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Hayk

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Alle erstellten Inhalte von Hayk

  1. Liebe Darkjuis, hätte mir vor zwanzig Jahren ein Mädchen das geschrieben, auf Pergament mit zierlich schönen Lettern, mich hätt es auf mein Ross getrieben, um ohne Rast zu dir zu brettern und käme schweißgebadet bei dir an und schwüre dir: Ich bin der Mann, den du begehrst mit Herz und Sinn! Mit anderen Worten: Ich bin völlig hin. Dein Gedicht ist wunderschön und ich schließe mich Gummibaum an: Er hat mit zartesten Pinselstrichen Dein WEerk abgerundet. Liebe Grüße, Hayk
  2. Hallo CB0ß, jawohl! Recht hast Du, wenn der Dilettant jemand ist, der sich aus persönlichem Interesse oder Liebhaberei mit einem künstlerischen oder Gebiet beschäftigt. Wir ale sind Zwerge, die ja auch mal klein angefangen haben. Nein, diese Dilettanten meine ich nicht! Bitte schau auf meinen Text, in dem es heißt: "Niemals ärgerts mich, wenn ... " oder "Niemals zürne ich, wenn ..." . Mir geht es bei meinem Flehen an Apoll um die unbelehrbaren Sprachvernichter, denen auch bei zarten Hinweisen auf Rechtschreibung, Zeichensetzung oder metrischen Fehlern nichts Besseres einfällt als der Hinweis, sie schrieben aus dem Bauch und weiter die Sprache verhunzen. Ich schreibe an anderer Stelle auch: "zum Richter taug ich nur bedingt" - ich erhebe mich also nicht über andere und bin mir bewusst, selbst zu den Lernenden zu gehören. Liebe Grüße, Hayk
  3. Hayk

    Apoll, ich fleh dich an

    Gefeiert haben wir, gegessen und getrunken, es ging uns gut, und auf den Flügeln froher Lieder besuchten wir die Länder unsrer Phantasien - an deine Brust, Erato, sind wir gern gesunken; ach, kommt zurück, ihr goldnen Zeiten, kehrt doch wieder! Beschenk uns, Muse, reich mit Charme, Verstand, Esprit. Was wird uns von elenden Schändern der Sprache serviert? Sie zählen die Silben und machtvoll erzwingen sie Reime, der Versfuß geht flöten, der Rhythmus gerät aus dem Leime - erstaunlich ist's schon, was manch kränkelndes Hirn so gebiert. Wer wagt es, Erato, in klägliche Lumpen dich, Göttin, zu kleiden, mit tumben Geschwafel so vielen die Lust am Gedicht zu verleiden? Spott und Hohn, Kritik, verstecktes oder lautes Lachen stören Dilletanten nicht - sie werden weitermachen; täglich tropft ihr Gift, verdirbt die beste Götterspeise. Gott Apoll, was tun? Wir flehn zu dir! Und er spricht weise: Hütet euch bei Tag und Nacht vor schlechtem Schmaus und Trank! Lasst sie selbst die wurmzerfressnen, faulen Früchte pflücken. Dauerhaft wirds keinem dieser Stümper wirklich glücken, Katzengold für echtes zu verkaufen - Gott sei Dank! Niemals ärgerts mich, wenn Most in Flaschen schäumt und davon träumt, ein guter Wein zu werden. Seh ich aber, wie das Flügelross sich bäumt, wenn Stümper stur mit kruden Sprachgebärden sinnentleert mit grauenhaften Klapperreimen die dümmsten Sprüche aneinander leimen - ganz egal, sei's Mädchen, Knabe oder Mann, dann stöhne ich voll Pein: Apoll – ich klage an! Niemals zürne ich, wenn Möchtegernedichter das Metrum knapp, die Reime ganz verhunzen, dulde schweigsam, meckre leise, denn zum Richter taug ich nur bedingt; doch tumbes Beifallsgrunzen bei Herz und Schmerz und Papillongeschunkel jagt meinen Blutdruck hoch, um mich herum wirds dunkel. Selbsternannte Dichter meucheln deutscher Sprache Zauberbann, begreift ihr jetzt den Hilfeschrei: Apoll – ich klage an! Klage führst du Erdenwurm mit wohlgesetzten Worten. Solln wir Blitze auf sie schleudern, ihren Federkiel zerknittern? Hier am Fuße des Parnassos werden einst die Dilettanten zittern; Niemals werden sie den Lorbeer oder andre Dichterkränze horten. Hybris ist die größte Sünde, hüte dich es ihnen gleich zu tun! Zügle den Zorn, so verständlich er ist, und beginn deinen Ärger zu dämpfen! Gegen die Dummheit, mein Söhnchen, versuchten selbst Götter vergeblich zu kämpfen.
  4. Lieber Gutmensch, ja, ich hatte eine wunderschöne Schäferhündin (Enya) und einen wunderbaren Kater (Tigran) und kann jedes Deiner Worte nachvollziehen. Liebe Grüße, Hayk
  5. Liebes Schmuddelkind, liebe Sofakatze, ich setze Goethes Anfangsvers der Seligen Sehnsucht voran: "Sagt es niemand, nur den Weisen..." Bedauert mich - auch ich war nur ein Teller! Mein Tod war mir beschieden, und schneller als gedacht zersprang ich jüngst zu eurem Glück in tausend Scherben, doch zuvor - ich danke Amor sehr und denke gern zurück - verzierte eine Fürstin mich mit herrlichem Dekor: Ein A wie Alpha und ein Σ wie Sigma, eng verschlungen, mit zarten Pinselstrich schien ein Orakel ihr gelungen. Und in weitem, hohem Bogen bin ich von der Leuchtenburg geflogen, zerschellte monogrammverziert auf einem Haufen Porzellan. Wer so sein Leben rasch verliert, erfüllt des Liebesgottes Plan: Es mögen Alpha, Sigma sich verbinden, und Herz zu Herzen sich nun finden! Liebe schmunzelnde Grüße, Hayk
  6. Liebe Darkjuis, was geht einem ergrauten Macho bei so einem hübschen Märchen durch den Kopf? Liebe Grüße, Hayk Umschlingend, paar- und kreuzgereimt - der Kenner liest die Mär und staunt: Ists Aphrodite, die du hier gemeint? Auf jeden Fall, recht gut gelaunt betrachte ich das Fantasiegedicht und der Nixe himmelwärts gerichtetes Gesicht - bei der Figur vermiss ichs nicht.
  7. Wenn meine Zeit vorüber ist, der Todesengel sacht mich küsst und ich betrete Himmelspfade, erbitt ich mir nur eine Gnade: Lasst das Trauern, spart die Kränze! Frohe Lieder, flotte Tänze sollen euch am Grab beweisen: Lustvoll werden letzte Reisen, wenn ein sündiges Mädchen die himmlische Pforte mit federnden Schritten gemeinsam mit euch ins Elysium, Kurzweil verheißend in kommenden Jahren mit Küssen und teuflischen Spielen auf rosigen Wolken und grünenden, blumenbestickter, von Düften behauchter und wärmenden Strahlen der ewigen Sonne so herrlich gesegneter Felder durchschreitet. Eine Wilde, die im Wirbel toller Tänze mich umkreist, eine ungezähmte Löwin, die im Taumel kratzt und beißt, deren Augen bernsteinfarben leuchten, sprühen, die im Dunkeln magisch funkeln, zaubrisch glühen - her zu mir mit diesem Teufelsweib, hat sie den Satan auch im Leib! Für Äonen wird mit allen Zärtlichkeiten sie den Himmel mir und sich bereiten. Du ängstigst dich vor jener schwarzen, unbekannten Pforte? Vertraue dem Koran, verlass dich auf die Bibelworte! Verschaff dir nur das wilde Weib beizeiten, - da drüben warten, siehe oben, alle Seligkeiten!
  8. Liebe Sonja, zur Zeit wohne ich ja noch in der Nähe der Landeshauptstadt Düsseldorf, ab 1.1. des nächsten Jahres (wieder) in Mecklenburg-Vorpommern. Rostock ist in einer guten halben Stunde erreichbar und ich freue mich auf ein Wiedersehen mit meiner heimlich Geliebten (die seit Jahren glücklich verheiratet ist). Sie ist ein ganz wunderbarer Sopran (ich empfehle Dir mal "Das Lied an den Mond", gesungen von Jamila Raimbekova (eine Kirgisin). Ein weiterer Freund (der Neffe von Gor Arsenyan) ist auch Tenor und singt am Theater in Stralsund. Mit anderen Worten: Ich sehe herrlichen Zeiten entgegen. Beim Akrostichon-Basteln bin ich Dir gern behilflich. Liebe Grüße, Hayk
  9. Lieber Gummibaum, es tut gut, so ein Gedicht wie Deines zu lesen! Ich will es nicht zergliedern, lass es einfach auf mich einwirken. Liebe Grüße, Hayk
  10. Liebe Sonja, Akrosticha sind eine gute Übung und erweitern den Wortschatz. Es gibt einige "Spielarten" und die einfachste ist, wenn die Anfangsbuchstaben die "Botschaft" enthalten. Eine Steigerung des Schwierigkeitgrades ist, wenn ein Endreim dazu kommt. Noch komplizierter wird es, wenn die Anfangsbuchstaben von unten nach oben zusammengesetzt werden oder das ganze erste Wort Teil des Akrostichons wird. Die Gefahr, die ständig lauert, ist, dass das Akrostichon hölzern daher kommt, Sätze verbogen werden. Dass meins Dich an eine Operettenaufführung erinnerte, freut mich natürlich. Mein bester Freund ist Armenier und von Beruf ein "schwerer" Tenor. Das heißt, dass er neben den Operettenrollen auch die die großen Arien der Opernwelt singt. Ich schau mal, ob ich ein Bild von ihm finde, auf dem er, seine Tochter im Arm, die Arie des chinesischen Prinzen singt. Auf dem zweiten Bild hab ich mich getraut, mit ihm ein Duett zu singen - mit dem Ergebnis, dass von mir so gut wie nichts zu hören war. Liebe Grüße, Hayk
  11. Liebe Gina, liebe Freiform, lieber anäis, eigentlich verrät man es nicht, aber da dieses Gedicht mit seinen romantischen Aufwallungen und dem Herz-Schmerz-Reim schon ans Unerträgliche grenzt. muss ich das "Geheimnis" zwecks Eigenschutz doch verraten: Es handelt sich um ein Akrostichon (Leistenvers), bei dem die "geheime Botschaft" in den Anfangsbuchstaben versteckt ist. Liebe Grüße, Hayk
  12. Hayk

    Land des Lächelns

    Dorle, meiner Jugend frühes Glück, eines heißen Sommers Seligkeit, ich wünsche mir, du kämst zurück nach zwanzig Jahren trüber Zeit. Ich kniete überwältigt nieder, sänge dir aus voller Brust tausend zarte Liebeslieder, mich ergriffe neugeborne Lust. Eine Roseknospe würde ich dir schenken, innig tät ich dich umarmen, nicht an morgen oder übermorgen denken. Gutes Mädchen, hab Erbarmen: All mein Hoffen, all mein Sehnen, neue Liebe, neues Leben zeigen mir nach heißen Tränen: Es wird eine Zukunft geben. Schau, die Wolken sinken abwärts, höher fliegen wir empor, es ertönt ein Engelschor, ruhiger schlägt das aufgeregte Herz , zuckt nicht mehr vor Qual und Schmerz.
  13. Lieber Gummibaum, Hans Peter Minetti, dieser großartige Mime, darf ich meinen Freund nennen. Ein Foto, dass ich mal von ihm gemacht habe (anlässlich einer Veranstaltung in Rostock, wo er den Philosophen Kant darstellte) durfte bei den Beerdigungsfeierlichkeiten neben seinem Sarg stehen. Seinen Sohn Daniel habe ich in Mönchengladbach als Faust erlebt. Die Minettis, angefangen bei Bernhard, fortgesetzt von Hans Peter entwickelt sich allmählich zu einer wahren Schauspilerdynasti. Kennst Du die CD, auf der er mit seiner Frau Irmgard Münch Liebesgedichte aus mehreren Jahrhunderten rezitiert? Dein angehängter Tannhäuserausschnitt - ein Genuss! Liebe Grüße, Hayk
  14. Gebeugt ist der Rücken, verhalten der Gang des einsamen Mannes auf gräberumsäumten, von Bäumen nur spärlich beschatteten Wegen. Das Herbstlaub verschluckt das Gezwitscher der Vögel, nur leises Geraschel der Blätter begleitet am kühlenden Morgen die Schritte zum Grabe des einstmals gefeierten Mimen Hans Peter, des Sohns des bewunderten Bernhard Minetti. Es lauschen die Toten, die Weigel, der Schwabe, Marcuse und Zweig, auch Hermlin und der Bahro, illustere Gäste sie alle - auch Becher, der endlich, dank Bronnen, bei Brecht niedersank - um Beifall zu spenden der schmeichelnden Stimme, die fehllos mit schönsten Gedichten pathetisch, gewaltig und flüsternd bisweilen, den lange schon Schattigen höchste Genüsse bereitet. Ich hör deine Stimme im Rascheln der Blätter, im Flüstern des Windes. Und oben im Baume bemühn sich die gurrenden Tauben, den Tonfall zu treffen, der blanke Verführung verheißt. Ich leg meine Hände auf roten Granit, verspüre ein rhythmisches Schwingen im Stein und höre im Wehen des Windes die Worte: „… mit feurigen Armen zum Himmel empor.“
  15. Hayk

    Ich habs gewagt

    Liebe Dakjuis, danke schön für die "Glanzleistung". (Sie hat ja im realen Leben bewirkt, dass "sie" ja gesagt hat. Hat aber leider nicht lange gehalten). Liebe Grüße, Hayk Liebe Sonja, merci für so einen lievevollen Kommentar! Wir haben wohl dem Schillerwort "drum prüfe wer sich ewig bindet" nicht genügend Beachtung geschenkt. Trotz alledem haben wir ein paar aufregende Monate erlebt. Liebe Grüße, Hayk
  16. Hayk

    Ich habs gewagt

    Liebe Dakjuis, danke schön für die "Glanzleistung". (Sie hat ja im realen Leben bewirkt, dass "sie" ja gesagt hat. Hat aber leider nicht lange gehalten). Liebe Grüße, Hayk Lieber Bote_n_stoff, danke für die Blumen! Auch Dir, Avalo, und Freiform - Dabnke! Liebe Grüße, Hayk
  17. Hayk

    Ich habs gewagt

    Liebe Dakjuis, danke schön für die "Glanzleistung". (Sie hat ja im realen Leben bewirkt, dass "sie" ja gesagt hat. Hat aber leider nicht lange gehalten). Liebe Grüße, Hayk
  18. Hayk

    Ich habs gewagt

    Lieber Gummibaum, ein Lob aus berufenem Munde wiegt doppelt! Herzlichen Dank und Grüße zurück. Liebe Freiform, Gleiches gilt für Dich. Danke schön! Liebe Grüße, Hayk
  19. Hayk

    Ich habs gewagt

    Beim leisen Klang, der kaum mein Ohr erreicht, der tönt, wenn Tau am Morgen von den Halmen auf Glitzerbahn zu Boden fällt - vielleicht die Partitur beglänzt der Lerchen Psalmen, die Nacht dem goldnen Sonnensturme weicht und Liebesgötter lächelnd Siegespalmen zum Gruß uns Hochbeglückten freudig schwenken, uns neue Lust für frohe Stunden schenken, betrete ich den Raum, in dem dein Duft, dein Atem mich mit neuem Leben füllen. Hier saug ich ein des Frühlings frische Luft und lass von Blütendämpfen mich umhüllen. Heraus, nur schnell, aus der Matratzengruft, lass uns den Lebensdurst im Freien stillen, beklage nicht das Ende deines Traumes, denn unter Zweigen eines Apfelbaumes erwart ich dich mit sehnsuchtsvollem Blick und will dich küssen, will dir küssend sagen: Du meiner Tage, meiner Nächte Glück, erlaube mir, dich schüchtern-lieb zu fragen, ob du - ich stottre - sags an einem Stück - ob du, mein Lieb, in viermal hundert Tagen, im Wonnemonat mir dein Jawort gibst. Sag ja, sags laut und sag, dass du mich liebst.
  20. Hallo Gutmensch, wau, wau, da kugelt Waldi sich geschmeichelt auf der Wiese, jault begeistert, heuchelt weiter Lieb und Treue, leckt dem Herrchen dessen Hände, wohl wissend, dass alsbald ein Leckerchen für ihn abfällt. Ich hoffe, eine menschliche Freundschaft nicht zu verspotten und bin eigentlich der Meinung: Was einen Hund mit einem Menschen verbindet, ist eher Anhänglich- und Abhängigkeit. Liebe Grüße, Hayk
  21. Hallo Joshua, ich lass mal offen, ob die beiden Verliebten leibliche Geschwister sind. Dein Kommentar hat mir sehr gefallen! Auch Dir, liebe Freiform meinen Dank. Liebe Grüße, Hayk
  22. Sag mal, kannst du eigentlich verzeihen? Welch eine Frage? Ich bin ein zivilisierter Mensch und ich weiß, dass alle Menschen mal Fehler machen. Für meine Toleranz, mein sonniges Gemüt und mein weites Herz, mein Verständnis für Fehltritte bin ich bekannt. Genauso bekannt wie für meine Selbsteinsicht und meinen Humor. Was soll also diese Frage? Ach, weißt du, ich wollte nur mal wissen, ob du mir meine kleinen Sünden verzeihen kannst. Du weißt doch - ich liebe dich und außer den kleinen Sünden (was meinst du eigentlich damit?) würde ich dir auch größere verzeihen. Auch wenn ich dir beichte, dass ich manchmal ganz schmutzige Gedanken habe? Aber selbstverständlich, mein Liebling! Keiner von uns ist unfehlbar. Aber du machst mich neugierig: Hast du denn was Schlimmes verbrochen? Na ja, ob es schlimm ist, das liegt im Auge des Betrachters. Nun mach es nicht so spannend! Raus mit der Sprache und du wirst spüren, wie großherzig ich bin. Na gut - also: ich habe gestern heimlich geraucht und mir drei Gläser Wein gegönnt. Und ich dachte schon, Du hättest einen Bankeinbruch gemacht und dabei jemanden um die Ecke gebracht. Und das könntest du mir verzeihen? Gewiss doch. Das ist doch alles halb so schlimm. Du machst mir Mut! Aber - es kommt noch heftiger. Du kannst mich nicht erschrecken. Mein zweiter Name ist Nachsicht und Verständnis. Ich trau mich nicht. Liebes, zum Trauen gehört auch Vertrauen. Los, du bist gerade so schön in Fahrt. Na ja, wie soll ich es sagen? Ich habe Hand an mich gelegt und dabei ganz versaute Sachen geträumt. Wenns weiter nichts ist! Klar, so etwas kann ich allemal verzeihen. Du bist sehr weitherzig. Aber ich glaube nicht, dass du mir meine größte Sünde verzeihen kannst. Nun glaub es mir doch: Ich kann alles verstehen, kann alles verzeihen! Oh, wie ich dich liebe! Aber dass ich gestern dein Konto abgeräumt, mit deinem besten Freund in Champagner gebadet und anschließend die ganze Nacht mit ihm gevögelt habe - sag ehrlich: Kannst du mir das auch verzeihen? Aber selbstverständlich! Wenn du drei Tage ... Wenn ich drei Tage Buße getan habe? Unterbrich mich nicht! - Wenn du drei Tage gehangen hast, kann ich dir alles verzeihen!
  23. Schwesterleins Traum Bruderherz, geliebtes Brüderlein, du bist ein grand filou! Keiner lobt mein Lockenhaar und meine samtnen Schuh wie du - hoch beglückt von deinen Worten kriege ich kein Aug mehr zu, schlaf und schnarch mit offnen Augen, offnem Mund die ganze Nacht - dein Geständnis hat mich schonungslos um den Verstand gebracht. Mondenschein, der silberhelle, über unsre Liebe wacht, oh Chouchou! Deine flinken Finger flechten Blumenbänder mir ins Haar, Klatschmohn leuchtet rot und Rosen glühen, Träume werden wahr; schamhaft berge ich in Seide meiner Brüstchen Zwillingspaar, wehr mich nicht, wenn deine schlanke, zarte, ach so liebe Hand streichelt, schmeichelt und gelind in mir entfacht der Seele Brand - hätt ich doch, mon coeur, dein heißes Sehnen früher schon gekannt! Oh Chouchou! Lendenwärts befingern mich die so geliebten Bruderhände, finden Blüten und ich seufz beglückt: O, dass es niemals ende! Komm noch näher, denn ich sehne mich nach deiner Lenden Spende. Wolken, sieh, sie schweben abwärts, Himmel neigen sich zugleich, meine Grotte wird für dich zum golbestaubten Himmelreich , spürst Du`s auch? Mir werden alle Glieder gänsedaunenweich! Oh Chouchou!
  24. Liebe Darkjuis, Dein Name erinnert mich an den armenischen Gruß am frühen Morgen: "Barew luis" (etwa "Gutes Licht"). Ja, so sollte jeder Tag beginnen! Liebe Grüße, Hayk
  25. Hayk

    Für einen Wimpernschlag

    Die Nachtigall ertrinkt in purpurfarbner Flut, im Safrannegligee betritt den Himmelspfad mit leisen Schritten Eos - noch schweigt und ruht der Lerchen Chor, doch siehe: Unaufhaltsam naht, das Haar noch feucht, gefangen fast vom letzten Traum, der jünglingsfrische frühe Tag und reckt die Glieder und küsst der Morgenröte goldnen Kleidersaum - sie seufzt ein leises Ach und schlägt die Augen nieder. Nun künden Feuerlanzen zaghaft erst, dann übermächtig, den Siegeslauf der Sonne über Nacht und Morgennebel an; im Königsmantel schreitet sie am Firmament und prächtig erlöst sie uns für einen Wimpernschlag von altem Zauberbann. Ein einzger kurzer Wimpernschlag ist uns hinieden von Göttern seit Äonen gnadenvoll beschieden: Für einen Augenblick steht uns der Himmel offen, wir stehn geblendet still und sind zutiefst betroffen.
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