als dieses ist auch nicht wichtig. Das wertvollste und faszinierendste (meiner Meinung nach) ist ja an Texten, wie und auf welche Weise sie in Individuen wirken. Vielleicht auch be-wirken. Von daher.. Dankeschön.;-) Liebe Grüße Lichtsammlerin
  15. Hallo lenizzww, danke dir, es ist ja ein schmaler Grad zwischen "nahegehen" und "Nähe schaffen", ich weiß manchmal nicht ab wo es unangenehm wird, aber ich hoffe dies war ok. Dass diese Antriebslosigkeit ewig ist, wollen wir nicht hoffen. Und da wir noch nicht das Vergnügen hatten - sei herzlich Willkommen im Forum! Liebe Grüße Lichtsammlerinder mich von allem Unsinn heile.
  16. Liebe Anna, danke dir, ich denke, wer die dunklen Tage nicht kennt, wird das Licht nie ganz erfahren.. Und wenn dieses Licht Schatten ins Morgen wirft, dann konzentriere ich mich eben allein auf heute! Es stimmt, in jeder Krise scheint der "Fluss" vom Herz aufs Papier keine Zwischenschritte zu nehmen, sondern direkt und wirklich in Worten Gestalt anzunehmen. Es freut mich sehr, dass du etwas aus den Worten mitnehmen kannst.. Und für die 24 Stunden vieeelen Dank! Das ist momentan ein gutes Maß. Immer nur einen Tag weit schauen. Einen weiteren Tag.. dann noch einen.. und noch einen.. Liebe Grüße Lichtsammlerin
  17. Liebe Sonja, ich danke dir für die lieben, mitfühlenden Worte.. Dies Gefühl, mit dem Rücken zur Wand zu stehen, kommt einer unerträglichen Beklemmung gleich, und man weiß nicht, wie man sich daraus entwinden kann. Tatsächlich geschieht es oft so langsam, Stück für Stück, dass man es kaum bemerkt, aber irgendwann weicht die Beklemmung doch. Oh ja, Schreiben ist zeitweise das einzige Ventil, den Schmerz nach außen zu tragen. Und manchmal hilft es einer Seele zu überleben.. ich bin sehr dankbar, dass hier so viele liebe Schreiberlinge sind, denen ich mich durch die Worte nah fühlen kann. Das ist sehr wertvoll.. Liebe Grüße Lichtsammlerin ------------------------------------------------------------------------------- Liebe Mathi, es freut mich sehr, dass du diese Zeit überwunden hast und dies Gefühl nun schon Jahre zurück liegt! Das macht Hoffnung. Und keine Sorge, ich gebe nicht auf. Diese Phase - die des Aufgebens - liegt wiederum bei mir schon einige Jahre zurück, und manchmal erscheint es mir wie ein Wunder, dass ich immer noch hier bin. Jetzt noch aufzugeben kommt gar nicht in die Tüte!!! Lieben Dank auch dir! Liebe Grüße von einer Kämpfenden Lichtsammlerin
  18. Hallo Stephan_sombra, danke dir, das freut mich zu hören! Anbei sei herzlich Willkommen im Forum.;-) Liebe Grüße Lichtsammlerin ------------------------------------------------------------------------------- Liebe Letreo, ja, ich habe bisschen den Boden verloren und ihn auch erst halb wieder gefunden. Aber so ganz ohne Forum halte ich es nicht lange aus. Diese Zeilen zeigen ein wenig meines Gemütszustandes der letzten Wochen.. Ich hoffe du erlebst diesen Zustand der Handlungsunfähigkeit nicht wieder! Es ist wirklich furchtbar.. und dauert wohl, sich davon zu erholen. Auch dir meinen lieben Dank! Liebe Grüße Lichtsammlerin
  19. Nichts geht mehr jeder Gang vor die Tür ist ein Kampf meine Augen bei mir zu behalten nur damit sie sehen wie ich fort geschwemmt werde jede Aufgabe der Banalitäten ein Feldzug gegen Unmöglichkeiten wie dieser Zunge befehlen Worte zu formen nur um am Klang zu verstummen jeder Moment des Innehaltens ist ein Versprechen den Gedanken nicht standzuhalten nur damit sie den Körper zurück in die Hölle stoßen wo keine Taubheit bleibt nichts geht mehr diese Hände gehorchen mir nicht dieses Herz spült Ozeane durch diese Augen dieser Magen behält nicht was ihm mühsam gegeben wird jeder Blick auf Morgen ist die Hoffnung mein Gestern überwinden zu können nur um einen weiteren Tag aus Heute zu überleben
  20. Lieber Elmar, - da ziehe ich mich ein paar Wochen zurück, und das erste Gedicht, auf das ich stoße, ist gleich Anlass Innezuhalten und den eigenen Stinn zu reflektieren. Ich stoße also sogleich - wie Douglas Adams sagen würde - auf das Leben, das Universum und den ganzen Rest. Geht es noch besser? Die Antwort ist natürlich 42, aber das nützt der zuinnersten Sinnsuche wenig. Meine Meinung dazu wäre: JA. Für mich ist Sinn nichts von Außen festgelegtes, fremdbestimmtes, sondern etwas zutiefst eigenes, noch dazu wandelbares. Mein Sinn von heute muss nicht der von morgen sein, und bestimmt ist es nicht der gestrige. Es mag einen übergeordneten Sinn geben, den ich selbst erschaffe und meinem Leben gebe. Aber auch dieser kann sich mit der Zeit verändern, neuen Erfahrungen anpassen, Annahmen revidieren und sich neu ausrichten. Die Frage wofür wir leben, welchen Sinn das alles hat.. nun ja, es wird sinnlosI, wenn wir nach einem großen, vom Universum diktiertem Sinn suchen, denn den gibt es nicht - meiner Meinung nach. Das gibt uns eine fast unbegreifliche Freiheit, aber auch eine Bürde. Den eigenen Sinn finden zu müssen, erschaffen zu müssen, wenn man den will, bedeutet die Bereitschaft aufzubringen, alles Übrige dieser Suche unterzuordnen. Und alles Untergeordnete dem gefundenen Sinn gleichzustellen. Mmh, eine wahrlich gute Frage! Ich lese das Bildnis mit der Traube so, dass ein gefundener oder gegebener Sinn nur reift und zugehörig ist, eingebettet in den größeren Sinn, in die Gesamtheit. Eine Traube ohne die Rebe, welche sie hervorbringt, gleicht einer hohlen Prophezeihung. Die Frage die sich dabei stellt, ist für mich, ob der Sinn etwas Schöpferisches darstellt, das einer Rebe gleich die Früchte reifen lässt, oder ob es sich beim Sinn um die Frucht handelt, das Ergebnis einer anderen, größeren Reifung. Nun, auch die Rebe braucht nährenden Boden, Sonne, Wasser usw.. Auch ein Sinn braucht Nährboden. Aber für mich ist er mehr als die Frucht, die wir ernten, denn wir nehmen Einfluss auf seine Gestalt. Ob sich ein Sinn überhaupt von der Gesamtheit trennen kann, oder nicht vielmehr unwiderruflich in sie eingebettet liegt und nur innerhalb dieser wirkt, mag ich momentan nicht zu mutmaßen. Es scheint mir, dass am Ende alles zusammenspielt und zusammen wirkt. Die Summe all der Einzelstränge muss also 42 sein.. oder so ähnlich Hier weichst du ein wenig vom Rhythmus ab, wo der zweite Vers betont beginnt. Auch das Versmaß stimmt so nicht ganz. Irgendwie gefällt mir das, es fügt sich in ein Gesamtbild, das durch diese kleine Unregelmäßigkeit wirklicher wird. Alternativ ließe sich natürlich ein Füllwort einbetten.. ---> bald jenen tiefen Sinn mich lehren, (oder ähnliches...) Nun, ich denke, Sinn kann auch in der Abgrenzung zum Unsinn reifen. Oder gerade dort! Wer keinen Unsinn kennen gelernt hat, vermag ihn letztlich vielleicht gar nicht vom Sinn zu unterscheiden, so weckt das Gespür für Unsinn womöglich eine Ahnung von Sinn in uns.. Sehr schöne, nachdenkliche Zeilen und im Ganzen wieder sehr gelungen. War wie immer eine Freude zu lesen.. Liebe Grüße Lichtsammlerin
  21. Liebe Anna, bitte entschuldige meine späte Antwort, manchmal verliere ich für einige Zeit den Boden und brauche alle Kraft wieder einigermaßen sicher zu stehen. Es wird besser, kommt aber manchmal noch vor. Wenn ich deine Worte lese, wirst du das sicher verstehen oder auch selbst kennen.. Tja, ja, es fühlt sich völlig schräg an, das stimmt. Dass sich diese Situation/en im Inneren derart gespeichert haben, dass sie einem zwar fremd erscheinen, man sie aber immer wieder durchlebt wie eine gegenwärtige Realität, während ein Teil des Selbst oder Bewusstseins von Außen das Ver-rückte betrachtet..... ja, "schräg" ist ein sehr treffender Begriff für diesen Zustand! Ich bin überrascht, wie klar du dies erkannt hast. Das stimmt, und manchmal ist es mir selbst gar nicht so bewusst. Ein Blick von Außen, wie von dir, der allein in den Worten so viel erkennt.. das berührt. Und geht vermutlich nur, weil du ähnliche Empfindungen selbst kennst. Hab vielen Dank für diese deine Worte! Und ich wünsche auch dir weiter viel Kraft für den Weg, auf dem wir uns wohl immer befinden, ein Weg durch dieses Leben.. Liebe Grüße Lichtsammlerin
  22. Liebe Josina, Hallo travis und Berthold, bitte entschuldigt die späte Antwort! Ich glaube die Bereitschaft hat LI und mich etwas umgehauen. Da mussten wir erst einmal den Boden unter den Füßen wiederfinden....... Liebe Josina, ich finde, Berhold hat das sehr gut reflektiert. Mit Tieren verknüpfen wir unterschiedliche Eigenschaften, oft nutzen wir sie im Rahmen einer Personifikation - "Er/sie kämpfte wie ein Löwe" - "schreckte zurück wie ein scheues Reh" usw... Zugleich können Menschen manchmal andere Menschen wie ein Tier behandeln, also unmenschlich. Anstatt sich dem zu entwinden, schöpft LI daraus etwas Neues. Ich hoffe das klärt dein Fragezeichen etwas auf! Lieben Dank dir! ------------------------------------------------------------------------------- OK? Mmh. Weiß ich nicht, ob das OK ist. Eine Flucht wäre so ziemlich das Gegenteil, denn LI ist ja endlich bereit, nicht mehr zu fliehen, sondern zu kämpfen. Ja, auch um das eigene Leben. Ich weiß allerdings nicht sicher, was eigentlich deine Frage ist. An unterschiedlichen Deutungen bin ich immer interessiert, also keine Scheu etwas vermeintlich "falsches" zu interpretieren! ------------------------------------------------------------------------------- Hallo Berthold, deine Reflektion gefällt mir sehr, du hast die einzelnen Aspekte stimmig erfasst. Hinauszugehen, um niemandem zu begegnen, kann vielleicht auch ein Wunsch nach Unverbindlichkeit sein. Ohne sich festzulegen, ohne jemand bestimmten zu treffen, aber doch diese Welt zu betreten, wie sie ist. Und ja, sie war bereit, wie sie es schon immer war, und wartete nur, dass auch LI bereit ist. Ja, so würde ich es auch sagen! Und das führt dazu, dass LI einige Annahmen revidieren muss, die es als "Gesetz" angesehen hat. Eine seltsam neue Erfahrung.. Dieser Abschnitt, Berthold, zeigt mir sehr viel. Und Wort für Wort möchte ich bejahen, laut und deutlich, JA. Danke dafür.. Deine Gedanken zeigen mir immer wieder, dass du durch die Worte hindurch das Leben dahinter ertasten kannst, das empfinde ich als sehr wertvoll. Vielen Dank! Liebe Grüße Lichtsammlerin
  23. Hallo Darkjuls, danke dir, das hast du schön zusammengefasst. Dass etwas nach Außen hin so scheinbar "kleines" so unfassbare Größe haben kann - bei sich selbst ankommen. LI hat wohl nach langem Fliehen, Kämpfen und Schweigen die Bereitschaft gefunden, diese Welt zu betreten. Die Bereitschaft... zu leben. Danke auch für dein Lob! Liebe Grüße Lichtsammlerin
  24. Hallo Anna, da stoße ich doch sogleich auf diese geballte LebensWut. Noch aus deinem letzten Kommentar waren mir die Gefühle gerade sehr präsent und nun spüre ich sie wirklich hin jeder Faser. Aber diese Wut ist hier Lebens-spendend, lebensnotwendig für LI. Es hat so viel Schmerz und Enttäuschung in sich angehäuft, über zu lange Zeit. Das erscheint mir wie ein Befreiungsschlag. Beinahe zynisch klingt da die Anrede zu Beginn - "Liebe Mama". Aber so ein Wort - Mama - hat in sich eine gewisse Zynik, wenn die Erwartungshaltung, die wir mit diesem Wort verknüpfen, nie erfüllt wurde. Wie kann man die Person dann nennen? Diese Strophe ist derart bildlich, dass ich sie förmlich schmecken kann. Und ja, das hat einen bitteren Nachgeschmack. Diese heile Welt, dieser "ach so reine Tisch" ist Farce, weil dieser Mensch nicht fähig ist das eigene Versagen zu begreifen und es lieber anderen - der Tochter - aufbürdet. Und Kinder nehmen sie auf. Nehmen alles in sich auf... tragen, wie du ebenfalls so bildlich schreibst, die Mutter im eigenen Bauch. Um sie vor allem zu schützen, vor der Welt da draußen.. wo es doch umgekehrt sein sollte! Ich vermute mit dem Hunger ist hier der Hunger nach der Lieber der Mutter, oder nach Wertschätzung allgemein gemeint. Und Kinder kämpfen mit einem Löwenmut darum, von den Eltern geliebt zu werden.. sie wissen nicht, dass dies manchmal leider vergebens ist und alle Mühen auf Stahl treffen. Letztlich aber hat LI eine unbändige Kraft in sich, die es schon immer hatte, nun aber anders kanalisieren kann. Anstatt sie zu "verschwenden", nutzt es diese um aufzustehen, sich freizukämpfen. Mit aller Entschlossenheit. Die sicher immer mal wieder wanken wird, aber stark genug sein dürfte um standzuhalten. Sehr bewegende Worte hast du da gefunden. Liebe Grüße Lichtsammlerin
  25. Lichtsammlerin

    Roots

    Hallo Basho, ich habe das Gefühl einer Reise beizuwohnen, die nicht nur den Raum, sondern auch die Zeit umfasst. Letztlich mündet die Reise im gegenwärtigen Augenblick, wo alles beginnt Sinn zu ergeben, jeder Schritt der zuvor einzeln stand, fügt sich plötzlich in das Gesamtbild und eine Spur wird erkennbar. Sehr interessant.. Mmh.. muss es nicht heißen: "life has come"? Oder "life is coming", je nachdem was du sagen möchtest. Aber die Formulierung "is come" existiert glaube ich so im Englischen nicht. Der Reise bin ich gerne gefolgt.. danke dafür. Liebe Grüße Lichtsammlerin
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