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Hayk

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Alle erstellten Inhalte von Hayk

  1. Liebe Sofakatze, was könnte ich den Worten meiner Vorgänger/in noch hinzu fügen? Ich glaube, zu so einem Gedicht ist nur eine Frau, eine Mutter fähig. Wir Männer können nur versuchen (vergeblich), nach zu empfinden, was eine Mutter sprichwörtlich am (im) eigenen Leib erlebt. Uns bleibt das Staunen, Bewundern und vielleicht ein bisschen Stolz, wenigstens ansatzweise zu diesem Wunder beigetragen zu haben. Ich verneige mich und stammle Lobesworte. Liebe Grüße, Hayk
  2. Hayk

    ahnung

    Liebe Lichtsammlerin, ist es Ahnung oder ist es Bangigkeit? Hat nicht jede/r ein bisschen Angst, dass die Hochgefühle des Augenblicks nicht dauerhaft sind? Ich bin da ein unverbesserlicher Optimist und hoffe sehr, dass dem LI , auch wenn mal trübe Tage kommen, die Sonne dauerhaft scheinen wird. Liebe Grüße, Hayk
  3. Hayk

    ahnung

    Liebe Sofakatze, ein Glück, wenn man sich so wie das Lyrische Ich verlieben kann! Die Romantiker hatten es oft so an sich, den überwältigenden Gefühlen des Augenblicks zum Schluss einen Wermutstropfen hinzu zu fügen. Das kann zu einem bitteren Geschmackserlebnis führen, muss aber nicht. A bisserl von dem Heilkraut ist gut gegen Magenverstimmung. Mein Rat ans das LI: Nur sehr wenig Wermut! Es gibt süffigere Getränke. Deine umarmenden Reime in den beiden ersten Strophen - wunderschön! Denkst Du noch mal über " mund an munde" nach? Meinem Gefühl nach wäre "mund am munde", vielleicht auch "mund auf munde" noch inniger. Liebe Grüße, Hayk
  4. Lieber Nöck, ein Lob aus berufenem Munde - wer hört so etwas nicht gern? In den Blankvers bin ich ein bisschen "verliebt". Mindestens (so geht es mir jedenfalls) verhindert er hässliche Inversionen und entbindet vom Reimzwang. Hallo melan und Josina, Sonnenuntergang und anais, herzlichen Dank für Eueren Besuch. Liebe Grüße, Hayk
  5. Hayk

    Tiger

    Hallo Nöck, ich weiß Dein Lob sehr zu schätzen! Es ist wohl so, dass der Inhalt eines Gedichts regelrecht eine bestimmte Form "erzwingt". Es wäre, so glaube ich, fürchterlich, wenn man eine Hymne in Klapphorn- oder Knittelversen schriebe. Die Eleganz eines Tigers, eigentlich unaussprechlich, in Verse zu packen, ist ein Wagnis - aber wem sage ich das? Vielen Dank für Deinen Kommentar und liebe Grüße, Hayk
  6. Hallo anais, herzlichen Dank für Deinen Kommentar! Ich bin ein bisschen "verliebt" in den Blankvers und freue mich, dass er so gut bei Dir ankommt. Auf dem Katzenbild ist mein Tigran noch ganz klein und (leider) läuft ein Maine Coon einem nicht einfach zu. Es sind wunderbare Tiere! Auch Dir,liebe Gina, lieber Freiform und melan 1980 meinen Dank! Liebe Grüße Euch beiden, Hayk
  7. Hayk

    Tigran, mein stolzer Kater

    Du warst gewiss vor vielen tausend Jahren ein Prinz, vielleicht auch König in Ägypten. Dein stolzer Gang auf sammetweichen Pfoten, der Seidenglanz des Fells und nicht zuletzt die bernsteinfarbnen, rätselvollen Augen, verraten mir den Adel deiner Herkunft, der nie sich unterwirft und seine Gunst nur gnädig dem gewährt, auf dessen Herz das Siegel eines Tigers eingebrannt verkündet, dass auch Menschen hin und wieder dieselbe Luft wie Katzen atmen dürfen. Wir wagen es, dir Namen zu verleihen, und lange hab ich überlegt, wie ich dich nenne; wollte dich mit "Muschi" nicht beleidgen, suchte ernsthaft tagelang, denn angemessen sollt er sein und fand, dass Tigran deiner edlen Abkunft wohl am nächsten kommt: Ein König war der Pate, Armenierfürst in längst vergangnen Zeiten. Doch ach, vergebens war die große Mühe, denn ruft man dich, dann rollst du dich zur Kugel, Narziss, und kommst nur, wenn du selber willst. (eigenes Foto)
  8. Hayk

    Tiger

    Hallo Vincent Fürst, unter der Überschrift steht "nicht nett" und diese Bemerkung sollte darauf hinweisen, dass es bei der gewählten Form eben nicht "so-nett" zugeht. Deine Analyse ist treffend und darüber freue ich mich sehr. Die fleischgewordene Eleganz gerade dieser Raubtiere hat es mir angetan und deshalb heißt mein Maine Coon auch Tigran (ein Gedicht über ihn ist mein nächstes, das ich einstellen werde). Herzlichen Dank für Deinen Kommentar!
  9. Hayk

    Tiger

    Hallo Sonnenuntergang, vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich versuche mal, die von Dir genannte Rubrik zu finden, vielleicht gibt es da eine Erklärung. Liebe Grüße, Hayk Auch Euch, Gina, Freiform und Josina, meinen herzlichen Dank! Für Deine Empfehlung, liebe anais, - danke!
  10. Hayk

    Tiger

    Hallo anais, komisch: Mein Tiger-Gedicht war auf einmal verschwunden. Deshalb habe ich es nochmal eingestellt. Liebe Grüße, Hayk
  11. Hayk

    Tiger

    Du bist es also, der mit Tigerfallen, den stahlbewehrten, scharfen Krallen, des Dschungels Majestät zu fangen sucht und listigen Erfolg als Sieg verbucht? Was treibt dich, Mensch, in meinem Waldrevier mit Tücke Jagd auf mich, das Tigertier, zu machen, regungslos mit schamlos starren Augen eines Königs Tods zu harren? Trophäe bin ich dir und Stimulanz für deinen schlappen, kurzen Stummelschwanz und Bettvorleger fürs Vergnügen nur geworden; du achtest nicht des seidgen Felles Glanz, des stolzen Raubtiers edle Eleganz - wer gibt das Recht dir, feige mich zu morden?
  12. Liebe Josina, herzlichen Dank für Dein Interesse am bearbeiteten Stoff. Die geschilderten Ereignisse haben sich tatsächlich so abgespielt und es wäre schade, wenn sie nicht festgehalten würden. Ich bemühe mich um weitestgehende Objektivität und Du darfst mir glauben, dass ich noch einige Überraschungen "auf Lager" habe. Liebe Grüße, Hayk Hallo Melda-Sabine Fischer, auch Dir gilt mein Dank für Deinen Besuch in meiner Verhörzelle. Liebe Grüße, Hayk
  13. Hallo melan1980 und Carry, erst einmal habe ich dafür zu danken, dass Ihr einen ziemlich langen Text gelesen habt. Da Du, lieber melan, noch zu Zeiten der DDR in derselben geboren bist, haben wir fast eine Gemeinsamkeit: Ich wurde in Jena geboren, das am 13. April 1945 von Vertretern der Universität Jenas kampflos an die Amerikaner übergeben wurde. Erst im Oktober 1949 wurde aus der sowjetischen Besatzungszone (die Amerikaner hatten sich zugunsten der Sowjetunion aus Thüringen zurück gezogen) nach der Gründung der Bundesrepublik am 1. Juli 1949 aus der SBZ die DDR. Unabhängig von den politischen Ereignissen war mein Herz immer in Jena (und zu Pfingsten bin ich wieder einmal mit Freunden für paar Tage dort). Es gibt noch viel zu berichten, was in keinem Geschichtsbuch steht (und die vorliegende "rhythmisierte Prosa" wird von mir noch einmal überarbeitet. Liebe Carry, so herzzerreißend manche Geschichten aus unserer jüngsten Vergangenheit sind - sie sollen dennoch (z.B. durch die wahre Story von den vermeintlichen Spionage-Fotos) aufzeigen, dass selbst ein Unrechtsregime (auch das gilt es den Schönfärbern zu beweisen - und das werde ich in einem meiner nächsten Werklein tun) einen Optimisten mit sonnigem Gemüt nicht knicken kann. Danke fürs "wirklich stark"! Liebe Grüße, Hayk
  14. Hallo melan1980, danke für Deine Geduld, die man braucht, um so einen langen Text zu lesen. Lieber Grüße, Hayk
  15. Das Klacken der Riegel, die oben und unten die Tür meiner Zelle verschlossen, das Knirschen des Schlüssels und die Stimme des Wächters, die grußlos befahl: „Eins, kommse mit!“, 1*) war täglich schon fast willkommene Botschaft 2*) nach schlafarmer Nacht: Auf geht es zur nächsten Vernehmung beim Hauptmann der Stasi, 3*) der stoisch seit Wochen versuchte, Beweise zu sammeln, die mich überführten, ein bezahlter Agent kapitalistischer Mächte zu sein. 4*) Zwölf Wochen, es war mir fast ein diabolisches Vergnügen, schrieb der Hauptmann sich die Finger wund, notierte alles, des Deutschen nicht ganz mächtig, was geläufig dem Gehege meiner Zähne trotz der ständig brennenden Zigarette entwich - sehr zum Ärger des Vernehmers, mir zur Freude, weil der Qualm in zwang, die Fenster weit zu öffnen, Luft zu schaffen in dem Raum, in dem an einer Wand das Konterfei Dzierżyńskis prangte. 5*) Mit diebischer Freude ließ ich den Rotstift auf den voll geschriebenen Blättern tanzen, setzte meine Parafe unter jede korrigierte Seite und aufs Ende jeder Tonbandspule. 6*) Aufgeschrieben war derweil mein Lebenslauf, meine Kindheit in dem Land der Hermunduren, meines Vaters Flucht aus dem 7*) Paradies der Proletarier, der als Oberkommissar der VoPo 8*) als Hochverräter galt und sicher mit dem unerwarteten Nahschuss in den Hinterkopf zu rechnen hatte; penibel auch ins Protokoll 9*) genommen wurden meine Kenntnisse eines Mannes namens Otto, einem Volksschullehrer an der Mädchenschule, der in meiner Klasse einmal unseren erkrankten „Eulerich“ vertreten hatte. Dieser Lehrer, der in Geldern, dieser erzkatholisch ausgerichteten Stadt am linken Niederrhein, kleinen Mädchen Mores lehrte, war vermutlich einer jener Schergen, die in Buchenwald Hitlers Auftrag, Teddy zu ermorden, treu befolgten. Der SS-Stabsscharführer Otto wurde, wer Böses dabei denkt, ist selber schuld, im Jahre achtundachtzig freigesprochen - ungesühnt bleibt Thälmanns Tod. 10*) Spannend war für Hauptmann Pätz, der mit tausend Fragen, niemals selbst auf meine Antwort gebend, die Geschichte meines Lebens zu erfahren suchte. Dass ich Bergmann, Knappe, Hauer war, schwarze Diamanten schürfte und mit Sprengstoff umzugehen wusste, weckte seine Neugier und das Frage-Antwort-Spiel 11*) steigerte sich bald zu einem Kursus über Karbonit und Donarit, Amongelit und Zündverfahren, Nudeln aus gepresstem Lehm, 12*) Fachbegriffen aus dem Bergmannsleben - alles ohne Honorar. Selbst die Texte mancher Lieder schrieb er auf und wollte die Bedeutung wissen und mit innerlichem Grinsen übersetzte ich die dialektgefärbten Verse meines alten Kumpels Alfred Pionlek: „Punzla, Punzla, di labsr schee, brauchst nit in das Grubla gee, musst nit hacka, brauchst nit spreeza, brauchst nur durch de Luda seecha.“ Heute, so entnahm ich seinen Worten, wenden wir uns einem neuen Thema zu. Meine Hobbys, ganz speziell das Fertigen von Bildern - bald erfuhr ich, dass er Fotos machen meinte - erregten sehr das Interesse des Vernehmers und er blätterte in jenen Fotoalben, die in meinem Auto lagen und die schönsten Urlaubsbilder meines Trips mit Freunden nach Suomi bargen. 13*) Lange weilten seine Blicke auf den Fotos unsrer Damen, seltener auf Fotos meines göttlich schlanken Leibes, auch die dunkelblauen Beeren, weder Pilze oder Wolken konnten seine Blicke bannen. Interesse weckten die Methoden, mit denen ich auch heut versuche, schöne Bilder herzustellen. „Kennen Sie“, so fragte er, „auch den Zweck der Falschfarbfotos?“ 14*) Nur in meinem Hinterkopf war ein wenig abgespeichert: Archäölogen filmen oft aus großer Höhe ausgesuchte Felder, um vielleicht von Gras bedeckte Rudimente alter Bauten zu entdecken; falsche Farben machen deutlich, dass sich Mauern, Feuerstellen vor den ungeübten Augen gut verstecken. „Haben Sie aus großer Höhe solche Bilder je gemacht? Haben Sie Objekte miltärischer Bedeutung in geheimer Mission als Spion der NATO-Mächte bei entsprechender Bezahlung gefilmt?“ „Hab ich nicht“, war meine Antwort“, „einmal nur erhoben wir uns in die Lüfte, mit `nem Heli, der den Blick über Seen und endlos große Wälder uns gewährte, dessen Ruckeln aber jedes Foto arg verwackelt hätte. Und - das einzig Militärische war die siebte Luftarmee der Finnen, Mücken ohne Zahl zu unserer Qual.“ Die Tür ging auf, der Anblick eines Oberstleutnants riss den Hauptmann von dem Stuhl. „Hauptmann Meier (falscher Name) meldet: Dritte Stunde der Vernehmung - Komplex der Fragen militärische Erkundung mittels Luftbildfotos durch die Nummer eins.“ - „Rühren! Nehmen Sie Platz und Sie“, er meinte mich, „Sie sollten wissen: So was wie Sie hätten wir vor Jahresfrist noch glatt erschossen! Erklären Sie, was wir gleich sehen!“ Eine Leinwand wurde ausgerollt und ein Projektor aufgebaut. Und dann, erschüttert von der Findigkeit der Stasi-Offiziere, erblickte ich zutiefst berührt ein Bild von großer Schönheit, in Farben, die seit Monaten der Iris meiner Augen vorenthalten wurden, ein grünes Leuchten, inmitten Purpurgluten - mein Herz frohlockte und mein Zwerchfell bebte - trotz Todesdrohung und erstaunter Blicke zerriss mein Lachen die dräuende Stille, selbst der Oberstleutnant war erschrocken und verlangte lautstark zu erfahren, was den Heiterkeitsausbruch bewirke. Weiterhin glucksend erkannte ich die lila gefärbten Labien meiner geliebten Sabine. „Herr Oberstleutnant, schauen Sie doch mal genauer auf das Bild. Mit Handmalfarben haben wir die Leiber unsrer Frauen bunt bemalt. Ich war einer von den Künstlern und zugleich der Fotograf. Sie verdecken im Moment (er hatte sich bewegt, stand im Strahle des Projektors) mit ihrem Schatten die Hälfte des Monte Veneris und der gehört Sabine.“ Zum ersten Mal sah ich den Hauptmann lachen - wortlos, ein Grinsen verbergend, verließ der Unsymphat den Raum und erstmals beantwortete mir der Vernehmer eine Frage: „Mich hätte man erschossen - weswegen?“ „Manch einer hat zu viele Vernehmungen hinter sich - und was ist das?“ Ein Fingerdruck, das nächste Dia wurde sichtbar. Abgeschaltet blieb das Tonband. Das Verhör war für diesen Tag beendet. 1*): Als U-Häftling war man namenlos und zur Nummer degradiert 2*): Während der über einhalbjährigen Untersuchungshaft war ich in Einzelhaft und die fast täglichen Vernehmungen (Samstag und Sonntag ausgenommen) waren die einzigen Unterbrechungen (das Stockholm-Syndrom lässt grüßen) des grauen Alltags (null Kommunikation, keine Musik, kein Papier, kein Stift, keine Uhr und nur ein bisschen Lektüre, das Liegen war verboten, Obst, frischer Salat u.ä. - Fehlanzeige) 3*) : Stasi: Der Staatssicherheitsdienst 4*) : Das angebliche Verbrechen war: Jahrelange, hochbezahlte Geheimdiensttätigkeit im Auftrag mehrerer westlicherGeheimdienste/geplante Kontaktaufnahme zu Mitarbeitern des MfS (Ministerium für Staatssicherheit) der DDR/arglistige Täuschung der DDR-Organe und Hochverrat 5*) Felix Dzierżyński war Leiter der Tscheka, die später GPU genannt wurde, war bis 1921 Volkskommissar (Minister) für Innere Angelegenheiten (Chef der Geheimpolizei). Das Wachregiment des MfS galt als militärisch-operativer Arm der Stasi, verstand sich als Elitetruppe und trat anderen Truppenteilen gegenüber oft hochnäsig auf („Tschekisten“). 6*) Alle Verhöre wurden nicht nur handschriftlich notiert, sondern auch auf Tonband aufgenommen. Die handschriftlichen Protokolle wurde von einer Schreibkraft mit einer Schreibmaschine abgeschrieben, die mir dann wieder zur Unterschrift vorgelegt wurden. Auf einer der letzten Seiten hatte die Sekretärin (?) aus Versehen den Namen und Dientgrad des Vernehmers (Hauptmann Pätz) erwähnt. 7*) Land der Hermunduren, ein Volksstamm - scherzhaft für Thüringen. 8*) VoPo = Volkspolizei der DDR 9*) Winfried Baumann (Offizier) war der Vorletzte, der in Leipzig hingerichtet wurde. Er arbeitete ab etwa 1977 für den Bundesnachrichtendienst (BND). Die Nachrichten übermittelte er mittels Briefen an Deckadressen des BND. Er wurde gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin durch die intensive Überwachung des Postverkehrs aus der DDR durch das MfS enttarnt und im Juni 1979 verhaftet. Am 9. Juli 1980 wurde Baumann zum Tode verurteilt. Nach Ablehnung seines Gnadengesuchs wurde Baumann in die Vollzugsanstalt Leipzig (Alfred-Kästner-Straße) überführt. In deren zur „zentralen Hinrichtungsstätte“ umgebauter Hausmeisterwohnung wurde das Urteil von Henker Hermann Lorenz durch Kopfschuss vollstreckt. Die Leiche wurde anschließend in das Krematorium auf dem Leipziger Südfriedhof gebracht und dort eingeäschert, die Asche wurde anonym auf dem Friedhofsareal begraben. Seine Lebensgefährtin, die geschiedene Ärztin Christa-Karin Schumann, die über ihre Verwandten in der Bundesrepublik den Kontakt zum BND vermittelt hatte und sich aktiv an der Übermittlung der Nachrichten beteiligt hatte, erhielt 15 Jahre Freiheitsstrafe und wurde 1987 freigekauft. Sie lernte ich anlässlich eines Sanatoriumsaufenthalts in Bayern kennen. Die Einzelheiten der Enttarnung und Verhaftung von W. Baumann kenne ich aus erster Quelle: Ein Mitarbeiter des BND, Horst Hering aus Bernau am Chiemsee, war eingesetzt, um W. Baumann und seine Lebensgefährtin C.K. Schumann bei der Flucht (über Prag) in die Bundesrepublik zu helfen. H. Hering wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, aber zusammen mit mir im Mai 1982 gegen DDR-Spione ausgetauscht, die in der Bundesrepublik einsaßen. 10*) W. Otto war (letzter Dienstgrad SS-Stabsscharführer im KZ Buchenwald) in den fünfziger Jahren Lehrer an der katholischen Mädchenschule in Geldern/Niederrhein. Gerüchten zufolge soll es zu Auffälligkeiten beim Umgang mit kleinen Mädchen gekommen sein. Otto wurde versetzt und hat einmal unseren erkrankten Lehrer namens Ulrich (von uns Eule oder Eulerich genannt) vertreten. Ich war etwa zehn Jahre alt und der Stasi glaubte wohl, von mir genaueres Auskünfte über Otto zu bekommen. „Teddy“ war der Spitzname des KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann, der u.a. auch in Bautzen, später im KZ Buchenwald in Haft war. In Buchenwald ist er ermordet worden. 1988 (!) wurde Otto von einem deutschen Gericht frei gesprochen. Otto lebte unbehelligt bis zu seinem Tod in Geldern (wo ich einen Teil meiner Kindheit verbrachte). 11*) Knappe war man nach dreijähriger, erfolgreich abgeschlossener Lehre; Hauer = Meister, „schwarze Diamanten“ = Steinkohle; Umgang mit Sprengstoff - nach erfolgter Prüfung als „Schießmeister“ (bergmännisch für Sprengmeister). 12*) Karbonit usw. sind Sprengstoffe (im Volksmund Dynamit genannt) mit unterschiedlichen Eigenschaften. Karbonit war (wegen niedriger Zündtemperatur) für das Sprengen von Kohle, Donarit für hartes Gestein (z.B. Sandstein) vorgesehen. Mit „Lehmnudeln“ waren die zu Würsten geformten Verschlusspropfen der Bohrlöcher, die später durch wassergefüllte Plastikwürste ersetzt wurden. Kumpel = Arbeitskamerad. 13*) Wir (das waren Kommilitonen/innen, Freunde der Evangelischen Akademie Hofgeismar und deren Direktor mit Frau und Kindern) waren im Juli/Ausgust 1979 mehrere Wochen in Finnland. 14*) Ich bin kein Profi, aber es gibt tatsächlich die Möglichkeit mit Luftbildaufnahmen und „Falschfarbfilmen“ Geländeteile zu fotografieren, um auf den Bildern unterirdische Mauern etc. zu entdecken. Zusätzliche Informationen: Das LI wurde nach 10-monatiger Einzelhaft (mit 3 kurzen Unterbrechungen von je einer Woche) in einem zweitägigen Prozess vor dem Obersten Miltärgericht der DDR zu 15 jahren Zuchthaus verurteilt. Die Vollstreckung der Strafe fand im Zuchthaus Bautzen statt. Nach insgesamt 33 Monaten wurde das LI in einem groß angelegten „Ringtausch“ in die Bundesrepublik „auf Bewährung“ entlassen. Das Urteil und dessen Vollstreckung wurden für rechtswidrig erklärt. Als erster ehemaliger politischer wurde er 1984 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Er ist heute noch ehrenamtlich in der Stiftung für ehemalige politische Häftlinge tätig. Die beiden letzten Todesopfer des Stasi: Winfried Baumann (Offizier) war ein deutscher Fregattenkapitän. In seiner letzten militärischen Verwendung war er Abteilungsleiter der Verwaltung Aufklärung beim MfNV der DDR, bevor er im Jahr 1970 wegen Alkoholismus entlassen wurde. Er arbeitete ab etwa 1977 für den Bundesnachrichtendienst (BND). Die Nachrichten übermittelte er mittels Briefen an Deckadressen des BND. Er wurde gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin durch die intensive Überwachung des Postverkehrs aus der DDR durch das MfS enttarnt und im Juni 1979 verhaftet. Am 9. Juli 1980 wurde Baumann zum Tode verurteilt. Nach Ablehnung seines Gnadengesuchs wurde Baumann in die Vollzugsanstalt Leipzig (Alfred-Kästner-Straße) überführt. In deren zur „zentralen Hinrichtungsstätte“ umgebauter Hausmeisterwohnung wurde das Urteil von Henker Hermann Lorenz durch Kopfschuss vollstreckt. Die Leiche wurde anschließend in das Krematorium auf dem Leipziger Südfriedhof gebracht und dort eingeäschert, die Asche wurde anonym auf dem Friedhofsareal begraben. Seine Lebensgefährtin, die geschiedene Ärztin Christa-Karin Schumann, die über ihre Verwandten in der Bundesrepublik den Kontakt zum BND vermittelt hatte und sich aktiv an der Übermittlung der Nachrichten beteiligt hatte, erhielt 15 Jahre Freiheitsstrafe und wurde 1987 nach acht Jahren Haft im Zuchthaus Hoheneck freigekauft. Werner Teske in die Vollzugsanstalt Leipzig (Alfred-Kästner-Straße) überführt. In deren zur Zentralen Hinrichtungsstätte der DDR umgebauten Hausmeisterwohnung wurde das Urteil vom letzten Henker der DDR und Abteilungsleiter der Strafvollzugseinrichtung Leipzig, Hermann Lorenz, mittels einer Pistole mit aufgesetztem Schalldämpfer durch Kopfschuss vollstreckt. Der Todesschuss erfolgte, wie in der DDR nach Abschaffung der Guillotine 1968 üblich, von hinten und ohne Vorwarnung unmittelbar nach Betreten des Vollstreckungsraumes („unerwarteter Nahschuss“). Dort habe der Staatsanwalt Teske zuvor lediglich mitgeteilt: „Das Gnadengesuch ist abgelehnt. Ihre Hinrichtung steht unmittelbar bevor“. Die Leiche wurde anschließend in das Krematorium auf dem Leipziger Südfriedhof gebracht und dort eingeäschert.
  16. Hayk

    Geliebter

    Liebe Sternwanderin, herzlichen Dank für Dein scharfes Auge! Allerbesten Dank auch für Deinen Kommentar Hallo Sonnenuntergang, hallo Gina, hallo Freiform, auch Euch Dreien meinen Dank für Euer wortloses Lob! Liebe Grüße, Hayk
  17. Hayk

    Geliebter

    Ja, für dich, den meine Seele liebt, möchte ich schön sein, schön wie Sulamith, deinem Blick mich offenbaren, mich, die junge Braut; tausend Schleier fallen lassen, um zärtlich dich zu verführen. Halt still, du Liebster meiner Seele, lass dich finden, sachte streicheln. Halt still noch einen Augenblick, lass Rosenknospen deine Lippen streifen und trinke ihren Duft, koste Lust aus tiefen Atemzügen. Ja, für dich, du Liebster meiner Seele, schmückt sich mit Tau die zarte Blüte und öffnet sich dem Schmetterling, lässt ihn vom Nektar saugen und küsst mit weichen Lippen deine Ungeduld. Ja, für dich, den meine Seele liebt, möchte ich schön sein, schön wie Sulamith.
  18. Hallo Joshua, Griechenland - ja, das war auch mein erster Gedanke. Und gern hätte ich mich dem Lob meiner Vorredner angeschlossen. Bitte sag mir, dass es sich um einen Gedichtentwurf handelt (und es wäre ein guter Entwurf), weil es doch einige Ungereimtheiten auszuräumen gibt. Die Inversion(en) sind schon angesprochen. Verwirrend ist für mich, dass Du nach der Überschrift "Im Schatten der Olivenbäume" fortfährst: Wo Verlockung reift, tragen die Äste dicke Feigen schwer". Ich habe auch meine Zweifel, dass in einer schwülen Sommernacht die Olivenbäume Schatten werfen. Also: Ich spendiere ein bisschen Schleifpapier, verwende es und aus Deinem Gedicht kann ein gutes werden. Liebe Grüße, Hayk
  19. Hallo Champrina, Du bittest ausdrücklich um Kritik, also soll Deiner Bitte entsprochen werden. So wünsch’ ich mir von ganzem Herzen, das ein End’ nimmt Leid und Schmerzen, das Friede kehre in die Welt, ein Friede, der auf Ewig hält! Die Apostrophe sind überflüssig. "das ein End’ nimmt Leid und Schmerzen," drei Kritikpunkte in einem Vers: 1. der überflüssige Apostroph, 2. "dass ein...", 3. : Leid und Schmerzen - das ist eine Aufzählung und erfordert: "dass ein Ende nehmen Leid und Schmerzen" (die Verkürzung von Ende auf End - warum?) 3. Vers, wie 2.: "dass Friede ..." 4. "... der auf ewig hält" Ich mach es von Deiner Reaktion abhängig, ob ich mich auch den anderen Versen zuwende. Liebe Grüße, Hayk
  20. Guten, schönen Sonntagmorgen Freiform, dass es Dich während der Lektüre dieses abgrundtief traurigen Klagelieds vor Lachen schüttelt, bezeugt, dass Du ein ganz und gar mitleidsloses Wesen und nicht in der Lage bist, die Zwergennot in angemessener Form zu würdigen. Geh in Dich, verinnerliche das herzerschütternde Leid der Heinzelmännchen, leg Trauerkleidung an und bereue, damit Dir verziehen werden kann! Ich hoffe, Dich bekehrt zu haben und nie mehr lachst, wenn bittere Zähren angebracht sind. Liebe Gina, auch Du, ich fass es nicht, findest es lustig, wenn den Kleinsten unter uns in Körpers Mitte des Frostes eisige Klaue das Leben vergällt. Erschüttert, aber dankbar für für den gewährten Blick in Eure schwarzen Seelen, Hayk
  21. Hallo Joshua Coan, gut gebrüllt, Löwe! Bei einem /berechtigten) Wutausbruch erwarte ich keine spitzfindige objektive Berichterstattung (und Du zeigst ja in Deinem "Nachwort" auf, dass Du nicht die Amerikaner zur Zielscheibe Deiner Kritik machst). Mein Rat wäre: Nimm Dir Dein Gedicht noch mal vor (nicht des Inhalts wegen) und "glätte" die metrischen Holperer. Gerade bei so scharfzüngigen Gedichten sollte man da sehr penibel sein. Liebe Grüße, Hayk
  22. Wie schön wars doch im Monat August, in dem wir Zwerge voller Lebenslust, auf unserm Kopf nur Zipfelmützen, ansonsten nackt durch Regenpfützen und gelbe Ginsterbüsche flitzten, ganz heimlich reifes Obst stibitzten, beim Laufen durch das Heidekraut ganz laut die Erika mit unsrem Schrei‘n erschreckten, weil deren Blüten ohne Scham an Zwergenbeinen und allem, was dazwischen baumelt, leckten. Das war ganz kitzlig, macht die Zwergenbande froh! Ein jeder Gnom rief: Halali und Horrido! Im Nebelung, erst recht im kalten Wintermond, wir Zwerge, zart und klein, an Wärme so gewohnt, bekamen Angst vorm kalten Monat Hartung, noch mehr vor diesem grimmig, bösen Hornung. Der Schnee lag hoch und türmte sich zu Wehen, kein Zwerg vermochte ohne eisgekühlte Eier und tief gefrorne Ärsche, starre Zehen, auch nur zwei Schritte ohne Wehgeschrei zu gehen. Die Märzenbecher klingeln zwischen steifen Beinen, so lernten wir Zwerge im Winter das eisige Weinen.
  23. Hallo Sternwanderer, ich liebe Leser/innen, die mich auf läppische Fehler aufmerksam machen. Sie bewahren mich vor Nachlässigkeiten und Betriebsblindheit. Das "Parfüm" war eigentlich spöttisch gemeint und der Vers bezieht sich auf den (heute noch schwach wahrnehmbaren Geruch in den Räumen der "Gedenkstätte" in Berlin-Hohenschönhausen. Das Bild Nr. 2 bedarf einer Erläuterung, weil es selbst in der 10-monatigen Vernehmungsphase zu einem Heiterkeitsausbruch führte. (Das LI, ich will es gar nicht verschweigen, bin ich selbst). Der Stasi hatte natürlich meinen Fotoapparat konfisziert und den darin befindlichen Dia-Film entwickelt. Nach stundenlanger Befragung hinsichtlich meiner Kenntnisse in Sachen Fotografie, nach dem Ort, wo die Fotos gemacht worden sind und was sie darstellen, baute der Vernehmer (ein juger Hauptmann des Wachregiments Czercinsv) eine kleine Leinwand auf und einen Diaprojektor, damit ich zu den einzelnen Bildern meine Aussage machen könne. Kurz vor der Verhaftung war ich aus einem fantastischen Urlaub aus Finnland zurück gekommen und hatte den Dia-Film noch nicht entwickeln lassen. Der Vorhalt des Vernehmers: "Sie haben mit Falschfarbfilmen (so etwas gibt es tatsächlich und sie werden z.B. in der Archäologie eingesetzt, weil man die Verfärbungen als unterirdische Reste von Bauwerken erkennen kann) aus einem Flugzeug heraus militärische Objekte überflogen - erklären Sie, was Sie da fotografiert haben!" Wir (wir waren eine dreißigköpfige Gruppe - hauptsächlich Studenten/Studentinnen - mit unserem "Reiseführer", dem damailgen Studienleiter unjd späteren Akademiedirektor und noch späteren Oberlandeskirchenrat Klaus Röhring der Evangelische Akademie Hofgeismar) hatten tatsächlich grüppchenweise einen Hubschrauberflug über das seen- und waldreiche Suomi - Finnland - unternommen. Zu fotografieren kam uns gar nicht in den Sinn, weil die Vibrationen in der Maschine nur zu verwackelten Bildern geführt hätten. Ich wartete gespannt auf die Bilder, die ich kommentieren sollte. Das Bild 2 ist eines der Dia-Fotos und ich bin vor Lachen fast vom Stuhl gekippt. Die Farben waren echt. Die Erinnerungen an das Zustandekommen der Bilder sehr amüsant und dem Hauptmann fielen nach meiner Erklärung die Schuppen von den Augen: Das Foto - immerhin durch den Diaprojektor auf einen Quadratmeter vergrößert - zeigt die mit Fingermalfarben verzierte linke Brust meiner damals heißgeliebten Sabine. Immerhin - selbst der sonst dienstlich zum Ernst verpflichtete Hauptmann konnte ein Grinsen nicht verbergen und der Vorwurf des Auskundschaftens militärischer Geheimnisse Finnlands fiel unter den Tisch. Die Vernehmung wurde unterbrochen, das immer mitlaufende Tonbandgerät abgeschaltet und der (höchstens dreißig Jahre alte) Hauptmann ließ sich haarklein erklären, was wir denn da in Finnland für moralisch bedenkliche Aktionen gestartet haben. Liebe Freiform, lieber Sonnenuntergang, auch Euch mein Dank ! Liebe Grüße, Hayk
  24. Guten Morgen Sternwanderer, hätte ich gewusst, dass so ein liebenswürdiger Kommentar auf mich wartet, wäre ich schon eine Viertelstunde früher an meinen PC gegangen. Ich weiß gar nicht, wann zuletzt eine Frau meinetwegen dahin geschmolzen ist. Vielen Dank für Dein "Geständnis"! Liebe Grüße, Hayk
  25. Hayk

    ANGST

    Im September neunundsiebzig, Wärme war und laue Luft, weit entfernt noch Herbstes bunte Blätter, klangen noch in meiner Brust die Liebesseufzer einer engelsgleichen Frau und gaben Antwort auf das Flehen eines liebeskranken Mannes - Glücks genug! Allmählich senkte nun die Sonne ihre Bahn, die Schatten wurden länger, kühler wehte abends schon der Wind. Noch erhitzt von Sonnenwärme ließ die abgestandne Luft im Flur der grauen Villa, ließen auch die Bohnerwachsgerüche und billigen Parfüms Odeur die olfaktorisch sehr verwöhnten Sinne schaudern; Resultat war Gänsehaut und erstes Ahnen nicht genehmer Stunden. Strenge Mienen ernster Männer, harsche Töne, Tonbandmitschnitt der Gespräche, verhinderten Blicke auf den Langen See, auf dem die weißen Segel vieler Boote Wehmut und Verlangen schürten; ausgetrocknet war der Mund und dünner Kaffee schaffte kaum die Lippen feucht, die raue Stimme klangvoll zu erhalten. Aus Minuten wurden Stunden, aus verbalen Schlagabtausch Drohgebärden; jeder Gang zum Klo zur Demo schierer Macht zweier Männer, die bestimmten, wann der Druck der Blase übermächtig den Verhörten zwang, gebeugten Rückens schmerzgepeinigt und bewacht die Notdurft zu verrichten. Wehr- und machtlos, nur noch Halt an einer Zigarette findend, immer wieder Fragen, ungebrochen noch der Wille, Stand zu halten diesen Schergen eines Staates, der mit Knüppeln, Todesstrafen, seine Schwäche schlau maskierte, seine Bürger hinter Mauern, Stacheldraht und Minen ihrer Freiheit, ihrer Würde frech beraubte, mit hohlen Sprüchen glauben machte, dass die EmelweA*) der Sieg des neuen Menschen sei, das Paradies auf dieser Erde. Noch war Spott in meiner Stimme, rauer klang sie nach fünf Stunden, dunkel war es schon geworden und ein Wink des Hauptmanns wies den Weg zur Tür und sehr erleichtert übers Ende aller Fragen, griff ich nach der allerletzten Zigarette, die mir noch geblieben war und suchte nach dem Feuerzeug und hörte nicht die Schritte jener Männer, die zu viert und schwer bewaffnet aus dem Schatten hoher Bäume näher kamen. Fluchtgedanken - doch wohin? Mutig sich auf einen stürzen, seine Waffe an mich bringen? Ach, wie sinnlos! Alle Felle sah ich von mir schwimmen, chancenlos und dann von grellem Licht geblendet stand ich still und spürte, wie in Strömen Schweiß aus Achselhöhlen brach und abwärts sickernd meine Hüften nässte. Zittern spürt ich meine Knie und keinen Fixpunkt fanden meine Augen; näher kamen die Gestalten, und zum ersten Mal, ich gesteh es ohne Schamesröte, packte mich die schiere Angst. EmelweA - MLWA*) = Abkürzung für "Marxistisch Leninistische Welt-Anschauung" (das war oft auch in Heiratsannoncen am Schluss zu lesen) Bild 1: Zellengang in der Stasi-UHaft-Anstalt Berlin-Hoenschönhausen (eigenes Foto) Bild 2: "Beweismittel" einer zu Spionagezwecken gemachten Luftbikldaufnahme mit Falschfarbfilm (eigenes Foto)
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