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sofakatze

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Alle erstellten Inhalte von sofakatze

  1. guten morgen, herbert, vielen dank für dein einfühlen in den text. wenn ein mensch gestorben ist und das gefühl zurück bleibt, es blieb zu viel ungesagt, eine versöhnung oder eine liebesbekundung oder was auch immer kann nie mehr erfolgen, muss das verdammt hart sein für die (über)lebenden. besser ist, man spricht sich aus, solange noch zeit ist. guten morgen, alex, danke schön für dein interesse und lob. mir ist nicht bekannt, ob das verwendete reimschema einen namen hat, ich habe es intiutiv beim schreiben benutzt, es ist vermutlich an irgendetwas bekanntes angelehnt. es gíbt ja auch eine reimwaise im text, sowas habe ich immer mal gern drin. ansonsten schreibe ich einfach und achte hauptsächlich darauf, dass es - für mich - stimmig klingt. liebe grüße und danke auch für alle likes. sofakatze
  2. zögernd, tastend sucht sie einen weg durch eichenlaubbraun, über kieselgrau. das rascheln ist ihr schon ein sakrileg. marmorengel schaun ins kalte blau. mahnend, scheint ihr. fröstelnd geht sie weiter. dann steht sie still. die kehle wird ihr rau. die ungesagten worte sind begleiter für alle zeit - er kann sie nicht mehr hören. sie nicht mehr sprechen. selbst ein hilfsbereiter murmelwind dort in den eichenzweigen verstummt verstört. ihr zittermund erstarrt und lautlos geht sie. nur die eiche knarrt. sein grab. ein totes loch voll schweigen.
  3. hallo anaximandala, dein gedicht beginnt mit einer dunklen seelenpein, in die sich das LI scheinbar freiwillig begibt, denn es tritt aktiv in die dunkelheit hinaus, wohl aus dem haus, in das es sich später wieder selbst zurück führt. das haus verstehe ich als den ort des lichtes und des zaubers, an dem sich das LI bei sich selbst angekommen und mit sich verbunden und vereint fühlt. das LI weiß, dass es nur selbst aus der misere kommen kann. ich habe das gefühl, dass es um eine sucht gehen könnte. dafür spricht, dass sich das LI ja selbst in die dunkelheit (abhängigkeit?) begeben hat. manchmal kann man sich erst dann davon lösen, wenn man ganz 'unten' angekommen ist und es einem so dreckig geht, dass man den veränderungswunsch stark genug spürt. erst dann greifen therapiemaßnahmen und der betroffene kann sich quasi selbst aus dem sumpf ziehen. dann werde ich die Zauber wieder finden, der Puls der Erde wogt durch alles Sein und jedes Pochen möchte sich verbinden. diese strophe finde ich sehr schön. das verbindungsfreudige pochen erinnert mich an vereinte herzschläge von liebenden. zwei anmerkungen möchte ich dir noch dalassen. und weites Sumpfland breitet sich mit Graus das graus fällt hier aus der bisherigen sprache heraus und scheint mir doch sehr reimgeschuldet. das würde ich ändern. Ich zieh den Atem tief die Lunge rein hier benutzt du wieder ein anderes, prosaischeres sprachbild als im rest des gedichtes. den atem reinziehen wie zigarettenrauch klingt nach meinem gefühl etwas merkwürdig. das aktive atmen lässt sich sicher noch anders ausdrücken. mal ein ganz einfacher vorschlag für die ganze strophe: ich atme tief in mich hinein und wieder aus - die luft verströmt gleich winden in wäldern ... und die bäume atmen ein das 'hinein' würde dann auch schön mit dem 'hinaus' des ersten verses in strophe 1 korrelieren, dort tritt das LI in die dunkelheit hinaus, im ersten vers der letzten strophe dann - wieder bei sich selbst angekommen - atmet es in sich hinein, es selbst ist also das haus, das licht, der zauber und tritt sozusagen in sich selbst wieder hinein durch das bewusste und freie atmen. ich hoffe, du kannst mit meinen ausführungen was anfangen. liebe grüße sofakatze
  4. sofakatze

    Etwas

    lieber gummibaum, ah, frühlingsgefühle! wie schön die erste naturstrophe auf das innere, brachliegende (seelen)feld des LI führt und auch dort der frühling ausbricht. und das alles löst dieses undefinierte, phantasieanregende etwas aus, bei dem ich mich freue, dass es nicht genauer bestimmt wird. denn im grunde ist es ja für mich als leser egal, was oder wer das 'etwas' ist, solange die wirkung eine solche bleibt und ich kann mein eigenes 'etwas' einsetzen, was mich in dieser weise aufleben lassen würde. sehr gern gelesen. liebe grüße sofakatze
  5. guten abend, alexander, eigentlich wünscht man sich bei einer trennung ja schon, dass der andere wieder ein neues glück findet, aber natürlich sollte man selbst auch nicht zu kurz kommen. dieses 'da dauerts noch' klingt ja einerseits auch so, als wäre das eigene glück nur eine frage der zeit. andererseits bedeutet es aber scheinbar auch, dass derjenige, der es ausspricht, noch nicht über das beziehungsende hinweg ist und so ist der blick auf das glücklichsein des ehemaligen partners doch eher getrübte freude. ich erlaube mir noch ein paar anmerkungen zum text: wuchs für dich, auch erst in späten Jahren noch ein Traum. Vereinte hier verstehe ich das 'auch erst' nicht richtig. wenn die erwähnung der späten jahre überhaupt von bedeutung ist, müsste es dann nicht eher 'wenn auch' heissen? da du kommata verwendest, müsste dann meiner meinung nach auch noch eines hinter jahren, da das 'auch erst in späten Jahren' ein einschub ist. Wolltest eh nie einsam bleiben fühlst dich jetzt wie neugeboren. ein komma nach 'bleiben'. ich erwähne das nur, weil du sonst sehr konsequent in der zeichensetzung bist. mir persönlich sind kommata in gedichten ziemlich egal. Lachend lebt dein Angesicht allen Sorgen hinterher. das klingt für den ersten moment ziemlich poetisch, aber schon im zweiten frage ich mich, was das eigentlich bedeuten soll. Sorgen hinterherleben, wie geht das? schiebt man dann die sorgen immer vor sich her, damit man hinter ihnen herleben kann? noch dazu ist es das angesicht, was so lebt. das immerhin kann ich so zuordnen, dass es aus sicht des betrachters (also des lyrischen ichs) das angesicht des lyr. du sein kann, auf dem er das lachende leben sieht. aber mit dem sorgen hinterherleben habe ich so meine verständnisprobleme. aber bis auf die paar kleinigkeiten hat mir dein stück gefallen, sowohl in der aussage als auch in der machart. liebe grüße sofakatze
  6. lieber perry, feines gedicht! die tristheit und einsamkeit verlassener orte ist in ehemaligen hotelhallen und bahnhöfen wohl am deutlichsten zu spüren, vor allem, wenn man sich noch an die zeiten erinnert, als dort alles voller leben war. vielleicht hat man da einst seine liebe verabschiedet und die sehnsucht auf reisen geschickt. so sind sie fortgezogen, sehnsucht und liebe, in ein nebliges ungewiss, ob sie jemals wiederkehren. mit einem grashalm im mund habe ich menschen nur in filmen gesehen - in der realität waren es meist zigaretten. ist das gedicht zu dem bild entstanden? es ist jedenfalls ein guter vorsatz, dem gegenüber ein lächeln ins gesicht zu zaubern. ich habe das heute schon dreimal bei mir fremden menschen geschafft - aber der tag ist ja noch lang. sehr gern gelesen lg sofakatze
  7. hallo perry, danke für die info. waaas, du hast schon nach 3.000 heften aufgegeben? lt. wiki sind etwas mehr als 3.100 hefte erschienen. vielleicht hast du ja irgendwann mal lust, die letzten 100 noch zu lesen. dann wissen wir bestimmt genau, ob es nicht doch noch ein hundemenschenvolk gab. lg sofakatze ---------------- liebes nesselröschen, du hast recht, man könnte es auch auf einen menschen beziehen. danke sehr für diesen interessanten blickwinkel, ich mag ihn! lg sofakatze
  8. lieber georg, ich sehe es so, dass jedes gedicht irgendwie autobiographisch ist, da man ja immer einen teil seines selbst beim schreiben hineinlegt - und sei es nur das eigene einfühlungsvermögen in die situation anderer. so habe ich z. b. schon aus sicht eines rollstuhlfahrers geschrieben, aus dem blickwinkel eines sterbenden usw., ohne diese situationen selbst erlebt zu haben (ich meine zumindest, noch am leben zu sein ). Es freut mich sehr, dass es dir gefallen hat, merci. lg sofakatze
  9. liebe salseda, *lach*, katze im angriffsmodus, wie passend! aber tatsächlich ist *KIAI* ein kampfschrei, der z. b. bei asiatischen kampfsportarten eingesetzt wird. er soll den gegner einschüchtern und einem selbst mut und selbstvertrauen geben. wenn meine lieben katerkatzen sich gerade befetzen, habe ich oft den eindruck, dass sie sich gegenseitig einen *KIAI !!!* zufauchen. liebe grüße an deine muse und danke für den schönen kommentar. sofakatze (die natürlich immer nur friedlich schnurrt)
  10. liebe salseda, ich erinnere mich, dir damals geantwortet zu haben, dann war aber (ich glaube wegen eines technischen problems) alles wieder weg. deshalb heute nochmal zumindest in kurzform mein herzlicher dank für deinen lobenden kommentar, den ich ebenso genossen habe, wie du mein gedicht. die inspirationsquelle mag ich aber immer noch nicht verraten. lg sofakatze --------------- lieber georg, immer wenn ich deine kommenare lese, fällt mir deine signatur ins auge und ich muss schmunzeln. danke dafür! natürlich auch danke, dass du dich der lobeshymne von salseda anschließen magst. das hat mich sehr gefreut. und ja, den *angedachten* gibt es tatsächlich - es bleibt aber mein geheimnis, wer es ist. lg sofakatze
  11. lieber carlos, vielen lieben dank, sowohl für die wohlwollende aufnahme des gedichtes als auch den geburtstagswunsch. mittlerweile haben wir ein neues, spannendes jahr und ich hoffe, du konntest es mit mut und gelassenheit beginnen. ich werde jetzt erstmal einen kleinen spaziergang machen, denn die sonne scheint und der himmel ist blau (das ist seit tagen eine seltenheit). vielleicht wartet ja auch da draußen irgendwo eine inspiration auf mich. lg sofakatze
  12. liebe letreo, lieben dank für deinen schönen kommentar. wieso ist eine gereimte antwort nicht mehr erwünscht? haben sich da die forenregeln geändert? wenn ja, fände ich das echt schade, denn wir sind doch hier in einem dichterforum und eine gereimte antwort ist dann doch mehr als passend. gerade das habe ich hier auch geschätzt - dass es keinen zwang in der form der antwort gibt. ich jedenfalls würde mich sehr freuen, dein antwortgedicht zu lesen. lg sofakatze
  13. hallo josina, danke für dein einfühlen. wenn katzen jemanden mögen, dann ohne wenn und aber. jedes schnurren ist eine liebeserklärung. schade, dass manche menschen das nicht wertschätzen können. von solchen wie in meinem text gibt es hoffentlich immer weniger. hallo fan, sehr besonders geworden ist mehrdeutig, aber ich nehme es mir als kompliment. vielen dank. liebe darkjuls, danke schön. ja, ich beschreibe ein leben, wie es hätte sein können, wenn es die chance gehabt hätte, zu sein. schön, dass ich dich dabei mitfühlen lassen konnte. lg und dank, auch an alle liker sofakatze
  14. sofakatze

    Wenn nicht

    Ich kam mit den besten Absichten auf die Welt. Das musst du mir glauben. Ich kam wegen Dir. Ich wollte wachsen, in deine großen Hände hinein. Den ganzen Tag wollte ich dich begleiten. Morgens, wenn du aufstehst, wäre ich schon da gewesen, um dich zu begrüßen. Schnurrend und voller Hingabe hätte ich mich von dir streicheln gelassen. Nur dir hätte ich erlaubt, meinen weichen Bauch zu berühren, nur du hättest mich auf den Arm nehmen dürfen. Beim Frühstück würde ich neben dir auf dem Stuhl sitzen und wir hätten geteilt, brüderlich. Vor allem den saftigen Schinken und das Ei. Dann wärst du deiner Arbeit nachgegangen und ich immer in deiner Nähe geblieben, um dir im anstrengenden Tagesablauf eine Auszeit, ein kleines Glück zu sein. Die Hühner hätte ich über den Hof gejagt und du hättest ein wenig mit mir geschimpft, aber auch gelacht. Beim Füttern der Schweine wäre ich in den Trog gesprungen und hätte mir etwas Futter geklaut, nur so zum Spaß. Und auf dem Rücken deiner Lieblingskuh, du weißt schon, die mit dem rehbraunen Fell, hätte ich ein Nickerchen gehalten. Verrückter Kater, hättest du gesagt, aber du hättest es liebevoll gesagt. Jede zweite Maus, die ich gefangen hätte, wäre dein gewesen, das weißt du. Und wenn du mal traurig gewesen wärst, hätte ich dich mit meinen drolligen Sprüngen wieder aufgemuntert. Oder meinen Kopf in deine Armbeuge gelegt und wie verrückt geschnurrt, bis dein Lächeln zurückgekehrt wäre. Am Abend, wenn du dich müde von der Arbeit aufs Sofa gesetzt hättest, wäre ich bei dir gewesen. Ich hätte mich in deinen Schoß gekuschelt und dir mit sanftem Blick all meine Liebe gezeigt. Wir hätten wunderbare Zeiten gehabt, du und ich. Wenn nicht deine großen Hände mich gepackt hätten. Gepackt statt gestreichelt. Gepackt und fortgetragen. 11 Schritte über den Hof, von der Scheune bis zur Regentonne. Und dann hineingedrückt. Hinein- und hinunter gedrückt in das fremde, kalte, nasse Element. Bis sich meine Lunge damit füllte. Und ich noch einmal mein kleines rosa Mäulchen aufmachte und versuchte zu wimmern. Und dann nichts mehr.
  15. hey indi pasha, vielen dank für deine zeilen. an wen das LI gedacht hat, kann ja offen bleiben. hauptsache, es kommt rüber, dass das LI quasi an nichts anderes denken kann und sich dabei die nacht um die ohren schlägt. freut mich sehr, dass du gefallen am gedicht finden konntest. hey lé, ich muss es wohl verpasst haben, als man die romantik zu grabe getragen hat, denn bei lebt sie noch und ist ein regelmäßiger (und gern gesehener) gast. aber schön, dass dir die machart trotzdem gefällt, vielen dank. hey carlos, ein herzlicher dank für deinen kommentar. nein, an stefan george habe ich nicht gedacht. danke für den hinweis auf diesen lyriker, der mir bis dato unbekannt war. es ist aber tatsächlich ein dichter, an den das LI hier denkt, jedoch ein noch lebender. stil und thema spiegeln den bedachten dichter aber nicht unbedingt wider, sondern sind einfach meine gewählte ausdrucksweise in dem stück. lieben dank an alle, auch für die netten likes sofakatze
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