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Létranger

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Alle erstellten Inhalte von Létranger

  1. Hi Sali, was du hier siehst, ist auf jeden Fall eine spannende Deutung und Geschichte. Das Käferbild lädt freilich zu exotischen Deutungen ein. Mein eigener Gedankenweg war ein wenig einfacher. Das ganze Gedicht über beschrieb ich die Reaktion eines LI, das die Beziehung zu einer nahestehenden Person reflektiert, die es unangenehmerweise im eigenen Spiegelbild erkennen muss. An anderer Stelle schrieb eine Leser*In: "Es Ist erstaunlich, wie schmerzhaft es ist, wenn man im eigenen Spiegelbild ein Elternteil erkennt, ganz besonders, wenn man nie so werden, beziehungsweise nie so enden wollte - aber es ist unbestreitbar: Die stecken - im Guten, wie im Schlechten - in jedem von uns. Wir weigern uns nur oft, sie zu sehen." Damit hat diese Leser*In den Nagel auf den Kopf getroffen, an dem ich auch herumgehämmert hatte beim Schreiben ;-). Liebe Grüße, Lé.
  2. Liebe Sali, das mit dem "ehrlichsein" versuche ich ja die ganze Zeit hier ;-). Bei Kritik von Gedichten finde ich es schwerer, zwischen objektiven Kriterien und Geschmack oder persönlicher Vorliebe zu unterscheiden. Es windet das Fliehende sich durch die Stränge und drängt sich wie wogender Rauch durch die Enge im flüchtigen Nu. Du würgtest Gewölle vergärender Worte als stieße die offene Hölle zur Pforte und harrtest der Seher um Runen zu legen die Weisheiten sagen (künden) Den Segen der Weltenversteher den gaben sie nie. Verblichene Worte erlebter Momente verbleiben als reine Gedankenfragmente verdichtetes Du. Egal ob mans Daktylus mit Auftakt nennt oder Ambybrachen, sie sind jetzt gut umgesetzt, und zwar in wechselnden Längen, was gut zum dramatischen Text passt. Den Text siedele ich eher in einem Traum oder einer Fantasie an. Es wird keine klarer Handlungsfäden verfolgt und kein geschlossene Gedankenkette geknüpft - muss ja auch nicht. Trotzdem kann man fragen, ob sich die Bilder und Szenen irgendwie ergänzen oder wie sie wechselwirken. Dabei wird mir tatsächlich die erste Strophe ein wenig fremd. Da sie (die erste Strophe) aber auch noch an zwei weiteren Stellen kränkelt, würde ich sie eher weglassen; ich fand zunächst nicht heraus, was du mit "sich durch die Stränge winde" meinen könntest, und mag auch das "flüchtige Nu" gleich nach dem "Fliehenden" nicht. die Strophe hat zu viel Dampf ;-). LG Lé.
  3. Hallo, und ja, so kann mans sehen, dass es sich um Pfingstochsen handelt, zumal ich n Vers 3 eindeutig geschlampt hatte. Ich selbst in meiner persönlichen Aussprache hierarchisiere allerdings diese Komposita alle. Mir ist bisher auch kein Grund eingefallen, warum man In den benutzten Worten der ersten Silbe nicht den Vorrang geben sollte. Sie legt ja nun mal die Bedeutung des Wortes erst final fest. Für mich bleiben es Zwitter, die man so und so nutzen kann, hier eindeutig als Pfingstochsen. Gruß Lé.
  4. Hi Carlos, mir steckt da nichts. Aber die Idee war dennoch sehr gut!! Gruß Lé
  5. Hallo Claudi, Letreo hat schon recht. Viel ist nicht zu kritisieren. Hübsche Bilder (Dachstübchen, Rosinen, Senfkörner, Karusell, Versfüße, Knallfrösche, Musik) für ein fröhliches Gedicht. Es gibt für die Metrikinteressierten nur eine kleine Besonderheit zu beachten: Wenn oben im Dachstübchen Rosinen und Senfkörner vergnügt Karussell fahren, entsteht ein Gedicht. Da hüpfen die Versfüße mitunter wie Knallfrösche, denn brave Musik machen, das wollen sie nicht. Ich würde es so betonen, wie oben eingezeichnet. Im Vers 7 zeigt Claudi, wie man an dramaturgisch günstiger Stelle ein Hebungsprall platzieren kann. So verstehe ich es. Gruß Lé.
  6. Liebe Nesselrose, ich freue mich über dein aufmerksames Lesen. Dieses "am Ende der Arme" schien mir gut den Ausdruck der Distanz und Fremdheit auszudrücken, das "Befremden", das einen bei mancher Selbstwahrnehmung überkommt. In meiner Art Gedichte zu lesen.und zu schreiben, sind Geheimnisse gerne gesehen, und der Leser mit dem, was er darin sehen mag. Aber wem sage ich das ;-). LG Lé.
  7. Hallo Sali, das geht schon, mal mit dem Rythmus spielen. Man kann auch nicht generell sagen , dass ein durchgehendes Versmaß besser ist. Es muss halt an den richtigen Stellen hopsen ;-). Mehr Sturnrunzeln bereitest du (und nicht nur du) mir mit solchen Aussagen: Aus spontanen Ideen und/oder Spielerei entstehen ja die meisten Gedichte. Aber wenn sie dann nicht mit dem Anspruch bearbeitet werden, das persönlich Beste daraus zu machen, dann werden sie nicht besser, als all das, was einem täglich so ins Notizbuch oder in den Kopf kommt. Dann mag ich mir eigentlich kaum noch Mühe machen, etwas dazu zu sagen. LG Lé.
  8. Hi Sali, in der Langversion werden die Reime zu Binnenreimen. Da finde ich die Verse aber trotzdem schöner. Für diese Version könnte man evtl. dem Daktylus durchgängiger machen. Ich versuche es mal unverbindlich: Du würgtest Gewölle vergärender Worte als stieße die offene Hölle zur Pforte und harrtest der Seher um Runen zu legen und Weisheit zu sagen. Den Segen der Weltenversteher den gaben sie nie. Im verdichteten Du windet das Fliehende sich durch die Enge als dränge der ziehende Rauch auf uns zu. Verbleichende Worte erlebter Momente einkonserviert als gedankliche Fundamente. Insgesamt ist deine Fantasie wie immer bewundernswert. ich finde aber du könntest damit ein bisschen mehr geizen, damit die wichtigen Bilder besser hervortreten. Und das Ganze ist wie immer einfach nur mein Eindruck ;-). LG Lé.
  9. Hallo Edo, das ist ziemlich sicher, dass dieses Bild über Kafka in meine Bilderwelt eingewandert ist. So funktioniert das, ob mans will oder nicht ;-). Gruß Lé.
  10. Hallo Perry, hallo Sali, freut mich, dass ihr eure beiden Leseeindrücke hinterlassen habt. Es liegt in der Natur der Sache, die wir gemeinsam betreiben, dass er verschieden ausfällt. Der Käfer drückt eine gewisse Hilflosigkeit aus. Das gefällt mir. Und ganz praktisch erinnert unsere liebste westliche Entspannungshaltung - halb liegend auf dem Sofa, mich eben sehr an so einen Käfer. LG Lé.
  11. Létranger

    im Nachtzug

    im dunklen Fenster ist nur mein Spiegelbild zu sehen ein blasses Gesicht darin dein hoffnungsloser Blick dein Schweigen geschlossene Fäuste wie deine am Ende meiner Arme ich seh noch du knüllst und knitterst dich klein und wickelst dich ein in dein Schweigen du auf dem Sofa ein Käfer der auf dem Rücken liegt und strampelt oder doch ein unsichtbares Orchester dirigiert ich schließe die Augen will die Verachtung nicht spüren und dIe Resignation die Bewegung des Zugs auf Schienen rasend und da sitzt die Zeit wie eine ältere Dame im Sitzplatz gegenüber lächelt mich mitleidig an
  12. Létranger

    halt

    Hi Sali. Vielen Dank für die schöne Reise mit der rasenden Salsa-Bahn durchs bunte Salseda-Land. Im Ernst. Dein Kommentar ist sehr spannend zu lesen, sehr komplex, sehr geistreich. Ich habe es genossen, deinen Reflexionen zu folgen. Liebe Grüße, Lé.
  13. Létranger

    halt

    Hallo Letreo, ja so kanns gehen. Was ein Text nicht alles anregen kann ;-). Du hast selbstverständlich Recht. Das LI ist hier ein Autor, der die Aufmerksamkeit auf den Text lenken wollte, ganz allgemein gesprochen, und auch konkret. Gruß Lé.
  14. Létranger

    halt

    Hallo Dionysos, halt ein, halt ein! Es ist ja nur ein Text über die Textanalyse. Er lehnt sich an die postmoderne Schule der Textanalyse an, der man zustimmen kann oder nicht. "Such nicht da hinter dem Text (hinter dem rechten Rand) nach der vom Autor verschlüsselten Botschaft!" Alternative? Vielleicht so: Verknüpfe den Text mit anderen Texten und Assoziationen; mache deinen eigenen Text daraus, am besten zusammen mit vielen anderen ;-). LG Lé.
  15. Létranger

    halt

    wenn du dies liest halt an mich zu verstehen nichts spiegelt sich auf dieser leeren Fläche tanzt in den Zeichen sucht die Form Seele so wenig wie Welt Wahrheit nicht und kein Gewand nicht Maske Miene Clownsgesicht was immer da ist ich bin es nicht
  16. Hallo Dionysos, ich lebe ja an sich gerade noch in einer selbst auferlegten "forumsfreien Sommerzeit", bin aber über deinen positiven Kommentar selbstverständlich informiert worden. Das ungetrübt romantische Liebesbild ist gleichzeitig Stärke und Schwäche dieses Textes. Ich habe mir immer wieder die Freiheit genommen, die romantische Sicht auszudrücken, auch wenn sie nie wirklich der Realität entspricht, und eigentlich nicht der Weiterverbreitung bedürfte ;-). Ich wünsche dir und euch gute Zeiten, lG Lé.
  17. Liebe Nesselrose, das Wort "Tränenbrot" kannte ich noch nicht, aber das Gefühl, sich als Nichtangehöriger fremd auf einer Trauerfeier zu fühlen, kenne ich sehr gut. Sehr schön das Spiel mit dem Bild der Pantoffeln. LG Lé.
  18. Hello Ferdi, vielen Dank für den Hinweis. Das ist kaum zu bestreiten ;-). Gruß Lé.
  19. Hallo Claudi, Ich respektiere deine Ansichten oder Einschätzungen, teile sie aber eben nicht alle. Das liegt halt auch daran, dass ich den Hexameter hauptsächlich als metrische Form betrachte, nicht mehr, nicht weniger. Ich teile keine dieser generellen Aussagen darüber, was man im Hexameter besser tut oder nicht tut, egal ob es um Metaphern, oder Gedanken, den Zeitbezug, oder um den heiligen Schrein der Abwechslung geht. Für mich hängt alles am Einzelfall und am Zusammenspiel von semantischer und sonstiger Gestalt. Wenn ich mit "den besten Stunden des Lebens" so ganz zufrieden wäre, sähe ich persönlich keinen Änderungsbedarf an dieser Ecke, die dir als Ganzes ja nicht gefällt. Wenn diese Stelle ausgetauscht werden, ändert sich allerdings sowieso fast alles außer dem Metapherngebrauch. "Bauchige" Gläser ist für mich keine Alternative. Das "leer" ist mir sinntragend. Gruß Lé.
  20. Liebe Claudi, es freut mich sehr, dass du dir Zeit nehmen konntest, uns diese konstruktiv kritischen Anmerkungen zu schreiben. Die Leichtbauweise der Verse - die vielen leichten und flüchtigen Silben in den Senkungen - ist mir unterwegs auch mal aufgefallen. Der leichte sprudelnde Fluss der Assoziationen wollte es diesmal so; und was in sich, in Form und Inhalt, stimmig ist, gefällt mir. (Generell habe ich persönlich ja schon einen Hang dazu, auch mal schwere Silben einzubauen.) So ähnlich geht es mir auch mit der Abschlusszeile. Ich hätte es einfach als " zu sehr der Form verhaftet" empfunden, hier mehr zu sagen. Was du über die Metaphern im Hexameter schreibst - du darfst mit mir schmunzeln - spornt mich ja eher an, schöne Hexameter mit Metaphern zu erkunden. Eine leichte Aufsässigkeit liegt mir anscheinend im Blut. Deine restlichen Anmerkungen beziehe ich als Qualitätskriterien generell auf alle Gedichte, nicht nur dieses, und nicht nur Hexameter. Über "die besten Stunden" bin ich auch nicht so ganz glücklich. Ich habe jetzt eine neue Idee; die will ich mal mit Enya besprechen. Darüber, "Zärtlich", "glücklich" und "liebten" griffiger zu machen, kann man nachdenken. Die "lauen Gedanken" empfinde ich gar nicht als abstrakt oder abgegriffen, sondern einfach nur als offen, sie mit eigenem Inhalt zu füllen. Bei "später" und "es" konnte ich dir nicht folgen. "Später" heißt später im Leben, oder in der Nacht, "es" bezieht sich darauf, dass, das LI riechen und schmecken kann, dass der Tag erwacht. liebe Grüße Lé.
  21. Hallo Rose, mir gefällt dein Prosagedicht sehr gut. Es ist nicht durch deine eigenen Worte ausgedeutet, und deswegen sehr offen, was mir gefällt. Der starke Abschluss einer gereiften Frau ist mir sehr sympathisch. Ich würde das Gedicht mit einem Punkt abschließen. Das passt zu den letzten Worten. Ja und beim "Geschenkt" passt wirklich das "t" nicht. LG Lé.
  22. Liebe Nesselrose, ich finde das Ergebnis unserer Kooperation auch bemerkenswert. Es ist uns gelungen, die Ideen des jeweils anderen aufzugreifen, und gemeinsam so einzubinden und auszuformen, dass es gut zusammenpasste. Das Kükenbild kann sehr schön für den jungen neuen Tag stehen, für neue Möglichkeiten, aber auch an eine Zeit erinnern, in der man gemeinsam "Küken" aufzog ;-). Danke fürs einfühlsame Lesen und Kommentieren. Gruß Lé.
  23. Hallo Dionysos, ja, so hatten wir uns das vorgestellt ;-). Und damit versteht man den Text noch einmal anders. Trotzdem funktioniert es auch, wenn mans nicht so versteht. Diese sinnlichen Erfahrungen machen wir ja eigentlich alle. Wir machen es uns nur nicht so klar. LG Lé.
  24. Hallo Dionysos und Salseda, eure "begeisterten" Worte freuen mich, und eure Ausführungen zeigen mir, dass der Text nicht nur "süß" geworden ist, sondern auch vieldeutig und interessant genug, um ihn vielleicht mehr als einmal zu lesen. LG Lé.
  25. Hallo Liara, schön, dass es dir gefällt. Hast du den Hexameter erkannt? Liebe Darkjuis, schön, dass du diese Vieldeutigkeit vom Salz aufgespürt hast. Das Salz in der Wunde kam mir auch in den Sinn. Und unser LI haben wir uns auch "verwundet" gedacht. Man kann das Salz auch als Würze und Bindungsmittel sehen. LG Lé.
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