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sofakatze

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  1. lieber jacques, wunderbar, wie du alles umgesetzt hast. zum *ihr*-problem: du könntest dann aber in der letzten strophe auch statt *deine schicht* ein *eure schicht* schreiben, wenn du vorher alle vögel meinst. denn dann endet nicht nur die schicht der amsel, sondern die von allen anderen auch. nur so ein gedanke. genauso gut könntest du alles auf *du* umstellen (es geht ja im gedicht eigentlich um deine amsel, die anderen vögel sind nur randfiguren) und nur die vierte strophe alle vögel ansprechen lassen, da passt dann das *ihr*. das ist dann auch nicht unrund. gerne doch! und tiefen seen in dunkelblau (ob man dunkelblau schön findet, ist ja wieder geschmackssache ) lieben gruß sofakatze
  2. lieber jacques, dass dein amselmann ab juli nicht mehr singen wollte, ist normal. sie singen ja hauptsächlich, um holde amseldamen anzulocken und auch zur reviermarkierung. das passiert alles im frühling und bis zum sommer ist der nachwuchs da. dann besteht keine notwendigkeit mehr für das permanente singen. und ja, sie sind standorttreu, die chancen stehen also gut, dass deine amsel den weg zu dir zurück findet. zum gedicht: was hältst du vom nestbau, davon könnte eine amsel doch glaubwürdig singen, oder? also in deinem fall müsstest du nesterbau oder nistplatzbau schreiben, damit es silbenmäßig hinhaut. vielleicht muss der nestbau auch nicht wunderschön sein. eigentlich ist der wohl eher anstrengend für so einen vogel, aber anstrengend passt als wort natürlich nicht gut in dein gedicht. wie wärs mit liebevoll? *und liebevollem nesterbau* falls du doch lieber beim bärenklau bleiben möchtest, solltest du ihn nicht duften lassen. er riecht wohl eher streng und ist außerdem giftig. ansonsten gäbe es auch noch andere reimwörter, *blau* z. b. würde gut ins gedicht passen. mit der zeichensetzung in gedichten ist das so eine sache. ich z. b. habe mich entschieden, in gedichten nur innerhalb des verses kommas zu setzen. ans versende kommen bei mir weder komma noch punkt (bis auf wenige ausnahmegedichte), dort setze ich höchstens noch ausrufe- und fragezeichen, um die aussage zu verstärken. das hat bei mir etwas mit meinem persönlichen ästhetikempfinden zu tun (deshalb auch die kleinschreibung). wenn aber ein dichter wert auf korrekte rechtschreibung legt (und das meinte ich bei dir zu erkennen), merke ich auch mal an, wenn ein komma fehlt. ich bin da allerdings auch nicht unfehlbar und weiß nicht, ob ich das zu so später (oder früher?) stunde noch gut hinbekomme, aber so denke ich, müsste es richtig sein (von mir gesetzte kommas setze ich mal in klammern): Es gibt im Leben vielerlei(,) doch nichts ist schöner als der Mai(,) wenn du, mein Freund, in Träumerei, mir singst in Tönen allerlei. Der Himmel, klar im Sonnenkleid, verblasst vor Scham und großem Neid(,) wenn Ihr, MyLord, im Anflug seid, mit treuen Sängern im Geleit. Ihr singt von Flüssen(,) silbergrau, den Wäldern(,) weiß im Morgentau, dem Augenfedernstolz vom Pfau und wunderschönem Gartenbau. Zusammen stimmt ihr fröhlich ein(,) ihr lieben Vögel, groß und klein, und bringt, bei schönstem Sonnenschein, zum Schwärmen jedes Herz aus Stein. Doch weicht dann bald das Sonnenlicht, und zeigt sich gleich das Mondgesicht, dann ist vorüber deine Schicht(,) bis Morgenstund die Stille bricht. ich wollte noch anmerken, dass die amsel in der ersten und in der letzten strophe vertraulich mit du angesprochen wird, in strophe zwei und drei mit dem leicht ironischen ihr (mylord) und in der vierten bezieht sich das *ihr* auf die vogelschar. das erscheint mir etwas inkonsistent, obwohl es mir anfangs gar nicht aufgefallen ist. ich würde empfehlen, in der dritten strophe wieder zum *du* zu wechseln und den gag mit dem mylord nur auf diesen einen vers zu beschränken. ich hoffe, du kannst mit meinen ausführungen etwas anfangen. wie immer gilt: alles nur vorschläge, letztendlich entscheidest du selbst, was du machen möchtest. so, nun aber schlafen. liebe grüße sofakatze
  3. hallo jacques, ein leichtes, beschwingtes frühlingsgedicht, der amsel gewidmet. ich habe es mit freude gelesen (so wie auch deine anderen gedichte bisher). die fröhlichkeit des gesanges kommt an! besonders gefallen hat mir das sonnenkleid des himmels und wie vertraut das LI den vogel anredet. das fühlt sich angenehm und warmherzig an. einzig der *gartenbau* fällt sprachlich aus der schönen sprachmelodie des gedichtes, weil er so bautechnisch klingt. vielleicht magst du nochmal über die zeichensetzung schauen, ich meine, dass da noch ein paar kommas fehlen. aber ansonsten gibt es nach den gelungenen reparaturen aus meiner sicht nichts mehr zu tun außer sich daran zu erfreuen (und ggf. den gartenbau noch umzubauen?). ein wenig wehmütig hat mich dein gedicht aber auch gemacht. bis letztes jahr fand sich im frühling oft in den frühen morgen- und abendstunden ein amselmännchen auf dem höchsten ast eines nahen birnbaumes ein und flötete dort wunderschön seine melodien. dieses jahr vermisse ich ihn und seine wohltönenden gesänge. auch insgesamt merke ich, dass es jetzt weniger vögel gibt. wo mich früher wahre rockkonzerte von gefühlt hunderttausend vögeln nachts halb vier aus dem schlaf rissen (und das fand ich nicht immer "schön"), freue ich mich jetzt, wenn ich morgens vereinzeltes flöten und singen hören kann. selbst die spatzen, die jedes jahr mit begeisterung in meinem hausdach brüten, sind nur noch in kleingruppen unterwegs (5-10 tiere). vor ein paar jahren waren das hier noch richtige schwärme von 30-50 vögeln. ich hoffe, deinem LI bleibt sein meistersänger noch lang erhalten. liebe grüße sofakatze
  4. liebe elena, ein wenig tagträumen, sich die welt schön(er) träumen, das braucht wohl jeder ab und an mal. solange dabei nicht vergessen wird, auch an der realität zu arbeiten, damit sie der traumwelt ein stück näher rückt. man kann andere zwar nicht ändern, aber man kann sich selbst ändern und sich so verhalten, wie man es sich auch von anderen wünscht. deinem LI sei seine traumwelt auf jeden fall gegönnt, macht sie doch sein leben leichter und glücklicher. formal könnte man dein gedicht noch ein wenig glätten, damit es sich flüssiger liest. aber ich weiß nicht, ob du so etwas möchtest. liebe grüße sofakatze
  5. hallo cornelius, in den kleinen dingen liegt die schönheit, das hast du mal wieder mit deinen zeilen bewiesen. die großen themen der menschheit verblassen im angesicht des leides einer einfachen schraube . wirklich super, dass du auf solche ideen kommst und sie dann so originell und unter witziger einlassung allerlei redewendungen verdichtest. ich bin ja schon lange fan, aber die schraube bekommt einen ehrenplatz! chapeau! liebe grüße sofakatze
  6. hallo cornelius, vielen dank, es freut mich zu hören, dass ich dich berühren konnte. für mich gehören die drei gedichte zusammen, aber zumindest das letzte könnte auch aus meiner sicht einzeln stehen. natürlich ist die denkweise der erwachsenen nur beispielhaft zu verstehen. dieser kombination aus machomann, (selbst)unsicherer frau und hilflosem ungeborenen stehen viele liebevolle menschen gegenüber, bei denen das wort schwanger keine abwehrhaltung, frust oder hilflosigkeit auslöst und deren herzen bereits ganz weit offen sind. liebe grüße und dank auch an alle liker sofakatze
  7. sofakatze

    er sie es

    (zum heutigen weltkindertag, ein altes gedichtetrio von mir, leicht modifiziert) er mit einem wort willst du mich strafen nun ist er fort mein sicherer hafen ach, geh mir weg mit solcher last mit solchem schreck ach frau, du hast mich degradiert zum depp im ort mit diesem einen wort: schwanger sie bist entsprungen pflichtvergessen traumversessen liebeslust nicht besungen nicht besessen bist stattdessen tagesfrust träume weiter denn die farben die ich male sind nicht bunt schlafe weiter denn die sterne die ich sehe sind nicht hell sternenglanz und bunter flimmer wiegenlied im kinderzimmer: nicht für dich, sie sind wohl für ein andres kind es ich bin in deinem innern schon geboren dazu bestimmt, zu wachsen, zu gedeihn es drängt mich hoch, hinaus in dieses leben und leben will ich, sei ich noch so klein so winzig klein, ich kann mich nicht beschützen noch nicht mal atmen, nicht um hilfe schrein ich kann mich nur an deinem herzen stützen und wenn es sich mir öffnet - sein
  8. lieber delf, ich hatte nicht auf die kategorie geachtet und bin mit der annahme in dein gedicht eingestiegen, es gehe um ein großes fließgewässer. ich bin aber trotzdem nicht enttäuscht worden, denn dein schönes gedicht ist auf jeden fall lesenswert und teilweise auch lustig mit einigen schrägen reimen und dem witzigen cut nach der zweiten strophe. schade nur, dass du das originelle reimschema der ersten beiden strophen, bei der die letzte zeile reimtechnisch ihr pendant in der darauffolgenden ersten zeile der nächsten strophe findet, nicht bis zum schluss durchgezogen hast. die allerletzte zeile hättest du dann auf die allererste reimen können, so dass sich der kreis wieder schließt. aber auch so hat es mir gut gefallen. dank dir und auch durch den umfangreichen kommentar von cornelius habe ich heute sogar was gelernt. liebe grüße sofakatze
  9. liebe melda-sabine, das ist mal wieder ein schmunzelstück vom feinsten, ich habe mich sehr amüsiert. besonders gefallen hat mir die schlussstrophe mit ihrer herrlich lakonischen aussage. dem vorschlag von fee möchte ich mich anschließen, denn das war auch die eine stelle, die mir auffiel und mit ihrer lösung bist du fein raus. @asphaltfee liebe zweizehige fee, was man manchmal so gewohnheitsmäßig sagt, ist schon der brüller. ich musste sehr lachen über deine erzählung. und kenne ähnliches: in meiner familie belustigt man sich darüber, wenn ich fußzehe sage. sie meinen, man sagt ja auch nicht handfinger oder kopfohren. dabei will ich doch nur eine verwechslung mit der knoblauchzehe vermeiden ... liebe grüße sofakatze
  10. hallo jonny, danke für deine autoreneinsicht ins gedicht. die welt ist voll davon. liebe grüße sofakatze
  11. hallo dio, hier habe ich mir die vertonung gar nicht erst angehört, der text "singt" für sich. wunderschön arrangiert, inhaltlich überzeugend durch die bildhafte sprache. liebe grüße sofakatze
  12. aber bitte eins aus teflon ... sicher ist sicher.
  13. hallo uwe, ich empfehle eine ganzkörper-teflonbeschichtung: wasserdicht und trotzdem atmungsaktiv, feuerfest, kälte- und sogar säurebeständig. mein LI schwört darauf. liebe grüße sofakatze
  14. sofakatze

    Erdenglück

    liebe josina, der nachbarshund war es also. danke für die auflösung. mir ist gestern ähnliches passiert, als ich im wald spazieren ging. da kam plötzlich ein mir fremder junger hund angesaust, legte vor mir eine vollbremsung hin (fast habe ich das quietschen der bremsen gehört ), um mich dann voller begeisterung zu umtanzen. ich habe ihn ausgiebig gekrault und mir dabei ein nasses küsschen eingefangen, als ich ihm mit dem gesicht etwas zu nahe kam. bis dann endlich die besitzerin angelaufen kam. das war eine sehr schöne begegnung (zumindest was den hund betrifft ). liebe grüße sofakatze
  15. hallo stavanger, witzige idee und eine sehr plausible methode für den fall der fälle. ich hoffe aber, dein LI schläft auch immer in voller montur, denn es könnte ja nachts das haus abbrennen ... liebe grüße sofakatze
  16. hallo jonny, mir scheint, dein LI und LD sind schon so lange zusammen, dass gewohnheit und alltag die leidenschaft füreinander überdeckt hat. das hast du treffend mit dem schleier bebildert, denn was unter einem schleier ist, wird verborgen, verdeckt, nach außen hin unsichtbar. nur manchmal, vielleicht wenn der alltag unterbrochen wird, zeigen sich wieder die schmetterlinge auf der suche nach den blumen. die schmetterlinge stehen für mich für die wieder aufflammende verliebtheit (schmetterlinge im bauch). dann sind beide wieder zurück in den tagen der beziehung, wo die liebe jung und voller leidenschaft war. offen bleibt, ob nur das LI diese lücken sieht und sich diesen zustand zurück wünscht (die letzte zeile lässt es zumindest für mich vermuten) oder ob auch das LD diese kleinen zeichen der liebe sieht und die beziehung neu beleben möchte. dein sehnsüchtiges und melancholisches gedicht hat mir sehr gut gefallen. einzig das bild mit den heraushängenden blumen ist für mich etwas gewöhnungsbedürftig. aber das ist natürlich geschmackssache. liebe grüße sofakatze
  17. sofakatze

    Erdenglück

    liebe josina, dein text kommt wie ein bunter strauß herbstblätter daher, jedes eine andere form und farbe. und so blitzt es mal rostrot, mal ockergelb, dann wieder grün oder erdbraun aus dem sträußchen. doch so verschieden die blätter (bilder) auch sind, so sind sie doch locker mit dem roten faden herbst gebunden. schöne stimmungsvolle zeilen. beim schlussbild bin ich auch noch nicht ganz sicher, wer es ist. wenn es nur knackt und raschelt, ist es für gewöhnlich ein vogel oder eine kleine maus. wenn es auch noch schnauft, fällt mir als erstes ein igel ein. oder wenn das schnaufen lauter ist, ein wildschein, was dann aber doch etwas beängstigend wäre. also bleib ich mal beim igel. liebe grüße sofakatze
  18. liebes schmuddelkind, ich habe mich sehr gefreut, dass nicht nur mir, sondern auch dir es ein bedürfnis war, nach solch einem wahlergebnis dichterisch zu zeigen, dass es hier in thüringen auch andere stimmen gibt. du bringst deine gefühle mit ironie zum ausdruck, was gut angekommen ist. ja, diese erfahrung habe ich auch schön öfter machen dürfen. und wenn dann im dorfbach die fische fehlen, haben selbstverständlich die ausländer über nacht alle weggefangen. wenns nicht so traurig wäre, müsste ich darüber lachen. aber nicht immer sind afd-wähler tatsächlich afd-wähler im eigentlichen sinne. ich kenne hier viele beispiele, wo leute die afd wählten, weil "meine vermieterin meinte, die soll ich wählen" oder "ich weiß zwar nicht genau, wer höcke ist, aber der sah auf den wahlplakaten gut aus" oder auch "in meiner familie wählen wir alle afd, da mache ich das auch". von denen hat sich keiner jemals mit den inhalten dieser partei auseinander gesetzt; das sind einfach mitläufer, die sich gar keine gedanken machen, was wählen überhaupt bedeutet. traurig. liebe grüße sofakatze
  19. liebes schmuddelkind, vielen dank für deinen langen kommentar. als wahlheimat-thüringerin ist es für mich gruselig, mit diesem wissen hier unter die menschen zu gehen. auch dieses schamgefühl war mir bisher fremd, aber wenn ich mir vorstelle, wie das wahlergebnis auf den rest der welt wirken mag, wird mir übel. da kann und muss ich mich davon klar differenzieren, denn das, was da passiert ist, ist nicht das thüringen, was ich lebe und leben will. dafür wäre ich auch. etwas soziales zu tun, kann nie der eigenen entwicklung schaden. danke für deine gedanken zum gedicht. wie ich sehen konnte, hast du ja inzwischen auch ein gedicht zu diesem thema eingestellt, da komme ich gleich auch noch darauf zurück. liebe grüße sofakatze
  20. danke, liebe josina, mein LI musste sich das mal von der seele schreiben. wenn jeder so gern bunte bänder (also vielfalt) mögen würde wie du und ich, gäbe es hier vielleicht auch kein einheitsbraun. liebe grüße sofakatze
  21. sofakatze

    mein land

    man sagt, dass dummheit keine grenzen kennt doch macht sie nun in deinen fluren halt von außen schön, von innen bist du kalt obwohl man dich das herz von deutschland nennt das grüne herz, doch schlägts wohl heuer braun wie man sich hier mit hasstiraden prollt! und du! und du! und du! habt das gewollt?? ich mag nicht mehr in eure augen schaun ich schäme mich für euch und für mein land und werde niemals mit den wölfen jauln! und sollte alles grün ins braune fauln dann spanne ich querdurch ein buntes band!
  22. lieber ralph, oft bringen mich deine kleinen geschichten und wortneuschöpfungen zum schmunzeln und dafür bin ich dir sehr dankbar, denn was wäre das leben ohne solche kleinen schmunzler. auch diese zeilen haben mich amüsiert, gerade auch wegen der schwitzenden fische. natürlich wissen wir bestimmt alle, dass fische nicht schwitzen können. aber ich empfinde den text nicht als blödsinn, sondern als blühende phantasie eines wortschmiedes, als kreatives märchen, als erschaffung einer welt fernab von der realen. so etwas sollte doch gerade in der dichtung erlaubt sein. ob man solche späßchen dann mag oder doch eher ernstere texte bevorzugt, ob einem die umsetzung in dieser art gefällt oder eben nicht, ist dann sicher wieder sehr individuell. in diesem sinne: hoch fliege die phantasie und lang lebe die haiterkeit. liebe grüße sofakatze (bei der in einem gedicht auch schon mal ein hund fliegen konnte ...)
  23. hallo uwe, wenn man etwas gern macht, aber schlecht kann, ist das dann ein grund, es nicht mehr zu tun? mir hat dein kulinarischer kleckerbissen jedenfalls auch sehr gemundet. wenn etwas mit humor gewürzt ist, kann ich nicht nein sagen. liebe grüße sofakatze
  24. notiz: ich sehe gerade, dass dieses gedicht als rätselgedicht gelesen wird. dann vielleicht meinen kommentar nicht lesen, wer gerne selbst rätseln möchte, da ich doch eine menge interpretation und womöglich auch inspirationsgeschichte geschrieben habe. hallo seeadler, zu deinem titel dummeliese fiel mir sofort mir ein altes gedicht aus meiner kindheit ein. ich habe es gerade einmal gegoogelt und da der verfasser unbekannt ist, darf ich es wohl hier auch verlinken: dumme liese im gegensatz zu deinem gedicht kommen bei dieser dummen liese recht ansehnliche bewerber, die mit ihr tanzen wollen (brautwerbung). aber sie weist alle ab mit der begründung, sie warte auf einen könig. doch da nie ein könig kommt, entscheidet sie sich schließlich, den armen schweinehirt zu nehmen. zu einer zeit, als sich die frauen noch durch eine möglichst reiche heirat absichern mussten, mag das dumm gewesen sein. aus heutiger sicht ist mir die liese durchaus sympathisch in ihrem handeln, falls sie den schweinehirten liebte und nicht nur als notnagel benutzte. aber die anrede in dem gedicht mit "lieber stoffel" scheint mir darauf hinzuweisen, dass hier gefühle im spiel waren und so ist sie bestimmt glücklicher geworden als mit einem reichen typen, der sie in einen goldenen käfig sperren würde. aber genug von dem anderen gedicht und hin zu deinem. deine liese pflückt blumen auf der wiese und träumt dabei vor sich hin. hier erscheint tatsächlich ein prinz, der um ihre hand anhält. sein ausspruch: "ich bin dein schatten" könnte natürlich darauf hinweisen, dass sie immer noch träumt, sich diesen prinzen herbeiträumt und er real gar nicht da ist. aber ich nehme an, er ist da. für mich liegt in diesem ausdruck auch etwas bedrohliches, stalkermäßiges, denn einen schatten wird man nicht bzw. nur sehr schwer los. trotz (leichter) gegenwehr verliebt sie sich: er nimmt ihr herz in beschlag. was eigentlich etwas schönes sein sollte, also liebe, klingt hier ebenfalls eher wie ein raub, wie eine böse tat. denn nun hat er ihr herz, sie kann nicht mehr weg und ist quasi eine gefangene, von seinem schatten bewacht. es ist interessant, wie du in diesem gedicht dem thema liebe eine ganz andere, bedrohliche note verleihst. vielleicht hätte diese liese ja doch lieber auf den schweinehirten gewartet, aber nun ist es zu spät. am ende komme ich wieder auf den anfang zurück, der da lautet: "der film beginnt". denn wie im märchenfilm kommt der prinz auf seinem schwarzen! (oha, noch ein hinweis auf seine dunklen absichten) pferd daher und pflückt sich quasi die liese aus der wiese. das dumme an der liese in dem fall ist, dass sie es geschehen lässt, mit geringer gegenwehr zwar, aber sie lässt sich in den goldenen käfig sperren. interessant und gut gelungen finde ich auch dein reimschema. nur der reim "kommende - genommen", der von dir sicherlich so beabsichtigt ist, gefällt mir gar nicht. liebe grüße sofakatze
  25. liebe claudia, deine ergänzungen machen es perfekt. ich wusste, dass mich die herausstellung der knaben stört, aber auf kinder bin ich einfach nicht gekommen - manchmal hat man wirklich scheuklappen vor den augen. lieber cornelius, ein ganz großer dank geht an dich für deine mühe, den fokus auf die hebungen zu lenken. natürlich ist das der noch viel bessere weg und führt ganz sicher zum ziel. ich hatte nur das gefühl, dass es rüdiger vielleicht verschrecken könnte, wenn ich mit Xen und betonungen und fachbegriffen wie trochäus, auftakt, kadenz usw. anfange und habe deshalb für den anfang erstmal den ganz einfachen schritt des silbenzählens gewählt. ungezählte liebe grüße sofakatze
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