Pandemische Sorgen (I-III)
I
Nur aufgeregt.
Ich bin aufgeregt,
vielleicht ein bisschen ängstlich
und Sorgen schlummern in mir.
Denn mein Land,
wird krank
und meine Freunde,
ignorieren es.
II
Warum besuchst du eine Schule für soziales,
wenn dir deine Mitmenschen egal sind?
Weißt du,
ich sitze neben Mitmenschen,
in diesem kleinen Warteraum,
irgendwo am hintersten Eck dieser Welt,
die ich noch nie gesehen habe
und dennoch will ich sie,
mit ihren Familien und Leben
schützen
sowie ich euch schützen will.
Es gehört doch zum Leben dazu,
sich solidarisch und aufopfernd zu zeigen,
verlernt man das in der Sozialausbildung?
Denn man weint erst,
wenn es zu spät ist,
um das Verlorene zu retten
und das Traurigste daran wird sein,
dass selbst deine Tränen infektiös geworden sind.
Eine Gefahr für unser Gesundheitssystem.
Eine Gefahr für meinen Verstand,
mein Wohlbefinden.
Ich verstehe dich nicht mehr,
früher,
sagen manche,
war vieles besser,
in einem Punkt muss ich ihnen zustimmen,
früher,
hättest du geholfen,
anstatt mich fertigzumachen.
Ich werde weiterhin warten,
in diesem für mich bestimmten Warteraum,
ich werde mich abschotten,
fernbleiben von diesem Chaos,
ich werde beschützen,
was mir lieb ist.
Keine Sorge Oma,
ich bin für dich da.
III
Eine Pandemie geht um
und sie hält unsere Herzen fest,
mein Herz fest.
Fest in ihrer Hand,
mit der Zeit ein wenig sanfter
und dennoch bin ich;
hin
und
hergeworfen,
zwischen dem Versuch,
locker zu bleiben
und der Pflicht,
ernsthaft die Krankheit zu vertreiben.
Ich weiß nicht was ich machen soll,
was ich eigentlich will.
Wohin soll ich gehen,
mit meinem aufgewühlten Herz,
wenn ich abgeschottet werde,
von Familie und Freunden,
alleinegelassen mit meinem Schmerz.
Weg mit ihnen!
Sonst werden sie auch noch krank,
das ist ja der beschissene Scherz,
an der ganzen pandemischen Krise,
man will von ihnen wegbleiben,
um die Geliebten nicht mit ihren Liebsten zu gefährden.
Ich weiß schlussendlich nicht einmal,
wann ich Überträger bin,
denn wenn ich Symptome zeige,
dann war ich an tausend anderen Orten zuvor,
in Berührung,
mit dutzenden Kontakten und Dingen,
denen ich begegnet bin.
Und deswegen ist diese Pandemie für mein Herz so schlimm,
ich kann nicht nachverfolgen,
wen ich nicht schon verflucht habe und wen nicht.
Gefangen zwischen:
Ja und Nein;
Zuviel oder zu wenig;
Wo fange ich an
und wo höre ich auf,
zu scherzen,
zu helfen,
zu reduzieren,
zu telefonieren?
Wo soll ich nur anfangen,
um diese Krise für mich selbst,
einmal auszusortieren,
denn sowie es jetzt weitergeht,
werde ich nur taub für die Ereignisse um mich herum,
und für das,
was Außerhalb geschieht.
Bald,
bin ich wirklich nur noch abgeschottet und alleine,
und kümmere mich ausschließlich um einen Schatz,
den ich behalten kann,
auf ewig:
Meine Familie.