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Létranger

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Alle erstellten Inhalte von Létranger

  1. Hi Rose, ich denke, dein Gedanke trifft es doch gut. Die "Füllsel" erhellen eben nichts, sind nur graue Fugenmasse. An dem doppelten "ü" kann man einfach kaum vorbei ;-), doch sie verdunkeln eben eher etwas bzw. "düstern". Gruß Lé.
  2. Hallo Nesselrose, schön, dass du dich herangewagt hast, zu kommentieren. Wie meist aus meiner Sicht ;-), ist das Gedicht gar nicht so kompliziert. Ich sehe es hauptsächlich als eine kritische Auseinandersetzung mit den fremden und den eigenen Gedichten. Eine interessante Frage ist natürlich, wie das "ausschweigen" anstatt des "aussprechens" aussieht, und wie es wirkt ;-)? LG Lé.
  3. Liebe Nesselrose, mich freuts, dass es dir gefällt. Ich bin sicher, dass keins ohne das andere kann - das Grau nicht ohne die Farben, und umgekehrt ;-). LG Lé.
  4. Létranger

    ich schweig mich aus

    na sieh nur den kreisenden adler den wild in die zeilen gehauchten beschworen in tausend gedichten das glück in den armen der liebe das ganze geblühe das grünen besungen seit uralten zeiten da weht ein wind der vom krieg sich genährt hat mir schartige lieder aus ruppigen texten ins ohr doch ich schweig mich aus wo die füllsel düstern
  5. Hi Miserabelle, es geht, soweit hier kritisiert wurde, wohl nicht eigentlich um die Verse, sondern um Gestus und Ton der Kommentare. Du hast jetzt zwar schon ein paar sehr extreme Vorschlage gemacht. Doch im Grunde besteht Einigkeit darüber, dass die Unterscheidung in betont und unbetont in vielen Passagen, die aus einsilbigen Worten bestehen, nicht eindeutig ist. Gruß Lé.
  6. Hi Sonja, Ich finde, das geht in die richtige Richtung. Es ist dir jetzt gelungen, die "Unbändigkeit" der Haare besser in den Satz einzubinden. Auch das "sich verfliegt" konntest du besser lösen. Die Unbändigkeit scheint mir ja etwas ganz zentrales zu sein. Ich hätte sie lieber näher an den Haaren gesehen; dann müsstest du aber vermutlich ein anderes Reimwort verwenden. Die Betonung stimmt bis auf das Wort "verbinden". Ich nehme aber an, da bist du nur darauf hereingefallen, dass es so besser gepasst hätte, denn sonst hattest du diese Vorsilbe ja immer unbetont. Die Vorsilbe (Präposition) "ver" gehört zusammen mit den Versionen "zer, er, be, ent, ..." zu den unbetonten Vorsilben; d.h. der Wortstamm "binden" bleibt am stärksten betont. Leider gibt es auch viele Vorsilben, die im Gegensatz dazu, vorrangig betont werden, z.B. "ab, auf, vor, nach, ein, aus". Die werden betont, weil sie von entscheidender Bedeutung für den Sinn des Wortes haben, noch wichtiger sind, als der Wortstamm. Das gleiche gilt noch für die Vorsilbe "Ge" im Wort Gefühl. Die ist ebenfalls unbetont. Auch in den Worten Gedicht, Geschichte, Gedicht, Geplänkel, Geburtstag. Da ist immer die mittlere, bzw. zweite Silbe die, die die Bedeutung festlegt. LG Lé.
  7. Hi Carlos, es ging nur um diese Passage, dich ich so las, als würdest du den Empathiemangel betonen. Aber bei meinen Hunden konnte ich erleben, dass sie trauern, allerdings können wir es ihnen nicht so direkt ansehen. Sie leiden und trauern, werden aus Kummer krank, aber oberflächlich gesehen, sie sind im Augenblick verwurzelt. Den Rest des Textes habe ich schon auch aufgenommen ;-). Gruß Lé.
  8. Lieber Carlos, ich bin nicht ganz sicher, dass du bei den Krähen mit der Zuschreibung geringer Empathie ganz richtig liegst; ich kann aber auch das Gegenteil deiner Aussage nicht belegen. Mir fiel nur ein, wie intelligent sie sind. Das kann ich täglich beobachten. Und ich habe einen Forschungsbericht dazu gesehen. Möglicherweise ist es nur die Fremdartigkeit ihrer Physiognomie und Körpersprache, die uns ihre Empathie falsch einschätzen lässt. Gruß Lé.
  9. Liebe Sonja, Ich habe die Not, die Guenk grade ansprach, als die Not der gebändigkeiten Kraft und Freiheit verstanden, hier durch die Haare symbolisiert. Beim Blick in den Spiegel muss ich feststellen: es steht nicht gut um meine Freiheit ;-). Spaß bei Seite. Ich kenne ja deine Schreibqualität, wenn du frei schreibst. Im Moment merke ich beiden Varianten noch an, dass es es dich anstrengt, deine Linie durch Reim und Takt hindurch zu verfolgen. Wenn du die beiden Texte metrisch sauber, gereimt oder halb gereimt verbessern möchtest, würde ich raten, die Verse von vier auf fünf Hebungen zu verlängern. Das gibt dir mehr Raum, die Grammatik und die Reime unter einen Hut zu bringen. Tatsächlich ist viel schwieriger, einen vierhebigen gereimten Jambus, abwechslungsreich und mit hohem Sinnanspruch zu gestalten. LG Lé.
  10. Hi Fietje, Schön, dass du ein bisschen kommentierst. Deine Anmerkungen zum Metrum in den Versen 2 und 3 zeigen auf: man sollte diese Verse besser nicht in als Musterbeispiel für die Hexameterkunst verwenden. Ich habe andere Hexameter geschrieben, die sich sehr viel stärker an der schulmäßigen Gestaltung interessanter Hexameter orientieren. Hier habe ich mich sehr stark von dem leiten lassen, was ich sagen wollte. Das Metrum des Hexameter verhilft mir dennoch zu einem teils beschwingten, leicht dramatischen Auftakt für das abschließende Distichon, die Pointe. Letztes Jahr, habe ich mal aufgeschnappt, hat ein Roman (Anne Weber: Ein Leben für den Widerstand) einen renommierten Buchpreis gewonnen, der durchweg im Hexameter geschrieben war. Das zeigt vielleicht, wie gut der Hexameter auch geeignet ist, interessante Prosa zu schreiben. Gruß Lé.
  11. Hallo @Sternenherz Interessante Assoziationen - Momo.. Das "Grau" wird leicht unterschätzt, obwohl es alle Möglichkeiten und Farben in sich vereint (z.B.als Mischfarbe aller deckenden Farben). Vielleicht ist ja auch gar nicht "böse" ;-). Gruß von Lé.
  12. Létranger

    Blendwerk

    Manchmal siehst du hinaus, und genau in diesem Moment ist alles in Ordnung: Blau, die Farbe des Himmels - das Grün des Lebens - Gelb und Rot für flüchtiges Glück und die Liebe. Sieh wie erhaben sie ruht, die alte Buche, die Astern blühn, und alles glänzt alleine für dich in der Sonne. "Blendwerk" murmelt das Grau; es tänzelt leise heran und sammelt die Farben, und schlups, ab in den Sack mit dem Licht!
  13. Liebe Claudi, Wer hat euch mit dem Taktstock lahmgeprügelt? Ihr hängt so monoton und abgeschlafft im Jambenleierkasten. Wen beflügelt stupides Auf und Ab? Der letzte Saft ist raus, die kleinste Falte glattgebügelt, ihr faden Verse ohne Lebenskraft! Bewegt euch! Verdammt, ich will euch ungezügelt – doch keiner zügelt meine Leidenschaft. Ich bin ja ein Liebhaber des jambischen Versmaßes. Ich glaube, ich könnte Bücher im Jambus schreiben. Du zeigst hier, wie man ihn richtig anwendet, und lebhaft gestaltet, eben ohne Leierkasten. Sehr wichtig ist, wie Fietje schon erwähnte, die Nutzung abwechslungsreicher Worte (Wortfüsse), Abwechslung in der Länge und im Betonungsschema (trochäusche Worte). Die Länge der Worte bestimmt und variiert die Sprechgeschwindigkeit. Wichtig sind auch Abwechslung im Satzbau (oft an Satzzeichen innerhalb des Verses zu erkennen) und Enjambements (Sätze, die die Versgrenzen sprengen). Es kann auch mal eine doppelte Senkung in die Verse eingebaut werden (siehe Vers 7). Was hier nicht vorkommt ist eine metrische Lizenz, wie sie oft am Versanfang vorkommt, oder ein bewusst in den Versaufbau eingebauter Hebungsprall. Schön gemacht, sind die Verse, die im Vers den Text veranschaulichen: im Vers 3 zeigt das Wort "Jambenleierkasten" den Leierkasten nur ansatzweise, weil es ein "schönes" langes Wort ist, dass schnell gesprochen wird, aber Vers 6 ist rythmisch wirklich relativ fad. Mir fehlt eigentlich nur der rythmische Knaller im Abschlussvers, ein Hebungsprall vielleicht. Mir ist aber noch keiner eingefallen;-). Ich habe so ein Gedicht mal umgekehrt geschrieben, als Loblied des meisterhaft abwechslungsreichen Verses. Aber das kam überheblich beim Leser an. So ist deine Wahl klug, es umgekehrt zu machen. Sehr schöne Verse! Gruß Lé.
  14. Hi Sonja, ich vermute, das LI lebt länger als der Autor. Jedenfalls lebt es immer dann, wenn gelesen wird, durch und im Leser. Fast wie ein Virus ;-). Gruß Lé.
  15. Létranger

    nach mir das LI

    Was, wenn kein Ohr mehr da ist, das sich zu ihm neigt, sein Weg sich nirgends mehr verzweigt, wenn schließlich niemand noch das LI vermisst? Dann kehrt es heim und niemand steht am Pier, die Fahnen wehn, die letzten Worte gehn - so wird es sein nach diesem letzten . von mir.
  16. Liebe Sternenherz, ich finde es nicht geschickt, dass das "sie" doppelt belegt ist, mit den Rabenjungen, und anscheinend mit den Eltern. Und dann quält mich noch die Frage, ob Falken im Rathausturm nisten würden. Du siehst, mein Intellekt verweigert das Mitgehen. LG Lé.
  17. Hi Carlos, wenn doch schon ein einziger Flügelschlag eines Schmetterlings auf der anderen Seite des Planeten einen Wirbelsturm auslösen kann, was würde dann dein Schmetterlingsgarten in unsrem Denken anrichten ;-). Gruß Lé.
  18. Hi Perry, lang, lang vor Corona, lang vor dem Rauchverbot, in älteren, nicht unbedingt besseren Zeiten ;-). Gruß Lé.
  19. Létranger

    warten

    Liebe Nesselrose, ein Drittel des Lebens verbringen wir im "Bahnhof", ein Drittel im Zug, und das letzte im Bett ;-). LG Lé.
  20. Die Stockung - seit Jahren mein Los im I Ging. Der Zukunft hab ich die Zunge heraus geschnitten. "Nähren - ein kleines Feuer entfachen; manches brennt gut, und manches ist nicht für dich bestimmt." Die Nacht schenkt Trost an ihrer kühlen Brust. Die Augen schließen - flüchtig vergessen, unter den leeren Gesichtern in rauchigen Kneipen. Sehnsucht wonach? Drei Uhr Nachts und nach Hause will keiner, bevor es nicht hell wird ....
  21. Hi Claudi. Nein, das habe ich selbstverständlich nicht vermutet, dass du den Autor (m)eines Gedichtes nicht vom LI unterscheiden kannst. Es stört mich nur immer wieder mal, wenn ich lese, dass Texte hier (selbstverständlich nicht von allen) anscheinend einvernehmlich zwischen Autor und Kommentator als persönliche Mitteilung des Autors verstanden werden. Je nach Inhalt des Gedichts erhält der Autor dann Mitleidsbekundungen, Mitgefühl, Schulterklopfen oder Schelte für seine vermeintliche Position oder Weltanschauung. Zumindest für mich und mein Schreiben kann ich nur sagen: so will ich mein Schreiben nicht verstanden wissen! Ich habe diese meine Position nicht von Anfang an so klar verstanden. Am Beginn meines Schreibens dachte ich noch, dass ich über persönliche Vergangenheit und manchmal Gegenwart schreibe, vom Inhalt nur durch ein bisschen Zeit getrennt. Aber das kritische Feedback erfahrener Schreiber - sie warfen mir dann in der Regel Effekthascherei oder Selbstmitleid vor - hat mir allmählich klar gemacht, dass auch diese Form der Bekenntnislyrik fiktiv, d.h. erfunden ist. Wenn einer Gedichte und irgendwelche Texte schreibt, und diese Texte hinterher öffentlich macht, dann handelt es sich immer um ein Bekenntnis, das für Leser gedacht ist, und dafür gestaltet, geschönt, zensiert, ergänzt, maskiert, verfälscht .... Selbst wenn die Texte noch autornahe und authentisch wirken, sie sind immer Kunstprodukte, die sich den mitfühlenden, aber auch den kritischen Augen der Leser stellen. Darum halte ich es für richtig, ausnahmslos jeden Text so anzusehen, als ob die darin vertretene Person oder Sache, nicht mit dem Autor identisch ist. Manchmal drängt es mich halt, das zu schreiben, auch wenn es nicht als direkte Antwort zu verstehen ist ;-). LG Lé. Liebe @SalSeda Für mich ist es immer wieder ein Erlebnis, dir anlässlich meiner Texte in den Kosmos deiner kreativen Deutungen zu folgen ;-). Danke, Lé
  22. Hi L.A.F., man kann es sehr abgründig lesen ;-). Lé.
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