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sofakatze

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Alle erstellten Inhalte von sofakatze

  1. liebe sonja, ich lese dein gedicht nicht (nur) so, dass es um das weiterträumen eines schönen traumes geht, sondern dass das geträumte möglichst wahr werden soll. so kann es sich bei dem angesprochenen traum vielleicht auch um eine art wunsch handeln, man sagt ja auch: mein größter traum ist es, einmal ... das LI hat sich also gedanklich schon in die erfüllung des traumes hineingeträumt, ihn in seiner vorstellung erlebt und hofft nun darauf, dass der traum sich auch in der realität einfindet und nicht umsonst geträumt wurde. fast wie ein kleiner seufzer mutet dein gedicht an, was mir hier besonders gut gefällt. lg sofkatze
  2. heimat - so sagt man - ist da, wo man liebt und geliebt wird. heimat ist demnach ein wohlgefühl der liebe und geborgenheit. wenn schnee auf die herzen fällt und liegen bleibt, (gefühls)kälte herrscht, kann das keine heimat mehr sein. aber wie sich und anderen diesen zustand eingestehen? mit wenigen worten hast du dieses dilemma eingefangen, lieber milchmirzucker. gefällt mir! lg sofakatze
  3. liebes schmuddelkind, ich reihe mich gern ein in den chor der lobenden, denn dieses gedicht hat mehr als lob verdient. zunächst lese ich eine naturbeobachtung. ein blatt, was ins wasser fällt, ein zweites blatt, was von den wellen zum anderen geleitet wird und dann das versinken der beiden in der tiefe. in dieser beobachtung wird ein geheimnis vermutet und gesucht, das deutet der erste vers an. eine hieroglyphe ist ja ein bild, ein heiliges zeichen, was wir zu verstehen versuchen. hieroglyphen kann man sowohl von rechts als auch von links lesen und so scheint mir hier auch das gedicht inhaltlich von beiden seiten betrachtet werden zu können. ob nun das eine blatt sinkt und das andere steigt oder andersherum ist egal, denn am ende werden doch beide eins und teilen das gleiche schicksal. auf das leben angewendet könnte man daraus ganz profan schlussfolgern: egal, wie dein leben verläuft und welchen weg du gehen wirst, am ende steht immer der tod, hier durch das gleiten in die einsichtslose dunkelheit symbolisiert. denn was danach kommt, kann keiner wirklich wissen. davor liegt aber - und das finde ich bedeutsam - ein augenblick der gemeinsamkeit. die blätter werden brüder, sind nicht mehr allein auf ihrem weg nach oben oder unten. und so will ich das gedicht dann auch lesen: das geheimnis des bildes bleibt unentschlüsselt, weil es eben nicht darauf ankommt, dass unser aller leben mal endet, sondern dass wir die zeit zwischen anfang und ende, zwischen fallen und steigen - diesen kurzen augenblick - bewusst gestalten - gemeinsam. lg sofakatze
  4. hallo nina k. herzlichen dank für die beschäftigung mit meinen zeilen. zumindest lässt sich durch das tragen einer brille die eigene wahrnehmung verändern. und ja, nicht umsonst kann man z. b. *wegsehen*, wenn man etwas nicht wahrhaben will und damit ist nicht nur das rein visuelle sehen gemeint. ------------------------------ liebe letreo, meistens ist es ja auch sinnvoll, scharf zu sehen. es soll sogar leute geben, die - auch ohne brille - zwischen den zeilen lesen können. ich danke dir für dein schmunzeliges lob. -------------------- lieber gummibaum, wenn es nicht sieben jahre pech bringen würde, hätte ich den meinen schon längst zerbrochen. freut mich sehr, dass du meine verse genießen konntest, vielen dank! lg euch dreien! sofakatze
  5. liebes schmuddelkind, vielen dank für deine messerscharfe analyse. tatsächlich kann unschärfe ihren reiz haben, nicht nur beim direkten sehen, sondern wie du schlussfolgerst, eben auch im leben allgemein. wogegen schärfe nicht immer hilfreich sein muss. heute las ich eine kolumne über eine frau, die sich einen spiegel mit 5fach-vergrößerung angeschafft hatte und plötzlich in aller deutlichkeit ihre falten, pickel und rötungen im gesicht sah, die sie vorher nie so wahrgenommen hatte. mit einem mal fühlte sie sich hässlich und verlor an selbstwertgefühl. andererseits möchte wohl niemand von einem chirurgen am offenen herzen operiert werden, wenn der seine brille nicht dabei hat. ich finde es immer interessant, wie sich mein weltbild verändert, wenn ich die brille ablege und mache das z. b. gern, wenn ich zeichne, weil ich dann ein sanfteres umfeld wahrnehme, mit gerundeten und geschwungenen linien, die sich dann auch in meinen bildern wiederfinden. herzlichen dank auch für das berührende video zum thema *farben sehen*. da geht es ja noch nicht mal um schärfe, sondern einfach nur um die abstufungen und nuancen, die eine farbige welt zu bieten hat. beeindruckend! bei buchstaben ist es in der tat hilfreich, sie scharf sehen zu können, um kommentare mit der gebührenden nahsicht zu überblicken. ---------------------------------- liebe lichtsammlerin, vielen herzlichen dank für dein lob und den scharfsinnigen kommentar. ich finde die überlegung, eine brille aufzusetzen, um verschwommen zu sehen, bereichernd. stimmt ja, dass man, wenn man keine brille benötigt, mit einer brille seine sehschärfe einbüßt. so herum wäre mir das auch lieber. nö, wahrscheinlich nicht. aber darüber denkt es gar nicht erst zu scharf nach. lieben dank noch mal an euch beide und auch an alle liker! lg sofakatze
  6. sofakatze

    optische (ent)täuschung

    die welt hat ihren reiz verloren die sanften übergänge sind ausgelöscht, verwandeln sich in harte form und klaren strich von ungewohnter strenge der tanz des mondes festgefroren sein licht in starrer enge das faltenlose kindsgesicht das ich sonst sah, ist weggewischt durch visuelle zwänge ein blick wie eben neugeboren ich geb es zu, ich hänge an dieser art glückseligkeit verschwommner unvollkommenheit und leg die brille schnell zurück aufs brillenhaltgestänge
  7. liebes schmuddelkind, politische gedichte sind schwer zu schreiben, zumindest für mich. ich habe nur ganz wenige im repertoire, obwohl ich sicher mehr zu sagen hätte. aber trotz dieser themen einen lyrischen ton zu treffen, ist nicht leicht und so scheue ich oft vor der herausforderung zurück. wie man ein politisches gedicht lyrisch schreibt, zeigst du mir hier in deinem gelungenen gedicht. schon die ersten beiden verse lassen mir bilder im kopf von wehenden flammenfahnen entstehen, die löcher in die südstaatenflagge brennen, bis sie völlig verschwunden ist. ich sehe aber nicht nur die südstaatenflagge brennen, sondern auch das sternenbanner, weil darunter ja ebenfalls rassismus weiterschwelen konnte. die glut im letzten vers bezieht sich dann auf die unzufriedenheit der schwarzen, die nun hochkocht und überschäumt, ohne das du weiter ins detail gehen musst, um das zu verdeutlichen. auch die zweite strophe ist gelungen. die *ältren farben* umfassen das sternenbanner und die verschiedenen hautfarben, aber bestimmt auch einfach die grundeinstellung vieler menschen, abzulehnen, was sie nicht kennen, besonders wenn es andere kulturen und menschen aus diesen anderen kulturen betrifft. eine mahnung, sich der wurzel des übels anzunehmen und nicht nur die symptome zu bekämpfen. klasse gemacht und sehr gern gelesen! lg sofakatze
  8. liebes schmuddelkind, es tut mir leid, dass du einen tag zu früh hier warst. aber dafür steigt die spannung. ja, das wort tragen ist hier das zentrale bindungselement durch das ganze gedicht. im bauch tragen, auf dem arm tragen, durchs leben tragen, die sorgen und lasten tragen und vor allem im herzen tragen - alle physischen und psychischen ebenen - das ist es, was eine liebe ausmacht, besonders die zwischen mutter (und auch vater) und kind. das ist wirklich unglaublich und wenn man sich die ultraschallbilder der ersten wochen ansieht, ist da tatsächlich nur ein kleiner erbsengroßer punkt zu sehen ... unvorstellbar, dass daraus mal ein richtiger mensch werden wird. und doch ist da von anfang an auch das gefühl, eine besondere verantwortung zu tragen (da ist es wieder, das tragen). das hast du sehr gut herausgelesen, liebes schmuddelkind. tatsächlich empfinde ich das psychische tragen als das wichtigere: dem kind halt geben, orientierung und vor allem liebe. das tragen im bauch (notwendigerweise), auf dem arm, beim ins-bett-bringen, wenn es zu müde zum laufen ist und bei ach so vielen anderen gelegenheiten untermauert nur dieses innere tragen, was bedeutet: ich bin immer für dich da - egal, was passiert. der zeitfaktor spielt insgesamt eine große rolle, weil leben nunmal endlich ist und so ist die zeit, die mutter und kind gemeinsam haben, begrenzt durch empfängnis und tod. schon nach der geburt ist da ein gewisses verlustgefühl, wenn die einheit, die neun monate herrschte (und die wie ein paar wochen empfunden wurde), plötzlich aufgetrennt wird. baby, kleinkind, schulkind, teen ... ständig passiert so viel neues und aufregendes, dass die kinderzeit wie im rausch verfliegt und plötzlich ist das kind groß und man selbst alt. ich sehe, dass du das genauso siehst. bei allem nötigen loslassen, was dann einfach erfolgen muss, finde ich es aber besonders schön und auch wichtig, dass diese bindung, dieses tragen in einer anderen form weiterhin bestehen bleibt, ohne dass es einengend oder behindernd wirken darf. jungen menschen tut die sicherheit gut, zu wissen, dass da jemand in all der zeit der veränderung vorhanden bleibt, der ein offenes ohr hat, der im notfall hilft und auf dessen tragkraft man sich verlassen kann. ich mache mir da auch nichts vor: kein vogel, der einmal flügge geworden ist, kehrt jemals ins nest zurück. aber eltern zu haben, die seite an seite mit einem fliegen, wenn der eigene flügel lahm ist, sollte jeder haben. ja, genau. auch väter haben diese bindungen, diese starken gefühle und können ein kind tragen. mein gedicht ist zwar aus muttersicht geschrieben, ich finde es aber gut, dass du diese sicht auf die väter erweiterst. ich danke dir nochmals für deinen kommentar und deine intensive auseinandersetzung mit meinem gedicht. allerdings hätte ich von dir auch nichts geringeres erwartet. lg sofakatze -------------------------- lieber berthold, im idealfall ist es so, dass das kind irgendwann die mutter (bzw. die eltern) *trägt*, vielleicht auch *erträgt*, wenn sie dann alt und schwierig ist. auch das würde zum tragen, wie ich es meine, dazugehören. schließlich *ertragen* wir die kinder auch in der schreiphase, trotzphase, pubertät usw. im gedicht habe ich versucht, aber auch das physische tragen einzubinden mit *gehst du mir zur seite*, hier hatte ich das bild im kopf, dass das kind den sarg der mutter mitträgt. lieben dank für deinen schönen kommentar und das lob. ich freue mich! lg sofakatze
  9. so, jetzt will ich mal versuchen, zu antworten, aber es wird nicht leicht sein, all den schönen kommentaren gerecht zu werden. lieber carlos, deine antwort hat mich sehr gefreut, weil du den instinkt beim schreiben des gedichtes in den fokus gerückt hast. tatsächlich habe ich das gedicht in einem rutsch und ohne groß darüber nachzudenken geschrieben, lediglich über die sonettform habe ich mir vorher gedanken gemacht, da es mein erstes (und bisher auch einziges) sonett ist. danke für deine empathie ------------------------------ liebe carry, ich hoffe, ich habe dich nicht wirklich zum weinen gebracht. andererseits wäre es aber auch ein großes kompliment, wenn ich dich mit meinen worten so berührt haben sollte. danke schön! -------------------------- liebes schmuddelkind zu deinem tollen und ausführlichen kommentar, für den ich mich von herzen bedanken möchte, komme ich später noch mal extra zurück, da ich ihn heute leider aus zeitgründen noch nicht beantworten kann. ich bemühe mich, das morgen zu leisten. -------------------------- lieber hayk, auch die väter spielen eine tragende rolle im leben eines kindes. okay, die erste zeit ist tatsächlich mehr der frau vorbehalten; ein kind im bauch zu tragen und zu stillen ist den männern verwehrt. eigentlich ungerecht, wie ich finde. das sind so innige und zärtliche momente, dass ich jedem vater wünschen würde, dass er sie ebenfalls erleben darf. trotzdem sind väter deshalb nicht außen vor. wenn sie denn wollen, können sie gleichwertig anteil am leben ihres kindes nehmen und durch ihre liebe dazu bei_tragen_, dass es sich zu einem glücklichen und sozialen menschen entwickelt. und ich kenne z. b. väter, die ihre söhne auch nach jahren der enttäuschung nicht im stich lassen, wenn die söhne ihrer hilfe bedürfen. genau dieses tragen meine ich, wenn ich vom nicht-physischen tragen spreche. denn vaterliebe ist genauso stark wie mutterliebe. herzlichen dank für dein großes lob! ------------------------------- liebe letreo, mutter- bzw. elternliebe ist eine der stärksten kräfte des universums. ich danke dir für dein hineinfühlen und mitempfinden. ------------------------------- liebe lichtsammlerin, danke für deine offenen worte und dein lob. es macht mich jetzt auch traurig, dass du diese liebe nicht spüren konntest. vor allem, weil du sie ja offensichtlich spüren wolltest. wobei ich mir nicht ganz sicher bin, welche art du meinst. diese liebe als mutter zu seinem kind zu spüren oder als kind von der eigenen mutter zu bekommen. ich hatte beides und wünsche jedem menschen auf der welt ähnlich schöne erfahrungen, aber mir ist natürlich bewusst, dass es oft auch anders läuft und die gründe dafür unterschiedlichster art sind. das hast du schön herausgestellt, genau so habe ich es gemeint. danke! und danke auch für die empfehlung meines gedichtes! -------------------------- lieber walther, das aus der feder eines sonett-experten zu lesen, ist besonders ehrend für mich, herzlichen dank! ----------------------- lieber nöck, dieser rollentausch ist von mir so gar nicht beabsichtigt gewesen, obwohl das auch eine lesart sein könnte. natürlich wäre es schön, wenn sich das kind später mal aus liebe genauso um seine alte mutter kümmern würde, wie die mutter sich um das kind gekümmert hat, als es noch hilfe benötigte. doch viel wichtiger erscheint mir das tragen im herzen, die verinnerlichung der liebe der mutter, die dem kind den nötigen halt gegeben hat und die auch weiterwirken soll, wenn die mutter nicht mehr da ist. vielen lieben dank für deine wertschätzung. ich danke euch allen für die wunderschönen kommentare und natürlich auch für die likes! lg sofakatze
  10. ihr lieben, ich bin ganz überwältigt von den vielen tollen kommentaren! heute schaffe ich die antworten dazu leider nicht mehr, werde mich dann morgen ausführlicher äußern. aber jetzt schon mal meinen allerherzlichsten dank dafür! lg sofakatze
  11. ich habe dich dein leben lang getragen du warst so klein, ein punkt in meinem bauch dein herz hat mir wie eine uhr geschlagen die wochen gingen und dann gingst du auch hinaus aus mir, doch blieb mir deine nähe was haben wir getanzt! auf meinem arm verging die zeit im flug und wohl und wehe blieb ungetrübt. ich trug dich. sanft und warm jetzt bist du groß. ich trage deine sorgen und dir ein lachen in den nächsten morgen mir ist die last nicht last. ich liebe dich doch eines tages gehst du mir zur seite auf meinem letzten weg, den ich beschreite dann wünsch ich mir, du trägst im herzen: mich
  12. hallo ihr lieben! vielen dank für eure zahlreichen kommentare und likes, mit so einer fülle hatte ich gar nicht gerechnet. danke schön fürs schön finden, lena. ... oder sich ein schicksal ändern ließe, was man schon zu sehen glaubt. aber weder zeit noch schicksal lassen sich in die suppe spucken. danke dir, liebe anais, für deine gedanken. oh, liebe letreo, das ist aber sehr traurig, was du da tust. ich wünsche dir, dass die abschiede erträglicher werden, weil du dich schon auf ein baldiges wiedersehen freuen kannst. ich dachte bei meinem gedicht aber auch an einen nicht nur temporären abschied, sondern ein verlassen-werden, welches noch in der zukunft liegt. lieben dank für deinen mitfühlenden kommentar. ich danke dir, dass du meine verse wertschätzen konntest, lieber nöck. lieber hayk, damit hast du wohl recht. sowohl als getränk als auch in gedichten muss die dosierung stimmen. ich hoffe, das ist mir hier gelungen. ich danke dir für das lob und deinen vorschlag der mich überzeugt hat. ich habe das *auf* übernommen. ja, die ahnung ist da, das LI ist sich bewusst, was über kurz oder lang passieren wird - es wird verlassen. nichtsdestotrotz hält es an seiner liebe fest, genießt den augenblick, denn wer weiß, vielleicht irrt es sich ja auch ... liebe lichtsammlerin, danke für deinen schönen kommentar. nochmals herzlichen dank an alle schreiber und liker! lg sofakatze
  13. hallo perry, ich habe dein gedicht stringenter dem tod zugeordnet gelesen als meine vorkommentatoren. in der ersten strophe haben LI und LD das geschehen noch selbst in der hand, lassen wiegen, dirigieren. doch in der zweiten strophe schlägt das wetter bereits um, lässt sich nicht mehr dirigieren. ein startendes flugzeug kann man nicht aufhalten, wenn man darin sitzt. so habe ich den schluss als ein endgültiges gehen des LD aus dem leben verstanden. die dritte strophe erschien mir deshalb eher wie die resignation des LI, welches erleben muss, dass ungeachtet des todes des LD das leben einfach weiter geht, die wellen des lebens neues treibgut an land werfen und ein neuer frühling kommt. jedenfalls wieder sehr ansprechende lyrische wortverknüpfungen, die ich sehr gern gelesen habe. lg sofakatze
  14. sofakatze

    Nachtwind

    liebe anais, sehr schöne bilder entstehen in meinem kopf beim lesen deiner worte. ich sehe ein verliebtes paar im mondlicht spazieren und unter einem baum, vielleicht auf einer parkbank, verweilen, sich in den armen halten. das ende lese ich so, als ob das geschehen ein traum des LI war, welches sich daran erinnert, dass es dies einmal erlebt hat. das wort *orangekühl* finde ich interessant, ich muss dabei an eiskalten orangensaft denken. die verknüpfung von orange als warme farbe mit kühl ist ja schon bemerkenswert. das kühle orange des mondes deutet seine distanz zum erdgeschehen an, steht aber auch dem lauen wind und dem ganzen gefühl, dass es sich um eine warme sommernacht handelt, entgegen. danke für dieses schöne gedicht! lg sofakatze
  15. lieber nöck, wow, was für ein ergreifendes gedicht! formal perfekt, aber besonders der inhalt hat es mir angetan. ich frage mich gerade, ob man tatsächlich jemanden gegen seinen willen in ein heim geben kann, der noch bei klarem verstand ist. aber wahrscheinlich wird dann so lange behauptet, dass die person verwirrt ist und nicht mehr allein zurecht kommt, bis ein arzt das bestätigt. manchmal ist es ja unausweichlich, dass ein mensch ins heim muss. weil z. b. die pflege so intensiv sein muss, dass sie von zu hause aus einfach nicht mehr leistbar ist. oder der mensch geistig wirklich so verwirrt ist, dass er sich und andere in gefahr bringt, wenn er nicht ständiger überwachung obliegt. aber nur der bequemlichkeit wegen sollte niemand in ein heim, der es nicht auch selbst wünscht. was ich besonders gelungen finde ist, dass der text vom gehen-müssen handelt und auch damit endet, aber der weg war dann ein überraschender. starker text, den ich sehr gern gelesen habe! lg sofakatze
  16. hallo nöck, vielen dank für das aufzeigen deiner leseeindrücke. galgenhumor ist ein gutes wort für diese art von humor, da er quasi schon in der schlinge zappelt, während er noch witze reisst. --------------------------------- hallo nina, deine reflektionen zum gedicht fand ich sehr lesenswert, vielen dank! ja, richtig zu trauern und sich damit auch die zeit zu lassen, die man benötigt, ist wichtig, um danach selbst wieder ins leben zurück zu kommen. allerdings lässt das unsere gesellschaft oftmals gar nicht zu. es wird erwartet, dass man innerhalb kürzester zeit wieder funktioniert. in diesem spagat zwischen anspruch und bedürfnis gefangen wünscht man sich vielleicht doch manchmal, man könnte die trauer genauso schnell ablegen wie ein filmheld. auch gibt es kulturen, die ganz anders mit dem tod umgehen als wir und die ihn einfach akzeptieren und nicht oder nur wenig um die verstorbenen trauern. ausgeprägtes trauern ist also auch eine frage des kulturellen einflusses. ----------------------------- hallo carlos, das sind ja traurige erinnerungen, die mein gedicht bei dir hervorgeholt haben. ich verstehe sie so, dass du beim anblick der kerze vor der tür der jungen arabischen frau doch berührt warst, während dich die anderen kerzen, wie du schriebst, eher nicht berührten. was mich nicht besonders wundert, denn du warst ja in deiner eigenen trauer in der situation mit deiner frau gefangen, da ist man emotional wohl nicht mehr in der lage, darüber hinaus auch noch für bzw. um andere zu trauern. aber die junge frau hat dich persönlich *berührt* zu ihren lebzeiten, deshalb hat dich auch ihr tod berührt. ich danke dir fürs teilen deiner gedanken. liebe grüße an euch drei sofakatze
  17. sofakatze

    ahnung

    wie gerne möchte ich dir frieden bringen die uhren stoppen, dass die zeit nicht flieht ich wünschte mir, sie wäre uns ein lied ich würde niemals müde, es zu singen der wind, er wäre wie ein sanfter reigen der alle stunden unser sehnen wiegt wenn selbstvergessen mund auf munde liegt und sich die nächte keinem ende neigen doch kann mein wünschen nicht den tag bestehen du wirst gehen
  18. sofakatze

    mai

    liebe carry, danke für deine einblicke, wie du zur froschmalerei kamst. vor allem, dass du einen frosch-nick im netz getroffen hast, der das alles auslöste. manchmal sind es kleinigkeiten, die das weitere leben prägen. okay, weitermalen! (ich hoffe sehr, dass du deine froschbilderdatei retten konntest ...) lg sofakatze ---------------------------------- liebe lichtsammlerin, danke für deinen tiefsinnigen kommentar. deine deutung der bedeutung der fernwärmetrassen im gedicht als stolperstein der romantik und idylle gefällt mir ausgezeichnet, denn genau so ist es ja in echt. realität lauert an jeder ecke. und außerdem ist perfektion sowieso langweilig. lg sofakatze
  19. hallo noster, ich dachte auch sogleich an den schweinehund nach den ersten paar worten. ja, schweinehunde sind übel und so muss man ihnen wohl mit genauso üblen methoden beizukommen versuchen. jedenfalls ziemlich überzeugend fies geschrieben. lg sofakatze
  20. lieber hayk, ein katzengedicht, da kann ich ja kaum dazu schweigen! die blankverse beherrschst du wie kein zweiter und ein loblied auf das edle wesen der katzen zu singen sollte sich eigentlich jeder dichter berufen fühlen. umso mehr habe ich dein gedicht über tigran genossen - ein wunderschöner kater und ein wunderschöner name. ich habe auch noch nie verstanden, wie leute ihre katze muschi nennen können - da sträubt sich mir das nackenfell! aber alle angebrachte demut des menschen ist für eine katze noch kein grund, sich herabzulassen, auf zuruf zu kommen. wenn sie uns ihre gunst schenkt - aus freiem willen heraus - können wir uns glücklich schätzen. sehr gern gelesen. lg sofakatze
  21. lieber nöck, dein pantum ist wirklich ganz besonders fein! gerade erinnerungen tauchen ja immer wieder in unseren köpfen auf, wiederholen sich und nehmen auch mal verklärte formen an. diese kindheitsbilder greifst du auf und lässt sie so harmonisch in das erwachsenenwerden hineinfließen, dass man in all der harmonie und freude fast die melancholie der zeilen überliest. aber nur fast ... denn ein wenig wehmut schwingt trotz allem in den versen mit, wehmut darüber, dass die tochter erwachsen wurde und die schöne gemeinsame kinderzeit nun vorbei ist. zumindest lese ich es so. doch die freude, die tochter so glücklich zu sehen, überwiegt, auch wenn die letzte zeile wieder den bogen zurück zur kindheit spannt. erinnerungen eben. wunderschön! lg sofakatze
  22. hallo rhoberta, wunderbar, wie du hier sehnsucht in den ersten vier versen verdichtest! die gefühlte zeit mit der geliebten person wird als viel zu kurz empfunden. wahrscheinlich sind es schon stunden, in denen sich herz an herz schmiegt, aber das LI empfindet diese zeit als minuten, sekunden gar. weil zeit mit der/dem liebsten immer irgendwie zu schnell vergeht und zu kurz erscheint. dazu passend fühlt das LI die zeit zwischen dieser gemeinsamkeit - ja, als einsamkeit. ungewöhnlich erscheint mir auch die aussage, dass die seele verbluten will. mit seele verbinden wir ja etwas nicht körperliches, etwas, was eigentlich kein blut besitzen sollte. dass die seele des LI trotzdem verbluten könnte, zeigt, wie verwundbar diese seele ist, wie sehr ihr gleichgewicht von dem des herzens abhängig ist, so dass sie wie ein herz zu bluten vermag. wie wohl seelenblut aussieht? ich stelle es mir irgendwie durchsichtig und schillernd wie seifenblasen vor ... die weiteren strophen sind gegen die erste tatsächlich schwächer und versuchen nochmal zu erklären, was du in der ersten strophe bereits so vollendet in worte gefasst hast. auch wenn sich hier noch ein neues bild - die hellen träume - findet und dieses etwas trost spendet, dass die gemeinsamzeit auch in diese träumereien eingeht, mag ich die erste strophe am liebsten und würde mir für die zwei weiteren eine verdichtung wünschen. vielleicht aus den beiden eine machen? möglicherweise hast du ja noch lust zum basteln, dann wünsche ich dir viel spaß. lg sofakatze
  23. sofakatze

    mai

    hallo lena/ sonnenuntergang ich freue mich, dass dir mein gedicht gefällt. das gedicht verdankt u. a. seine entstehung dem umstand, dass ein freund die aufgabe stellte, ein liebesgedicht mit dem unlyrischen wort fernwärmetrasse zu schreiben - eine herausforderung, der ich mich sehr gern gestellt habe. wie mir dein und carrys kommentar zeigt, habe ich sie ja auch einigermaßen gemeistert, auch wenn die fernwärmetrasse sich ein wenig sperrig auswirkt, was aber zu erwarten war. schön, dass die letzte strophe deine besondere erwähnung findet. danke! lg sofakatze ------------------------------------------ liebe carry, danke für deinen reizenden kommentar mit der fernwärme-tasse. das ist eine schöne assoziation. die fernwärmetrasse hat ja die aufgabe, wärme in die häuser der menschen zu bringen, die sonst in der kälte säßen und insofern kann man deine tasse und die trasse auch irgendwie als botschafter von wärme und geborgenheit betrachten. deshalb passt die fernwärmetrasse (und gleiches gilt auch für deine tasse) ganz gut in ein liebesgedicht, obwohl sie so unlyrisch ist. du bist also auf den frosch gekommen so wie andere auf den hund. darf ich fragen, wie es dazu kam? frösche sind ja nicht per se a girls best friend. lg sofakatze ps: dank auch an alle liker. I like you.
  24. auch ich möchte allen gewinnern und teilnehmern herzlich gratulieren! es waren viele tolle beiträge im wettbewerb und die entscheidung fiel auch mir schwer. berthold, dein gedicht zu lesen war mir eine freude! aber auch viele andere beiträge waren sehr lesenswert und so bedanke ich mich für all die schönen gedichte und natürlich auch für die stimmen zu meinem eigenen beitrag. mein besonderer dank geht an sascha für den perfekt organisierten, tollen wettbewerb. weiter so! lg sofakatze
  25. sofakatze

    mai

    schon steht das korn, noch grün, im feld blüht mohn und klee, ich fasse nach deiner warmen hand, sie hält die meine. die fernwärmetrasse da draußen ist fern, doch hier drinnen da ist es wie ebbe und flut ich lieb dich mit all meinen sinnen ich lieb dich. du tust mir so gut ich will mit dir alle gezeiten und zeitenlos glücklich sein die fernwärmetrasse mag leiten die wärme von hinnen. doch mein korn reift ins gold auch ohne glut blüht mohn und klee im zimmer wenn meine hand in deiner ruht für immer
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