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Carlos

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  1. Guten Morgen lieber Joshua, du schreibst, das Jahr 14 vor Christi als Jahr, in dem Menschen begannen, monotheistisch zu denken. Das kann sein. Nur, wie alt ist Jehova, der Gott der Hebräer? Die Hebräer wurden in Gefangenschaft nach Babylonien geschleppt, wie lange ist es her? Im Jahre 70 nach Christi Geburt zerstörten die Römer den jüdischen Tempel, den König Salomon 950 vor Christi Geburt hat bauen lassen. Auch in Ägypten waren die Hebräer gefangen gewesen. Was die Vielgöttigkei anbelangt, die besteht weiterhin in Lateinamerika, wo die Gläubigen, neben Jesus an viele Heiligen glauben und sie verehren, insbesondere die Heilige Jungfrau, die dort in verschiedenen Regionen, so wie in Europa in Lourdes, erschienen ist. Daran glauben die Menschen wirklich, ein Alleinherrschender, distanzierter Gott ist ihnen nicht genug. Dieses Thema finde ich äußerst interessant, lieber Joshua. Einen schönen Sonntag wünsche ich dir.
  2. Guten Morgen liebe Ilona, schöne Grüße in den Sonntag. Tja, es ist wirklich schlimm, was viele Menschen treiben. Neulich hast du ein Beispiel davon uns erzählt, über Menschen aus Afghanistan. Dabei haben diese Menschen die gleiche Religion, sie streiten sich über sekundäre Aspekte derselben. Verglichen mit dem Christentum könnte man sagen, dass sie in einem Stadium sind, dass die Christen schon hinter sich haben, als sie mit Gewalt versuchten, die Religion zu verteidigen und durchzusetzen. Es ist eine komplizierte Sache: Gott sieht was geschieht und unternimmt nichts dagegen. Warum? Entweder hat er nicht die Macht dazu oder er will sich nicht einmischen. Wenn er nicht die Macht dazu hat, ist er ein Gott? Wenn er die Macht dazu hat und nichts dagegen unternimmt, müssten wir akzeptieren, dass er nichts dagegen unternehmen will. Es gibt Erklärungen darüber. Tatsache ist, dass nach Tausenden von Jahren die Menschen sich bekriegen und immer noch, trotz der Gefahr eines nuklearen Krieges, auf Eskalation, auf Sieg mit Gewalt setzen. Guten Morgen lieber Herbert, was du über Gott schreibst, könnte man von seinem Vertreter, vom Franciscus sagen, nicht wahr? Guten Morgen liebe Elisabetta, vielleicht ist das, was wir Gott nennen, nichts anderes als die blinde und taube kosmische Energie. Guten Morgen lieber JoVo, du schreibst: "Gott sieht alles, denn er ist in uns". Durch das Pronomen "uns" klingt deine Aussage plausibler, als wenn du schreiben würdest "Gott sieht alles, denn er ist in MIR" Dabei ist es dein eigener Gedanke, dein eigener Glauben, den du vermittelst. Nicht wahr? Guten Morgen lieber Joshua, der Monotheismus ist die Erfindung eines Volkes, nämlich der Hebräer. Anfänglich war es sogar, eigentlich bis heute bei den Ortodoxen, ihr eigener, ganz privater Gott, Jehova. Mít Jesus, der auch ein Jude war, kam eine Veränderung zustande: Gott war nicht nur Gott der Juden, sondern von allen. Eine komplizierte Geschichte, wodurch aus einem, drei Götter wurden, die aber doch nur Einer ist ... Das Erstaunliche ist, dass dieser Glaube eines kleinen Volkes im Nahost, letztendlich sich gegen die Götter des römischen Imperiums durchsetzte. Guten Morgen lieber Perry, du schreibst: "Götter sind meist nur Ausreden für eigene Schwächen" Da du von "Götter" sprichst, müssen wir an polytheistischen Kulturen denken, insbesondere an die griechische Zivilisation, mit ihrer Vielfalt an Götter und Göttinnen. Sie hatten alle bekannten menschlichen Schwächen. Man könnte meinen, die alten Griechen schämten sich nicht für ihre Schwächen: Sie vergöttlichten sie. Aber sie haben sie ständig vor Augen gehabt und auf Altären oft Tieren für sie geopfert. Auch die Römer waren unheimlich abergläubig, ihre Prister untersuchten tierische Innereien oder deuteten den Flug der Vögel. Ich danke euch allen für eure Rückmeldungen und wünsche euch einen schönen Sonntag. C.
  3. Vielen Dank für die prompte Reaktion liebe Juls. Nicht als Kritik an Gottes Glauben habe ich die Zeilen geschrieben, eher als nachdenkliche Überlegung. Eigentlich wollte ich schreiben, dass Gott keine Zeit hat, sich mit uns zu beschäftigen und dass es ihm Schnuppe ist, ob wir an ihn glauben oder nicht. Das wollte ich schreiben, aber beim Schaffen ist ganz was anderes Entstanden ... C.
  4. dann sieht er Ameisenkolonien und Schlangengruben eine im Mittelmeer schwimmende Plastikflasche mit einer Botschaft an ihn gerichtet. Er lächelt, wie die griechischen Götter, geschaffen für die Ewigkeit.
  5. SERVUS Ich fühle mich angesprochen, liebe Juls. Ich, nicht mein "lyrisches Ich". Einen schönen Tag wünsche ich dir. Carlos.
  6. Vielen Dank lieber Delf, es war mir eine Freude und eine Bereicherung. Ich vermute, du warst noch nicht in Griechenland, denn an manchen Nächten sieht man einen Himmel wie im Planetarium. Kein Wunder, dass sie fasziniert waren und sich alle möglichen Erklärungen für solche Pracht erdachten. Der Gedanke der spanischen Frau gefällt auch mir sehr gut. Da ich mich ständig mit Übersetzungen bzw. Übertragungen beschäftige, finde ich die deutsche Übersetzung perfekt, aber bar der Schönheit in der original Sprache. Das ist, beim Übersetzen von Lyrik, besonders wenn die Sprachen so verschieden sind, wie Deutsch und Spanisch, ein Dilemma. Will man bei der Übertragung die Schönheit des Originals wiedergeben, muss man meistens frei übersetzen. Borges kann man einfach ins Deutsche übersetzen, weil er wie ein nüchterner Europäer (seine Mutter war Engländerin) schreibt. García Lorca wiederum ist ins Deutsche unübersetzbar. Es ist so wie versuchen, Musik in Worte zu übersetzen. Einen schönen Abend und eine gute Nacht wünsche ich dir. C.
  7. Carlos

    Wenn....

    SERVUS Eine schöne, geistreiche Ankündigung des Frühlings. Ein im Grund und Boden verankerter Optimismus. Liebe Grüße liebe Pegasus. C.
  8. SERVUS Dem Himmel nah ist man, wenn man sich von der Musik deiner Verse wiegen lässt. Einen schönen, innerlich warmen Tag wünsche ich dir, meine liebe Freundin. C.
  9. SERVUS Guten Morgen liebe Hora, mir geht es etwa wie Létranger. Der Anfang gefällt mir, bin gleich in einer mir besonders lieben Umgebung, ein alter Friedhof. Die Flasche Rotwein, kurz danach, wirkt befremdlich auf mich. Wahrscheinlich hast du hier zwei oder drei verschiedene Eindrücke in wenigen Versen zusammengestellt. Im Nachhinein gefällt mir diese "kühle Schulter der Stille" nicht. Laut Ezra Pound, sollte man nicht konkrete und abstrakte Begriffe vermischen. Das Gedicht sollte so anfangen: "Verlassene Gräber..." Wenn ich das lese, habe ich sofort ein Bild vor mir und eine spezielle Erwartung. Es ist nicht leicht, dem Leser zu vermitteln, was man dabei empfunden hat. "Verlassene Gräber, in den Zwischenräumen entsteht die Klarheit " Oder, japanisch: "Verlassene Gräber, klare Zwischenräume" In diesem Sinne Liebe Grüße Carlos
  10. SERVUS Kalimera dear Delf, eine gute Stunde habe ich damit verbracht, deine Antwort auf meinen Kommentar zu lesen. Darin schreibst du: "Die Welt ist Schein, das Sein ist ein Schatz, aber wer erkennt heutzutage noch Schätze?" Ich, Delf, ich erkenne sie. Und zwar in deinem Schreiben: "Schmecken tut man im Innern des Mundes, was dorthin gelangt entscheiden aber die Augen." "Das Äußere ist wenig, aber für den ersten Eindruck fast alles, und der wiederum ist viel." "Wir alle, oder fast alle, hätten wohl gerne einen Seelenpartner. Diese Art der Verbindung gründet auf das Wesen, das Sein, und das ist verborgen im Innern." "Der erste Faktor der Liebe, worauf sich die Anziehung gründet, ist, schlicht und einfach, die Ästhetik. Natürlich, Charakter überzeugt, aber wo er das tut, musste er es, weil das Aussehen es nicht getan hat. Die Suche nach Verbindung direkt aufs Innern zu stützen, da gehört viel zu ..." "Wahrhaft, es gibt Menschen, die hässlich sind, so unglaublich hässlich. Aber hässliche Menschen finden sich gegenseitig schön ..." Im Bezug auf den griechischen Himmel: Das Wort Galaxie stammt aus dem Griechischen γαλα, Milch. Laut der Mythologie, Hera, Zeus Gemahlin, musste den Sohn, den jener mit einer Sterblichen gezeugt hatte, stillen. Herakles (römisch Herkules), war der Säugling. Dieser war so stürmisch, dass Hera (Juno) ihn von sich gestoßen hat und dabei ein Strahl Milch aus ihrer Brust fiel und den Himmel färbte ... Einen schönen Tag wünsche ich dir, lieber Delf. Κάρλος
  11. "Tagliatelle al Limone"... Hört sich gut an ☺️ Molto Grazie Signora Letreo. solraC
  12. SERVUS Bestellung arriva subito Signora Ilona. Du wirst lachen liebe Ilona, es fällt mir immer noch nicht dieses super bekanntes Gericht, das man im Ofen... Doch! Eben jetzt: Lasagna! Die Italiener haben uns durch ihre Küche kolonisiert. Der Espresso Doppio von Signorina Hora kommt später: Espresso Machine malata, kaputt 😉 Tanti auguri Ristorante Bellisimo.
  13. Auf jeden Fall, wir verbrauchen etwas weniger Strom als die Panzer Hersteller. 😉
  14. Du hast klar ausgedrückt, was ich vergeblich vermitteln wollte, liebe Hase. Genau das, was du sagst, ist das Wichtigste in der Lyrik. Die Zeit der großen Epen, der Verherrlichung der Kriege, Ilias, Odyssee, Aeneis, ist vorbei, ihre Höhe kann niemand mehr erreichen. Sich mit Lyrik zu beschäftigen, ist ein harmloses, nicht teures, Klimafreundliches Steckenpferd, nicht wahr? Liebe Grüße Carlos
  15. SERVUS Sei herzlich gegrüßt lieber Onegin. Hier hast du gegen deine japanischen Prinzipien gestoßen. "Nie hat einer ein Poem über Zahnstocher geschrieben". Damit würdest du mehr Aufmerksamkeit bekommen. Pablo Neruda hat Oden an typische chilenische Gerichte geschrieben. Das Problem ist, du hast eine Liste angefangen, die sich AD INFINITUM fortsetzen ließe. Damit kann man ein Publikum unterhalten, den lyrischen Wert wäre aber fraglich, nicht wahr? Bleiben wir bei dem Zahnstocher. Betrachten wir ihn aufmerksam: Es ließe sich Einiges über ihn sagen, Dank der Tatsache, dass, meistens, ursprünglich mindestens, aus Holz hergestellt wird. Über Holz kann man viel sagen, sich alle möglichen Fragen stellen, nicht wahr? Ein Gedicht über den Zahnstocher? Es muss eine Ode sein! 😉 Liebe Grüße mein Freund. C.
  16. SERVUS Ein richtiges Feuerwerk, lieber Delf. Dabei sind Sternenschnuppen so selten. Anders der Himmel über Griechenland. Kein Wunder, dass dort die Wiege der Mythologie. Du schreibst: "Der Seelenhorizont". Warum nicht einfach Horizont. Die Seelen haben keinen Horizont, der Horizont ist immer draußen. Man kann sagen: Wenn ich den Horizont sehe, erweitert sich meine Seele. Das Betrachten von Himmelslichter begeistert seit eh und je die Menschen, darauf beruht die Faszination von Feuerwerken. Mit der Aussage der dritten Strophe bin ich vollkommen einverstanden, wobei ich weiß, dass, in Wirklichkeit, wir uns doch nach dem Aussehen richten, nicht wahr? Es gibt Menschen, die einfach hässlich sind. Ich frage mich, ob es überhaupt möglich ist, die Kraft von Schillers Ode an die Freude zu toppen. Das, mit Beethovens Musik in der neunten Symphonie, ist eine der größten Errungenschaften der Deutschen. Liebe Grüße Carlos
  17. Carlos

    Lernen geht durch den Magen

    Pizza Rigatoni Spaghetti Carbonara Bolognese ......... aus dem Ofen Alzheimer Bruschetta Carpaccio berühmter venezianischer Maler Rucola Aceto balsamico Tutto a posto Tirami su (Wortwörtlich "springt in den Mund) Nein, das ist Saltimbocca Tirami su: Zieh mich hoch Messi miracoli Il Conto Va bene Buon Giorno Buona Notte Arrivederci Chiao Für Fortgeschrittene: Espresso Doppio.
  18. SERVUS Sehr sehr gut deine Wiedergabe der Wirklichkeit, lieber maerC. "Zufrieden lächelnd lehnt er sich zurück und blickt in die Runde" Ich glaube, es wäre besser, den Text mit diesen Zeilen zu beenden. Liebe Grüße Carlos
  19. Guten Morgen liebe Hora, das Lesen deiner ruhigen Zeilen tut mir gut. Liebe Grüße Carlos
  20. Liebe Ilona, liebe Hora, herzlichen Dank für eure Reaktionen, für eure Kommentare. Was erwarten wir von einem Goldschmied? Stellen wir uns einen Goldschmied vor, der, mitten bei der Arbeit anfängt, sich Gedanken über die Ungerechtigkeiten in der Welt zu machen. Über die Millionen Menschen, die im Elend leben, die Hungers sterben. Er hält bei seiner Arbeit inne und denkt: Was mache ich da, meine Zeit für dieses bestellte Kleinod zu investieren, anstatt gegen die Ungerechtigkeit in der Welt zu kämpfen? Er lässt die Arbeit liegen und ruft bei Amnesty International an. Als der Kunde, Tage später, zum Juwelier hingeht, findet er den Laden zu. Kein Juwelier wird das tun. Kein Mensch, der seinen Beruf ausübt, wird alles liegen lassen und anfangen, gehen die Ungerechtigkeit in der Welt zu kämpfen. Diejenigen, die das tun, sind in der Regel junge Leute. Als Berufstätiger, wenn, tut man das in Maßen. Wie schaut es aus mit den Dichtern? Welche Gedichte, die diesen Namen verdienen, haben einen bleibenden Wert? Politische Gedichte sind, in der Regel, gereimte Pamphlete, die nur von anderen Dichtern gelesen werden. Ihre tatsächliche Wirkung, um die Ungerechtigkeit in der Welt zu löschen, ist gleich Null. Ein Mensch, zum Beispiel, der von der Sozialhilfe und Flaschensammeln lebt, hat nichts davon. Ein Dichter kann das Dichten als ein Ventil, um seinen Liebeskummer zu mildern, benutzen, das tun in der Tat die meisten Dichter. Ich glaube, die selbstauferlegte Aufgabe eines Dichters ist, schöne Gedichte zu schreiben. Deswegen kommen wir immer wieder auf Heine und Rilke zurück. Früher war es selbstverständlich, erst durch die Horrorerfahrung des ersten Weltkrieges wurde dieses Selbstverständnis erschüttert, und im Zweiten Weltkrieg durch die systematische, beinahe Ausrottung der Juden, Kommunisten, Intellektuellen, Andersdenkenden, erneut infrage gestellt. So sagte Adorno, nach den Holocaust könne es keine Lyrik mehr geben. Er selbst hat Musik gemacht und komponiert, genau so gut könnten wir sagen, danach kann man keine Musik mehr machen, nicht wahr? Das ist es, was ich mit meinen Zeilen ausdrücken wollte. Nochmals vielen Dank für eure Rückmeldungen.
  21. SERVUS Meinst du, liebe Hora? Eigentlich lebt die Mehrheit der Menschen ganz ohne Lyrik, nicht mal lesen, geschweige denn schreiben. Lyrikschreibende Menschen sind eine winzige Minderheit. Mir geht es nicht darum, sondern an das Recht, in jeder Situation Lyrik schreiben zu dürfen, so wie jeder das Recht hat, wenn er es will und kann, seinem eigenen Hobby nachzugehen. Herzlichen Dank für deine Rückmeldung, liebe Hora. Liebe Grüße C.
  22. Frage geantwortet lieber Joshua. Man könnte eine unendliche Liste, von Sachen, die man auch in Krisenzeiten weiterhin tut, stellen, nicht wahr? Ein Freund von mir hatte kaum was zu essen, wohnte hier und da, bei Bekannten, ist aber regelmäßig zur Fußpflege gegangen. Etwa 10 Tausend Menschen kamen, bei dem Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n.Chr., ums Leben. Es ist schon länger her, als ein Tsunami einen Viertel Million Menschen tötete, eine einzige riesige Welle. Kaum jemand denkt heute daran. Die Tragödie der Titanic bewegt uns, Dank Leonardo di Caprio, mehr. Und so fort und so weiter. Auf jeden Fall: Außer den direkt betroffenen haben mehr Menschen bei Di Caprios Film, oder bei "Love Story", geweint, als bei den großen Naturkatastrophen. Ein einziger Baum, den wir kennen, vermissen wir mehr, ja trauern um ihn mehr, als um die Tausenden, die, täglich, im Brasilien gefällt werden. Die Suche nach einem passenden Reim beschäftigt uns länger als die Nachricht über eine Naturkatastrophe, solange sie nicht bei uns passiert. So ist es, aber fast alle tuen weiterhin andere "überflüssigen" Sachen. Vielen Dank für deine Rückmeldung. Liebe Grüße Carlos
  23. Carlos

    In Zeiten des Krieges

    sollte man weiter Gedichte schreiben? Wenn andere sterben die Erde bebt die Fluten steigen die Miete fällig der Staub die Wäsche der Schimmel an der Wand der Pickel mitten auf der Nase der seit Monaten sterbende Freund das Guinness Buch der Rekorde das nächste Spiel am Samstag Messi in Saudi Arabien die Kerzen bereit für den Blackout (Taschenlampe immer zur Hand, nicht vergessen). Schicke Autos werden weiter gebaut Rezepte ausgetauscht mitgerätselt. Der Goldschmied macht weiter bei den bestellten Ohrringen der Bäcker backt der Dichter sucht nach einem Reim. Erst wenn die Müllabfuhr nicht mehr erscheint sollte man alles, nicht nur die Lyrik, infrage stellen.
  24. Carlos

    Tage am Meer

    SERVUS Ich habe das Gedicht abgeschrieben, darüber lange nachgedacht. Ich versuche nun, zu zeigen, wie ich Lyrik lese. Im Gedicht sehe ich faktische, objektive Aspekte und, damit verflochten, subjektive. Ich schreibe die objektiven Aspekte ab: Lauthals schreien Möwen (in "der" Dämmerung wäre objektiv, durch das "die" fängt ein subjektiver Aspekt an) Tränen fließen (so fängt die zweite Strophe an, was folgt ist eine fast unzertrennbare Mischung aus Objektives und Subjektives.) Flaschenpost die Schrift verblasst. Die letzte Strophe hat wenig mit dem Anfang des Gedichts zu tun, könnte alleine, als selbstständiges Gedicht stehen. Fast eine Stunde habe ich über dein Gedicht gesessen, liebe Juls. Ich wünsche dir einen schönen Dienstag. Liebe Grüße Carlos
  25. Hallo liebe Pegasus, erst jetzt sehe ich deinen Kommentar, ich danke dir. Über drei Wochen war ich nicht mehr bei meiner Freundin gewesen, auch nicht telefoniert, wir haben nur über WhatsApp kommuniziert, recht wenig, mal ein altes Foto geschickt, ein Lied aus YouTube. Sie hat mir ein Foto von einem leckeren Brot geschickt, so Sachen. Immer nur kleine, knappe Kommentare wie "Sieht lecker aus" und so. Und Emojis, natürlich. Ein paarmal habe ich geschrieben: Ich liebe dich, oder "Du bist die Sonne meines Lebens". Und das habe ich wirklich gemeint. Jeden Tag habe ich sie vermisst, mir war klar, dass ich mit einem Schmerz leben musste. Heute morgen habe ich noch das alles in meiner Antwort auf Alexanders Kommentar geschrieben. Ich war heute sehr früh aufgestanden. Plötzlich dachte ich, warum nicht sie besuchen? Und das habe ich gemacht. Auf dem Weg zu ihr war mir ganz klar, dass ich sie liebe, etwa wie ein Vater eine Tochter, dachte ich, ich hatte auch die ganze Zeit absolut kein sexuelles Bedürfnis gehabt. Ich hatte Brot und Brötchen in einer Bäckerei gekauft. Normalerweise hätte ich einfach die Tür ihrer Wohnung mit meinem Schlüssel aufgemacht, aber, da wir uns quasi endgültig und für immer getrennt hatten, hielt ich es für angebracht, vorher anzurufen. Sie ging nicht dran, ich dachte, vielleicht ist sie bei ihrer Mutter oder Einkaufen und so, aber als ich die Tür aufmachen wollte hat sie was gehört und sofort die Tür aufgemacht, sie war aus dem Häuschen vor Freude, hat ununterbrochen erzählt, irgendwie nervös war sie. Ich versuchte, sie wie ein Vater seine Tochter zu sehen, wohlwollend zuhören. Ein Mal versuchte ich was zu erzählen, aber sie hat das gar nicht registriert, wie meistens, ich kenne sie ja, macht mir auch nichts aus, denn ich höre lieber zu. Wir saßen in der Küche und haben gefrühstückt. Nun, und das ist was ich dir erzählen wollte, ich fing an, sie nicht mehr wie ein Vater anzusehen, plötzlich war eine Versuchung da, meine Vorsätze fingen an zu wackeln, ganz schnell eigentlich habe ich meine Entscheidung, nur eine Art Schutzengel für sie zu sein infrage gestellt und vergessen. Vorhin habe ich ihr ein Foto von dem kleinen Elefanten, den sie mir schenkte, zu ihr geschickt: Das ist jetzt mein neuer Freund, habe ich dazu geschrieben. So liebe Pegasus, ich bin sicher, dass dies, was ich dir erzählt habe, dir lieber ist als ein bloßes, höfliches, im Grunde distanziertes sich bedanken. Mensch und menschlich sein ist das Wichtigste, nicht wahr? Liebe Grüße Carlos
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