Schlaflied
Deine schwarzen Schiffe nehmen Kurs
auf die Gedanken, die du nie zu denken wagst.
Träume, die dich tief in dir berühren.
Wie das Meer, so wild, so frei, fast atemlos –
nicht zu greifen, wie die Ewigkeit.
Eine tiefe stumme Sorge setzt die Segel -
weckt die Angst, vergessen und vergraben in der Zeit.
Gedanken, die dich donnernd, kalt umspülen -
wie ein Sog, ein Tosen tief in deiner Mitte.
Nicht zu fassen, wie die Dunkelheit.
Deine Wellen brechen, aus den Wogen steigt der Schlaf
wie ein Plätschern, fast schon feige, fast schon still.
Und aus deiner Seele tiefen Schluchten
tritt ein Tag und legt sich auf dein wildes Meer -
wie ein Kompass, der in all den müden Stunden
dir den Weg weist und dich vorwärts treibt.