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Sonja Pistracher

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Blogeinträge erstellt von Sonja Pistracher

  1. Sonja Pistracher
    Für dich!
    Wenn die Tage im Herbst dunkel werden, dann stelle ich mich darauf ein und freue mich auf die Behaglichkeit in vertrauter Umgebung. Der Kachelofen schenkt mir Wärme, flauschige Decken schützen mich und meine gemütliche Leseecke nimmt mich mit offenen Armen auf. Ein Gefühl des Nachhausekommens streift mein Gemüt, meine Seele. Zieht der Sommer ins Land, dann streift mich diese Freiheit, die ein Singen in meiner Seele erzeugt.
     
    Genauso empfinde ich es, wenn du deine Arme öffnest, mich wortlos umarmst und ich deine Wärme spüre. Ich bin zu Hause. Deine Stimme beruhigt mich, dein Verstehen ohne viel Worte sagt mir, dass ich mich fallen lassen kann. Und wenn du dann lächelst, weil du ebenso empfindest, kann ich das in deinem Blick sehen. Ich darf darauf vertrauen, geborgen zu sein. Ein wirklich gutes Gefühl. Diese Momente liebe ich. Dich liebe ich, weil du sie mir ermöglichst. Kein Zweifel, kein Misstrauen, kein “Vielleicht”, sondern ein klares Bekenntnis für das, was wir füreinander und miteinander wollen.
     
    Und da ist dann noch diese Selbstverständlichkeit, Hand in Hand zu gehen. Nicht nur auf der Straße, auf Wegen – nein, auch in Gedanken. Danke für dein Spüren, wenn ich deinen Blick brauche, für dein Erfühlen, wenn ich deine Hand in der meinen suche. Selbst wenn ich mit dem Rücken zu dir stehe, kann ich spüren, dass du mir nahe bist. Es genügt der gleiche Raum, in dem wir uns befinden. Mögen diese Momente für immer bleiben, mich umfangen und meine Seele lächeln lassen. Glück ist das Lächeln der Seele. Ein Zauber entfaltet sich dadurch in meinem Leben.
     
    Du siehst vor allem den Menschen hinter der Fassade in mir. Ich darf sein, wie ich bin. Ungeschminkt, krank, schlecht gelaunt, langweilig – du veränderst deine Wärme für mich nicht. Du schätzt es, wenn ich mich besonders herausputze, aber du umarmst mich ebenso in so manch dunklen Momenten, die auch das Leben prägen. Woher nimmst du diese Kraft, diese Fürsorge, diese Selbstverständlichkeit, mich zu lieben in jeder Phase des Tages?
     
    Was ich darüber hinaus mehr als liebend empfinde, ist dein wirkliches Bemühen, meinen oft unterschiedlichsten Wünschen zu entsprechen. Du nimmst mich selbst dann ernst, wenn ich es selbst nicht tue. Wie machst du das nur? Dabei bist du rational denkend, grundehrlich und immer perfekt organisiert. Kein falsches Getue, keine Oberflächlichkeiten sind dir eigen. Welch ein Glück, dich gefunden zu haben, welch ein Glück, dass du geblieben bist.
    Unendlichkeit erreiche ich mit dir in vielen Momenten und ich weiß, dass wir diesen Weg gemeinsam weitergehen. Wie lange oder wie kurz er dauern mag. Ich freue mich auf jeden weiteren Schritt mit dir.
     
  2. Sonja Pistracher

    Katastrophen
    Schüsse,
    die das Schwarz durchdringen
    stoßen Gefühl in dunkle Nacht
    Fäden, die am Leben hingen
    erzwingen Ruhe ohne Macht.
     
    Nicht gehört,
    doch schwer empfunden
    liegt mein Herz offen dar
    unheilvolle lange Stunden
    fühlen - Trauer - undenkbar.
     
    Wien,
    du bist mir so vertraut,
    liebe deine vielen Wege
    Orte, die ich gern geschaut
    liegen einsam, blind und träge.
     
    Wahnsinn,
    dem du dein Gesicht gegeben
    verzweifelt höre ich dein Tun,
    fern ist dir ein Menschenleben
    möge der Hass mit ihnen ruh´n.
     
    Meine Gedanken sind bei jenen, die diesen Terroranschlag in Wien miterleben mussten, verletzt sind oder sogar dabei ihr Leben lassen mussten. Meiner vollen Anteilnahme und meiner Erschütterung möchte ich mit diesen Zeilen Ausdruck verleihen.
     
  3. Sonja Pistracher
    Großes Haus - Liebe - Leben - Leiden - Aus.    Wenn der Platz an der Sonne besetzt ist, dann ist es gut, einen Freund zu haben.
     
    Eines Tages komme ich nach Hause, in meine kleine Wohnung. Es regnet. Eine Enge in mir, Traurigkeit, die sich unbehaglich anfühlt. Ich öffne die Balkontüre – und atme tief ein. Die Luft ist rein, kühl, feucht – sie lockt mich hinaus und ich setze mich – so wie ich bin – auf meinen weißen Sessel. Ihm macht der Regen nichts aus. Er hat Zeit, auf die Sonne zu warten oder auf mich. Während mir das Regenwasser in die Augen rinnt, denke ich darüber nach, dass ich alleine bin. Wasser, salziges Wasser, findet den Weg über meine Wangen, die Lippen, den Hals. Dies lässt mich lächeln, denn wann regnet es salziges Wasser. Dieses Lächeln schenkt mir die Kraft, mich dank dieses Moments wohlzufühlen – in meinem Sessel auf der Terrasse vor meiner Wohnung.
     
    Weihnachten. Ein Ast meines Weihnachtsbaumes, vollbepackt mit Schnee – winkt mir von der Terrasse beim Fenster herein. Ich sitze in der warmen Wohnung und beneide den Zweig, der selbst unter der Last des Schnees kein Anzeichen von Schwäche erkennen lässt. Er wirkt stolz und tragfähig, während der Wind seine Nadeln erschüttern möchte. Nein, er ist nicht zu erschüttern. Das entlockt mir ein Lächeln. Mein Blick wandert zu meinem Sessel, der direkt unter dem Ast steht. Ist es der Sessel, der für alle diese Kraft ausstrahlt. Ich habe ihn stark im Verdacht. Schon öffne ich die Balkontüre. Sehr frisch, sehr kalt, sehr windig. Schon will ich zurück, aber da lädt er mich ein, Platz zu nehmen, mich zu positionieren – nicht aufzugeben. Mein Gefühl zieht mich hinaus, mein Verstand warnt mich “nein, du holst dir den Teufel da draußen!” Das war das Stichwort. Ein bisschen Teufel kann ja nicht schaden und schon sitze ich. Gar nicht so übel, fast bequem. Der Ast kitzelt mich, als würde er sagen: “Na endlich”. Dies lässt mich wieder lächeln – ich fühle mich wohl. Dank der Kraft dieses Moments – in meinem Sessel auf der Terrasse vor meiner Wohnung.
     
    Die Sonne glüht und möchte der Erde ihre Stärke beweisen. Manch einer liegt dahingestreckt, mit verbrannter Haut und einem Gefühl des Verglühens Verglühens der Sonne entgegen auf einer Liege. Andere scheuen die Sonne und flüchten in den Schatten. Ich kann es mir aussuchen. Ein gutes Gefühl. Meine kleine Wohnung, mein Herz lacht. Mein Leben ist reicher, besser, glücklicher geworden. Ich trage mein Lächeln nun jeden Tag durch mein Leben. Ich trage es auch nach Hause, öffne die Balkontür und hole mir meinen Sessel ins Zimmer. Er wehrt sich nicht, er macht sich leicht. Vielleicht ist heute der Moment gekommen, wo er zu mir will. Ein paar Rostflecken lassen erkennen, dass er nicht unverwüstlich ist. Doch er ist mein Zeichen für Gegenseitigkeit, die keine Ansprüche stellt. Wir sind Freunde geworden. Kraft liegt in allen Dingen, wenn wir sie nur wahrnehmen. Ich bin glücklich. Dank der Kraft dieses Moments – auf meinem Sessel im Zimmer, auch wenn er auf der Terrasse zu Hause ist.
  4. Sonja Pistracher
    Frieden ist so ein wunderschönes Wort. Mit einem Sinn dahinter, der uns Ruhe und Geborgenheit schenkt, uns liebt und beschützt. Es gibt wohl viele Menschen, die das Wort Frieden achten und in ihr Leben integrieren wollen. Trotzdem leiden noch immer sehr viele unter uns und vor allem Kinder bedingt durch Kriege und traumatischen Ängsten unter den Folgen von Krieg, Spannung  und Unterdrückung. Sie erleiden nachhaltig Schaden durch immer wiederkehrende Auseinandersetzungen, Konflikte, Qualen und Entbehrungen.
    Wie gut tun dann Gedanken an Frieden, an Übereinstimmung, Freundschaft und dem Gefühl der Zusammengehörigkeit. An die Hand, die uns gereicht wird und eine Schulter, die ein Anlehnen erlaubt. Wir sollten diesen Gedanken mehr Raum geben, um sie für immer mehr Menschen wahr werden zu lassen.
    Wenn ich an die Lager in Griechenland denke, dann wird mein Herz schwer, doch Lösung habe ich auch keine. Ich weiß nicht einmal, ob es dafür eine gibt. Denn die Erde hat keine Unendlichkeit und das Paradies ist wohl auch eher im Himmel angesiedelt als hier auf Erden.
    Leid zu verhindern, soll trotzdem unsere tägliche Aufgabe sein. In unserem Umfeld. Leid zu sehen, aufzustehen und etwas zu tun, ebenso. Es ist Zeit. Bewusstsein ist das Gebot der Stunde in jedem Moment unseres Lebens.
    Stehen wir zusammen.
     
     
  5. Sonja Pistracher
    Herein!  Du bist schon da?
     
    Hab ich´s gehört
    verkehrt
    wahrgenommen
    das „HEREIN“,
    es war kein
    Gruß,
    sondern dem Muss
    geschuldet,
    dass zu schnell
    zur Stell
    ich war –
    „Du bist schon da?“
    war Frage nicht,
    nur Klagsverzicht,
    weil findet
    sich kein Zeichen,
    um zu erreichen
    das „Herein“,
    kein Geläut
    hat heut
    dein Ohr vernommen
    es ist wahr,
    ich war da!
    Affront für dich
    an sich,
    geahndet und
    dargelegt,
    was nicht
    Pflicht,
    doch vielmehr
    guter Ton,
    obschon
    zum Schein
    dein Herein,
    geziert
    mich verführt,
    ohne Glocke
    einzutreten,
    weil ich dachte,
    ich sei erbeten.

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