Ganz alleine
rinnt
eine Träne
Hinab in die Täler, voll mit tiefen Seen,
in denen Geheimnisse
begraben liegen,
die selbst die weichsten Wellen
nicht unter den Grabsteinen
hervorholen können.
Ganz alleine
treibt sie
durch den grundlosen See,
gefangen in ihrer Zeit,
Die sie immer zurückwirft,
Ihr gnadenlos alles vor Augen führt,
was längst vergangen.
Ganz alleine
schlief sie damals,
ungeahnt des Engels der sie holen würde,
friedlich still und fröhlich war sie,
doch er kam und hat genommen,
was ihr einst gehörte,
das Herz ist nicht das selbe was es einmal war.
Ganz alleine
wollte sie
ihre Schlacht kämpfen,
gewinnen oder verlieren,
das stand nicht auf dem Spiel.
Als Heldin sterben oder
gezeichnet für ihr Leben,
Engelszungen,
die nur auf sie einredeten,
niemand stand am Ende ihres Weges,
dem nur sie ein Ende setzen konnte,
ihre Seele
längst gefangen in der Stille.
Ganz alleine
ging sie,
Wenn der Ruf erhallte,
Lauter als die Stimmen um sie herum,
nie gezögert, nie gewartet,
die Angst ihr Schatten und Begleiter,
selbst im dunkelsten Tanz ging sie
Immer weiter.
Doch Tag und Nacht
haben ihre Grenze,
sie kennt sie nicht
Und gleitet immer wieder
zurück zu ihrer Wanderung,
alleine in die Dunkelheit
Ganz alleine
stand sie
vor ihrer letzten Träne,
keine Schwelle, die sie hielt,
keine Worte, die sie fingen,
Stille, Leere, Dunkelheit.
Durch die Schmerzen in der Hölle
hatten ihre Flügel sie getragen,
über Wunden und den Tod hatten ihre
Beine sie gebracht
und doch ist sie
ganz alleine in ihrem See bei Nacht.