Zum Inhalt springen

maerC

Autor
  • Gesamte Inhalte

    307
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle erstellten Inhalte von maerC

  1. maerC

    Wunder der Natur

    @Freiform, @Sonja Pistracher Vielen Dank für eure Reaktion! maerC
  2. maerC

    Grand mit Vi(e)ren

    Grand mit Vi(e)ren Zum Abschluss einen Null ouvert Mit so viel Glück wie lang nicht mehr. Beschwingt verließ zu später Stunde Ich meine Mittwochs-Skatspiel-Runde. Kaum bog zu Fuß ich um die Ecke, Sah ich am Rande einer Hecke Vier finstere Gestalten warten, Die nicht mit scheelen Blicken sparten. Ich zögerte, doch ging ich weiter. Der Bürgersteig war nicht viel breiter Als zwei, drei Meter, die zu nutzen Kaum möglich war, weil aus Kapuzen Der Vier der Atemnebel stieg, Auch wenn jetzt jeder plötzlich schwieg. Und angesichts der Aerosole Dacht' ich, wohl besser, wenn ich hole Die Alltagsmaske aus der Tasche Und die vier Buben überrasche. Was sollte mir denn schon passieren? Am Glückstag konnt' ich nicht verlieren Und wollte mich auch nicht lang zieren. Ich reizte aus: den Grand mit Vi(e)ren.
  3. maerC

    Wunder der Natur

    Wunder der Natur (oder: Der Waub lallt) Wenn im Laubwald der Waub lallt, möcht' man im Sonnenschein ein Schonnen sein. Und wenn dem Schwarzwild die Warz' schwillt, dann staunt man im Nachtlicht ‒ und lacht nicht.
  4. maerC

    Es klingelt

    @Sonja Pistracher, @Sternwanderer Es freut mich, dass das Gedicht so gut bei euch angekommen ist. Vielen Dank für die bestärkende Rückmeldung. maerC
  5. maerC

    Es klingelt

    Es klingelt Es klingelt, dabei ist es nicht mal halb acht. Ich träume wohl noch, aber werde dann wach. Ich schau aus dem Fenster, kein Mensch ist zu sehen. Will gerade mich umdreh'n, zurück ins Bett gehen, Da seh' ich ein Auto, es parkt drüben ein. Es steigt eine Frau aus, wer kann das bloß sein? Sie kommt an die Tür und drückt auf den Knopf. Es klingelt, der Ton dringt mir schrill in den Kopf. Bin ich noch im Traum oder bin ich schon wach? Doch darüber denke ich erst mal nicht nach. Ich öffne die Tür. Die dort steht, ist sehr schön. Ich bitt' sie herein, sie soll nicht wieder gehen. Ganz leise spricht sie: "Ich bin deine Muse", Und öffnet den unteren Knopf ihrer Bluse Es klingelt, es ist fünf Minuten vor acht. Was hat dieser Traum heute mit mir gemacht? Der Wecker, das Radio schlagen Alarm. Ich will noch nicht raus, es ist so schön warm. Es gibt kein Pardon, weil die Arbeit mich ruft. Die Träume, die süßen, sind völlig verpufft. Noch schnell einen Kaffee, bevor ich dann geh. Es klingelt ..., ob ich diese Frau nochmal seh' ...?
  6. Hallo Perry, vielen Dank für die Rückmeldung. Die Satzverdrehung entstand wohl dadurch, dass ich das abrupte Beenden des Traumes mit dem Wort "zurück" besonders betonen wollte. Grüße von maerC
  7. Septembertraum Geschäftigkeit beherrscht das Bild ‒ der Großstadt Herauf aus Straßenschluchten quillt ‒ die Hektik Der Blick erhebt sich übers Dach ‒ des Hauses Dort spielen Sonnenstrahlen Schach ‒ mit Wolken. Vergessen möchte ich die Zeit ‒ beim Schauen Mich zieht es weg, ich will ganz weit ‒ entfernt sein Ein leichter Windstoß nur, ein Blatt ‒ vom Baume Es holt zurück mich gleich, Schachmatt ‒ dem Traume. Ich seh' dem bunten Blatt noch nach ‒ beim Taumeln Als ob es in des Daseins Bach ‒ davonschwimmt Die Zeit der Träume ist vorbei ‒ für immer? Das Jahr besteht nicht nur aus Mai ‒ und wenn schon Der Herbst steht bald schon vor der Tür ‒ setzt Zeichen Dem Pflichtprogramm folgt dann die Kür ‒ des Lebens.
  8. maerC

    La Fête des Bêtes

    La Fête des Bêtes (wie Tiere feiern) Das Dromedar fühlt sich als Star, leert um ein Haar die ganze Bar. Nichts trinken Gnu und Känguru; die blöde Kuh schaut kauend zu. Die Strauße auf Europa-Sause picheln Fassbrause wie zu Hause. Die Made schlürft gern nach dem Bade zur Schokolade Limonade. Der Stör hat 's schwer ohne Gehör; ach Gör, betör ihn mit Likör. Die Dohle tanzt 'ne kesse Sohle nach fünf Glas Bowle, sehr zum Wohle. Das Panzernashorn steht verlor'n herum da vorn, kippt Korn um Korn. Jedes Insekt mit Intellekt nippt gut versteckt am Gläschen Sekt. Der Elefant schwankt elegant, der Weinbrand wird als Grund genannt. Das Trampeltier, so sagt es mir, trinkt gegen vier gern mal ein Bier. Auf der Giraffe sitzt ein Affe mit 'ner Karaffe und trinkt Kaffee. Das Wildschwein säuft nicht gern allein, zum Rotwein lädt es Rotwild ein. Der stolze Pfau hält sich für schlau, er trinkt Kakao und wird nicht blau. Der Pelikan, mein lieber Schwan, der ist arm dran, schluckt Lebertran. Das Ur schlürft nach Entziehungskur ab heute nur noch Whisky pur. Dem Wale reicht das ganz banale, schon schale Aqua minerale. Der Hammerhai ist gern dabei und trinkt gleich zwei Cocktails Mai Tai. Die Ratte steht jetzt auf der Matte, sie hatte schon drei Caffè Latte. Der Pinguin wankt her und hin, hat zu viel drin vom trocknen Gin. Die Scholle fragt, was das denn solle, das was sie wolle, sei 'ne Molle. Die Flunder schüttet, gar kein Wunder, herunter lauter Bommerlunder. Die Reblaus mopst der weißen Maus die braune Braus' und trinkt sie aus. Das scheue Reh aus Übersee hat Halsweh, trinkt nur Salbeitee. Der Wiesel wirft mit einem Kiesel auf einen Ziesel und schluckt Diesel. Das Opossum fragt: Warum bin ich so dumm und trink nur Rum? Das Rind, des Wahnsinns großes Kind, was säuft 's geschwind? Na klar, Absinth. Das Pferd, ein Ross, edel und groß, tänzelt famos, will Calvados. Der Gorilla mit der lila frisch geföhnten Vokuhila trinkt am liebsten den Tequila. Der Buchfink kriegt nach einem Wink mit seinem Flügel flink 'nen Drink. Des Scheichs Juwel ist sein Kamel, das blickt ganz scheel zum Gingerale. Der Biber hat gerad' hohes Fieber, drum trinkt er lieber warmen Kiba. Der Nasenbär, wo kommt der her? Saugt Gläser leer, das ist nicht fair.
  9. Ein armer Poet Schau mir im Spiegel ins Gesicht Willst du von mir noch ein Gedicht Ich bin nicht wirklich drauf erpicht Es hängt an mir wie ein Gewicht Ich blick nicht durch, hab keine Sicht Doch nehme ich mich in die Pflicht. Nicht jeder Dichter ist ganz dicht Wenn er poetisch sich erbricht Und Reime Haare sträubend flicht Zum Glück kommt keiner vor Gericht Vielleicht ein Feuilleton-Bericht Viel Schlimmeres passiert ihm nicht. Wenn mich die Muse jetzt nicht sticht Dann ist für mich bald Schluss der Schicht Doch für das Weitermachen spricht: Als armer Dorfpoeten-Wicht Wähl ich die Worte eher schlicht Was mancherorts durchaus besticht. Kommt nicht in Frage der Verzicht Was in mir gärt, muss auch ans Licht! Wie geht das Dichten nun vonstatten Ich schlender erst mal durch Rabatten Ein Zaun trennt mich mit seinen Latten Von Resten alter Kasematten In denen vieler Frauen Gatten Die letzten Zigaretten hatten Erst später konnt' man sie bestatten Und zwischen den Erinnerungsplatten Ist heut' ein Paradies für Ratten Kein Grund, Besuche abzustatten. Doch schnell zurück zu meinem platten Versuch, dem Publikum, dem satten Mit Einstecktüchern und Krawatten Ein wenig Dichtkunst zu erstatten Bevor es anfängt zu ermatten Wünsch ich, es möge mir gestatten Auf dem Humorparkett, dem glatten Zu schlittern wie auf Seifenmatten Und gleit ich aus, heißt 's in Debatten: Ein kleines Licht zwar, doch mehr Schatten.
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.