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Kurt Knecht

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  1. Kurt Knecht

    An Weihnachten

    An Weihnachten, schon legendär, da kommt ein alter Mann daher; mit weißem Bart, hat Stiefel an, du weißt, das ist der Weihnachtsmann. Ein roter Mantel ihn umhüllt, sein Gabensack ist prall gefüllt; du wirst ihn, wie in alten Tagen, gar artig ein Gedicht aufsagen. Schaust ihn dabei ganz freundlich an, dass er, sich auch entspannen kann; wenn er dann steckt die Rute ein, ist es an dir, sich auch zu freu‘n. Holt er auch noch Geschenke raus, dann geht ein Jubel durch das Haus; und allen Menschen wird jetzt klar, die Stille Nacht ist wunderbar.
  2. Weihnachten ist Kerzenschein, Hoffnung nicht allein zu sein; Kinderaugen voller Glanz, auf dem Tisch die Festtagsgans. Leckerer Gewürzduft in den Stuben, aufgeregte Mägdlein und Buben; die, wie schon in alten Tagen, leis Gedichte, sich vortragen. Die perfekt am Abend dann, aufsagt vor‘m Weihnachtsmann; wo man selbst sie artig spricht, in das weißbärtige Angesicht. Vorher bietet man dem Mann, heiße Milch zu trinken an; und macht sich durchaus beliebt, wenn es dazu noch Plätzchen gibt. Ein so verwöhnter Weihnachtsmann, tut dann auch alles, was er kann; an uns allen, die Freude weiterzugeben, wie er sie eben gerade, durfte erleben. Wer liebevoll, ihn und andere bedenkt, bekommt von ihm alles wiedergeschenkt; er packt dann alles was er bei sich hat, aus und verläßt später, selig poltern das Haus. Man kann ihn dann, gar glücklich erleben, sieht ihn, sich sogar in die Lüfte erheben; mit seinem ach so tollen Rentiergespann, das Rudolph mit der roten Nase führt an. Man sieht ihn, in die Ferne entschwinden, hofft dabei, er werde wieder her finden; und dass er kommen würde im nächsten Jahr; so entspannt und locker, wie er es heute war.
  3. Den Sprung aus der Vergangenheit, hab ich getan, in diese Zeit; er war zu kurz wie ich erfuhr, hier wehrt sich gerade die Natur. Ich wärmte mich im dunklen Licht, das scheint, wenn ein Vulkan ausbricht; Polareis schmilzt, das ist kein Segen, Tornados über Länder fegen. Und Riesenwellen ohne Zahl, jagen heran und wieder mal; baut Schutt, Geröll und Ufersand, nebst Unrat eine starke Wand. Die gegen alles sich empört; und alles Lebende zerstört was dann noch heil auf Erden steht, wird gnadenlos hinweggefegt. Der Schutt, die Asche bleibt zurück, dahin ist jedes Inselglück; nur Angst und Elend bleibt bestehen, nebst Geister, die Atlantis sehen. Gibt es die kleinste Hoffnung nur, um eins zu sein mit der Natur; so sollt ihr dort verweilen; was möglich ist noch heilen.
  4. Hallo Onegin, alles gesagt, Widersprüche einer Stadt gekonnt in Lyrik gepackt. Man fühlt diese fast körperlich. Ein Dankeschön dafür. Kurt
  5. Wenn ich auf meine Bücher seh, mein Favorit ist Hemingway; Jules Verne, Zola, der Allen Poe, Balzac, Dumas, Twain ebenso. Noch mehr Autoren fallen mir ein, die sollen nicht vergessen sein; Homer, der Doyle und der Karl May, Remarque, Shakespiere sind mit dabei. Herr Goethe, Tschechow, Stefan Heym, reihen sich in dem Regale ein; auch Ringelnatz und Morgenstern, den Rilke, Busch seh ich dort gern. Wenn ihr von den ganz Großen sprecht, dann fällt ein Name nur Bert Brecht; doch auch der Heine ist nicht klein, und auch der Schiller wird´s nie sein. Auch Faulkner nicht und Hermann Hesse, auf dass, ich unseren nicht vergesse; der lebte hier in dieser Stadt, die ihn als Namenszusatz hat. Fontanestadt, hier steht mein Heim; und sollte ich auch fern dir sein; find ich zu meinem großen Glück, doch stets wieder zu dir zurück.
  6. Gedichtet in der letzten Nacht, es nicht gleich zu Papier gebracht; hab ich es schlicht vergessen, lag wohl am zu viel essen. Das Nachtmahl ziemlich üppig ward, das Bett dann unbequem und hart, traumloses Ruhen, nicht zugedeckt, hab ich im Halbschlaf festgesteckt. Das Ächzen, Krachen rund ums Haus, machten die Unterhaltung aus; der Wolf der heult, die Eule schreit, trägt mich in eine andere Zeit. Lassen mich neuen Raum nun spüren, gewillt mich gänzlich zu verführen; ich brauche die Verführung nicht, ich bade schon im alten Licht. Bin schon im früheren Leben, lausch was die Nornen weben; am Tintenfass, in Tradition, kratzt das Papier, der Griffel schon. Worte, wie ich sie niemals fand, sind auf das Pergament gebannt; als auch der schlichte klassisch Reim, der so mir fiele niemals ein. Ein Kunstwerk, halt ich in der Hand, bin stark erregt, total gebannt; fühl mich geadelt, Fürstengleich, in dem mit Musen vollem Reich. Doch rinnt die Zeit, nimmt ihn mir fort, den nunmehr heiß geliebten Ort; hat mich hinaus gerissen, lieg wach nun in den Kissen. Alles hinfort, erinnere mich kaum, so weit entfernt, was für ein Traum; da ist noch Ahnung, was geschah; doch Worte längst schon nicht mehr da.
  7. Kurt Knecht

    Mitten im Walde

    Mitten im Walde, halb zerfallen das Haus; aus dem zogen vor Jahren, die Zwerge schon aus. Das Geld, das Geschmeide, den golden Hort; die funkelnden Steine, brachten sie von hier fort. Ganz tief im Gebirge, das sich gar mächtig erstreckt; haben sie ihren Reichtum, ganz sicher versteckt. Entflohen der Bande, die sie hierher getrieben; und ihnen dabei, auf den Fersen geblieben. Doch der Zugang zu ihnen, mit Magie belegt; hat sich für die Räuber, kein Stück weit bewegt. Die stehen davor, sie beratschlagen nun; was sie denn als Nächstes, hier könnten wohl tun. Dann ertönt ein Zauber, sie können nichts sehen; bleiben vorerst gebannt, auf der Stelle noch stehen. Dann erscheint eine Leiter, die himmelwärts zeigt; und die jeder von ihnen, nun gar mutig besteigt. Völlig kraftlos, ermattet, kommen sie oben an; da sind keine Schätze, nur ein uralter Mann. Mit schlohweißen Haar, sein Wort hat Gewicht; als er nunmehr donnernd, zu ihnen spricht. Geht wieder hinunter, ich will Eurem Leben; noch ein Mal die Chance, zum ordentlich sein geben. Achtet einander, seid nett nun und gut; haltet ein mit dem Räubern, dämmt damit meine Wut. Lebt alle zusammen, reicht euch dabei die Hände; dann nimmt die Geschichte, ein friedliches Ende. Und weil der Alte, gar so zornig gesprochen; sind die Sünder die Leiter, hinuntergekrochen. Denn sie waren erleuchtet, hatten sie doch gesehen; was ansonsten mit ihnen, alles würde geschehen. Und nun wieder auf Erden, geht es ganz normal her; gibt es doch im Walde, keine Räuberlein mehr. Denn die haben ganz einfach, das war gut durchdacht; genial fast zu nennen, eine Bank aufgemacht.
  8. Kurt Knecht

    Ein Herbstwind

    Ein Herbstwind, der gar stürmisch war, der ist am Morgen nicht mehr da; hat nachtends sich nur rumgetrieben, dabei sich völlig aufgerieben. Mit lautem Heulen, Sturmgebraus, erschreckte er das ganze Haus; das Fensterklappern, Türen knallen, das hat dem Taugenichts gefallen. War ganz in seinem Element, kein Blödsinn war ihm dabei fremd; fand‘s lustig, dass er uns erschreckt, hat dabei Neues ausgeheckt. Ins Laub, wo unter Büschen, Hecken, das Kleingetier sich konn‘t verstecken; hat er sich förmlich festgebissen, es ganz von dort herausgerissen. Selbst schmerzlos, hat er über Nacht, Herrn Igel wohnungslos gemacht; der macht sich nun auf in den Wald, am freien Feld ist ihm zu kalt. Dort wird er sich ein Plätzchen suchen, da unter Eichen, Birken, Buchen; wühlt er sich ein mit frohem Sinn, der Herbststurm reicht bis dort nicht hin. Ich aber will es nicht versäumen, im Garten wieder aufzuräumen; das Laub bring ich mit viel Geschick, an seinen alten Platz zurück. Vorm geistigen Auge, noch verschwommen, sehe ich den Stachligen wieder kommen; und auch die andern, die hier wohnen, werden die Mühe mir, so hoff ich, lohnen.
  9. Beim Einhorn streicheln ist es geschehen, hab tief in dem Berge, die Zwerge gesehen; die schmiedend am Amboss in höllischer Glut, das Gold und Geschmeide mit wölfischer Wut. Die Schwerter die Lanzen im blendendem Licht; mit stahlhartem Arm und Schweiß im Gesicht; aus Eisen die Kappe so leicht und so fein, mit Zauber belegt, wird die Tarnkappe sein. Im Herzen unrein wird einer hier fehlen, und seinem Volke die Geheimnisse stehlen; wird die Kappe tragen in die Menschenwelt, der sie dort erringt, wird später ein Held. Er ist der eine von dem wir gern hören, den wir gern zitieren beim Treue schwören; und seinen Sinn für Gerechtigkeit, der überdauert den Zahn der Zeit. Wollen uns auf seinen Spuren bewegen, würden manch einen Drachen gerne erlegen; doch will auch heute, der Andere es wagen, wie einst den Helden, uns hier zu erschlagen. Nicht mit Mordwaffen, das wär nicht opportun, er bremst uns subtil aus, läßt den Geldfluss ruhn; selbst der edelste Kämpe, hat er kein Gold mehr, findet im heute nur noch schwerlich Gehör. Der teuerste Sänger kommt hier nicht gut an, hat er leere Taschen, ist monetär klamm; nur harte Münze bestimmt hier das Lied, die Mode und was sonst noch alles geschieht.
  10. Des Morgens in der Dämmerung, geh ich spazieren mit dem Hund, der Tag noch müd und kaum erhellt, da stromern wir schon übers Feld. Das Leben leis und völlig brav, liegt hier noch im Dornröschenschlaf, kein Vogel und auch kein Getier, wuselt hier munter durchs Revier. Am Horizont das erste Licht, im hell orange die Nacht durchbricht; nun wird‘s nicht lang mehr ruhig sein, der erste Hahn wird bald wohl schrein. Mit ihm erwacht der Tag, sodann; fängt er auch hier, geschäftig an, mit Tieren, die Frühstuck suchen; unter den Eichen und den Buchen. Mit Füchsen, die nach Futter peilen, mit Rehen, die hier äsend weilen; mit Schweinen, die den Boden brechen; und Tauben, die zu ihnen sprechen. Von Zauberhand ist plötzlich hier, das große und das Kleingetier; bringt munteres Treiben in die Welt, die Sonnenstrahl nun ganz erhellt. Ich aber und mein treuer Freund, sind nunmehr lang genug gestreunt; nach Hause durchgestartet, wo unsere Nahrung wartet.
  11. Ich lieg im Bett und höre sie rufen, wie sie nach den Gefährten suchen; die ganz genau, wie sie getrieben, zum weiter fliegen in den Süden. Das Feld besetzt ein ganzes Heer, noch kreisend, werden‘s immer mehr; so wird es noch ein paar Tage sein, dann sind sie fort, ich bin allein. Es dringt zu mir kein krächzend Schrein, es wird gar still und einsam sein; das Feld wird starr im Froste liegen, der Kranich nicht darüber fliegen. Doch weiter südlich wird die Welt, von lauten Rufen nun erhellt; Glücksboten sieht hier jedermann, die aus dem Norden sind heran. Hier wird der Kranich schier verehrt, kein Territorium ihm verwehrt; hier ist als Nachbar er willkommen, wird durchaus freundlich aufgenommen. Ach könnten meine Worte tragen, zu ihm, so würde ich ihm sagen, wie schmerzlich er bei uns vermisst; dass er uns bitte nicht vergisst.
  12. Guten Morgen, Josina, Volker, Melda und Buchstabenenergie. Danke Euch fürs Lesen und Kommentieren. Beim NABU besteht die Möglichkeit zum Voten für den Vogel des nächsten Jahres. Euch einen wunderschönen Tag. Kurt
  13. Ich hab sehr oft, muß ich gestehen, die Welt am Abgrunde gesehen; auf dass ich nie mehr schlafen kann, fängt man nunmehr, was Neues an. Da ist es eben erst geglückt, man hat das All halbwegs bestückt; da läßt man schon Raketen knallen, den Schrott dann in den Orbit fallen. Man hofft, dass der dann oben treibt, ganz artig in den Spuren bleibt; doch ganz genaues weiß man nicht, man ignoriert, der andern Sicht. Wichtiger ist es doch zu beweisen, es gibt kein sicheres Weltraum reisen; und dies den anderen zu zeigen, die hier zum Übermute neigen. Die sich als Herren der Erde sehen, bestimmen wollen das Geschehen; denen ist man nun zuvorgekommen, hat ihnen das Siegerlächeln genommen. Man hat einfach, wie in alten Tagen, das Wettrüsten in Ferne getragen; man sieht, selbst dann sich noch als Held, wenn Weltraumschrott zur Erde fällt. Wie es auch kommt ist einerlei, man ist ja längst nicht mehr dabei; ist schon dabei ins Licht zu gehen, nicht interessiert am Weltgeschehen. Was noch geschieht, ich weiß es nicht, aufrütteln soll es, mein Gedicht; und unterbinden dieses tunen, die Aktivisten sollen nicht ruhen.
  14. An meinem Hexenkräutervorstadtgartenaufzugsbeet, treffe ich meine Freunde von früh bis spät; keine solch knallig bunt, illustre Schar, an einem Hexenkräutervorstadtgartenaufzugsbeet je war. Das Rotkehlchen kommt stündlich zum Schmaus, sucht sich aber nur gleichfarbige Käfer aus; der Grünfink ist sehr schwer zu entdecken, schafft Tarnung sich in Feldsalatverstecken. Der Spatz nimmt alles, was nicht rar, ob Feldsalat, ob Käferschar; was immer aus der Erde guckt, wird fröhlich munter weggeschluckt. Dann wären da noch die kleinen Meisen, die ganz dezent darauf hinweisen; auch bei der gefiederten Esskultur, gehts nicht ums runterschlingen nur. Stilvoll wird gespeist und Abstand gewahrt, man hält sich dabei stets an seine Art; gibt sich keine Blöße, ist darauf bedacht, dass man dabei keinen Fehler macht. Der Star, das sagt der Name schon, ist hier der Platzhirsch der Region; er bleibt in Scharen ganz beflissen, bis das letzte Blatt herausgerissen. Des Hänflings Herz blutet, auf einem Zweig, ist er am Warten, was übrig wohl bleibt; der Hunger trieb ihn aus der Hecke heraus, ihn, der sonst ängstlich wie eine Maus. So ist es, wie im wahren Leben, wem keine Lobby ist gegeben; der muß auf die Restkrümel warten; ob an der Festtafel oder im Garten. An meinem Hexenkräutervorstadtgartenaufzugsbeet, kommt mir ein Gedanke, ich hoffe nicht zu spät, so ruf ich Euch zu, stimmt mit mir jetzt ein, lasst den Bluthänfling, Vogel des Jahres doch sein.
  15. Hallo Sonja, Deine Gedichte fehlen dem Forum. Auch ich wünsche Dir alles Gute, Gesundheit und liebe Menschen um Dir. Übrigens hat mich Weimar auch tief beeindruckt. Dort durfte ich sechzehnjährig, also vor über fünfzig Jahren, nicht nur auf den Spuren der Dichterfürsten wandeln, sondern auch Helene Weigel, in Brechts ´´Mutter Courage´´, anschauen. Ein unvergessliches Erlebnis. Du hast mir dies Ereignis, mit Deinen großartig gekonnten Zeilen, wieder in Erinnerung gebracht. Danke dafür und nochmal Alles Gute für Dich. Kurt
  16. Er ging es schräg von der Seite an, ignorierte ihn, den Vordermann; obwohl der schon perfekt getan, womit er gerade erst begann. Es sollte Neues so entstehen, er wollte eigne Wege gehen; gefesselt nicht von Konventionen, die zu befolgen, sich nicht lohnen. Ob er es richtig hat gemacht, von seiner Zeit zunächst verlacht; wünschten sich nächste Generationen, genau in dieser selbst zu wohnen. In der noch alles möglich war, ein freier Geist höchst wandelbar; in dem ein großer Genius wohnte, mit seiner Kunst, die Welt belohnte. So wird es immer wieder sein, man richtet sich sein Leben ein; erkennt den Gehalt der Worte nicht, die heute schon der Dichter spricht.
  17. Hallo Managarm, Spitze, danke für Dein Schreiben. Kurt
  18. Hallo Melda, habe mich wieder mal von Dir gut unterhalten gefühlt und darüber hinaus Deine humoristischen Köstlichkeiten in vollen Zügen genossen. Du bist für mich, mit Verlaub, der moderne Wilhelm Busch und wirst es immer bleiben. Du bist unverwechselbar, wie er es einst war. Danke für Dein Schaffen. Ein wirklich schönes Wochenende und Danke für Deine Zeilen. Kurt
  19. Dämmrig, mit fast noch, tauben Sinnen, zwischen den Welten schwebend; der schwarzen Stille, der sterbenden Nacht folgend; genieße ich den Saxophone mäßigen Sound, des schon, in lichten Wehen liegenden Morgens.
  20. Mit einem Alb, so ich ihn nie gekannt; bin ich schnell ermüdend, um die Wette gerannt. Formlosen Wesen, wollte ich entfliehen, mich grausigen Armen vollends entziehen. Die Kreaturen der Nacht, hinter mir lassen; als auch die Geister, die nach mir fassen. Komm jedoch nicht weg, aus dem Schattenreich; von den Gestalten, morbide und bleich. Kann nicht mehr laufen, jetzt sind schon hier, bin völlig gelähmt; und sie über mir. Ein letztes Aufbäumen, ich stoße sie fort; Bettdecke beiseite, Alb verläßt mich sofort. Das Nachtmahl ward üppig, der Wein floss, in Strömen, da gib’s nichts zu zetern; schon gar nicht zu stöhnen.
  21. Mit meiner Bauchladenbücherverleihstation, ziehe ich durch die Lande seit Jahren schon; hab so im Harz den Brocken gesehen, kam auf dem riesigen Tanzplatz zum stehen. Die Hexen dort, sind sofort gekommen, haben mir sogleich, meine Bücher genommen, gaben Gold mir dafür und einen Besen, der selbst alt, knorrig, nicht gerade gewesen. Aus Eibenholz ward er, leicht gebogen, auf dem bin ich dann nach München geflogen; am Viktualienmarkt war buntes Treiben, zu sehen, da machte ich dann Rast, genoss das Geschehen. Bei dem Karl Valentin, blieb ich ganz abrupt stehen, hab da eins der Standln mit Weißwurst gesehen, hab gleich sechs davon, zwischen die Beißer genommen, hab Brezel und Senf obendrauf noch bekommen. Dazu dieses Weißbier, welch ein herrlich Gebräu, habe noch nie so geprasst, bei meiner Treu; wäre gerne noch länger durch Bayern gezogen, mein Besen war unruhig, so bin ich weiter geflogen. Das ging viele Stunden, doch dann irgendwann, kam erschöpft ich und kraftlos in Dresden an; auf der Brühlschen Terasse, kam ich dort zu sitzen, beim Kokoskuchen essen, völlig ins Schwitzen. Um zu verdauen, sah ich viel später dann, mir den Zwinger und Pfunds Milchladen an; in der Johannstadt, gab es noch mehr gutes Essen, im Biergarten hab fast ich meinen Besen vergessen. Der war etwas quirlig, der Abend schon spät, er wollte doch nur, dass es weiter, nun geht; ich bin ihm gefällig, hab ich mir gedacht, da hat uns schnell noch, nach Köln gebracht. Im Morgengrauen, wir kamen dort an, als in der Altstadt, der Tag gerade begann; dort wurde serviert, unser Frühstücksessen, auch der Halve Hahn ward nicht vergessen. Später sind wir über die Hohenzollern gefahren, bevor wir im Museum im Zeughaus waren; die Schildergasse war auch eine Station; wie der Dreikönigenschrein im historischen Dom. Als im Musical Dome, das Spielen begann, fing mein Freund der Besen zu tanzen an; er konnte doch nur, so zu mir sprechen, war wohl gewillt, endlich aufzubrechen. Ich war mit der Weile, ihm völlig gewogen; und so hat er uns dann, nach Berlin geflogen; wir kamen dort auch noch rechtzeitig an, bevor die große Hauptstadtparty begann. Am Brandenburger Tor, war sehr gute Sicht, der Potsdamer Platz, erstrahlte im Licht; der Funkturm an den Hallen war illuminiert, mit dem Fernsehturm, war das gleiche passiert. Feiern und Toben bewegte die Massen, ein jeder hat sich davon einfangen lassen; ein riesiger Taumel erfasste die Stadt, die soviel zu bieten und zu zeigen noch hat. An einer der Buden, war ich ganz entzückt, hab gleich auf Anhieb, drei Buletten verdrückt; dazu noch drei Schultheiß, vielleicht waren’s vier, mein Besen wollte weiter, ins nächste Revier. So sind wir dann, mein Erinnern verschwommen, irgendwann nachtends, nach Hamburg gekommen; wir wußten, wo es hingeht, mit sicheren Gefühl, am Fischmarkt kopfüber, hinein ins Gewühl. Hummel Hummel gesagt, nicht mit mir gerungen, hab ich beim Fischweib vier Matjeshering verschlungen; die gute Frau konnte gerade Mors Mors noch sagen, da hab ich beim Hamborger Köm zugeschlagen. Und das schon am Morgen, so konnte es geschehen, dass ich den Michel, nicht kriegte zu sehen; auch die Landungsbrücken blieben mir verborgen, wie auch das Alsterschloss Henneberg im Norden. Da hatte mein Besen anscheinend genug, er stand schon bereit zum aller letzten Flug; sein Ziel war der Brocken, wo die Hexen mir eben, meine Bauchladenbücherverleistation wieder gegeben. Selbst heut noch, beim Wandern, denk ich oft daran, wie auf dem Tanzplatz, einst alles begann; als die Hexen mir borgten, jenen Zauberbesen, der mit mir, an so vielen Plätzen gewesen. Der mir zeigte, was mir im eigenen Land, solang verborgen und unbekannt; der mich überzeugte, dass sehe ich ein, auch die Heimat kann ein Reiseland sein. Wo liebe Menschen, die Gastlichkeit, bereit sind zu teilen, zu jeder Zeit; wo diese gar bei Tag und Nacht, nur auf dein Wohlsein sind bedacht. Dir immer ein Gefühl von Zuhause geben, mit dir zusammen in Harmonie leben; bereit mit dir, das Land, besser zu machen, ganz mit Vertrauen, deine Hände zu fassen. So tue es auch selber und bringe dich ein, lass all die Hoffenden nur nicht allein; wer immer es sei, in diesem Land, reich auch du ihm, unverzüglich die Hand.
  22. Düster wird‘s sein, in einem Land, aus dem der Wohlstand wird verbannt; weil man sich förmlich überschlug, in Überschätzung, Selbstbetrug. Der Frost, er beißt Euch ins Gesicht, greift Eure Körper, verläßt Euch nicht; das Land ganz ohne Energien, man kann der Kälte nicht entfliehen. Die Windräder längst eingefroren, kraftlos die Sonnenkollektoren; Benzin, Öl, Gas, gibt‘s eh nicht mehr, im ganzen Lande kein Verkehr. Die Läden haben dicht gemacht, denn Waren wurden nicht gebracht; es bleibt Holzdiebstahl, Wilderei, sie schreckt nicht ab, die Polizei. Der Mundraub steht jetzt obenan, nicht mehr verpönt, ist er Programm; denn die Gesetze gegen gelten nicht, es gibt ja nicht mal, ein Gericht. So wird verbrannt was grad so geht, es schwelt, es qualmt von früh bis spät; es stinkt nach Plaste, Möbellack, nach Unrat aus dem Abfallsack. Alles was brennt, wird abgetragen, selbst Bücher, wie in alten Tagen; Kultur zerbricht, geht ganz entzwei, das Land zerfällt in Barbarei.
  23. Den Awen des Druiden, ich spüre ihn hier, im Garten am Nussbaum, ist er nah bei mir; die Zunge der Götter, den weisen Verstand, das Wissen derselben, hält er in der Hand. Im Steinkreis geboren, in keltischer Nacht, hat er das Licht ins das Dunkel gebracht; da hat er geholfen, in der größten Not, wie es ihm der Glaube, der Anstand gebot. Da war er der Lehrer, hat erklärt diese Welt, kannte Tiere und Pflanzen, die Kräuter am Feld; das Grollen der Berge, konnte er gut verstehen, das Flüstern der Wiesen, das Murmeln der Seen. Hat selbst, in die Tiefen der Wälder geschaut, gespürt warmen Wind, den Schnee auf der Haut; auf den Spitzen der Klippen, ward er gesehen, als Fels in der Brandung, sturmtrotzend stehen. Auch das sinnlose Kämpfen, hat er gekannt, selbst auch ein Krieger, das Schwert in der Hand; hat Kronen erobert, der Pfand ward sein Leben, hat diese genommen, um sie weiter zu geben. Denn durch Visionen, war ihm längst bekannt, der Name des Knaben, der führen würde das Land; der das Schwert für immer, entreißen würde dem Stein, somit legitimer König, oberster Feldherr dann sein. Jahrhunderte gingen, längst war Alles geschehen, was er einst in seinen Träumen gesehen; er selbst schon uralt, doch spüre ich ihn hier, im Garten am Nussbaum, ist er nah bei mir.
  24. Da sprechen sie, ihr wißt genug; versprechen sich im Selbstbetrug; sie lullen Euch, da wird’s gemein, mit aktuellen Phrasen ein. Haben nicht versäumt zu wiederholen, was ihr gern hört, dabei verstohlen; auf eigne Pfründe nur geschaut, auf Eure Dummheit ganz vertraut. So ist es schon ein eignes Ding, wie wiederholt es doch gelingt; mit Dingen die doch schon gesagt, Wahlkampf zu machen, ungefragt. Und treu zu schauen, wie ein Hund, als würde künftig nur gesund; wer nun das Neue würde tragen, alles hinnehmen ohne zu fragen. Sie mögen charismatisch sein, nur was sie tun, ist so gemein; sie nutzen eure Toleranz, vergessen dabei jedoch ganz; dass irgendwann der Mensch erwacht, der selbst schon einmal nachgedacht; und denkt was ihr denkt, ist genug, die Wiederholung Selbstbetrug; ihr habt nun oft genug gesagt, wonach ich euch hab nicht gefragt; geht nicht auf meine Sorgen ein, ich weiß sie scheinen Euch zu klein; doch hoff ich weiter irgendwann, wird er gehört, der kleine Mann.
  25. Ein grün gestreifter Wasserfloh, der lebte lustig und sehr froh; gar wohlbekannt, im Nirgendwo, die andern taten es ebenso. Er lebte hier nicht ganz allein, da waren noch zehn Schwesterlein; an zwanzig Brüder, die noch klein; und alle artig, fromm und rein. Doch keiner war gestreift, wie er, leicht rötlich kamen sie daher; fast durchsichtig, im Sonnenlicht; sah man sie auf dem Wasser nicht. Denn keiner, war präsent, wie er, so schwamm er völlig frei umher; erkannte auch nicht, die Gefahr, die um ihn rum und schon ganz nah. Zwei Räuber hatten ihn entdeckt, die wurden jedoch abgeschreckt; von seinen Streifen, giftig grün; nur deshalb ließen sie ihn ziehn. Er aber warf sich in die Brust, so mutig, stolz und selbstbewusst; war überzeugt, ihm könne keiner, da kam ein Stichling, ein ganz kleiner. Der grad erwacht, noch nicht ganz klar, nun nahe dem grün gestreiften war; dazu noch hungrig, farbenblind, schaut, ob er was zum Fressen find. Als vor dem Maul, sich was bewegt, hat er nicht lange überlegt; macht einen Happs, ist dabei froh; aus ist es mit dem Wasserfloh. Der grün gestreifte ist verschwunden, kein großer Held, zieht seine Runden; nur Wasserringe sind noch da, wo grad noch, sein zu Hause war. Und die Moral von der Geschicht, probier, das grün gestreifte nicht; wenn du durchsichtig, rötlich bist, dann bleib dabei, wahr dein Gesicht.
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