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maerC

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Alle erstellten Inhalte von maerC

  1. Septembertraum Geschäftigkeit beherrscht das Bild ‒ der Großstadt Herauf aus Straßenschluchten quillt ‒ die Hektik Der Blick erhebt sich übers Dach ‒ des Hauses Dort spielen Sonnenstrahlen Schach ‒ mit Wolken. Vergessen möchte ich die Zeit ‒ beim Schauen Mich zieht es weg, ich will ganz weit ‒ entfernt sein Ein leichter Windstoß nur, ein Blatt ‒ vom Baume Es holt zurück mich gleich, Schachmatt ‒ dem Traume. Ich seh' dem bunten Blatt noch nach ‒ beim Taumeln Als ob es in des Daseins Bach ‒ davonschwimmt Die Zeit der Träume ist vorbei ‒ für immer? Das Jahr besteht nicht nur aus Mai ‒ und wenn schon Der Herbst steht bald schon vor der Tür ‒ setzt Zeichen Dem Pflichtprogramm folgt dann die Kür ‒ des Lebens.
  2. maerC

    La Fête des Bêtes

    La Fête des Bêtes (wie Tiere feiern) Das Dromedar fühlt sich als Star, leert um ein Haar die ganze Bar. Nichts trinken Gnu und Känguru; die blöde Kuh schaut kauend zu. Die Strauße auf Europa-Sause picheln Fassbrause wie zu Hause. Die Made schlürft gern nach dem Bade zur Schokolade Limonade. Der Stör hat 's schwer ohne Gehör; ach Gör, betör ihn mit Likör. Die Dohle tanzt 'ne kesse Sohle nach fünf Glas Bowle, sehr zum Wohle. Das Panzernashorn steht verlor'n herum da vorn, kippt Korn um Korn. Jedes Insekt mit Intellekt nippt gut versteckt am Gläschen Sekt. Der Elefant schwankt elegant, der Weinbrand wird als Grund genannt. Das Trampeltier, so sagt es mir, trinkt gegen vier gern mal ein Bier. Auf der Giraffe sitzt ein Affe mit 'ner Karaffe und trinkt Kaffee. Das Wildschwein säuft nicht gern allein, zum Rotwein lädt es Rotwild ein. Der stolze Pfau hält sich für schlau, er trinkt Kakao und wird nicht blau. Der Pelikan, mein lieber Schwan, der ist arm dran, schluckt Lebertran. Das Ur schlürft nach Entziehungskur ab heute nur noch Whisky pur. Dem Wale reicht das ganz banale, schon schale Aqua minerale. Der Hammerhai ist gern dabei und trinkt gleich zwei Cocktails Mai Tai. Die Ratte steht jetzt auf der Matte, sie hatte schon drei Caffè Latte. Der Pinguin wankt her und hin, hat zu viel drin vom trocknen Gin. Die Scholle fragt, was das denn solle, das was sie wolle, sei 'ne Molle. Die Flunder schüttet, gar kein Wunder, herunter lauter Bommerlunder. Die Reblaus mopst der weißen Maus die braune Braus' und trinkt sie aus. Das scheue Reh aus Übersee hat Halsweh, trinkt nur Salbeitee. Der Wiesel wirft mit einem Kiesel auf einen Ziesel und schluckt Diesel. Das Opossum fragt: Warum bin ich so dumm und trink nur Rum? Das Rind, des Wahnsinns großes Kind, was säuft 's geschwind? Na klar, Absinth. Das Pferd, ein Ross, edel und groß, tänzelt famos, will Calvados. Der Gorilla mit der lila frisch geföhnten Vokuhila trinkt am liebsten den Tequila. Der Buchfink kriegt nach einem Wink mit seinem Flügel flink 'nen Drink. Des Scheichs Juwel ist sein Kamel, das blickt ganz scheel zum Gingerale. Der Biber hat gerad' hohes Fieber, drum trinkt er lieber warmen Kiba. Der Nasenbär, wo kommt der her? Saugt Gläser leer, das ist nicht fair.
  3. Ein armer Poet Schau mir im Spiegel ins Gesicht Willst du von mir noch ein Gedicht Ich bin nicht wirklich drauf erpicht Es hängt an mir wie ein Gewicht Ich blick nicht durch, hab keine Sicht Doch nehme ich mich in die Pflicht. Nicht jeder Dichter ist ganz dicht Wenn er poetisch sich erbricht Und Reime Haare sträubend flicht Zum Glück kommt keiner vor Gericht Vielleicht ein Feuilleton-Bericht Viel Schlimmeres passiert ihm nicht. Wenn mich die Muse jetzt nicht sticht Dann ist für mich bald Schluss der Schicht Doch für das Weitermachen spricht: Als armer Dorfpoeten-Wicht Wähl ich die Worte eher schlicht Was mancherorts durchaus besticht. Kommt nicht in Frage der Verzicht Was in mir gärt, muss auch ans Licht! Wie geht das Dichten nun vonstatten Ich schlender erst mal durch Rabatten Ein Zaun trennt mich mit seinen Latten Von Resten alter Kasematten In denen vieler Frauen Gatten Die letzten Zigaretten hatten Erst später konnt' man sie bestatten Und zwischen den Erinnerungsplatten Ist heut' ein Paradies für Ratten Kein Grund, Besuche abzustatten. Doch schnell zurück zu meinem platten Versuch, dem Publikum, dem satten Mit Einstecktüchern und Krawatten Ein wenig Dichtkunst zu erstatten Bevor es anfängt zu ermatten Wünsch ich, es möge mir gestatten Auf dem Humorparkett, dem glatten Zu schlittern wie auf Seifenmatten Und gleit ich aus, heißt 's in Debatten: Ein kleines Licht zwar, doch mehr Schatten.
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