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Hayk

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Alle erstellten Inhalte von Hayk

  1. Hayk

    Ach Sommer

    Hi Létranger, Hätte ich Dussel geahnt, das die Verse im--------------------XxxXxxXxxXxx edelstem Maße der Dichtkunst geschrieben und------------XxxXxxXxxXxx nicht in dem hinkenden Jambus da stehen,------------------XxxXxxXxxXx hätt ich bestimmt die Kritik am Gedicht -- -------------------XxxXxxXxxX sanfter verfasst.-----------------------------------------------XxxX Schauen wir uns das Versmaß an: Ich kann noch jene Düfte schmecken,----------------------xXxXxXxXx (schmecken passt nicht, dabei bleib ich) die Wiesen, die Äcker und Ähren,---------------------------xXxxXxxXx (das sind Amphibrachys spür mich die feuchten Lippen lecken,----------------------XxxXxXxXx (1 Daktylus, anschl. Trochäen) am Kinn den Saft der roten Beeren.-------------------------xXxXxXxXx (und hier sinds Jamben) Im Talgrund wispern fette Wiesen,-------------------------xXxXxXxXx die Kräuter stehn so voll wie nie,---------------------------xXxXxXxX mein Herz will leise überfließen----------------------------xXxXxXxXx ins weite Land der Fantasie.-------------------------------xXxXxXxX (Jamben) Du Sommer, lebst in satten Träumen----------------------xXxXxXxXx und zeigst dich mir in Lichtgestalten,---------------------xXxXxXxXx du sprichst aus trutzig starken Bäumen------------------xXxXxXxXx vom Reifen, Vollen, niemals Alten.------------------------ xXxXxXxXx (Jamben) Bitte sei so nett und schau mal auf eines meiner Gedichte, das ich versucht habe, in Daktylen zu schreiben und versuch nicht, den Lesern und Leserinnen irreführende Informationen über Versfüße zu verklickern. Meine Kritik soll nicht verletzend sein, aber ich glaube, Du steckst Dir Federn an den Hut und lässt dem Lorbeerkranz keinen Platz. Es geht mir auch nicht darum, unterschiedliche Auffassungen und Lesarten zu planieren, aber Falsches nenne ich falsch und sollte ich mich mal irren: Zeig mir den Irrtum auf und ich werde höflich um Verzeihung bitten. Liebe Grüße, Hayk
  2. Hayk

    Ach Sommer

    Hallo Létrange, immer auf der Suche nach bemerkenswerten Gedichten bin ich auf Dein Sommergedicht gestoßen. Fast immer habe ich im Hinterkopf die Mahnung eines ganz Großen der Dichterzunft: "Bedenke wohl die erste Zeile!" Sie ist sozusagen der Willkommensgruß, gewissermaßen das Eingangsschild und beide können und sollen einladend wirken. Dein erster Vers lautet: "Ich kann noch jene Düfte schmecken" und schon fällt mir die lästerliche Bemerkung ein: Toll, über welche multifunktionalen Sinne der Dichter verfügt! Ich selbst kann leider nur Süßes, Saures, Bitteres, Salziges und "umami" schmecken und das hierzu erforderliche Organ ist die Zunge. Für die Düfte ist der Geruchssinn der Nase zuständig. Die Fehlzuweisung "Düfte schmecken" ist meiner Meinung nach nicht durch die dichterische Freiheit zu erklären. Ich glaube, Goethe hat in der Römischen Elegien mal (ich zitiere aus dem Gedächtnis) gesagt: "Sehe mit fühlender Hand, fühle mit sehenden Augen" - aber hier ist die Zuweisung der Sinnesempfindungen (fühlen und sehen) in voller Absicht geschrieben worden. Dein Einstiegsvers gefällt mir nicht und deshalb schrecke ich schon am Eingang zurück. Liebe Grüße, Hayk
  3. Hayk

    Umrauscht

    Liebe Zaubersee, der Perry hat mir das Wort aus dem Mund genommen - Dein Jubelschrei hat Odencharakter und Deine Wortschöpfungen begeistern mich. Ein bisschen Feinarbeit wäre dieser Ode an den Frühling gut tun. Auf jeden Fall bleiben ein erhebendes Gefühl und die Überraschung mit den Neogolismen bei mir zurück! Liebe Grüße, Hayk
  4. den "Hogan" kriegst Du noch mal zurück, Du Frechdachs! Gruß, Hayk
  5. Hayk

    Nächtlicher Sinneswandel

    Wir haben mit Fleiß eine Menge probiert und ließen der Scham keine Chance dabei; wir haben einander sehr eifrig studiert und fühlten uns zunehmend wohl und recht frei. Du suchtest und fandest wie ich diese Punkte am nackenden, lüsternen Leibe des andern; du ließest so reizend die Fingerlein wandern und spürtest genau, wenn es irgendwo funkte. Wir spielten das alte, das reizvolle Spiel, und wollten nur Spaß und die Wollust genießen, uns beiden die nächtlichen Stunden versüßen - das war unser Wunsch und gemeinsames Ziel. Wir hatten nur eines vergessen in unserem Wahn: Wenn Luna in silbernern Prächten den Himmel beschreitet, ist Venus nicht weit und ihr treffliches Söhnchen begleitet die beiden, mit Pfeilen gerüstet, auf nämlicher Bahn. Die goldenen Spitzen der Bogengeschosse verletzten die Herzen in unseren Brüsten und blutig benetzten die Wunden das Hemd und die Bluse mit rötlichem Saft. „Ich liebe“, so sprach ich, „dich heiß!“, mit ersterbender Kraft.
  6. siehst Du - so einfach ist es, mich glücklich zu machen. Liebe Grüße auch an Gewitterhexe, Hayk
  7. Lieber Carlolus, es steht zu befürchten, dass Dein Appell an die pandemisch Ausgebremsten ungehört verhallt. Die aber, die trotz allem tanzen, singen küssen und gemäß Novalis mehr als die Gelehrten wissen, die jagen mit einem geheimen Wort das ganze verkehrte Wesen fort. Liebe Grüße, Hayk
  8. Hallo Létranger, mit sanfter Kritik umzugehen dürfte nicht zu Deinen Stärken gehören. Dabei wäre ein mögliches Missverständnis des genannten Verses leicht und unter Beibehaltung des Versmaßes auszumerzen. Lass doch einfach das d bei "klopfend" weg und schon ist alles o.k. Gruß, Hayk
  9. Lieber Managarm, ich wünsche einen schönen guten Morgen und danke für den Kurzkommentar! Liebe Grüße, Hayk
  10. Liebe Enya, lieber Létranger, sagt mal, ist Euch nicht aufgefallen, dass der Vers "niemals klopfend gespürt, wäre ich nichts als ein Stein." sehr missverständlich rüber kommen könnte. Sagen wolltet Ihr, dass "er" oder "sie" nichts als ein Stein wäre, wenn er/sie niemals das klopfende Herz gespürt hätte. In der von Euch gewählten Fassung könnte man auch verstehen, dass der Spürende aus irgendeinem Grund klopft. "niemals das klopfende Herz gespürt, wäre ich nichts als ein Stein" (XxxXxxXxX/XxxXxxX) - kommt als Pentameter nicht rüber, aber würde das Klopfen richtig verorten. Liebe Grüße, Hayk
  11. Hayk

    Frühlingsnachtgedanken

    Sterne stürzen, Welten wanken, folgen nicht mehr alten Pfaden, Chaos herrscht in Sonnenferne. Aber du, mein Stern der Sterne, schöne Schwester der Plejaden, schwebst durch meine Nachtgedanken. Früh im morgendlichen Glühen weckst du mich mit Ambraduft, tausendfältig Blumen blühen, Frühlingshauch erfüllt die Luft. Gib mir, Traumgeborne, deine Hand, wir ziehn beglückt ins Märchenland. Mit Märchen hab ich nichts im Sinn! Ich führe dich ins Paradies. Das klingt verlockend, zaubrisch süß! Ach, liebste Herzenskönigin, ich sing dein Lob in hundert Zungen, o sag mir doch - ist es gelungen? Deine Augen vergleich ich den Meeren, so tief, so groß, so wild, deinen Busen Zwillingsbeeren, vor denen nichts Schöneres gilt. Dein Wuchs gleicht einer Zeder, deine Stimme dem Klange der Geigen, dein Händchen der daunigen Feder, der Rest - siehe Shakespeare - ist Schweigen. Noch nie hat solche schöne Worte ein junger Mann zu mir gesagt. So öffne ich die Gartenpforte, tritt ein und pflücke unverzagt ein Blümchen in des Gartens Mitte, doch brich es zart, so ist es Sitte.
  12. Guten Morgen, Ursula23 vielen Dank für Deine Reaktion! Liebe Grüße, Hayk
  13. Hayk

    Eine kleine Musik der Nacht

    Liebe Gewitterhexe, ich bekomme langsam ein Problem mit dem Titel. Alles was bisher gepostet wurde, hat ja so gut wie nichts mit "Nachtmusik" zu tun. Liebe Grüße, Hayk PS. Anbei ein Foto von zwei Gewitterhexen (meine Schwestern)
  14. Lieber Carolus, ich denke, wir liegen dicht beieinander mit unseren Gedanken zur Sinnfrage. Deine Worte sind sehr wohltuend und wenn sich jemand zu bedanken hat, dann bin ich es. Wir Menschenkinder sind wohl die einzige Spezies auf dieser Welt, die über den Sinn des Seins, des Lebens nachdenken und zum Nachdenken befähigt sind. Vielleicht ist ein Ergebnis das Entstehen von Religionen (ich werde noch dieses Jahr die Gelegenheit haben, mit einem hochgebildeten Menschen zusammen zu treffen (früherer Direktor der Evangelischen Akademie in Hofgeismar, danach Oberlandeskirchenrat in Kassel. Ihm wurde die Ehrendoktorwürde verliehen und trägt den für mich unübersetzbaren Titel "Quodlibetarius" -kannst Du was damt anfangen?-), und mit Sicherheit wird die Sinnfrage eines unserer Gesprächsthemen sein. Für mich ist ein Resultat meiner Überlegungen, dass es mehr "Sinn" macht, dem Leben einen Sinn zu geben und nicht darüber zu sinnen, welchen Sinn das Leben hat. (Das ist eine sehr verkürzte Zusammenfassung, aber vielleicht gar nicht so falsch). Für die Himmelsschlüsselchen danke ich Dir sehr! Grüß Deine Frau! Liebe Grüße, Hayk
  15. Hayk

    Eine kleine Musik der Nacht

    was sollen die Kommata? Horch, es kräht vom Haufen dort ein Gockelhahn......................XxXxXxXxXxX Den vom Kirchturm wir schon lange sahn...................................XxXxXxXxX *grins* alternativ vorschlag für deinen zweiten Vers Und die Gackerhühner sind begeistert,......................................XxXxXxXxXx wie der Hahn das Hohe Ce gemeistert........................................XxXxXxXxXx Aus dem Stall ertönt ein lautes Muhen,........................................XxXxXxXxXx Selbst der Ochse hinten kann nicht ruhen..................................XxXxXxXxXx Hasen rammeln rhythmisch, Gänse schnattern--........................XxXxXxXxXx und der Hengst will seine Stute knattern....................................XxXxXxXxXx
  16. Hayk

    Eine kleine Musik der Nacht

    Liebe Enya, Horch, es kräht, vom Haufen dort der Hahn XxXxXxXxX Den, vom Kirchturm wir schon sahn XxXXxXx... um im Rhythmus zu bleiben, schlage ich vor Horch, es kräht vom Haufen dort ein Kickelhahn, XxXxXxXxXxX Den vom Kirchenturme wir schon lange sahn. XxXxXxXxXxX Und die Gackerhühner sind begeistert, XxXxXxXxXx weil der Hahn sein Liedchen toll gemeistert. XxXxXxXxXx
  17. Hayk

    Eine kleine Musik der Nacht

    Liebe Enya, für mich bist Du ein liebenswertes aufstrebendes Talent. Dich immer besser werden zu sehen, macht große Freude. "Auf die Finger klopfen" - nee, das überlasse ich Pädagogen, die nicht so ganz von der Prügelstrafe Abstand nehmen wollen. Eine Symphonie - wunderbare Idee, aber der Haufenreim bringt mir zu viele gleichlautende Töne und ein schöner Akkord kommt damit nicht zustande. Würde ich immer nur begeisterte Zustimmung von mir geben - wäre das hilfreich? Mir haben Kritiken, und deren hat es genug gegeben, sehr viel mehr geholfen als reichlich unbegründete Jubelrufe. Wenn es um Musik geht, fällt mir immer "Die Musik kommt" von Detlev von Liliencron ein (natürlich klingt das Gedicht von ihm gespielt und gesungen besser, als der gelesene Text. Aber schau Dir doch mal die lautmalerischen Geniestreiche Liliencrons an (und - ich glaube, Hermann Prey singt es am besten, hör Dir die Musik an). Klingling, bumbum und tschingdada,------------helle Töne und insgesamt drei "dunkle" Vokale Zieht im Triumph der Perserschah?-------------nur ein dunkler Vokal Und um die Ecke brausend brichts-------------zwei dunkle Vokale Wie tubaton des Weltgerichts,------------------ein dunkler Vokal Voran der Schellenträger.-----------------------nur helle Vokale da hört man es klingen und schmettern und die wenigen dunklen Vokale lassen die Schellen noch heller klingen. Brumbrum, das große Bombardon, -------------geschickter Einsatz von Alliterationen, die beiden Paarreime Der Beckenschlag, das Helikon,----------------werden bei jeder Strophe mit einer Waise abgeschlossen Die Piccolo, der Zinkenist, Die Türkentrommel, der Flötist, Und dann der Herre Hauptmann. Der Hauptmann naht mit stolzem Sinn, Die Schuppenketten unterm Kinn; Die Schärpe schnürt den schlanken Leib, Beim Zeus! das ist kein Zeitvertreib! Und dann die Herren Leutnants. Zwei Leutnants, rosenrot und braun,----------a Die Fahne schützen sie als Zaun;-------------a Die Fahne kommt den Hut nimm ab,----------b Der bleiben treu wir bis ans Grab!------------b Und dann die Grenadiere.--------------------c-----und so in allen Strophen: Reimschema, Lautmalerei, Alliteratiomnen Der Grenadier im strammen Tritt, In Schritt und Tritt und Tritt und Schritt, Das stampft und dröhnt und klappt und flirrt,--- hier hört man es klirren und stampfen und die Wiederholungen Laternenglas und Fenster klirrt.------------------betonen der Marschtritt des Orchesters Und dann die kleinen Mädchen. Die Mädchen alle, Kopf an Kopf, Das Auge blau und blond der Zopf; Aus Tür und Tor und Hof und aus Schaut Mine, Trine, Stine aus. Vorbei ist die Musike. Klingling, tischingtsching und Paukenkrach, Noch aus der Ferne tönt es schwach, Ganz leise bumbumbumbum tsching; Zog da ein bunter Schmetterling, Tschingtsching, bum, um die Ecke? Die vielen Binnenreime (Schritt und Tritt und Tritt und Schritt - schaut Mine, Trine, Stine) - da hat der Liliecron ein Meisterwerk der Lautmalerei mit hellen und dunklen Vokalen, mit Alliterationen und Binnenreimen hingezaubert - und ich hör mir jetzt über YouTube das Ding an. Abschließend noch: Auf die Finger klopfen - das tut erstens weh und man kann keinen Bleistift mehr halten. Wenn ich meine seltenen Kritiken los lasse, dann nur, wenn das kritisierte Gedicht einer Kritik wert ist und meine Aktivität möchte ich viel lieber als ein "in den Sattel helfen", auf dass die Poetin oder der Poet auf Pegasus Rücken schneller zum Parnassos kommt. In dioesem Sinne: Liebe Grüße! Hayk PS. Ich möchte noch eine kleine Empfehlung dran hängen. Gib doch bei YouTube (neben "Die Musik kommt/Hermann Prey" mal folgendes ein: "Lyrik für Alle Folge 93 Detlev v. Liliencron 1. Teil", ein paar Gedichte rezitiert von Lutz Görner, den ich höchlichst verehre. Statt der Musik der gesprochene Text von ihm - ein Genuss!
  18. Hayk

    Eine kleine Musik der Nacht

    Liebe Enya, der Haufenreim ist langweilig, eignet sich allerhöchstens als Übung und als Erweiterung des Wortschatzes. wippen Lippen stippen kippen (Kippen) zippen tippen Klippen Rippen dippen flippen (aus...) Hippen nippen Sippen (Mehrzahl von Sippe) Das könnte ich mit vielen anderen Wörtern fortfahren und ich weiß nicht (liebe Zauberfee), was daran zauberhaft sein soll. Ein Gedicht mit Haufenreimen zu überlasten birgt die Gefahr, dass man zugunsten des Endreims oft recht blödsinnige Texte produziert. Wer spricht so: "das Bärenkind brummt in die Höhle rein"? Aber wenn es Menschen gibt, die so etwas zauberhaft finden, bin will wohl auf dem Holzweg. Als Abbitte "dichte" ich mal einfach weiter. Es quaken die Frösche im Mondenschein, das Bärenkind brummt in die Höhle rein, uhuhen die Eulen im Bäumelein dann rascheln die Blätter im Wind ganz fein. Die Grillen zirpen und laden dich ein, ein Teil des nächtlichen Treibens zu sein. Dann macht er wie ein Zwerg sich klein und hebt zuerst das linke, dann das rechte Bein. Er singt das Lied: "Ich bin ganz dein!" Sie lispelt zärtlich: Bruder Hein, besorg für morgen doch ein Schwein, o bitte, bitte, sag nicht nein, sonst stürze ich mich in den Rhein und trink vorher ein Gläschen Wein. Sei also nicht so böse und gemein, erspare mir die Qual und Pein, ich hör dann auf, wie 'n Kind zu grein und werd dir ganz bestimmt verzeihn. Irgendwann wirdes einem dann doch zu blöd und ich rate sehr davon ab, Gedichte durch Haufenreime zu verhunzen. Liebe Grüße, Hayk
  19. Liebe ConnyS, die Wiederholung des Verses - ja, das ist absichtlich so geschrieben (vielleicht, um bei HeinrichHeine-Gedichten zu "klauen"). Dein Glaube an eine höhere Macht sei Dir unbenommen. Meine eingestellte Gedichte von Novalis ("Wenn nicht mehr...") und Heine ("Am Meer...") verraten viel von meiner Einstellung, was den Sinn des Lebens angeht. Für das "schöne Gedicht" danke ich Dir sehr. Liebe Grüße, Hayk
  20. Lieber fietje, das spricht für Deine Belesenheit und ich werde den Teufel tun und mich mit fremden Federn schmücken. Es hat schon seine Richtigkeit, wenn wir uns alle ein bisschen in Bescheidenheit üben, eingedenk des Spruches: Wer kann was Kluges oder Schlechtes denken, das nicht die Vorwelt schon gedacht (oder so ähnlich). Meine Leser gut zu unterhalten, manchmal scheint es ja zu funktionieren, und ich danke Dir sehr für Deine Worte! Liebe Grüße, Hayk
  21. Vielen Dank, lieber Carlolus, für Deine Anmerkungen. Als erfahrener Poet und Kenner der Materie, wird Dir die von mir geschilderte Erkenntnis nicht neu sein. Ich habe vor einigen Jahren den Schauspieler Hans-Peter Minetti kennen gelernt. Unser Gespräch drehte sich auch um dieses Thema (Sinn des Lebens) und mir fiel eine Gedichtzeile ein, etwa "mehr als die Vielgelehrten wissen", kannte weder den Dichter noch das ganze Gedicht. Minetti, wusste sofort, dass es sich um Novalis handelte und fragte mich, ob ich das ganze Gedicht mal hören wollte (er kannte nach eigenem Bekunden fast 1000 Gedichte auswendig, stellte sich in den Altarraum unserer alten Dorfkirche, ich durfte mich in die Ehrenloge setzen und dann rezitierte er: Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren Sind Schlüssel aller Kreaturen Wenn die, so singen oder küssen, Mehr als die Tiefgelehrten wissen, Wenn sich die Welt ins freie Leben Und in die Welt wird zurück begeben, Wenn dann sich wieder Licht und Schatten Zu echter Klarheit werden gatten, Und man in Märchen und Gedichten Erkennt die wahren Weltgeschichten, Dann fliegt vor Einem geheimen Wort Das ganze verkehrte Wesen fort. Seine Vortragskunst war überwältigend und - ich habe verstanden (wie es mir oft ging, wenn er, Minetti, Gedichte rezitierte. Ich durfte auch gleich erfahren, dass dieses Gedicht von Novalis (mit richtigem Namen Georg Friedrich Philipp Freiherr von Hardenberg) stammte und um 1800 entstanden ist. Ein bisschen Heinrich Heine (auch hier gibt es ein Gedicht über die Suche nach dem Sinn des Lebens - leider ist mir der Titel entfallen) spielt auch in mein Gedicht hinein. Mit anderen Worten: Wenn Du in dem Gedicht etwas Kluges findest, dann war ich nicht der erste, der darüber nachgedacht hat. Liebe Grüße! Nachtrag Ich habe das Heine-Gedicht gefunden: "Am Meer, am wüsten, nächtlichen Meer steht ein Jüngling-Mann, die Brust voll Wehmut, das Haupt voll Zweifel, und mit düstern Lippen fragt er die Wogen: "O löst mir das Rätsel des Lebens, das qualvoll uralte Rätsel, worüber schon manche Häupter gegrübelt, Häupter in Hieroglyphenmützen, Häupter in Turban und schwarzem Barett, Perückenhäupter und tausend andre, arme, schwitzende Menschenhäupter. Sagt mir, was bedeutet der Mensch? Woher ist er kommen? Wo geht er hin? Wer wohnt dort oben auf den goldenen Sternen?" Es murmeln die Wogen ihr ew'ges Gemurmel, es wehet der Wind, es fliehen die Wolken, es blinken die Sterne gleichgültig und kalt. Und ein Narr wartet auf Antwort." Liebe Grüße! Hayk
  22. Hallo Lina und Josina, danke schön für Eure Zustimmung. Liebe Grüße, Hayk
  23. Bei so einer Tochter - kein Wunder. Dankeschön auch an Flutterby! Hayk
  24. Hallo Gina, Liara und Sonja, ich freue mich sehr über Eure Reaktion - danke! Hayk
  25. Was, so sag mir, ist der Sinn des Lebens, ich suchte ihn bisher vergebens. Diese Frage zu erwidern, Sinn zu suchen für das Sein, fand ich bald in meinen Liedern - deutlich ist der Ton und rein. Doch bevor ich Antwort gebe, sage ich, was Weise wissen: Sinne nicht vergebens - lebe, und versäume nicht zu küssen! Spärlich scheint mir dieser Rat, besser sollt ich ihn ergründen, schritt voll Neugier rasch zur Tat, um den Sinn des Seins zu finden. In des Meeres ewgem Rauschen hofft ich kluges Wort zu hören. Lohn für all mein stilles Lauschen: Nixen wollten mich betören. Nixen wollten mich betören, zogen mich in ihren Bann: Komm, und niemand soll uns stören, liebe uns und irgendwann kennst du dann den wahren Sinn des Lebens, wirst erkennen, was die ganze Welt macht- und liebevoll zusammen hält; all dein Sinnen, glaub uns, ist vergebens.
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