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Kurt Knecht

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Alle erstellten Inhalte von Kurt Knecht

  1. Traurig, aber mit Worten und Verstand, scheint dem nicht bei zukommen zu sein. So suggeriert es zumindest Marvel und co. Aber sei gewiß lieber Ference, für mich ist die Feder immer noch stärker als das Schwert und ich freue mich über jede Stimme, die dem schändlichen Treiben, Widerpart bietet. Kurt
  2. Gefällt mir Aries. Gefällt mir ausgesprochen gut. Saubere Arbeit. Kurt
  3. Kurt Knecht

    Laternen vom Ufer

    Laternen vom Ufer kann ich wunderschön, im Spiegel der Mosel, bizarr leuchten sehen; der Morgens im grau, hat Dämmerung gebracht, den Duft frischer Brötchen, den Tag, der erwacht. Schlaftrunken noch alles, im Banne der Nacht, die mit ihrem Weinfest, alles müde gemacht; nur vereinzelt Geräusche, zu Ohren kommen, werden gedämmt und verhalten wahrgenommen. Nur auf dem Flusse ist schon reger Verkehr, Lastkräne, beladen, tuckern leis hin und her; deren Herz schlägt langsam, mit sehr großer Kraft, Millionen von Tonnen werden ans Ziel gebracht. Der Blick faßt die Hänge, die hell scheinen im Licht, im Glanze der Sonne, die die Wolken durchbricht; Reben schnurgerade in Richtung gebracht, vom Bauern mit Sorgfalt und Liebe bedacht. Mit Sprüchen gehuldigt, mit Dünger versorgt, mit Wasser gesättigt, das der Gottvater borgt; der gibt was gebraucht wird und Wärme dabei, dem Winzer Erträge, dass zufrieden er sei. h.k. 27.06.2022 Stellplatz Zell direkt an der Mosel
  4. Danke für den Leitfaden. Du hast Dir Gedanken gemacht und etwas Gutes hervorgebracht. Einen schönen Tag. Kurt
  5. Traurig, wie einen das Leben manchmal mitspielt. Auch wenn man daran ja wachsen und es einen stärker machen soll, ist es sehr schmerzlich. Dir einen glücklichen Tag. Kurt
  6. Bewegende Zeilen. Sehr gut. Kurt
  7. Hallo Marcel, bitte nichts verändern. Schöne Poesie. Kurt
  8. Fein gemacht Joshua, eine schöne kleine Geschichte, würde davon auch gern mehr lesen. Kurt
  9. Kurt Knecht

    Der Entenruf

    Der Entenruf am Morgen dröhnt, im Schilfgürtel der Erpel stöhnt; was will die Alte denn von mir, bin doch erst fünf Minuten hier. Dem Ruf, er somit nicht, viel Wichtigkeit beimißt; Aufmerksamkeit kein Thema ist, weil blitzschnell alles, er vergißt. So schwimmt er weiter, in der Hitze, ihn schmückt ein Bart aus Entengrütze; als ihn ein schriller Ruf erreicht, er nicht von seinem Kurs abweicht. Er tut, als hätte er nichts gehört, frisst weiter Grütze ungestört; auch als das Rufen jetzt schwillt an, bleibt er entspannt, ganz Entenmann. Er wähnt sein Frauchen noch weit fort, fühlt sich so sicher hier am Ort; schwimmt Futter nehmend, frei herum, kein Rufen stört, die Frau bleibt stumm. Doch plötzlich ist sie neben ihn, sein stur sein, wird ihm nicht verzieh‘n; es wird für ein paar Wochen, nicht mehr mit ihm gesprochen. Die Wochen sind jedoch gefühlt, da ist sie ganz sein Ebenbild; der Vorfall ward vergessen, schon vor dem Mittagessen. h.k. 19.06.2022 Campingplatz Zellerhof beim Weinbauern direkt an der Mosel
  10. Die Mosel, wie ein Spiegel glatt; liegt friedlich und der Morgen hat, schon Hitze; weil die Sonne brennt, was man hier wohl nicht; anders kennt. Weinhänge leuchten, satt im grün; Schwäne schneeweiß, vorüber ziehen; es folgt, die graue Kinderschar; nebst einem wilden, Entenpaar. Am anderen Ufer, gut zu sehen; sind Leute, am Spazierengehen; allein, zu Zweien, und mit Hund; auf einem Schnellboot, geht es rund. Denn dieses selbst, fliegt rasch vorbei; mit Riesenfetz und Jauchzerei; setzt hart auf, schwebet wieder; und kommt dann, abermals hernieder. Ein Dampfer, sittsam fährt vorbei; solch Trubel, ist ihm einerlei; kennt nur ein Ziel, es muß gelingen; alle gesund, an Land zu bringen. Am Steg, macht er in Ruhe fest; ein Wanderer nur, das Schiff verläßt; mit Rucksack und mit Knotenstock; marschiert er los, es weht sein Rock. Er schreitet weit, holt tüchtig aus; erreicht auch bald, des Winzers Haus; hier kehrt er ein, er lächelt weise; er weiß, hier endet, heut die Reise. Ist er doch trinkfest, weiß der Mann; die Gläser man nicht zählen kann; die er mit Moselwein gelehrt; wenn er den Geist, des Weins verehrt. So will er es, auch heute tun; Wein trinken, ohne auszuruhen; die Gläser leeren, ohne Pause; dann mit dem Dampfer, ab nach Hause. Da ist kein Schimpfen, ist kein Schrein; der Mann lebt, das alleine sein; wenn er von Weines Geist beseelt, dann hat er alles und nichts fehlt. h.k. 16.06.2022 Campingplatz Zellerhof beim Weinbauern direkt an der Mosel
  11. Hallo Marcel, Deine Gedichte sind kleine Kostbarkeiten. Ich lese sie sehr gern. Wieder sehr gelungen. Kurt
  12. Danke Juls, Deine stimmungsvollen Gedichte, sprechen mich immer wieder an. Sie offenbaren oft ein Teil von Dir und ich lese sie gern. Kurt
  13. Guten Morgen, Ihr Lieben, Herbert es war mein erstes Plätzen an der Mosel und sie hat mich sofort für sich eingenommen, ist sicher ich werd wiederkommen. Danke Heiko fürs Lesen und dass Du mit meiner Zeichensetzung leben kannst. Danke Perry fürs Lesen, es ist mir wichtig, da ich weiß, wie Deine Meinung hinsichtlich des Reimzwanges ist. Ja horstgrosse2, Bernkastel Kues hat schon etwas Magisches, es schmeckt der Wein und alles andere auch lecker. Es war ursprünglich nur ein Tag, für die Stadt und die Umgebung eingeplant. Es sind zwei geworden. Das passierte uns an vielen Orten an der Mosel, so dass aus der geplanten Rhein/Mosel Tour, aus Zeitgründen eine reine Moseltour wurde. Zumindest sind wir in Koblenz doch noch am Rhein gestanden. Am deutschen Eck. Danke Donna, Carlos und Glasscheibe fürs Lesen und Voten. Euch Allen ein schönes Wochenende. Kurt
  14. Die Moselwellen, plätschern leis; die Sonne wärmt schon, es wird heiß. Hoch auf der Brücke, über mir; durchfährt der Regio, das Revier. Ein grüner Aufdruck, läd uns ein; bring doch dein Fahrrad, mit herein. Kanuten, auf dem Wasser reiten; sind hurtig, am vorüber gleiten. Und Motorboote, tuckern leise; machen Musik, auf ihre Weise. Die Schubeinheit, sich redlich müht; sie langsam nur, vorüber zieht. Macht sanfte Wellen, ohne gleichen; die gerade so, ans Ufer reichen. Die Radler, treten das Pedal; sie sind auch hier, in Überzahl. Nebst Joggern, mit und ohne Blade; müh‘n sie sich ab, bis abends spät. Ich aber sitze, ganz in Ruh; entspannt seh ich, dem Treiben zu. Genieß die Aussicht, vor dem Zelt; bin dankbar, für die schöne Welt. h.k. 14.06.2022 Campingplatz an der Saarmündung Konz
  15. Danke Melda und Aries, fürs Lesen, Kommentieren und Voten. Gina und Donna fürs Lesen und Voten. Ja Melda, wie ich hörte sollen Felle ja wieder in Mode kommen. Ist ja auch kein Problem, wenn die Männer eh wieder jagen gehen und die Frauen Holz für die Feuerstelle sammeln müssen. Ich will mal schnell noch ein Notstromaggregat bestellen, dass meine Enkel wenigstens ihre Handys aufladen können bzw. ich, lieber Aries, den Leuten heimleuchten kann. Allen eine schöne Woche. Kurt
  16. Guten Abend Herbert, vielen Dank für Deinen Kommentar. Ein Gespräch mit einer Moselwirtin war der Auslöser dieser Zeilen. Gott sei Dank ging es den Leuten, die wir kennen lernen durften besser, als dem Unglücklichen im Gedicht. Danke corvus, Donna, Carlos und Melda fürs Lesen und Voten. P.S: ein bischen (bisschen) bleib ich noch an der Mosel. Euch Allen eine gute Restwoche. Kurt
  17. Johnnie Walker am Abend, morgens trink ich schon Gin; zwischendurch gibt es Wodka, weil ich süchtig bin. Süchtig bin ich nach allem, nach dem Leben im Rausch; hab ganz feine Tentakel, wenn ich in mir rein lausch. Dann bin ich ganz bei mir, spür den Ursprung in mir; uralte Weisheit, öffnet mir jede Tür. Ich erfasse das Ganze, alles ist mir vertraut; fühl mich ganz, wie der Seher, der die Zukunft längst schaut. Auch spür ich die Abwehr, die erhobene Hand; verschränkte Finger im Rücken, die Gefahr scheint gebannt. Doch ist sie es wirklich, man redet sich ein; das trunkne Gefasel, kann die Zukunft nicht sein. Drum werde ich schweigen, Angst bleibt ungeschürt; vergeßt mich ganz einfach, wenn ihr später es spürt. Nehmt es als gegeben, als der Welten Lauf; nehmt weiter das Leben, in der Herde in Kauf. Dann sind wir am Ursprung, auch in diesem Gedicht; wenn der Büßer für alles, euch mit Schäflein anspricht.
  18. Die Mosel kommt drohend und dunkel daher, trägt müde und träge den Schiffsverkehr; der selbst ist verhalten heut und beklommen, nur Lastkähne sind’s, keine Dampfer, die kommen. Kein Weiß erstrahlt heute auf dem dunklen Fluß, kein sonniges Strahlen entsendet den Gruß; kein Leuchten der Wellen, im hellen Licht, kein Funkeln, das in diesen sich bricht. Das Dunkel des Flusses, erfaßt das Gemüt, der Betrachter wirkt müde, keine Hoffnung er sieht; eine innere Kälte steigt in ihm empor, er denkt an das, was er alles verlor. Die Liebe von einst, die ein Sturm weggetragen, die Verzweiflung danach in nun fernen Tagen; das Weingut, das ihm dereinst Wucher genommen, das Häufchen Unglück, das in Armut verkommen. Nach Almosen heischend, die Hand ausgestreckt, abgerissenes Elend, das kein Mitleid erweckt; verschwunden die Menschen aus glücklichen Tagen, die einfach nur da waren, ohne zu fragen. Verschwunden die Achtung, das Mitgefühl, ein verschleudertes Leben, so ganz ohne Ziel; auf der Strecke geblieben, die Zuversicht, Angst vor dem Sterben und dem jüngsten Gericht.
  19. Ganz nackend in der Tonne leben, mit Liebe, Wind und Sonne eben; relaxt, entspannt und ohne Zoff, um den fossilen Gasbrennstoff. Bedürfnisfrei, ganz ohne Strom, frei atmend in dem neuen Home; so stellt man sich, uns alle vor, dass keiner merkt, was er verlor. Was du nicht braucht, vermisst du nicht; hast plötzlich ganz befreite Sicht, die Zeit erscheint im neuem Licht. Konsum schon lange nicht mehr fehlt, vorbei Arbeit, wo man sich quält; hat man die Zeit im Hamsterrad, wie alle anderen, längst schon satt. So braucht man alles, nun nicht mehr, gibt folglich auch gar nichts mehr her; für irgendein abstruses Tuen, lässt alle Tätigkeiten ruhen. Ist voll im Reinen mit der Welt, die sich auch dreht ganz ohne Geld; kommt dadurch selbst, wohl irgendwann, in der perfekten Gleichheit an. Wie lang die hält und was geschieht, ist doch ein längst gesungenes Lied; es kann solange nichts passieren, bis einer anfängt zu marschieren.
  20. Wie gebannt schaute er auf den großen Kerl, da vorn an der Tafel und hing dabei förmlich an dessen Lippen. Mit ihm taten es dreizig Jungen und Mädchen des ersten Schuljahres. Die Geschichten und Abenteuer, die dieser gut zwei Metermann, mit einem strahlenden Gesicht und funkelnden Augen, erzählte, ließen ihn und alle mit ihm in Klassenraum anwesenden, vergessen, dass man sich in einer Mathematikstunde befand. Mit geschickter Hand gemalte Kirschen, Bananen, Äpfel und Birnen, sowie allerlei anderes Obst und Gemüse bedeckten bald die Tafel. Vorangestellte Zahlen, gaben Auskunft darüber, um welche Menge es sich jeweils handelte. Weder er selbst, noch eins der Kinder, hätte sagen können, wie diese Zeichnungen, ihren Weg auf die matt schwarz grüne Oberfläche gefunden hatten. Zu gefesselt, waren sie den Geschichte, ihres Klassenlehrers gefolgt. Es klingelte zur Mittagspause und die Klasse begab sich mit ihrem Lehrer über den Schulhof zum Essen. Er selbst, verließ das Gelände, nachdem er sich, mittels einer Umarmung von Michel und dann gutmütig lächelnd, sowie winkend, von dessen Klasse verabschiedet hatte. Mit sich und seiner Entscheidung zufrieden, der Einladung Michels, ihm doch einmal im Unterricht zu besuchen, Folge geleistet zu haben, machte er sich auf dem Weg zum nahe gelegenen Speiselokal, für welches er sich Mittagsmarken gekauft hatte und vollführte dabei ungewollt einen Zeitsprung. Da stand er selbst, gut fünfzig Jahre jünger, als Mittzwanziger auf dem Gelände des nahen Kindergartens, in Mitten einer aufgeregten Kinderschar, damit beschäftigt, etwa ein Meter zwanzig große Zypressen, zu pflanzen. Uförmig um das gesamte Außengelände herum. Im Abstand jeweils von zwei Meter untereinander und einen ebensolchen vom Zaun. Die Zwerge wuselten um ihn herum und mehr als einmal rutschte einer von den Knirpsen in eins der frisch ausgehobenen Pflanzlöcher. Dann geriet jeweils der gesamte Spielfluss für einen kleinen Augenblick ins Stocken. Da sich aber auch, bei diesen Ereignissen, seine Miene nicht änderte, sondern er weiterhin gleichmäßig lächelte, dauerten diese Unterbrechungen des fröhlichen Treibens, niemals lange an. Eines der Kinder, seine Altersgenossen, um Haupteslänge überragend, wich ihm nicht von der Seite. Mit strahlend frischem Gesicht und lustigen Augen, war er voll bei der Sache. Stets schauend, wie er sich nützlich machen könne. Ja und, dass dieses besagte Strahlen im Gesicht, an Leuchtkraft noch zulegen konnte, sollte er auch noch mehr als einmal erfahren dürfen und auch, dass dieser Junge eine Sprachstörung hatte. So hatte dieser Schwierigkeiten mit den Buchstaben g und k. Beide wurden bei ihm zum b. Diese Beeinträchtigung hielt ihn jedoch nicht davon ab, altkluge Bemerkungen zu machen, was bei dem einen oder anderen Kind, als lästig empfunden worden wäre. Jedoch nicht bei diesem, wurden seine Worte doch von einem Schalk in den Augen begleitet, dem man sich unmöglich entziehen konnte. Dazu diese unermüdliche Energie und weiterhin, seine beachtenswerte Auffassungsgabe. So merkte er sich, die einzelnen Arbeitsschritte, welche für das Bäumchen pflanzen nötig waren und kommentierte dementsprechend am nächsten Tag dann, exakt ihr gemeinsames Tuen. Und so begann sie, diese altersmäßig eher ungewöhnliche Freundschaft. Es sollte jedoch eine fürs Leben sein. Diese Freundschaft war zu keinem Zeitpunkt ein zartes, zerbrechliches Pflänzchen. Sie war von dieser soliden, ehrlichen Art, wie man sie leider nur noch selten findet, genauso selten, wie das tatsächliche Ärmel hochkrempeln, jenseits aller verbalen Versicherungen, desselben. Zunächst, erhielt er nach einem längeres Gespräch mit der Leiterin des Kindergartens, neben der Erlaubnis, das sich in Familienbesitz befindliche, stadtbekannte Spielzeuggeschäft während seiner Arbeitszeit in Begleitung eines Helfers aufzusuchen und die nötige finanzielle Freigabe, dort im Namen der Einrichtung einzukaufen. Wenig später tuckerten er und sein Begleiter, bei dem es sich natürlich um Michel handelte, mit dem Multicar in Richtung Stadtmitte. Direkt vor dem Geschäft haltend, schaute er Michel an, welcher ihn ungläubig staunend ansah. Die ganze Fahrt zum Laden über hatte, dieser ihn mit Fragen bestürmt, er selbst aber hatte nur zurück gelächelt. Nun ließ er Michel den Vortritt und ging im Laden auf die Verkäuferin zu. Als er diese, nach einem Guten Tag, nach kleinen Gießkannen und Eimern fragte, strahlte das Gesicht des Kindes besonders hell und er lachte mit glitzernden Augen. Sie kauften jeweils zehn farbige Eimer und Gießkannen und einen roten Filzstift. Den Einkauf verstauten sie im Fahrzeug, schlossen dasselbe ab und gingen um die Ecke herum zum Eisladen, wo er für sie beide ein Waffeleis kaufte. Mit diesen setzten sie sich auf einer der Bänke vor dem nahen gelegenen Springbrunnen und sahen ein paar alten Damen zu, welche mit Brotkrumen, eine Schar lustig hüpfender Spatzen, fütterte. Mit den Rabatten voller leuchtender Stiefmütterchen ringsumher, war das hier ein wahrlich schönes Plätzen. Michel wies mit seiner jetzt leeren Eiswaffel auf die gelben Blumen und hob die Schönheit derselben für sich, damit hervor. Am nächsten Tag war es schon kurz vor dem Mittagessen, als Michel und die anderen Kinder seiner Gruppe, sich zu ihm gesellten. Sogleich stellte er seine Schippe, zur Seite und bat die lustige Schar ihm zu folgen. Sie gingen zurück zum Gebäude, wo im Außenbereich, eine von Geländern und Schutzgittern umgebene Treppe, unter das Haus führte. Er öffnete das Gitter und bat die Kinder ihm langsam zu folgen. Dabei jedoch achtsam und aufmerksam die Kellertreppe hinunter zu kommen. Als sie sich nun gemeinsam vor der Kellertür befanden, öffnete er dieselbe und ging in den dunklen Kellergang hinein. Nicht gruseln, Kinder. Ich weiß, wo der Lichtschalter ist, rief er den ihm folgenden, ganz mutigen unter ihnen zu. Der Lichtschalter befand sich, von einem Fachmann seiner Zunft installiert, gut drei Meter im inneren des Kellerganges. Die, von ihm angeschaltete, schwache Lampe gab nur wenig Licht, doch entdeckten die Kleinen, die direkt unter ihr aufgestellten Schätze sofort. Ein lautes Ach und Oh und frohes Kinderlachen erfüllte den gesamten Keller. Das Verteilen der Eimerchen und Kannen erfolgte in Windeseile und am Ende war nur noch ein Stück von jeder Sorte übrig. Zufällig in gelb. Als er dem Jungen an seiner Seite, diese zwei Sachen als letzten gab, war dessen Strahlen nicht zu übersehen. Sie verließen den Keller und begaben sich zur Pflanzstelle. Dort setzten sie sich ins Gras und er zog den Filzstift aus der Tasche und begann die kleinen Eimer und Gießkannen der Kinder mit einfachen Bildchen zu versehen. Da gab es die verschiedensten Blumen, Häuschen, Schiffe, Tiere und Fische. Auf Michels Gerätschaften jedoch, malte er auf dessen Bitte eine kleine Kirche. Nur Michel und er wußten, was der Grund für dieses eher ungewöhnliche Anliegen war. Es hatte sich eines Tages ergeben, dass, als er eben Feierabend machen wollte, Michel als einziges Kind noch nicht abgeholt worden war und er sich zu den Jungen auf die Bank setzte. Wie immer kamen sie sofort ins Gespräch. Michel erkundigte sich bei ihm, ob denn einer seiner Vorfahren mit Drachen zu tun gehabt hätte. Im ersten Moment verschlug es ihm, doch glatt die Sprache. Wo kamen denn jetzt die Drachen her. Gespannt folge er den weiteren Ausführungen des Jungen. Als der endlich beim heiligen Georg, von ihm heiliber Beorb ausgesprochen, ankam war er mit dem Jungen wieder auf einer Ebene. Denn dieser erzählte nun weiter, dass er ein Bild des Heiligen gesehen habe, auf welchem dieser auf einem Pferd sitzend, einen Drachen mit einem Speer erlegte. Nachdem er Michel nun versichert hatte, dass er mit keinem dieser schillernden Figuren, verwand sei, sagte dieser nur schade. Wohl um den Jungen auf andere Gedanken zu bringen, fragte er diesen nun ebenfalls, ob der denn wisse, dass es in einer großen Stadt am Meer, eine Kirche gäbe, die den Namen Michel trüge. Sofort strahlte der Knabe über das ganze Gesicht, fragte in der ihm eigenen Art, wirblich und schaute ihn erwartungsvoll an. Da beschrieb er dem Jungen, die stolze Stadt, mit ihren großen Häusern und den grünen Dächern. Das bunte Treiben auf dem Fischmarkt und an den Landungsbrücken, von wo kleine Barkassen zur Speicherstadt und in den riesigen Hafen fuhren, in welchem Schiffe aus aller Welt anlegten, mit den leckersten und erlesensten Dingen, welche man sich nur vorstellen konnte, in ihren dicken Bäuchen. Als er dann noch erzählte, dass die Leute sich dort mit Hummel, Hummel; statt mit einem Guten Morgen, begrüßten, war Michel völlig in seinem Bann. Sie waren jedoch beide, ob ihres Erzählens oder Zuhörens, so vertieft, dass sie Michels Mutti erst bemerkten, als diese direkt vor ihnen stand. Der Junge ergriff deren Hand und verabschiedete sich mit einem, bis morben von ihm. Zurückblickend war es eine schöne Zeit, welche er mit dem Jungen verbrachte, auch wenn die Fragmente der Erinnerungen, heute nur noch vereinzelt auftraten. Da war Michels Einschulung und ein fähiger Arzt der dem Jungen mit seinem Können und einer gezielten Behandlung half, seine Sprachbarriere hinter sich zu lassen. Da war Michels Jugendweihe, die erste Freundin, die er ihm vorstellte. Da war das Abitur und das spätere Studium. Da waren all die Leute, die ihn liebten und die er mit seinem Strahlen und Lachen, glücklich machte. Und da war natürlich, ihr dreitägigen Besuch der besagten Hansestadt, welche sie sofort, nach dem Fall aller Mauern, unbehelligt und frei, besuchen konnten und Michel sein Hummel, Hummel am Fischstand los wurde, worauf einem alten Fischweib, als sie mit mors, mors antwortete, die Tränen in die Augen traten und sie ihnen spontan, je ein Matjesbrötchen in die Hand drückte, wobei sie Michel über die blonden Haare strich. Er wischte sich den Mund mit einer Serviette ab und verließ, nachdem er sich über das Essen des Folgetages informiert hatte, die Gaststätte. Unwillkürlich lenkte er seine Schritte zur Parkanlage des Kindergartens. Als er diese erreichte, setzte er sich auf eine Bank und atmete tief durch. Nur ein Paar Minuten verpusten und ein wenig ruhen. Da waren sie wieder die Bilder einer glücklichen Zeit. Sie verschwanden auch nicht, als seiner linke Seite taub wurde und er wissend lächelte. Er spürte sie, die Nähe eine guten Freundes, hatte aber nicht mehr die Kraft seine Augen zu öffnen und so ließ er sich fallen, in der Gewissheit aufgefangen zu werden Frauen nestelten in den Taschen ihrer Kittelschürzen nach Taschentüchern und Männer räusperten sich, als sie ihn so dasitzen sahen, den Liebling ihrer Kinder, diesen stets lachenden Riesen, mit bitteren Tränen, im sonst so strahlendem Gesicht. Seine Arme hatte der Goliath schützend um den kleinen Mann gelegt, der zu schlafen schien und dessen Kopf scheinbar ruhend, an seiner mächtigen Brust lag. Dabei wiegte er ihn ganz sacht, beinahe zärtlich und brabbelte unverständliche Worte vor sich hin, welcher der sanft säuselnde Wind mit sich forttrug. Bis morben Beorb; bis morben.
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  21. Deine Melancholie im Abgesang auf eine nie verlorene Sinnlichkeit, packt einen. Ein starkes Gedicht. Einen schönen Sonntag Perry. Kurt
  22. Du hast gute Worte zum Thema Liebe gefunden. Brücken bauen ist besser jeder Hader. Menschen zu finden, die auch so denken, ist ein Geschenk, in der heutigen, so zerrissenen Zeit. Dir einen schönen Sonntag. Kurt
  23. Hallo Carlos, bin Deinen Zeilen sehr gerne gefolgt, wie ich meinen Enkeln auf die Wiese folge und wir lospusten. Beides ein Vergnügen. Kurt
  24. Hallo Ilona, habe Dein Gedicht sehr gerne gelesen, kommt doch Deine Naturverbundenheit darin zum Ausdruck. Deine Zeilen passen hervorragend zur Akelei und das Bild das Du gemalt hast, wird ihr gerecht. Kurt
  25. Lieber Heiko, ein durch und durch gelungenes Gedicht. Schließe mich Carlos und Ilona an. Bitte mehr davon. Kurt
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