Zum Inhalt springen

Kurt Knecht

Autor
  • Gesamte Inhalte

    1.085
  • Benutzer seit

  • Letzter Besuch

Alle erstellten Inhalte von Kurt Knecht

  1. Knapp bei Kasse, ohne Kohle, auf dass ich mir, den Jackpot hole; sitz ich dürstend, hier beim Bier, der Lottoschein ist bloß Papier. Zerknüll ihn, werfe ihn in die Tonne, trink das Blonde voller Wonne; wag mich an die Schnäpse ran, zünde mir eine Kippe an. Gerd am Tresen, hat mir eben, neuerlich Kredit gegeben; der erste Deckel war zwar voll, ich find, der Gerd ist einfach toll. Es ist nicht leicht, mich zu ertragen, beim saufen stell ich tausend Fragen; erwacht der Philosoph in mir, den killt kein Schnaps und auch kein Bier. Wenn der erst Fahrt hat aufgenommen, dann kann ihn keiner mehr entkommen; schweigt nicht mal still am Urinal, ihn zu ertragen, wird zur Qual. Gerecht ist er dann, ohne Ende, als wenn er so Erlösung fände; nimmt keine Almosen mehr an, wagt sich an die ganz Großen ran. Greift voll jetzt ein, ins Weltgeschehen, lässt keinen unbehelligt gehen; verliert sich schon in Einzelheiten, ist borstig nun, will nur noch streiten. Doch irgendwann geht´s Lichtlein aus, der Schweinehund ist aus mir raus; benebelt wandere ich nach Haus; und ziehe mir, meine Plünnen aus. Nach etwas Schlaf, um Mitternacht, bin gerade etwas aufgewacht; zieht es mich, nur zur Kneipe hin, jetzt aufzuhören macht keinen Sinn. Denn ich hab doch so viel zu sagen, drum will ich es noch einmal wagen; bin einfach eloquent und toll; mach auch den zweiten Deckel voll.
  2. Gestern hab ich zwar gedacht, was alles ich hab falschgemacht; gab mich nicht der Verzweiflung hin, sah noch im Weiter einen Sinn. Doch Sachen hab ich zu gestehen, die waren nicht besonders schön; doch ich hab dabei noch gelacht, wünscht heute, ich hätt´s nicht gemacht. War nie mein Ding, nur still zu halten, wollt stets verändern und gestalten, hab kurzen Ruhm, zu gern genossen, bin übers Ziel hinaus geschossen. Hab oftmals Unsinn, ohne zu fragen, wie selbstverständlich, mitgetragen; der größte Nonsens, war mein Ding, wenn ich dafür erst Feuer fing. Habe täglich dabei unverdrossen, so manchen fetten Bock geschossen; ließ keines, der Fettnäpfchen aus, fegte durchs Land, im Sturmgebraus. Wollte ganz einfach alles geben, nur auf der Überholspur noch leben; im Ernst hab ich da noch gedacht, dass mir das wirklich Freunde macht. Als ich die Zeichen, dann gesehen, war´s endlich mal, um mich geschehen; den nun beim Tageslicht besehen, weiß ich, so kann‘s nicht weitergehen. Werde mich wohl in Demut üben, bewusst kein Wässerchen mehr trüben; will nur noch brav sein, lieb und rein, ein angenehmer Zeitgenosse sein.
  3. Prachtlos, ohne Finesse, sich nicht hingebend, völlig er ganz; saß auf einer Bank, vor seinem Hause, gnadenlos ehrlich, der Eisenhans. Sang inbrünstig fordernd, von dem was sein wird, ein Lied; laut seine Rufe nach Freiheit; dass im Land was geschieht. Prachtvoll, mit viel Finesse, sich völlig hingebend, saß er, der Sohn; von Monarchen, in unendlicher Folge, still grübelnd, auf dem goldenen Thron. Hielt inbrünstig fordernd, hat seine Zukunft im Sinn, fest an dem Überbrachten; nahm er keine Veränderung hin. So steht es geschrieben, ist es halt immer im Leben; wenn eine was will, hält ein anderer dagegen. Die Freiheit wäre nur ungetrübt, speziell in diesem einen Fall; wenn es keine Menschen gäbe, drum lebe er hoch, der Urknall.
  4. Das Bild im Rechner ist glasklar, die Farben leuchten wunderbar; Klatschmohn vor dem Getreidefeld, der mir direkt ins Auge fällt. Der Mohn orange, leuchtet her, bildet Kontrast zum gelben Meer; des Weizens, der hier prachtvoll steht, geneigt im Wind, der leise geht. Ich spür das Lüftchen, auf der Haut, hör Mähmaschinen furchtbar laut; bin nicht am Rechner mehr gefangen, bin einfach raus ans Feld gegangen. Der Bauer ist mein großer Held, der nunmehr hier sein Feld bestellt; ist immer fleißig, kennt kein ruhen, ist stets bereit, was nötig zu tuen.
  5. Das erste Buch, das ich gelesen, ist das von Nimmerklug gewesen; der lebte froh im Knirpsenland, es war mein Glück, dass ich ihn fand. Da war ein Knirps, nicht allzu helle, sah mich sofort an seiner Stelle; bin ihm gefolgt und wollte nie, heraus aus dieser Phantasie. Es war ein frohes, leichtes Leben, dem ich mich habe hingegeben; und alle waren nett und gut, wie s nur im Märchen gehen tut. Im Buch wollt ich für immer bleiben, mir müßig meine Zeit vertreiben; frei schweben in den schönen Seiten, ein prachtvoll Leben mir bereiten. Jedoch es kam, wie es kommen muß, wenn’s endet, gib’s nur noch den Schluss; als Trost schauen mich noch Bücher an, viel mehr, als ich je lesen kann.
  6. Der Hagen ist in blutjungen Jahren, als Friedgeisel zu den Hunnen gefahren; Hexenkunst und Zaubermacht, hat er vom Rheine mitgebracht. Er diente Atilla treu im Heer, hervortun viel ihm nicht sehr schwer; so manche Schlacht man dort gewann, verfiel er dem Berserkerwahn. Den zu beherrschen half ihn dann, Zauberer des Königs, der Schamanenmann; doch fiel es ihm weiter furchtbar schwer, Rückhalt zu üben, beim Kämpfen im Heer. Die Lieder besingen den grimmigen Mann, der furchtbar streitend, immer gewann; der sich völlig hingab, dem wilden Scharen, die immer anwesend, beim Streiten waren. So ist er zu Ruhm und Ehren gekommen, hat seinen Abschied vom Fürsten genommen; zurück in die Heimat, auf verschlungenen Wegen, zur Mutter Kriemhild, seinem Schicksal entgegen. Dem er nicht entkommen, der schwarze Mann, den immer man dann zum Zitieren holt ran; wenn irgendwo etwas Böses geschieht, wird ihm nicht gerecht, dem Helden im Lied.
  7. Hallo Carlos, selten habe ich diese sehnsuchtsvolle Schwermut empfunden. Heute weiß ich es bedurfte genau dieser meisterlichen Zeilen, um es hervorzurufen. Danke dafür und noch einen schönen Restsonntag Dir. Kurt
  8. Kurt Knecht

    Es ist heut anders

    Es ist heut anders, nach all den Tagen, die ob ihrer Hitze kaum erträglich waren. Bedeckt vom Niesel, geh ich auf Wegen, mit riesigen Pfützen vom nächtlichen Regen. Die Luft ist erfrischend, so sauber und rein, vital mich belebend, ich atme sie ein. Vom Nass der Bäume schalldämpfend, versteckt, so habe ich heute keine Sänger entdeckt. Sie scheinen zu ruhen, der Glockenklang, des Dorfes Kirche zieht über das Land. Nun gehe ich weiter, beende das Suchen, hör nun in der Ferne den Kuckuck laut rufen. Als wärs nicht genug, fällt mit krächzenden Schrein, nun noch ein Schwarm Krähen in die Kakophonie ein. Das Gurren der Tauben ist jetzt auch so laut, dass kein kleiner Vogel zu singen sich traut. So hoff ich bald wieder auf Sonnenschein, wenn all meine Gesanges Freunde klein, den Tag mir verschönern mit ihrem Singen, und wieder Freude, nebst Frohsinn mir bringen.
  9. Hallo Darkjuls, es bleibt immer etwas zurück. Du hast das meisterlich umgesetzt. Deine Wochenendwünsche an Carlos auf russisch musste ich erst einmal nachschlagen. Mein Russischunterricht ist dabei gerade mal 52 Jahre her. Kaum zu glauben, damals habe ich Geschichten und Briefe gelesen. Na ja im englischem Lesen, habe ich mittlerweile auch einige Defizite. O. Henry im Original geht auch nicht mehr so flüssig. Habe mir aber vorgenommen einige seiner nicht so bekannten Geschichten zu übersetzen. Das übt, hoffe ich. хороших выходных Kurt
  10. Seit alters her, trägt er gar schwer, die Last der anderen mit sich her; die haben ihm sehr gerne eben, die eigene Bürde mitgegeben. In Bergen, Wüsten, trostlos Land, gab er den Menschen seine Hand; er machte keinen Unterschied, ob arm ob reich, ob jung ob müd. Er machte ihre Herzen leicht, hat ihnen seinen Laib gereicht; und hat zuletzt sein irdisch Leben, mit seinem Blute hingegeben. Jedoch sein Geist ist immer da, nur die Gestalt ist wandelbar; bleibt dir verborgen, jedoch rein, könnte es auch der Nachbar sein. Diese Geschichten klingen gut, sie geben Hoffnung uns und Mut; sie geben Freude uns fürwahr, das Wissen er ist immer da.
  11. Bücher, die ungeschrieben, letztlich Entwurf geblieben; hätte ich gerne gelesen, wäre mein Traum gewesen. Bilder, die nicht entstanden, sich keine Maler fanden; hätte ich gerne geschaut, wäre davon ganz erbaut. Musik, die nicht komponiert, weil nur rum experimentiert; hätte ich gerne vernommen, wäre gefangen genommen. Weil ich es selbst nicht kann, warte ich auf Frau oder Mann; die es jetzt für mich tuen, nun nicht länger mehr ruhen.
  12. Mein alter Ego, der Kurt Knecht, der macht zu gern es Allen recht. Sagt oftmals ja, meint jedoch nein, kann einfach nicht er selber sein; lässt Alles zu dicht, an sich ran, weil selten er entscheiden kann Ist super einfach zu verleiten, so war er schon zu allen Zeiten; wenn jemand etwas vorgebracht, hat er darüber nachgedacht; es kurz entschlossen selbst gemacht, wenn er auch wurde ausgelacht. So kam aus Indien einst ein Mann, barfuß und nur im Turban an; der meint es wäre schlichtweg gut, man nehme ihn auch noch den Hut; das hat mein Ego nicht gemacht, hat wieder einmal nachgedacht; sich aus dem Staube dann gemacht, der Fakir hat nicht mehr gelacht. Mein Ego saß im irgendwo, war damit nicht besonders froh; fast schon bereit, sein irdisch Leben, samt Hab und Gut hier aufzugehen; traf dann zum Glück dort diese Frau, die ihm von abhielt, das war schlau. Er hat sofort um sie geworben, gemeinsam sitzen sie im Norden; wo oft und gerne er sie küsst, weil sie jetzt seine Muse ist. Mein alter Ego, der Kurt Knecht, macht‘s nur noch seinem Weibe recht.
  13. Mein alter Ego, der Kurt Knecht, der liebt, das andere Geschlecht; kann deshalb ihm nicht böse sein, ich räum ihm diese Freiheit ein. Ich weiß, es ist nicht opportun, lass Vorbehalte trotzdem ruhn; weise auch ihn nicht darauf hin, dass das, nicht der Gesellschaft Sinn. Denn die zeigt mir ein Angesicht, das allerorts ganz anders spricht; da hat hier in den letzten Jahren, Monogamie keine Achtung erfahren. Es ja ganz klar, verkauft sich nicht, zu fade ist ihr Angesicht; zu farblos und zu allgemein, passt so nicht in die Medien rein. Drum wird kein Licht dafür entfacht, das farbig leuchtet durch die Nacht; wird als normal nur hingenommen, soll keine Aufwertung bekommen.
  14. Der Klatschmohn vorm Feld, der leuchtet so schön, sein rotes Orange ist heut weithin zu sehen. Der Mais dahinter, so grün und stark, so hochgewachsen, als ein Sinnbild der Mark. Die Luft heiß flirrend im Sonnenschein, fängt Bilder, als Fata Morgana mir ein. Die Hitze so schwer, ein Tonnengewicht, ist drückend, doch ich achte sie nicht. Will schreiten am Feldrand, doch das nicht allein, mein treuer Freund soll schon bei mir sein. Ich lieb sein gestreune am Feld, froh und frei, wo immer ich hin geh, er sei mit dabei. Er soll mich begleiten, da wird mir nicht bang, die Freundschaft wird halten, ein Leben lang. Will auch alles tun, was auch immer es sei, will ihm geben ein Leben, so glücklich und frei.
  15. Mein alter Ego, der Kurt Knecht, ist oftmals mir zu selbstgerecht; spricht tabulos fremde Themen an, glaubt, dass er da was ändern kann. Meint er doch mit halben Wissen, ständig was verändern zu müssen; Vorschläge hat er stets parat, die bleiben uns auch nicht erspart. Wenn keiner hier mehr weiter weiß, ist er aufs antworten ganz heiß; will alles seinen Stempel geben, eingreifen in der Welten Leben. Sehe ich ihn so, für etwas brennen, will ehrlich ich, nur noch wegrennen; wie´s Königskind, in dichten Hecken, gut behütet mich verstecken. Will warten bis er wieder klar, mein alter Ego ist fürwahr; auf dass, er meine Sprache spricht, mit demutsvollem Angesicht.
  16. Mein alter Ego, der Kurt Knecht, der fragt mich manchmal, ist es recht; wenn ich es mal so und mal anders sage, nicht feststelle nur, sondern auch frage. Wenn ich ausdrücke mein eignes Gefühl, abseits deiner Welt im Familiengestühl; wenn ich zerreiße die Nabelschnur, mich konzentriere, auf das Einfache nur. Mich entferne aus dem Dunstkreise, dabei Verse schmiede, auf alte Weise; nicht abgehoben, sollen die sein, klar nur, gut verständlich und rein. Sollen Euch die Alltagslast lindern, Verzweiflung und Not verhindern; der ganzen Welt nur so mal eben, wieder Mut und Hoffnung geben. Sollen im Zukunftslicht scheinen, mit sich und der Welt im Reinen; ansprechen die törichten Sachen, über die wir gemeinsam nur lachen. Wer die krudesten Sachen fängt an, dabei noch über sich lachen kann; und nichts verschiebt auf irgendwann, ist für mich, zweifellos der rechte Mann.
  17. Zeitlos soll es sein, mein Gedicht, an euren Applaus appelliere ich nicht; wünscht nur, es werde in kommenden Tagen, noch genügend Aussage, tief in sich tragen. Wünscht es als Steinchen, vom großen Haus, das soll es stützen beim Sturmgebraus; soll der Garant sein, der für immer da, verständlich für alle und sonnenklar. Nicht festgemacht an modischen Themen, alles ansprechen, ohne sich deshalb zu schämen; aufzeigen, wie es vielleicht besser heut geht, getrieben von Angst, dass es morgen zu spät. Jedoch nicht dogmatisch, räume ich Euch ein, meine Kritiker, vielleicht Unterstützer zu sein; welche selbst zerrissen, das in sich tragen, was heut aktuell, keiner traut sich zu sagen. Vielleicht ist die Freiheit, die oftmals zitiert, nur noch Wortes Hülle, weil eh nichts passiert; vielleicht Utopie, im sinnlosen Streben, der eigenen Biographie einen Inhalt zu geben. Denn je lauter sie schreien, die mit dem Geld, je weiter entfern ich mich, von deren Welt; wo mit bunten Muscheln, einst alles begann, den Unterschied machte, Mann gegen Mann.
  18. Danke Margarete, für Deine lieben Zeilen und Melda, Josina, anais, Carlos und Managarm fürs Lesen und Voten. Schönen Sonntag Euch Kurt
  19. Hallo Melda, danke für Deine lieben Worte. Ich mag es wie Du selbst, es auch magst, zur Zeit, etwas leichter. Ich nutze die Gelegenheiten mich zu entspannen, indem ich alles was ich sehe und höre verarbeite und suche dabei, noch immer meine eigene Art der Verarbeitung. Danke an Gina, Carlos und anais fürs Lesen und Voten. Schönen Sonntag Euch Kurt
  20. Der Frühling wie ein Junitraum, das Wetter ward besser und besser; da entdeckt ich oben im grünen Baum, den pelzigen Kirschen Mitesser. Das Antlitz, mir voll zugewandt, das sollte mich wohl erschrecken; ich bin trotzdem nicht weggerannt, konnte nur niedliches entdecken. Ein flauschig schönes Kuscheltier, das Kirschen liebt, die roten; zeigt seine schwarze Maske mir, winkt scheinbar mit den Pfoten. So blieb ich wohl ein Weilchen stehen, hab ruhig dann mit angesehen; wies kleine Kerlchen rasch verschwand, Versteck in einer Tanne fand. Da ging ich weiter, weiß genau, der kleine Racker der ist schlau; denn wenn ich ganz verschwunden bin, so zieht er zu den Kirschen hin. Er nimmt sich die ganz roten, geschickt mit seinen Pfoten; die steckt er sich in seinen Mund, er wird hier fett und kugelrund. Nur wir können es vergessen, das leckere Frühkirschen essen; uns bleibt nur auf den Markt zu gehen um leckere Früchte zu erstehen.
  21. hallo perry, toll wie du dich mitteilst, mir ist jegliche abfolge egal, strebe auch nicht nach irgenwelchen wissenschaftlichen zwängen. mir gefällt etwas oder auch nicht. deine gedichte lese ich mit vergnügen und sie sprechen zu mir. bitte behalte deinen, ich nenne ihn respektlos, perry stil bei. kurt
  22. So hab ich hier so manchen Morgen, gesessen und noch tief verborgen; waren schon all die Gedichte in mir, die später ich brachte zu Papier. Es ist ein Zauber, fang ich an, befällt mich ein so zwingend Drang; die Worte in Reime zu fassen, sie aus mir strömen zu lassen. Die Zeilen bilden sich ganz allein, schaffen von sich aus Reim um Reim; dann wird nebenbei, so mal eben, dem Ganzen ein Sinn noch gegeben. Es klingt wie ich hoffe, am Ende gar fein, der Rhythmus soll für Euch einprägsam sein; die Worte sollen tief euch berühren, von hier euch, phantasievoll entführen. Und sollten Sie Euch unterhalten, gar anregen selber zu gestalten; so ist mir das ein trefflich Lohn, auf den ich warte, Jahre schon.
  23. Kurt Knecht

    Ein Rotschwänzchen

    Ein Rotschwänzchen, was rank und schlank, begleitet mich schon, ein Leben lang; als ich den Bungalow, einst baute, es interessiert, mir schon zuschaute. Bezog ein Zimmer, in dem Haus; und wollte auch nicht mehr hinaus, hat seine Jungen groß gezogen, bis dahin, blieb ich ihm gewogen. Erst als die flügge, zogen aus, baute ich Fenster in das Ferienhaus, im Wohnhaus war das ebenso, das Schwänzchen wippte und war froh. Man täglich sich so arrangierte, in Freundschaft, so auch nichts passierte; dann kam der Hund und es war klar, wer nunmehr hier der Macher war. Hat einen Zwinger, gleich bekommen, hat den jedoch nicht ernst genommen; wohnt von dem ersten Tag an im Haus, ein Aussenschutz, sieht anders wohl aus. Doch du, mein Hausrotschwänzchen, stehst nicht, auf solche Tänzchen; bist sogleich vorbei gekommen, hast den Zwinger, dir genommen. Und sollte der Himmel, mich einst laden ein, so will ich nicht hadern, will auch nicht schrein, will aber drauf hinweisen, wo immer ich sei, mein Rotschwänzchen, soll sein mit dabei.
  24. Im Fernsehen von probaten Mitteln man spricht, ich denk drüber nach, es erschließt sich mir nicht; denn den Dingen, denen man geeignet räumt ein, finde ich selbst nur abgrundtief bös und gemein. Da nehmen die Protagonisten billigend in Kauf, dass ich vor der Mattscheibe, die Haare mir rauf; dass ich am Verstand der Zuschauer zweifeln muss, denn Null Reaktionen von dort, bereiten Verdruss. Doch vielleicht, denken die genau das Selbe von mir, sind am Warten, was sich so tuen wird im Revier; sind in den Startlöchern und wollen es wagen, den Machern und Mitläufern die Wahrheit zu sagen. Sind müde am konsumieren von niveaulosem Müll, schalten vorerst nur ab und verhalten sich still; jedoch stets bereit auf der neuen Welle zu schwimmen, sollten endlich die erwarteten Vorzeichen stimmen. Jedoch vorerst ist für alle, etwas anderes klar, der Fußballgott fesselt die Menschen, in Europa fürwahr; einen Monat lang sind die Nationen total fasziniert, haben keinen Blick dafür, was sonst rundum passiert. Das diese Zeit nicht völlig nutzlos verstreicht, tragen sie Sorge, machen es sich nicht leicht; die, denen wir in längst vergangenen Tagen, unsere Stimme, selbstlos haben angetragen. Die haben unser Wohlbefinden im Blick, für sie zählt nur vorwärts und niemals zurück; haben sicher auch genug Selbstvertrauen, uns allen eine völlig neue Heimstatt zu bauen.
  25. Nun bin ich nicht besonders hell, das neue Steuersparmodel; hab ich derweil, sofort kapiert, es wohl so, dem nichts passiert; der doppelt Steuern spart, auf künftige Dinge haart. Der Finanzer meint Einundzwanzigzehn, da könnte ja vielleicht was gehen; doch was genau, muss man erst sehen, beobachten das Weltgeschehen; doch wird bis dann nur angedroht; das ist beileibe kein Verbot. So künftig wohl ein jeder Mann, es tuen und auch lassen kann; wozu er Lust hat auf der Welt, vom Grundgesetz her gleichgestellt; mit allen, die da machen, finanztechnisch fragwürdige Sachen. Auf einmal ist das Leben leicht, weil plötzlich alles man erreicht; man kann nun denen geben, die es schwer haben im Leben; die Gelder kommen plötzlich an, bei dem, der sie gebrauchen kann. Nur leid tut mir der Mario Barth, weil der vergebens darauf haart; dass Steuern werden verschwendet, weil das abrupt jetzt endet; denn dieser Quell ist nun versiegt, der Michel sieht dies ganz vergnügt. Derweil ist man am Suchen, im Amt, tut den verfluchen; der dies verzapft und lebet noch, trotz diesem Riesensteuerloch; man betet laut, man ist so frei, dass alles so wie früher sei. Bereit den zu begrüßen, der Steuer frei lässt fließen; und sollt es auch fragwürdig sein, was jener tut, stimmt man mit ein; bereit das Beamten Leben, dem Neuen ganz zu geben.
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Community-Regeln
Datenschutzerklärung
Nutzungsbedingungen
Wir haben Cookies auf deinem Gerät platziert, um die Bedienung dieser Website zu verbessern. Du kannst deine Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass du damit einverstanden bist.