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Carlos

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Alle erstellten Inhalte von Carlos

  1. Liebe Sali, ich habe deine Antwort sehr aufmerksam gelesen. Offensichtlich habe ich mich geirrt und du aus Überzeugung und nicht, wie ich vermutet hatte, um ein "schönes", perfektes, mit Metrik und dergleichen Dingen Objekt zu produzieren. So wie Kinder in der Schule, um dem Lehrer zu gefallen. Nein, du bist frei von diesem Zwang. Es ist schwer sich selbst zu finden, innerlich zu wissen, was man ist, was man will. Wenn man in erster Linie gefallen will findet man sich selbst nie. Ich beschäftige mich schon mein ganzes Leben mit Lyrik, in verschiedenen Sprachen. Mein erster, allgemeiner Eindruck von der modernen deutschen Lyrik war, dass es, in erster Linie, eine "Kopflyrik" ist. Ich habe lange gebraucht, um es genießen zu können. Dabei hat mir geholfen die Lektüre von Borges Gedichten. Borges Mutter war eine Engländerin und er ist im Grunde ein Europäer, ein großer Bewunderer der deutschen Sprache übrigens, die er gelernt hat um Schopenhauer zu lesen. Bei Interviews hat er oft ein Gedicht von Heine rezitiert, das er auswendig kannte: "Ich hatte einst ein schönes Vaterland, der Eichenbaum wuchs dort so hoch, die Veilchen nickten klein...'" Das hat er in seinem Exil in Paris geschrieben. Wie dem auch sei: Ich bin froh, dass du mir nicht böse bist!
  2. Ich würde gerne wissen, warum für den Bund der Ehe ein Requiem, eine Totenmesse gehalten wird.
  3. Good morning Sali, interessante Idee, ich weiß nicht ob gut, aus Missgeschicke einen Rosenkranz zu machen. Der Rosenkranz wurde im XII Jahrhundert von dem Heiligen Dominikus eingeführt. Es stammt ursprünglich aus Indien oder China, kam durch die Araber nach Europa. Ich glaube, heute nicht mehr, aber noch vor 50 Jahren hatte fast jeder Grieche bei sich ein Komboloi. Einmal fragte ich einen Griechen in Rethimnon, auf Creta, der den ganzen Tag in einem Cafenion saß und mit so einem Ding spielte, warum er das tat. Er antwortete mir: Diejenigen, die kein Komboloi haben, müssen arbeiten. Durch den Massentourismus ist diese Kultur des Nichtstuns, der dolce far niente, in den Städten verloren gegangen. Die Kafenions, diese Cafés wo die Einheimischen den ganzen Tag Kaffee trinkend verbrachten, sind praktisch verschwunden. Durch Souvenirs Läden verdrängt. Nun, wenn du jede Perle dieses Rosenkranzes durch deine Finger gleiten lässt, für jeden Missgeschick eine Perle, dann hast du immer wieder solche negative Ereignisse vor Augen, oder? Oft habe ich das Gefühl, dass, durch den Wunsch förmlich perfekte Sachen zu gestalten, man sich von dem Reimzwang verführen lässt.
  4. Carlos

    Spartacus

    He did not die on a cross but in a wheelchair
  5. Hallo Carry, besser als Liara kann ich mich nicht über dein Gedicht äußern.
  6. Carlos

    Lausig

    Good morning Gummibaum, die Laus führt nichts Gutes im Schilde. Der arme Baum ist Opfer des Kreislauf des Bösen, verkörpert hier in Läusen und Ameisen. In der zweiten Strophe habe ich Verständnisschwierigkeiten beim dritten Vers: Ob "Gärtner" im richtigen Fall steht? Sogar der Gärtner scheint dem Baum, durch falsches Handeln, eher zuschaden. Ein ewiger Kampf.
  7. Hallo again liebe Uschi, ich wusste nicht, dass Eugen Roth auch solche Gedichte schrieb. Wie das wunderbare Gedicht, das du mir geschickt hast, und von einem hervorragenden Rezitator vorgetragen! Die Rose erinnert mich ein wenig an die, die der kleine Prinz, von Exupéry, liebte. Merci
  8. Hallo Tommy, eben habe ich deine Erzählung in einem Rutsch gelesen. Sehr gut!
  9. Hallo Uschi, deine Hommage an Eugen Roth, einen deiner Lieblingsautoren, finde ich so gelungen, dass er fast neidisch auf dich, auf deine Dichkunst, gewesen wäre... Ich mag auch sehr seine Gedichte. Eins meiner "liebligsten" ist jene über einen Menschen, der ab und zu jemanden, zufällig, auf der Straße trifft und er jedesmal höflich, freundlich, grüßt. Nun, einmal war unser Mensch übel gelaunt, trifft wieder zufällig den Fremden und erwidert nicht einmal seinen Gruß ... Und seitdem trifft er ihn jeden Tag! Ein Volltreffer dein Gedicht.
  10. Hallo Managarm, dein Name ist ein Anagramm. Du hast gut diese idyllische Stimmung eingefangen. Der Titel finde ich nicht so glücklich. Wie wäre es mit "Morning has broken..."
  11. Hallo Uschi, I just want to say I like it.
  12. Carlos

    Windrose

    Ein sehr poetischer Text, liebe Sternenherz.
  13. Carlos

    die neue Alte

    Grüß dich mein Freund, deine Gedichte gefallen mir viel besser, wenn du nicht über Götter sprichst. Übrigens, Goethe war ein großer Kenner der nordischen Mythologien. Als guter Germane hat er mit dem Gedanken gespielt, sie in seiner Dichtung zu verwenden. Ich schreibe für dich hier ab, was er darüber in seiner Autobiographie im zwölften Buch berichtet: "Durch Klopstocks Oden war denn auch in die deutsche Dichtkunst nicht sowohl die nordische Mythologie, als vielmehr die Nomenklatur ihrer Gottheiten eingeleitet, und ob ich gleich mich sonst gern alles dessen bediente, was mir gereicht ward, so konnte ich es doch nicht von mir gewinnen, mich derselben zu bedienen, und zwar aus folgenden Ursachen. Ich hatte die Fabeln der Edda schon längst aus der Vorrede zu Mallet's Dänischer Geschichte kennen gelernt, und mich derselben sogleich bemächtigt; sie gehörten unter diejenigen Märchen, die ich, von einer Gesellschaft aufgefordert, am liebsten erzählte. Herder gab mir den Resenius in die Hände, und machte mich mit den Heldensagen mehr bekannt. Aber alle diese Dinge, wie wert ich sie hielt, konnte ich nicht in den Kreis meines Dichtungsvermögens aufnehmen; wie herrlich sie mir auch die Einbildungskraft anregten, entzogen sie sich doch ganz dem sinnlichen Anschauen, indessen die Mythologie der Griechen, durch die größten Künstler der Welt in sichtliche leicht einzubildende Gestalten verwandelt, noch vor unseren Augen in Menge dastand. Götter ließ ich überhaupt nicht viel auftreten, weil sie mir noch außerhalb der Natur, die ich nachzubilden verstand, ihren Wohnsitz hatten. Was hätte mich nun gar bewegen sollen, Wodan für Jupiter, und Thor für Mars zu setzen, und statt der südlichen genau umschriebenen Figuren, Nebelbilder, ja bloße Wortklänge in meine Dichtung einzuführen? " .......................................... Dein Gedicht hat mich sofort angesprochen, weil es der absoluten Wahrheit entspricht. Ich persönlich kenne mehr als so einen Fall. Sehr wahrscheinlich hast du nur ein Gesprächsfetzen zufällig aufgenommen, bei Aldi oder so, oder es einfach erfunden:. Ich weiß, dass es wahr ist. Ich kenne, durch meine lange Lebenserfahrung, die menschliche Natur. In der dritten Welt, wo ich herkomme, ist es noch krasser. Sei nochmals gegrüßt mein Freund.
  14. Hallo Ponorist, sehr interessant sein Gedicht. Der Titel zeigt uns den Weg. Ein Würfelspiel, bei dem man verliert. Und cool resigniert wahrgenommen wird. Alles mit Hilfe einer kulinarischen Sprache.
  15. Du wirst lachen, ich mag schon ein sonniges Wetter wie heute, aber ich bevorzuge dunkle, regnerische Tage. Es soll nur nicht zu kalt sein. Vielen Dank für deine Rückmeldung, für deinen Kommentar, und für deine Verse. A bientôt.
  16. Carlos

    Touché

    Hallo Alexander, man wird wirklich "touché" von deinem Gedicht. Wie beim Fechten blendest du den Gegner mit dem ersten, altromantischen Vers. Man macht sich bereit auf singende Vögel und murmendelde Bächer ... Wirklich lustig! Zum Glück wurdest du nur am Arm getroffen.
  17. Hallo Carina, den Schlussvers bitte unbedingt streichen: So bleibt die Spannung beim Leser erhalten. Ein wunderbares Gedicht.
  18. Hallo liebe Margarete, dein Gedicht gefällt mir sehr gut. Ohne überflüssige Worte schilderst du einen idealen, vom Treiben der Massen entfernten Zustand. Schade, dass man nicht kann, wie ein Condor, über dem Tal, gleiten. Eigentlich gibt es ja diese Möglichkeit, nur, sie würden uns nicht so fliegen lassen. Oder?
  19. stent aere venti, ponat et in sicco molliter unda minas." Schönes Wetter hat sich vor über 2000 Jahren Properz gewünscht. Sein Wunsch lebt in uns weiter.
  20. Ich liebe auch die fraktale Struktur von Romanesco. Quatsch, eben habe bei Google nachgeschaut.
  21. Salve Carolus! Da Tyche selbst sich zu Wort gemeldet hat, macht meinen Kommentar überflüssig. Es ist nicht leicht, ihre Antwort zu entziffern, aber bei weitem nicht so schwer wie das Orakel von Delphi. Es ist vielleicht ganz einfach sogar, wenn man genauer hinschaut. Allem Anschein nach scheint sie die Frage als überflüssig zu betrachten. Vielleicht will sie uns damit sagen, dass die Gründe für alles Unglück im Wesen unserer Natur liegt. Nehmen wir, als Beispiel, die Machtgier. Seit Jahrtausenden streben manche Menschen nach Macht. In modernen Zeiten kommen sie an die Macht durch Wahlen. In sehr wenigen Ländern funktioniert das wirklich. In Ländern Afrikas, zum Beispiel, wenn einer durch Wahlen an die Macht kommt, bleibt für ewig an der Macht. Wenn dieser Zustand viel zu lange dauert wird es allen klar, dass er ein Diktator ist. Nun, er wird irgendwann gestürzt und der Anführer der Rebellen wird der neue Präsident. Meistens hat dieser aber auch keine Lust, sich freiwillig von der Macht zu entfernen. Und so weiter. Ich nehme noch einen anderen Aspekt: Wie reden gegen die ungerechte Verteilung der Reichtümer, aber in der Praxis ist keiner von uns an Geld- oder Grund- Haus oder Wohnungsbesitz zu verzichten. Wir schreien ja "Haltet den Dieb" wenn jemand uns etwas gewaltsam wegnimmt. Wir hängen an Besitz. Wir alle wollen Millionäre werden, sonst gäbe es keine Lotterie. Wir spielen obwohl die Chance zu gewinnen 1 zu 140 Millionen ist... Nur in ganz jungen Jahren hat man erhabene Ideale, ist bereit, dafür zu sterben. Diese Menschen, die aus religiösen Gründen sich in die Luft sprengen, sind alle jung. Es ist kein Familienvater dabei. Ich glaube, wir können Tyche nicht böse sein, wenn sie sich vor Lachen auf dem Boden wälzen muss. Tyche oder Fortuna, sie können uns nicht helfen, oder doch, aber nur ganz Wenigen, die sie sich ganz willkürlich aussuchen. LG Carlos
  22. Tja, Larry, ich glaube Gaukelwort hat deine Fabel am besten interpretiert. Jetzt wissen wir, warum Hasenfrau heimlich lacht. Beim lesen habe ich mich schon gefragt, warum? Ich dachte, sie macht sich extra schön und lässt absichtlich den Hasenmann warten um ihn auf andere Gedanken als nur mümmeln zu bringen.
  23. Carlos

    Traurigkeit

    Warum mein lyrisches Ich umarmen? Umarme mich! Ich bin auf Kriegsfuß mit diesem Blutleeren "lyrisches Ich", liebe Letreo. Der Begriff wurde 1910 vom Margarete Susman erfunden. Ich mag ihn nicht. Ob ich überlege, was ich bald zum Mittag esse oder plötzlich eine lyrische Inspiration habe und etwas spontan schreibe: In beiden Fällen bin immer ich, ich bin eine Person. Eher bei der Arbeit, was man für Geld gezwungen ist zu tun, da würde ich sagen, bin von mir selbst getrennt, ich muss eine Rolle spielen, ich muss für Fremdzwecke funktionieren. Da könnte man einen Begriff erfinden für dieses arme Ich. Gerade in der Lyrik, die aus unserem innigsten Seele herauskommt, da sind wirklich wir selbst. Alles andere ist gelogen. Oft übernehmen wir Sachen, Konzepte, Begriffe, ohne uns Gedanken darüber zu machen. In der spanischen lyrischen Welt gibt es kein "lyrisches Ich". Nur gute und schlechte Gedichte. Ich hoffe ich bin dir nicht zu nah getreten, liebe Letreo. Ich kämpfe nicht gegen dich sondern gegen diesen, für mich, komischen Begriff. Ich kann auch so tun, als ob ich das "lyrische Ich" wäre um von dir umarmt zu werden.
  24. Carlos

    Traurigkeit

    Oh vielen Dank Rudolf, eine angenehme Überraschung für mich, einen Kommentar zu finden wo ich nichts mehr erwartete. HABENT SUA FATA LIBELLI, auch Gedichte sind dem Schicksal ausgesetzt. Wie "Der Handschuh" von Schiller, eigentlich jedes gute Gedicht. Damit meine ich wirklich nicht meine spontanen lyrischen Versuche, sondern die Unzahl von hervorragenden Gedichten die in Anthologien aufbewahrt werden. Wahrscheinlich hat jeder einen oder mehrere Lieblings Dichter. Abgesehen von den Klassikern. Um mich für deine freundliche Geste zu revanchieren habe ich ein Anthologie Buch aufgeschlagen. Das erste Gedicht, das ich erblicke, schreibe ich für dich hier ab: "EINER SENTIMENTALEN DAME Gehört' ich zu den Veilchen, Rosen, Nelken, So wär's Wonne mir und höchste Pflicht, An deinem schönen Busen zu verwelken. Doch eine Blume bin ich leider nicht. Wir haben hier auf Erden andre Pflichten, Und was verwelken und so fort betrifft, So mußt du eben dies allein verrichten. Stirb wohl, mein Kind, nimm Dolch, Revolver, Gift. Mir liegt es ob, beschäftigt zu erscheinen, Harnsäure sondr' ich ab in Form von Gicht. Vielleicht werd' ich am deinem Grabe weinen. Doch eine Blume bin ich leider nicht." HERMANN HESSE (1877-1962) Thanks again! Carlos
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