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gummibaum

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Alle erstellten Inhalte von gummibaum

  1. Lieber Perry, auf der Grenze zwischen zwei Bereichen zu leben, erfrischt mit Kontrasten. Sich über süß und sauer/salzig (Meer) im Tangoschritt zu wiegen, zeigt Leichtigkeit im Umgang damit. Gern gelesen. Liebe Grüße von gummibaum
  2. Danke, liebe Behutsalem, für dein Lob. Ich freue mich. Danke, lieber Freiform, dass du das Thema des Gedichts in einen größeren Zusammenhang gestellt hast.
  3. gummibaum

    Die Wand

    Er hatte sie vor vielen Jahren zuerst bestiegen, und sie rief nach ihm, so schien es, wenn er schlief, um es noch einmal zu erfahren. Und war er nun auch alt geworden und fügte sich des Lebens Lauf, so brach er eines Nachts doch auf, und sollte sie ihn auch ermorden. Stand ihr zu Füßen, sah die Schatten der Wolken, die mit schwarzer Hand sie streichelten, und trank gebannt das Mondlicht von den Felsenplatten. Dann griff er zu. - Die Fingerkuppen in Knöchelgrübchen eingehängt, zog er sich, eng an sie gedrängt, empor und fühlte Kalksteinschuppen. Sein Fuß betrat die zarten Kehlen am zweiten Pfeiler, und er kroch, schwer atmend schon, zum Stollenloch, um sich im Riss hinauf zu quälen. Dort harrte er, begann zu zittern. Die Altersschwäche fiel ihn an. Die Wand jedoch schien ihren Mann, ihr Glück, an seinem Schweiß zu wittern. Gleich schmiegten sich die grauen Steine an seine glühend heiße Stirn, und kühlend fiel vom Gipfelfirn in Schleiern eines Rinnsals Leine. Der Mond, der stille Wegbereiter, erleuchtete die rote Fluh, und des Belebten Kletterschuh stieg nun schon durch das Eisfeld weiter. Vom Götterquergang in die Spinne, ihr weißes Netz hing in der Wand, kristallen glitzernd jedes Band umschlang es zärtlich seine Sinne. Unendlich groß war dann die Wonne, als er, soeben wich der Mond, den letzten Schritt tat und belohnt ins Weite sah in erster Sonne. Zur Wand hin, die ihm das bereitet, verneigte er sich, nun am Ziel - und hob den Kopf nicht mehr und fiel ins Tal, so freundlich hingebreitet…
  4. Liebe anais, das kann man der Protagonistin wirklich nur wünschen nach allem, was sie durchgemacht hat.. Lieber Freiform, ja, noch immer Normalität. Ich denke, auf der Seite der Opfer zu stehen, ist richtig. Lieber Zarathstra, vielen Dank für deinen engagierten und differenzierten Kommentar. Mein Danke auch an die, die den Daumen hoch gehalten oder Tränen geschickt haben. Gute Nacht wünscht euch gummibaum
  5. Liebe anais, dieses emotionale Vertrocknen ist immer die Gefahr. Der Wunsch nach Wachstum und Erneuerung -das Reisefieber- bricht aus. Sehr gern gelesen. Gruß gummibaum
  6. Wie begann ihr Herz zu pochen, als sie hörte, was geschehe: Nicht mehr Schule, sondern Ehe mit dem Mann, dem sie versprochen. In der Hochzeitsnacht enthüllte sie ein Fremder, der sie lehrte, dass man sich als Frau nicht wehrte, sondern ihm den Wunsch erfüllte. Älter war der Mann, verlangte, dass sie ohne Kinder blieben. Sechsmal hat sie abgetrieben, und ihr frischer Sinn erkrankte. Als sie dann nach Deutschland kamen, konnte sie der Qual entfliehen, um ins Frauenhaus zu ziehen unter einem fremden Namen. Ihre Eltern, im Bestreben, aus Entehrung sich zu winden, schworen, sie zuletzt finden und dem Mann zurückzugeben…
  7. Sehr gut, liebe Letreo. Nicht einmal weinen zu können, hält die Albträume erst recht am Leben. Gute Wünsche von gummibaum
  8. Ja, liebe Ursula, Erotik ist darin. Liebe Sonnenuntergang, ich freue, das zu lesen. Hier bin ich neu, aber in anderen Dichterforen habe ich schon geschrieben. Euch alles Liebe gummibaum
  9. gummibaum

    Tierkonzert

    Liebe SaEgg92 abwechslungsreich, dein Konzert. Die plärrende Nachtigall und das erlöschene Froschquaken gefallen mir besonders. Grüße von gummibaum
  10. Ja, liebe Carry, Menschen haben oft weniger Gefühle als Tiere und halten sich doch für wertvoller. Das löst bei mir auch Unverständnis und Traurigkeit aus. Grüße von gummibaum
  11. Danke für Lob und Gruß, liebe Letreo. Es grüßt dich gummibaum
  12. Danke, lieber Freiform. Schön, dass es dir gefällt. Abendliche Grüße von gummibaum
  13. Kein bloßer Schein In meiner Zeit als Embryo fand ich zur Gaukelei. Drum schlüpfte Mamis Gigolo ein Täubchen aus dem Ei. Ein Priester, der mich taufte, schien mir frömmelnd und nicht gut. Und als Kaninchen zog ich ihn aus dem Zylinderhut. Die Lehrerin hielt mich für dumm und wurde flachgelegt. Dann schwebte sie im Raum herum, von meinem Reif umhegt. Und meine Braut, die dazu schwieg, ob sie noch Jungfrau sei, ging, als sie aus der Kiste stieg, zersägt von mir, entzwei. So war der Trick nicht bloßer Schein in meiner Gaukelei, und willst du schlimm verschaukelt sein, so komm und sei dabei.
  14. gummibaum

    Draußen und drinnen

    Draußen geht mit mildem Rauschen Sommerregen durch die Nacht, drinnen wachen wir und tauschen, was benetzt und wohlig macht. Warme Erden sind wir beide, und ein Tropfen jeder Kuss. Rieseln sie auch erst wie Seide, wird daraus ein wilder Guss…
  15. Das tut mir leid, liebe Carry. Das nächste Gedicht wird weniger traurig. Sommmerliche Mohnblumengrüße von gummibaum
  16. gummibaum

    Am Wegesrand

    Liebe Carry, so ein Gang durch blumige und duftende Felder entrückt. Gern gelesen. Ich wage eine metrisch einheitheitlichere Version. Herzliche Grüße von gummbaum Als ich durch die Felder ging, roter Mohn am Wegesrand, sah ich gleich genauer hin, was ich dort noch Schönes fand: Wilde Veilchen und Kamill mit Cyanen reich bedacht, und verzaubert sprach ich still: „Hier verbrächt ich gern die Nacht!“ Hoffte auf die Blütenelfe, dass entschwinde dunkles Weh, sie mir sanft zum Schlaf verhelfe, und ich früh die Sonne seh. - Sinnend schritt ich vor mich hin, als ich durch die Felder ging.
  17. Danke, liebe Behutsalem. Die Beklemmung fühlte ich auch beim Schreiben, und über dein Lob der Zeilen freue ich mich sehr. Späte Morgengüße von gummibaum
  18. Bravissimo, lieber Nöck! Mit Freude gelesen. gummibaum
  19. Sehr schön, liebes Schmuddelkind. So ein neugeborene Sankorn gibt der Stadt ja umgekehrt auch etwas. LG g
  20. Liebe Nina, danke für deine mitfühlenden Worte zum Trauma dieses Kindes. Lieber Nöck, danke für deine lobenden Aussagen zur Abfassung des Gedichts. Ich grüße ganz herzlich und wünsche euch gute Nacht gummibaum
  21. Liebe alterwein, dein Gedicht ist gut gelungen und gefällt mir. Einen Vorschlag zur metrischen Vereinheitlichung wage ich. Herzliche Grüße von gummibaum Wo bist du, lieber Bruder, warum bin ich allein? Du führst nicht mehr das Ruder. Ich spüre Angst und Pein. Warum nur dein Verlassen, was hab‘ ich dir getan? Mir bleibt nur, dich zu hassen. Es treibt mich in den Wahn. Mein Bett bedeutet Leiden. Ich hab mich ihm verneint und muss die Nächte meiden, doch meine Seele weint. Umfang mich mit den Armen, entführe mich zu dir. Mein Bruder, hab Erbarmen und öffne mir die Tür.
  22. Sein helles Kleid im dunklen Raum. Das zarte Kind hat tiefe Augen. Es scheint, dass sie aus Träumen saugen. Und aus noch mehr. Es redet kaum. Es steht wie eine Puppe dort. Und möchte doch vielleicht gestehen, was in dem Raum mit ihm geschehen. Von seinen Lippen kommt kein Wort.
  23. Lieber Freiform, amüsant zu lesen (erinnert mich an "Krieg der Knöpfe"). So leidet man schon jung für die Ehre der eigenen Straße. Aber diese schmerzvolle Kneiferei ist noch recht human, bedenkt man, dass es Städte gibt, in denen sich Judendbanden, allein wegen ein Paar Markenturnschuhen, Gefechte mit Maschinenpistolen liefern. Teilnahmsvolle Grüße von gummibaum
  24. gummibaum

    Echo

    Ich liebe dich und kann es dir nicht sagen, da ich nur noch ein Hort der Stimme bin, der Rede letzter Worte krausen Sinn dem Sprechenden von fern zurückzutragen. Doch rufst du, Liebster, irrend nach den Deinen, betrügt der Widerhall mein eignes Ohr, und als von dir begehrt schlüpf ich hervor, um mich mit dir im Walde zu vereinen. Und furchtbar ist, dass du, vor Schreck erbebend, mich fliehst und mit der Glut alleine lässt. So schwinde ich, in dunklen Höhlen lebend, im Brand der Liebe hin, und nur ein Rest aus Knochen macht die arme Seele schweben, was Felsen, die sie werden, sprechen lässt… https://de.wikipedia.org/wiki/Echo_(Mythologie)
  25. Liebe Sofakatze, sehr schön, diese Klarsichtenttäuschung. Schlimm finde ich auch immer den Blick in den Kosmetikspiegel, der Härchen in Drahtborsten und Poren in Krater verwandelt. Mit Genuss gelesen. LG g
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