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Severino

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  1. Severino

    maytree

    Lied des Frühlingsbaums zum Ersten Mai Allein auf meiner Insel. Fern ab vom Gewinsel der täglichen Not. Kein Auto und kein Boot. Wohin ich auch spähe, keiner heuchelt Nähe, niemand meuchelt, was wahr ist, keine ferne falsche List, kein falsches Lächeln. Meine Blätter fächeln das Frühlingslicht dem Sehenden ins Angesicht, weit weg von allen Lügen, die unser Herz betrügen. HTF (c) 2019
  2. Severino

    sheday

    Muttertagssalat Liebste Mutter, du kannst kochen Hallo Mutti, du kannst kaufen in der Suppe dicke Knochen, im Discounter Burgerhaufen, du kannst braten, du kannst backen du kannst Pizza schnell bestellen, und Tomaten kannst du hacken. wir hören schon den Boten schellen. Falle ich in eine Pfütze, Mit dem Smartphone kaufst du Kleider wäschst du meine Sachen rein, was verschmutzt ist, fliegt dann weg, und du strickst mir eine Mütze, denn die Zeit zu waschen leider wenn der kalte Frost zieht ein. hat nicht Sinn und hat nicht Zweck. Und was ich noch sagen will: Lässt du mal das Smartphone aus, Habe dich stets heiß geliebt, kümmerst du dich um den Hund. Ich bitte laut und bete still, Dann staubsaugst du das ganze Haus, dass es dich noch lange gibt. der Fernseher zeigt‘s kunterbunt. HTF © 1980 / 2020
  3. schaurig schön
  4. 'Wunderschön' wäre nach Ingeborg Bachmann eine "abgegraste Metapher". Es wirkt aber trotzdem gut wegen der Alliteration 'w' in der zweiten Strophe.
  5. Lustig und traurig - wegen der rein funktionalen Begegnung - zugleich.
  6. Danke für eure Anregungen. Heyk, der Text, den du zitierst, ist die Verballhornung des alten Volksliedes. Der Text des Volksliedes (1. Strophe) lautet: Freut euch des Lebens, Weil noch das Lämpchen glüht; Pflücket die Rose, Eh' sie verblüht! Man schafft so gerne sich Sorg' und Müh', Sucht Dornen auf und findet sie Und läßt das Veilchen unbemerkt, Das uns am Wege blüht! Freut euch des Lebens, Weil noch das Lämpchen glüht; Pflücket die Rose, Eh' sie verblüht! Insofern ist das Verb 'glühen' (auch in meinem Text in Vers 2) auch noch ein mitklingendes Relikt des Volksliedes. LG Severino Entschuldigung: Hayk
  7. Sehr melancholisch, aber nicht überzogen. 'Wo' könnte man durch 'als' ersetzen, da es ja zeitlich gemeint ist und nicht räumlich. Tage - Stunden - Minuten - kurze Zeit - keine Zeit. Alle Worte lösen sich in nichts auf. Diese Erfahrung habe auch ich gemacht, aber auch viele andere. Es ist aber konsequent, dass deinem Gedicht diese Perspektive fehlt.
  8. Danke für den Hinweis! "Deine Sehnsucht" ist nicht als Anrede gedacht, sondern als Rückzug nach innen. "Freut euch des Lebens" ist ein bekanntes Volkslied im Rheinland, das ich in meiner Jugend am Ersten Mai oft gesungen habe; wie in der Musik beim Aufgreifen eines Volksliedmotivs ist es nicht zitiert. Dieser Vers war Anlass für das Gedicht wie für die weitere Überlegung in ihm. Von der kollektiven Perspektive wechselt dieses Gedicht in die Binnenperspektive. "Dein" ist eine Selbstansprache und meint auf insirekte Weise das lyrische Ich. Es verlässt das Kollektiv, um sich der Natur zuzuwenden. Es bleibt die Sicht nach innen, und nur indirekt wird es eine Anrede an ein Du, denn es will nicht belehrend wirken.
  9. Severino

    mayday

    Mailied Freut euch des Lebens, solange sie glüht, deine Sehnsucht, die Tulpe sich müht, der Flieder blüht und die Rose versucht, ihre Sonne zu finden. Nichts ist vergebens. Rasch ist vorbei das Einerlei, der schnellen Tage Alltagsplage. Du spürst, wie sie schwinden, die strotzenden Säfte und protzenden Kräfte der Jugend. Letzte Tugend: Bleib still und leise am Ende der Reise auf der Spur der Freude, dem Weg ins Glück. Geh‘ diesen Pfad und schau nicht zurück! HTF © 2019
  10. Danke für deine Würdigung!
  11. Ich habe das Gedicht hochgeladen. LG Severino
  12. Severino

    paradise

    Licht des Lebens - Replik auf eine Gedicht von Dante Aller guten Dinge „Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder.“ (Dante Alighieri) __________________________________________________ Dantes Dank an Gottes Güte Sterne der Nacht, wie ihr hervorblickt aus dem Dunkel des Kosmos, aus der gekrümmten Leere des Raums, dem allgewaltigen Nichts der Materie. Licht ist deine Gabe für die Güte der Menschen. Blumen des Tages, wie ihr das Licht brecht in ein schillerndes Gleißen, in tausendfältige Farben, den Zeichen und Spuren des Geistes. Leben ist dein Geschenk für die Größe der Erde. Augen der Kinder, wie ihr funkelt, hinein in die Tiefe der Seele, hinein in die Schönheit des Glaubens, der uns geschenkt ist von Gott. Liebe ist dein Vermächtnis für die Sehnsucht des Herzens. HTF © 2006
  13. Florenz mit Dantes Augen gesehen und mit frischen Metaphern und Wortbildungen beschrieben. So haben wir es vor drei Jahren - in der Woche meines Geburtstags - auch schon erfahren. Spannungen (in den Antithesen der ersten Strophe) zwischen Höhen und Tiefen menschlichen Daseins füllen auch historisch die Gassen, Straßen und Plätze der Madonna Fiorentina. Dennoch bleibt der Ton des Gedichts leicht und unprätentiös. Sehr schön. Ich werde dieser Tage zum Dank mit einem Gedicht zu Ehren Dantes antworten, das ich 2006 (allerdings nur in Deutsch, denn Italienisch verstehe ich zwar, aber kann es nicht sprechen oder schreiben) als Replik auf ein wunderbares kurzes Gedicht von Dante Alighieri geschrieben habe.
  14. Lebenslauf des Homo Novus Komplexus Mensch 1.0 Er wird geboren und fühlt sich verloren. Mensch 2.0 Er wird erzogen, aber fühlt sich verbogen. Mensch 3.0 Er liebt das Leben, beginnt zu streben. Mensch 4.0 Er will nicht lügen, doch muss er sich fügen. Mensch 5.0 Er betrachtet die Welt, er achtet das Geld. Mensch 6.0 Er kämpft um das Recht, das gedeiht manchmal schlecht. Mensch 7.0 Er pflegt das Wandern mit vielen andern. Mensch 8.0 Er genießt seinen Stand, bewegt sich galant. Mensch 9.0 Er betet um Wende, da ist es zu Ende. © HTF 2019
  15. Kronengesang der Amsel Wenn du im Todeslaken auf dem Sterbebett liegst, wirst du nicht den Börsenbericht schauen. Was du hörst, ist der Vogel auf dem First, der sein kleines Lied singt. Dein letztes Hemd hat keine Taschen, im Jenseits brauchst du kein Geld. Deine Seele hat keine Füße, die straucheln könnten. Der Gesang kehrt zurück zu den Urvögeln. © HTF 2013/2020
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