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Létranger

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Alle erstellten Inhalte von Létranger

  1. Wärst du die hellen Wege nur gegangen durchs Siegestor mit breiter Brust, die alten Schmugglerpfade nicht, gäbs nicht die zugenarbten Wunden dort unter deinen Kleidern, die Splitter unsichtbar in dir, könnt ich nicht Tränen sehen, wenn du lachst, und wie du böse Geister treibst mit fahrigen Bewegungen, ich wüsste nicht, ob ich dich mag.
  2. Létranger

    Guten Morgen, Welt

    Liebe Nesselrose, das freut mich doch sehr, dass du, und doch so viele, den düsteren Bildern etwas abgewinnen können. Bei den Highlights hast du auch meine eigenen Lieblinge ausgesucht. Ich mochte auch den ziemlich toten Fisch ;-). Die letzte Zeile verstehe ich als eine Verkehrung der Wahrheit; eigentlich ist es der Gast, der die Welt nicht mag. ;-). LG Lé.
  3. Létranger

    Guten Morgen, Welt

    Hi Sternwanderer, hast du schon versucht, über die Arbeitswelt zu schreiben? Ich finde es sehr schwierig, wenn es konkreter wird. Dabei macht man doch so viele Erfahrungen dort. Mit soviel inhaltlicher Distanz wie hier fällt es leichter. Danke fürs Kommentieren, Lé.
  4. Létranger

    Guten Morgen, Welt

    Hallo Sonja, generell wirkt das uneingeschränkt Positive auf mich nicht "abgefahren". Ich habe ja schon einige positive Gedichte hier eingestellt. Denke mal an die Titel: Du, Paris, die leichteren Worte, ein spätes Geständnis. Die sind aber eben nicht so abgefahren oder verrückt, wie die schattigen, dunklen Themen. Ich bin kein schwermütiger Mensch, aber ich schätze die dunkle Seite des Lebens als wertvollen Schatz, den jeder mit sich trägt. Es erscheint mir auch viel wichtiger, den zu polieren, und genau anzusehen. In mir, genau wie in vielen anderen Menschen, ruft das die positiven Kräfte von selbst wach. Beschreiben muss ich die dann nicht auch noch ;-). Das tun ja schon sehr viele andere Autoren, hier wie andernorts. Menschen und Gedichte, die nur Glück und Schönheit erlebt haben, oder sehen wolllen, faszinieren mich viel weniger. Ich schreibe davon am Ostermontag ;-). LG Lé.
  5. Hi Lichtsammlerin, für die Namensverbuxelung entschuldige ich mich gerne. Die romantische Liebe war nur aufgeführt, weil sie begrifflich oft im selben Atemzug erwähnt wird. Ich hatte auch nichts davon im Text gelesen oder empfunden. Gruß Lé.
  6. Hallo Sternsammlerin, ein ausdrucksstarker Text, der vielschichtig in den Schatten der erotischen / romantischen Liebe liest. Ich spüre ihn mehr, als ich ihn verstehe - ein gutes Zeichen ;-). Gruß Lé.
  7. Létranger

    Guten Morgen, Welt

    Liebe Enya, du hast wunderbar analysiert, worum, es geht: die Passivität des LI, das Ausgeliefertsein, die Lähmung. Da braucht es nicht viel mehr als ein "Moll", um Trauer und Schwermut zu empfinden. Als ich die erste Fassung schrieb, war das ein Spiel mit der Umkehr dessen, was man gewöhnlich als Realität empfindet: eine Welt, in der wir handeln. Die Umkehr wirkt surreal, aber nicht nur das, haben wir jetzt entdeckt: es wirkt auch depressiv. Danke für den schönen Kommentar. Gruß Lé. Hallo Fietje, das freut mich echt, dass das jetzt in der zweiten Version so schön rüberkommt. So hat sich das damalige Spiel richtig gelohnt. Gruß Lé.
  8. Létranger

    Guten Morgen, Welt

    Hallo Liara, das freut mich, wenn das Gedicht jetzt stimmig geworden ist. Es ist eines der vielen, die ich mit Abstand noch einmal neugeschrieben habe. Im Original letztes Jahr waren es Blankverse, Miaukuh und Sid hatten schöne Textarbeit im Detail geleistet. Jetzt, gereimt, hat das Gedicht noch einmal viel gewonnen. Sid und Miaukuh hätten sicher ihre Freude daran. Gruß Lé.
  9. Létranger

    Guten Morgen, Welt

    Die Nacht verrinnt, die Dunkelheit entschwindet, verkriecht sich hinter meinem Wimpernschlag, ich warte bis der Schlaf mich ganz entbindet, und sinke mit der Erde in den Tag. Gedanken kullern aus den stummen Ecken, das Moll sitzt stumpf mit mir am Frühstückstisch, wo Kaffeetassen mit den Zähnen blecken, vom Spiegel glotzt ein ziemlich toter Fisch. Jetzt zwängt die Uhrzeit mich in enge Kleider, ein Riesenlöffel drückt mich in die Schuhe rein, das Handy hupt und spielt den Spaßvermeider, derweil die Häuser Knautschgesichter spein. Die Bahn verschlingt die unbekannten Leute und spuckt sie andernorts vor einen Glaspalast, der Arbeitsplatz versetzt mich hart ins Heute, die Welt begrüßt den ungeliebten Gast.
  10. Létranger

    Nest im Baum

    Hallo Rudolf, in meinen Augen entspräche es dem Wesen des Kurzgedichts Haiku mehr, unwesentliches wegzulassen, solange es dabei im Deutschen noch poetisch klingt. Deshalb würde ich auf jeden Fall das "ja" streichen. Ich würde sogar schreiben: Das Ei auf dem Moos nur eine Schale. Schau - ein Nest im Baum. Gruß Lé.
  11. Hallo Pegasus, Danke für deine Aufmerksamkeit. Wir werben ständig für das gemeinschaftliche Dichten, Es ist lehrreich und spannend. Gruß Lé.
  12. Das nehme ich auf mein Konto. Mir war nach krasserem Kontrast. Mit einem anderen Reimschema hatten wir es mal versucht; das hat aber nicht viel.bewirkt. Mein Eindruck ist, dass nur die turbulenten und spannungsreichen Stellen sich für gereimtes Erzâhlen wirklich gut eignen. Gruß Lé.
  13. Hi Liara, am Anfang und kurz vor Ende haben wir absichtlich Prosa eingebaut. Elf bis zwölf Strophen Paarreim, wie es ursprünglich war - nein, da brauchte ich Abwechslung. Enya hats manchmal nicht leicht mir mit. Oh je, ich habe vergessen, das Gemeinschaftswerk zu erwähnen. Jetzt aber hurtig,. Gruß Lé, und danke fürs Kommentieren.
  14. Létranger

    Hänsel und Gretel

    Hänsel und Gretel, heute mal anders erzählt: Zwei faule Teenager wollten von der Welt etwas sehen und liefen aus dem Elternhaus davon, um ihr Glück in der Welt zu suchen. Sie fanden Zuflucht bei einer warmherzigen, tüchtigen Witwe. Dort fanden sie Arbeit in der Backstube in "Lieses Knusperhäuschen". Doch ging es nicht lange gut: Denn Hans blieb faul und aß sich dick am Süßen, sah leider bald schon nicht mehr zu den Füßen, die schlaue Gretel aber, skrupelfrei, trat in den Streik und der Gewerkschaft bei. Und nicht nur das - die Beiden wurden gierig bedienten sich, es war ja nicht so schwierig, nicht nur am Tresen, nein auch in der Kasse, die Liese sahs beim Holen ihrer Tasse. Urplötzlich stand sie hinter diesen Dieben, die hattens wirklich viel zu weit getrieben sie wählte 1 1 O am Telefon, man hört von weitem die Sirenen schon, die Liese schrie und trieb sie in die Enge, und in dem turbulenten Handgemenge hat Liese sich am Ofen bös verbrannt, doch statt zu helfen sind sie fort gerannt. Nach Flucht und Ärger kamen sie zur Ruhe, nun aber drückten die Gewissensschuhe. Erst kam die Einsicht, dann auch das Bereuen, sIe wollten künftig Arbeit nicht mehr scheuen. Nun kehrten die Beiden mit guten Vorsätzen ins Elternhaus zurück, hatten ein Menge wieder gut zu machen, Schulden zu begleichen; doch sie wurden herzlich empfangen und liebevoll wieder in die Familie aufgenommen. Und dieses Happyend, das macht nun froh, denn man verzeiht den Kindern sowieso. Und die Moral von der Geschichte, die sparn wir auf für andere Gedichte. (ein Gemeinschaftswerk von Gewitterhexe und L'étranger)
  15. Hi Sternwanderer, der Akzent "é" erscheint am Handy, wenn du mit dem Finger lange genug auf dem "e" verharrt;-). Ja die Änderung ist so gut glaube ich. Gruß Lé.
  16. Hallo Sternwanderer, Ich stimme Carlos zu, ein kleines, sehr feines Gedicht. Überleg mal, ob du dir vorstellen könntest, die beiden Worte "Worte aus" in der zweiten Zeile wegzulassen? Ich finde diese Wiederholung überflüssig. Gruß Lé.
  17. Hallo Sternenherz, sehr, sehr beeindruckend. Das ist so ein stimmiges Gedicht im Stil, in den Worten, der Stimmung, den Bildern, das nur sehr selten gelingt. Spitzenklasse. Gruß Lé.
  18. Hallo Waldeck, das kenne ich jetzt schon. Du reitest ein ungezähmtes, mähniges Assoziationspferd, das überraschend auch mal bockt und sich aufbäumt. Vers 2 in Strophe 2 hat noch einen Rechtschreibfehler im letzten Wort. Ansonsten - wie gewünscht - kein Liky ;-). Gruß Lé.
  19. Liebes Sternenherz, das Thema hat sehr viel mit der Männerseele zu tun. Man fragt sich ja auch, weshalb es "Vaterland" heißt, und die "Söhne" für diese Fiktion in den Krieg ziehen. Die Rollen sind bisher immer noch klar "verteilt" gewesen, vor allem wenn es "kriegerisch" wird. Ein älteres Gedicht, das ich zu dem Thema noch einstellen möchte, spricht explizit von einem "er". Das drängt sich immer wieder auf. Die Frauen aber leiden still, wie in der ersten Strophe. Auch sie benötigen das Erkennen, Empören, Erinnern - muss eigentlich nicht extra gesagt werden ;-). Gruß Lé.
  20. Létranger

    Gelb

    Sei gegrüßt, Caroius auf der Insel der Schiffbrüchigen, Gruß Lé.
  21. Gerne die nächsten Gedichte gegen das Vergessen. Ich habe auch noch mindestens ein älteres zum Thema, wollte aber heute den neuen Text ausprobieren. Gruß Lé.
  22. Hallo Enya, Ich schrieb diesen Text ganz aktuell gestern und heute, aufbauend auf einem alten Fragment, und anknüpfend an Charlottes letzte Gedichte zum Wiedererstarken der lauten Töne von Rechtsaußen. Deshalb ist mir in der letzten Strophe der Präsenz wichtig. Ich wünsche mir dieses Erkennen aktuell und jederzeit für jeden von uns. Denn wenn wir nicht erkennen und bekennen, wo in uns selbst im Verborgenen das blüht, was in diesen rohen politischen Kräften zum Vorschein kommt, dann finden wir vielleicht nicht genügend Kraft, uns laut zu empören und an alles zu erinnern. In Strophe 2: laute Empörung - nicht hinterher, wie du berechtigt anmerkt, sondern in der frühen Zeit - ist wohl auch nötig?! Danke für dein aufmerksames Lesen, den wachen Geist, den Kommentar. Gruß Lé.
  23. DIe sich erinnern konnten, wollten sich nicht, nicht so wie sie sollten, erinnern, und wenn Erinnerung geboten war, erinnerten sie stumm die Erniedrigung, erinnerten sich an die Fackeln der Begeisterten, im schwarzen Blut erstickt, den Schein aus den Gesichtern, fahl, das weite Land, verloren, und leer die Brüste der Mütter. Die sich empören konnten, wollten sich nicht, nicht so wie sie sollten, empören, und wenn Empörung geboten war, empörten sie sich stumm über den dreisten Raub des Landes durch die Väter und die Söhne. Die sich erkennen können, wollen sich nicht, nicht so wie sie sollen, erkennen, und wenn Erkenntnis geboten ist, erkennen sie sich stumm ...
  24. Freut mich Pegasus, LG Lé
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