Heya liebe WGler,
ich bin ja nun noch ganz frisch hier und hoffe, dass ihr mir den einen oder anderen Fauxpas verzeiht
Nun aber zu einem Gedicht, welches seinen Anfang letztes Jahr fand. Da fanden ein paar Worte zu mir und fügten sich zu einem einfachen, aber in seiner Tiefe für mich doch sehr mächtigen, Mantra zusammen. "und wieder werde ich gewahr ob meiner Worte Wahrheit ". Einfach eigentlich oder? Und dennoch, je länger ich drüber sinnierte, umso tiefer zogen mich die Worte in einen Strudel sich öffnender Selbsterkenntnis. Ach Du liebe Kacke dachte ich damals, das ist ja ganz nett finster da drin. Wie konnte ich mich nur so lange selbst verleugnen und belügen. Ich wollte es zuerst bei dem Satz belassen, da er in sich so vieles trägt, dass wenn man ihm etwas hinzufügen würde, ihn nur verschlechtern könnte. Dann reiften Wortfetzen heran, die sich an Gedanken hefteten. Silbe um Silbe - Wahrheit um Wahrheit fügten sich in Gedanken aneinander und am Ende stand die Wahrheit. Ich möchte aber warnen es zu lesen oder gar zu versuchen es zu verstehen. Es ist ein harter Spiegel und es ist nur für mich. Möge jeder seinen Teil darin finden der ihn anspricht. Danke.
Wahrheit
Leicht steht der Wunsch bald an der Lippen Pforte
verlässt mit keckem Schwall den gut gehütgen Hort
leichtfertge Reden, man gibt ja gern den Lehrer
sein eigen Wort zu Leben - oh Weh, ist so viel schwerer
Im Innern tief liegt, vor der Welt verborgen
nicht enden wollend Brunnen, gefüllt mit Wunsch und Sorgen
nährt sich vom Licht und Dunkel
ist Quelle er für ungezähmte Horden
Ficht Kampf um Kampf die Horde um unser Seelenschiff
aus tiefsten Grund geboren erschafft sie Riff um Riff
an welchem ohne Steuermann das Seelenschiff zerschellt
um endlos wiederkehrend die Fracht versucht zu tragen
aus seelentiefen Kriegen hinaus in unsere Welt
Und wieder werde ich gewahr, ob meiner Worte Wahrheit
aus tiefstem Wunsch geboren vermiss ich Wissen - Klarheit
ob in unsrem endlos Seelenmeer - verborgen vor der Welt
Schatten am Schlachtfeld siegreich - oder wird's vom Licht erhellt
Ein Jeder prüf' sich selber - vor leicht gesprochnem Wort
wer Sieger war auf jenem umkämpften Schlachtenfeld
ob nicht ein dunkler Schatten der wahre Sieger war
webt unscheinbar ein Schleier aus reinem Licht und klar
und schnell erblickt ein Wort - aus Dunkel unsre Welt
obgleich es erst gedacht ganz freundlich und erhellt
Es ist so schwer zu leben – was sich so leicht erzählt
drum prüfe ob die Worte - ist Wahrheit die Du suchst
aus Deinem Herzen rein sind aus Licht und Schlachtgestählt
oder wiederkehrend Dunkel die Wahrheit aus Dir ruft.
12.03.2019
( Für mich selbst )