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Federtanz

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Alle erstellten Inhalte von Federtanz

  1. Es gibt zu meiner Sprache, die meine Mutter mir beigebracht hat, kein Land. Zu meinem Blut keine Erde. Das Land besteht aus mir, aus der grenzenlosen Ferne, die überall sein konnte. Ich bin Land, das überall zuhause ist. Das Land, das diesem Land gehört. Ich lebe unter euch, ihr seid mein Zuhause. Ich suche nicht mehr. Ich bin zuhause. Ich will mich unter euch erkennen. Mich selbst erkennen. Auch Erkennen, warum es mich nicht geben kann und warum es mich gibt. Die grösste Erkenntnis: Ich bin geliebt. 1920. Mehrere grelle Glühbirnen hingen von der Decke wie Ausrufezeichen. Mittig verstreuten sie ihr unnatürliches Licht auf nachdenkliche, in Falten beschatteten Gesichtern. Atemzüge, die kaum einer vernahm. Verschiedenste eau de Parfum. Schwere Vorhänge liessen die letzten Abendstrahlen hinein und verschluckten das restliche Licht dahinter. Das grelle Licht verschluckte die Lichtarme. Stiller Lichterkampf. Am süssen, französischen Gebäck, der mit importierten Früchten drapiert auf dem schweren Tisch hier und da sämtliche Blicke einfing, säuselte eine Fliege. Die Fliege säuselte, weil sie musste. Hier. Wer hätte das gedacht, dass dieser stille Moment Ereignisse mit sich bringen würde. Ereignisse, die ewige, ruhelose Fragen aufwerfen werden. Eine endgültige Entscheidung, die die Menschen, die das Schicksal selbst waren, darin zementieren würden. Als wären diese Menschen das Schicksal selbst. Die Fliege antwortete erbost, als würde sie diese Situation begreifen. Doch einer der Diener schlug das Säuseln mit dem Leinentuch hinfort. Der Diener selbst trug eine in Falten gelegte Miene. Das Säuseln hörte auf. Am runden Tisch Entscheidungen zu treffen, war nie einfach. Hier füllten sich die Augen mit Misstrauen und Entscheidungsfreude. Gestärkte Kragenhemde, mit Initialen signierte Stofftaschentüchern. Einer der Anwesenden griff mit seinen Ringbesetzten Fingern nach sauer riechender Füllertinte. Er setze seine Füllerspitze an, hielt das grobe Papier zwischen seinen gutgemeinten Begutachtungen und dem Daumen, zeichnete Erklärungen, die eigentlich Emotionen waren. Unterschriebene Emotionen. Ein Papier unter 1000en. Glänzende, gravierte Bleigläser mit gespritztem Soda. Das Prickeln des Sodas ging mit dem Uhrenticken eine Symbiose ein. Nach der Stille, weitere Stille. Nur ein Konzert der stillen Bewohner im Jetzt: Die nicht mehr säuselnde Fliege, eine sanft tickende Taschenuhr, die offen zur Deckenwand zeigte, das Prickeln im Glas, das Karbon in die Luft abgab. Weichgecremte Hände, die entschlossen den holzernen Füllerbauch zwischen Finger und Daumen hielten. Die entschlossene, entscheidende Unterschrift. Ein Blick, der die Unterschrift nochmals und abermals nachsignierte. Ein tiefes Ausatmen. Schritte, die noch zu hören waren. Die nie mehr leiser wurden. Obwohl sie sich immer weiter entfernten. Die Sonne geht im Schrecken jeweils erstaunlich langsam unter. Als würde die Sonne selbst warten, dass ein Van Gogh dieses Drama malerisch einfing. Er hätte noch Zeit genug, seine Farben in seinen Tuben aufzuwärmen, damit sie die richtige Konsistenz hätten. Er hätte Zeit gehabt, seine Pinsel nach Größe und Gebrauch hinzulegen und das Drama nochmals richtig aufgestellt. Die Sonne hätte es von allen Seiten so beschienen, dass die gelbe Tube heute dran glauben müsste. Auf seiner Staffel hätte er eine wunderschöne dramatische Sonne aufgezeichnet. Die Sonne, die darauf gewartet hat, sich in dieser dramatischen Stunde zu offenbaren. Van Gogh selbst würde diese Dramatische Situation für dramatisch erklären und sich dafür bedanken, dass diese auf ihn gewartet hat, Schliesslich wartet so ein Drama nicht, bis die Staffel aufgestellt ist. Bis sie erkannt wird. Van Gogh hätte allen, die gefragt hätten, was sich denn für ein Drama in diesem Raum abgespielt hatte, es mit seinem Bild erklären können. Eine Sonne, die unterging. Mehr brauchten die Menschen nicht zu wissen. Nach mehr Luft hätten sie nicht schnappen können. Van Gogh hätte seinen Malerkoffer genommen und nach Käufer gesucht, die Dramaturgie insgeheim feierten. Die Fliege wartete die Nacht ab. Sie konnte nicht aus dem Vorhang. Sie konnte nicht, weil es nicht ging. Wie ein Schutzschild, das aus dem schweren, vergoldeten Vorhang hervorging, fühlte sie sich eigenartig fremd und geborgen. In ihren Träumen hörte man zwar nicht viel, doch sie säuselte oft von der Freiheit, die hinter dem Fensterglas lag. Sie hob selbst mit ihren 1000 Augen den Morgen mit der Sonne auf. Als wäre der Tag nichts anderes als ein Tuch, das man aufhob und über allem, was lebte, platzierte. Der Diener kam nur ab und zu vorbei, um nach dem Säuseln ausschau zu halten. Er hatte sein Leinen extra gestärkt. Er schaute und schaute und schaute. Er nahm den Staub mit, als er zufrieden ging. Es gab keine Fliegen in diesem Schloss. Die Fliege putzte sich die Flügel. Die Fliege hob ein Paar mal die Sonne von der Nacht auf. In einem Traum von mir malte die Fliege die Sonne auf das Fensterglas. Der Diener schlug mit seinem gestärkten Leinentuch auf das besonnte Glas, doch er konnte sie nicht wegschlagen. Die Sonne blieb. Die Sonne würde die Menschen bescheinen, denen Anrecht auf diesen besonnen Platz entnommen wurde. Das Land, das von der Sonne beschienen wurde, wäre nicht mehr ihres. Als hätte man diesen Menschen die Sonne selbst weggenommen. Als würde sie untergehen und nie mehr aufgehoben werden. Und wer würde diese Menschen denn noch Erkennen? Und würden sie sich selbst in dieser Dunkelheit erkennen? Wohin würden sie gehen? Was suchen? Was bedeutet Licht? Die Fliege säuselte zufrieden, als der Diener die Fenster öffnete. Der Diener glaubte seinen Ohren nicht. Er wollte diese schlaue Fliege. Doch nun flog sie gen Sonne, als wäre sie dort zuhause. Als wäre sie überall zuhause.
  2. Meisterarbeit
  3. Ahh...Oui!
  4. Lieber @Nico Gehts um eine gebrochene Liebe? Sehr schönes Gedicht. Macht mich nachdenklich. Vor allem die letzte Zeile Da verweile ich lange. Träumend. Bei V11 meintest du SekundeN? Willkommen auch von mir und gerne mehr. Federtanz
  5. Federtanz

    Drei Gäste

    Oui.
  6. Sehr nah und gefühlvoll. Bis tragisch - wie die Liebe nur sein kann.
  7. Sehr traurig was los ist.
  8. monsieur magique Merci
  9. I wish you would love me but I only get the ticking of the clock so I waste the desire for you i`m wasting the love I want while dancing I see shadows in your eyes from afar and tock says hello too "Hello, open your door". I must be a Swiss woman so i buy the most expensive watch for the most beautiful witch i wear it under a big black coat like a thing for a beautiful thing like i'm the goddess and i still dance so happy in pain je fais une assurance d`amour c'est la garantie de mon amour pour toi
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  10. Lieber @oxopeUnfassbar ergreifend, nachvollziehbar und ehrlich gefühlvoll. Gerne mehr. Federtanz
  11. Traumhaft. Vielen Dank für die kleine Reise.
  12. Das ist für mich der inbegriff höchster Fantasie. Danke, durfte ich daran teilhaben. Mehr. Applause.
  13. Da singe ich gedanklich mit Danke für den Lacher am Abend ❤
  14. Ist das schön! So romantisch ❤
  15. Lieber @Joshua Coan Vielen Dank für deine Gedanken dazu, ja, diese Gedanken habe ich mir auch gedacht. Dann scheinst du dich ja schon damit auszukennen mit der Philosophie, die Romantik wenig zulässt. Darauf wäre ich wohl erst zu einem späteren Zeitpunkt gekommen. Wobei ich glaube, dass es auch so ein ankämpfen gegen die eigenen Gefühle ist, wenn man versucht, jene Gefühle rationell und "philosophisch beantwortend" begegnet. Ist es nicht ein weiterer Versuch, uns selbst, die Liebe, als Poeten vorallem, zu verstehen? Biologisch könnten wir alles erklären. Doch seelisch, geistig? Letztens schrieb ich in meine Notizen: Herz, warum fühle ich es, obwohl ich mich schlecht dabei fühle? Verstand, warum verstehst du es nicht, dass ich das eigentlich nicht will (als wäre ich ein Roboter) Ich kann nicht mehr, als mich immer wieder zu erinnern, dass es für Gefühle auf dieser Ebene keine Taktik gibt. Ich werde jedoch die Philosophie berücksichtigen. Aber sie nicht an 1. Stelle halten. Was wären wir Poeten, wenn wir nicht mehr die Liebe hätten, um sie erklären zu wollen;) Scherz. Deine Ausführungen haben mich sehr berührt. Danke, dass du mir meine Gedanken noch einmal bewusst gemacht hast<3 Lieber @horstgrosse2 Oh wie liebe ich den Frühlingswind Vielen Dank für deinen Kommentar. Grüsse zurück aus der Schweiz Eure Federtanz
  16. Ich werde mich mal in diesem Gebiet einlesen. (Nicht nur intuitiv) Für mich eine spannende philosophische Betrachtung im Selbst des romantischen Seins.
  17. Lieber @Thomkrates Du hast recht. Natürlich sollte man sich der Realität zuwenden. Differenzieren, was Gefühl ist, was Tatsachen. Missdeutungen der Wirklichkeit gilt es für sich immer wieder zu überprüfen und ggf. zu korrigieren. Dies findet bei jedem anders statt - Es gibt natürlich nicht nur eine tatsächliche Wirklichkeit die für alle gleich ist,( Laut Google ist Wirklichkeit an tatsächlichen Umständen und Tatsachen gebunden, jedoch durch unsere Sinne anders und individuell wahrnehmbar und "tatsächlich") jeder hat seinen eigenen Platz in der Welt und das erhabene Gefühl und Recht, zu bestimmen, was ihm jetzt als Wirklich erscheint oder nicht. Wie er sich selbst in der Wirklichkeit versteht und ab wann dies stattfindet. Natürlich gibt es ausufernde Tendenzen, Menschen die für andere "an der Realität vorbei" leben. Aber das sind auch wiederum Bewertungen, die die Wirklichkeit auch braucht, um sich daran und daraus zu formen. Ja auch die Verrückten braucht es, um zu sehen, wer die Gegengruppe ist. Was mir wirklich ist, ist subjektiv, selektiv und situativ - natürlich halte ich mich persönlich dicht am Leben fest und versuche, mich als Teil dieser und digitalen "Wirklichkeit" zu erschliessen und zu erfahren. Ich will mich auch als solches verstehen...und angenommen sein, von der Wirklichkeit, die ist und sie mit meiner Vorstellung abgleichen. Das geschieht bei allen Menschen ständig. Du hast also komplett recht. Ich sollte daran bleiben stets an der Wirklichkeit zu wachsen. Was auch meine Idee ist und mein Verständnis vom Leben. Was eine lebenslange Aufgabe ist. Und als Poeten sind wir alle gefragt. Aber auch für alle. Wer träumt nicht gern? Als Träumerin/ Dichterin umso mehr. Ich denke meine Aussage "alles zu romantisieren - weil alles tödlich ist" (ist übrigens meine hypothetische aber dennoch wohl mich beschäftigende persönliche Aussage) ist für mich ein Versuch, für mich meine eigene Wirklichkeit zu erforschen. Sie mit anderen zu teilen, zu diskutieren,... Alles andere wäre sonst wirklich zu einfach Dafür vielen Dank Federtanz
  18. Vielen lieben Dank @Dionysos von Enno Sowie Rauchen tödlich sein kann - irgendwie alles? Das ist doch unser Bereich, wo wir uns als Dichter austoben können. Alles ist tödlich, also lasst uns alles romantisieren ^^ Wenn wir die Liebe kaum beschreiben können, dann wenigstens ihr Ende, der für alle gleich schmerzt! Oder ein Ende ohne Ende Federtanz
  19. Vielen Dank lieber @Joshua Coan Es freut mich sehr, dass dir meine Geschichte zusagt. Ich wollte eine Brücke bauen zwischen der Gedanken und visuellen Welt des LI`s und der eigentlichen Realität. Wir haben uns noch nie gesehen (Realität) und doch bist du nie (aus mir, - von meinem Tisch, als tödliche Zigaretten- oder Liebe) weggegangen (Traum, Gefühl, Illusion) Schönen Abend Fragen: Kann man sich dann verabschieden? Wenn ja, wie? Wer raucht die Zigaretten aus?^^
  20. Achtung Prosa Wir haben uns noch nie gesehen doch bist du auch nie weggegangen du hast dich selbst auf meinem Holztisch vergessen als wärst du eine Zigarettenschachtel Wir warten, wer wen zuerst findet wer sich zuerst selbst findet "Oh, Pardon, habe mich wohl vergessen"... Oh, Pardon, habe dich wohl übersehen"... Lügen wir im Traum als könnten wir uns hören und doch überhören wir uns Schade, dass die Liebe tödlich enden kann denke ich und rauche eine Ich schlage die Nacht auf suche einen Traum unter B suche die Nummer raus rufe dich an "Du hast deine Zigaretten vergessen", rauche ich - du hältst dein Herz fest: "Wieso, wir haben uns doch noch nie gesehen?" "Oh, dann musst du ja auch nicht gehen". Wir haben uns noch nie gesehen doch bist du auch nie weggegangen
  21. Sogar Liebe ist Krieg genug!! Nur dass man sich damit nicht bekriegen kann... Gott, führe die Liebenden in den Schmerz der Liebe ein Hihi. Stehe voll hinter deiner Meinung Man kann sich nicht zum Frieden bekriegen.
  22. wer glücklich staunt merkt seine Schmerzen nicht Unglaublich schöne Weisheit
  23. Erinnere dich an die Nacht als der Atem der Liebenden erklang an den Wänden dichter enger Gassen war es zu hören Tauben gurrten an den Dachrinnen so zart wie die Schöpfung ich fühlte meine eigenen Bewegungen Gelächter, das die Ohren der Welt beglückte Glücklicherweise war es der glückliche Anteil aller Menschen des Dorfes dass die zwei betrunkenen Liebenden im Wachzustand keinen Wein mehr brauchten Und wer behauptet, diese reine Wahrheit diese wahre Liebe passt nicht? Sind wir nicht geboren, um uns zu verlieben? Also, willst du den Weg alleine beenden? Kannst du nicht sehen, wie ich dich ansehe… Kannst du nicht hören, wie mein Herz für dich schlägt?
  24. Die meisten Menschen erschaffen aus ihren Gefühlen heraus das allergrösste. Super. Habe dich schon vermisst:)
  25. Hey du bist wieder zurück! Alles klar? Schönes Gedicht.
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