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Rudolf Junginger

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Alle erstellten Inhalte von Rudolf Junginger

  1. Rudolf Junginger

    Erleuchtung

    In meinen Lehr- und Wanderjahren begegnete ich eines Tages einem jungen Mann aus Indien, der aus sehr ärmlichen Verhältnissen stammte und deshalb als Waisenkind von einer amerikanischen Familie aufgezogen wurde. Als ich mich nach seinem Alter erkundigte, meinte er, die Daten zu seiner Geburt seien nie aufgezeichnet worden. Als ich ihn weiter fragte, ob es ihn denn nicht bedrückte, seinen Geburtstag deshalb nie feiern zu können, entgegnete er mir entspannt, dass er diesen Umstand überhaupt nicht bedauerte. Denn er wäre deswegen täglich dazu angehalten sein Haus mit Blumen zu schmücken, Kerzen anzuzünden, Torten zu teilen und sein Leben als Geschenk Gottes zu zelebrieren. Mir wurde auf einmal bewusst, dass die Armut diesen Menschen unsäglich reich gemacht hatte.
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  2. Hallo Perry, Das darfst du gerne machen. LG Rudolf
  3. Hallo Perry, Ein traumhaftes Gedicht, in dem das LI vom Diesseits ins Jenseits wandelt, um wieder zurückzukehren, nicht aber ohne schon ein Stück weit etwas von seiner materiellen Welt in diesem spirituellen Raum zurückzulassen, der von der unendlichen anmutenden Weite des Meeres symbolisiert wird. Hier spricht ein Poet, der sich für seine transzendierenden Reisen auf den virtuellen Ozeanen der Zeit und der damit einhergehenden Abwesenheit zu entschuldigen sucht, indem er sich zuletzt eine Ruhestätte in der realen Welt wünscht, gleichzeitig aber geschickt eine Haftungsklausel einbringen will, die seiner lyrischen Seele auch über die Grenzen des Lebens hinaus, einen freien Küstenzugang gewähren soll. Hier schreibt ein Dichter, der die Schmucksteine für ein zukünftiges Grab genauso sorgsam sucht und wählt, wie die Worte aus welchen er die Schlösser baut, in denen seine Musen zu Lebzeiten residieren. Besonders gefällt mir die unvergängliche Mineral-Metapher am Ende deines Gedichtes. In ihren Kristallen spiegelt sich ein wenig der schöne jüdische Brauch, bei jedem Friedhofsbesuch einen Stein auf das Grab zu legen, wider. LG Rudolf
  4. Rudolf Junginger

    Sakura

    Bild Rudolf Junginger Sei getrost - auch wenn du das Gefühl hast, auf keinen grünen Zweig zu kommen. Die Blüten des Kirschbaums öffnen sich an kahlen Ästen.
  5. Hallo Cornelius, vielen Dank für's Lesen und die Anregung. Ich lass dich das dann mal beim dafür zuständigen Lachratsamt beantragen. LG Rudolf Hallo JoVo, auch dir vielen Dank für's Vorbeischauen. Ganz so doof ist es vielleicht nicht, aber in seiner Genialität mit Sicherheit einer der blödsten Sprüche der mir bisher in den Sinn kam. LG Rudolf Hallo Hortsgrosse2, Kann durchaus passieren, dass die grauen Zellen des Verstands lau-blau eingefärbt werden, wenn zuviel Blue Curaçao im Spiel ist. Deshalb trinken wir wahrscheinlich auf unser Wohl. Prosit und viele Grüße Rudolf
  6. Hallo Hera, ich mag deine Betrachtung des Fortschritts durch die prosa Brille. Im Licht der Lyrik werden auch die Schattenseite unserer unhaltbaren Weiterentwicklung sichtbar. Mir gefällt die sich um die Achse eines kreisförmigen Gegenstands drehende Mobilitäts-Metapher, die vom Revolver, über das Fahrrad bis hin zum Auto durch deine Geschichte rollt. In einer hochentwickelten Zeit symbolisiert das Rad unsere Beweglichkeit und letztendlich auch das Rennen um unser gesellschaftliches Fortkommen, das mit dem Kinderwagen anfängt und oft mit dem Rollator endet. Auch wenn es dabei nicht immer um die Wurst geht, sondern manchmal auch nur um ein Eis, wie in deinen Zeilen. Wer nicht schnell genug ist, wird abgehängt oder kommt unter's Rad. Das bringst du gekonnt und wunderbar zum Ausdruck. Sei es mit dem Beispiel der frühen Zeit der ersten Fahrversuche oder dem Exempel aus der Neuzeit, in der die E-Mobilität nicht nur zum brennenden Thema wird, weil der Preis für diese moderne Form der Fortbewegung eher heiß ist. Oft ist es jedoch nicht dem Fortschritt als solchem anzulasten, wenn er seinen gefühlten Nachteilen zum Opfer fällt. Vielmehr bringt seine Handhabung durch die Menschen oftmals nur deren Rückständigkeit in vielerlei Hinsicht zum Ausdruck. Gern gelesen. LG Rudolf
  7. Hallo Lydia, sehr schön verdichtete Gedanken. Manchmal sind es die Stürme die dem Baum das Leben geschenkt haben (Anemochorie), die ihm dieses auch wieder nehmen und dabei vielleicht mit ihren Winden tausend seiner Samen verbreiten ohne dass wir uns dessen gewahr werden. Wenn ein Baum fällt, macht er mehr Lärm als tausend Samen wenn sie keimen. Die Welt lebt von ihrer wundervollen Grausamkeit. LG Rudolf
  8. Rudolf Junginger

    Doofe Klimaregel

    Macht die Sonne blau, wird der Himmel grau.
  9. Vielen Dank, Darkjuls, der Gedanke war so naheliegend, wie unsere Ziele. LG Rudolf
  10. Vielen Dank für deinen Kommentar, Herbert. Hoffen wir, dass das Magnetfeld der menschlichen Vernunft auch in einer polarisierten Welt stets stark bleibt, damit sich die Gefühle zwischen ihren Extremen einpendeln können, und unsere Welt, wie ein sich drehender Kreisel, immer wieder halbwegs ins Lot kommt. LG Rudolf
  11. Rudolf Junginger

    Schriftweg

    Der Schriftweg ist das Ziel der Poeten
  12. Rudolf Junginger

    See-le

    Im finsteren Tal sammelt sich das Wasser und bildet den See. So wie dieser in stiller Tiefe das Licht des Himmels reflektiert, so spiegelt auch die Seele die leuchtende Kraft des Lebens wider, wenn sie aus den verborgenen Quellen der Hoffnung schöpft.
  13. Hallo Seeadler(in), nach dem verletztenden dicken kommt mit den Narben vielleicht zuallerletzt noch ein heilendes und versöhnliches dünnes Ende, wie beim Hund die Rute mit der er sowohl seinem Unwohlsein als auch seiner Freude Ausdruck verleiht. LG Rudolf
  14. Rudolf Junginger

    Rote Linien

    Wo die Liebe ein Herz zeichnet, zieht sie rote Linien, die der Hass nicht überschreiten kann.
  15. Rudolf Junginger

    Die Devise

    Hallo Darkjuls, eine extrem kraftvolle Devise, weil sie sich zwei verschiedenen Umschreibungen des Wortes "Anhalten" bedient, um auf der einen Seite das "Stillstehen" als Ausgangspunkt des unbedingten militärischen Gehorsams dem "Innehalten" als Startpunkt des freien Denkens und eventuell auch des zivilen Ungehorsams gegenüberzustellen. Sehr tiefgehend, weil du mit deiner Parole im Grunde auf den Ursprung deutest in dem jegliche Form des Widerstands wurzelt, ohne dich dabei radikaler Sprachelemente zu bedienen. Sehr gut gemacht. LG Rudolf
  16. Rudolf Junginger

    Sein

    Weder Amboss noch Hammer sein, aber die formvollendete Schöpfung, die unter den Schlägen des Schicksals entsteht, wenn sie von Gottes Hand geführt wird - darin besteht die eherne Kunst des Lebens.
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  17. Kapituliert das weiße Blatt nicht schon vor dem ungeschriebenen Wort?
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  18. Rudolf Junginger

    Erfahrung

    Hallo Tobuma, mir fiel zu diesem eigentlich sehr resignierten Spruch das Lied "la vie ne m'apprend rien" - "das Leben lehrt mich nichts" von Daniel Balavoine ein, das dieser schon im Alter von 28 Jahren geschrieben hatte. Er wurde schon in jungen Jahren vom Unverstand seiner Welt zur Verzweiflung gebracht und kam bereits mit 34 bei einem Unfall ums Leben. Schade, denn er hätte mit seiner Kunst und seinen Gaben noch soviel zur Besserung der Gesellschaft beitragen können. Liebe Grüße Rudolf
  19. Hallo Joshua, mir gefällt dieser anschauliche Sinnspruch sehr gut. Den einzigen Wermutstropfen den ich eventuell sehen könnte ist, dass beide Fälle im Ertrinken enden. Eine optimistischere Alternative im Stil "Manche bringt ein Sturm im Wasserglas zum kentern, während andere selbst bei starkem Seegang auf Kurs bleiben" gefiele mir noch einen Tick besser. Aber in deiner ungeschönten Kürze liegt vielleicht mehr Würze, Drama und Prägnanz. Liebe Grüße Rudolf
  20. Hallo Anaximandala, vielen Dank für deinen Kommentar und die Anmerkungen zu Clausewitz, dessen Werk und Schaffen selbstverständlich nicht auf das von ihm bekannte Zitat reduziert werden sollte. Da bin ich durchaus deiner Meinung. Er stellte Theorien über Strategie, Taktik und Philosophie bewaffneter Konflikte auf, welchen auch heute noch großer Einfluss auf die Entwicklung des Kriegswesens beigemessen wird. Aber das ändert meiner Meinung nach nichts daran, dass eine Kriegserklärung immer einer Kapitulationserklärung des gesunden Menschenverstandes, vor einer gemeinsam zu bewältigenden Problemstellung gleichkommt. In Friedenszeiten wird die menschliche Intelligenz in den Dienst des gesellschaftlichen Miteinanders gestellt. Im Krieg wird das Genie darauf verwendet, das gesellschaftliche Zusammenleben in zerstörerisches Weise zu unterbinden. Ein Mensch der heute von einem herabstürzenden Stahlträger getroffen wird, weil das Gebäude das dieser Balken stützt, von einem aus 2000 Kilometer Entfernung gesteuerten Drohnenangriff zum Einsturz gebracht wird, trägt eine Verletzung davon oder stirbt. Ein Mensch der vor hunderttausend Jahren vom Keulenschlag eines Gegners getroffen wurde, trug eine Verletzung davon oder starb. Am Ende verweist der Krieg den Menschen, ungeachtet seines bisher zurückgelegten Weges "zurück auf Start" und beraubt ihn seiner größten Errungenschaft - der Würde. Das war am Anfang unserer Geschichte schon so und diesbezüglich gibt es auch in unseren Zeiten "kain" wenn und "abel". Liebe Grüße Rudolf
  21. Hallo Carlos, Ich danke dir für deine Gedanken. Es gab, zumindest in Deutschland, mal eine Zeit in der die Ideologie "Frieden schaffen, ohne Waffen" als moralische Währung noch einen Wert hatte. Heute gelten wieder längst vergessen geglaubte Leitsätze und wir müssen erneut mit ansehen, wie sich die allierten humanen Streitkräfte Argumentation, Verhandlungsstärke, Verstand, Kompromiss- und Urteilsfähigkeit fast kampflos in Kriegsgefangenschaft begeben. Traurig, allemal. Liebe Grüße Rudolf Scheint das wichtigste in unserer Mobilitätsgesellschaft zu sein und der rollende Rubel scheint mit dem "Trans Euro Express" und der zugstarken Dollardampflokomotive, mit uns als Passagieren, auf dem gleichen Gleis in die falsche Richtung zu fahren. Wo sind nur die Kotztüten?
  22. Hallo Carlos, danke für deinen Kommentar und deine Anregungen. Das "alte" vor der Poesie könnte natürlich gestrichen werden, aber hier will es das stets neu wiederkehrende alte Spiel eines Naturkreislaufs unterstreichen. Liebe Grüße Rudolf Hallo Perry, du gehst in deinen Gedanken schon ein bisschen weiter und verweist auf die Vergänglichkeit der Rose, die in der verspäteten Novemberblüte noch deutlicher zu Tage tritt. Diese wird zur Widerstandskämpferin und letztendlich zur Märtyrerin die kein Risiko scheut, dem Diktat eines Trauermonats mit der lebendigen Botschaft ihrer Schönheit entgegenzutreten. Dankende Grüße Rudolf
  23. Und wenn Diplomatie die bloße Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln wäre?
  24. Hallo Carlos, danke auch für deinen zweiten Kommentar. Komisch, nicht wahr, dass uns die Sachen, die eigentlich die Ausnahme des menschlichen Miteinanders bilden, vom Fernsehen zur Regel gemacht werden. Vielleicht kommen wir zu sehr zur Ruhe, wenn uns der Schatten des Mißtrauens und der Angst nicht mehr vorauseilt. Wir könnten in Versuchung geraten am Wegesrand zu verweilen, um die ins Licht gekommene Schönheit der Welt zu kontemplieren, anstatt unser Gemüt von Furcht und Panik peitschen und peinigen zu lassen. Aber derzeit können wir ja ausnahmsweise auf Fußball ausweichen 😉. Liebe Grüße Rudolf Hallo Nesselröschen, Vielen Dank für deinen Kommentar. Ja, das ging ja irgendwie in Richtung Auseinandersetzung und ein angeborenens plus ein antrainiertes Maß an Voreingenommenheit gegenüber Menschen und Kulturen die uns auf den ersten Blick nicht ähneln, läßt uns in solchen Fällen schnell zu negativen Schlüssen kommen. Ging mir auch erst so. Aber das Leben hat uns alle zu seinen Botschaftern/innen ernannt, indem es uns zur Vertretung der diplomatischen Interessen der (Nächsten)liebe bevollmächtigt hat. Und in diesem Sinne ist die Verständigung vielleicht eine bloße Fortsetzung der Uneinigkeit mit anderen Mitteln. Liebe Grüße Rudolf Hallo Tobuma, auch dir will ich recht herzlich für deinen Kommentar danken. Es freut mich sehr, dass dir die Geschichte auf ansprechende Weise gefallen hat. Liebe Grüße Rudolf
  25. Hallo Darkjuls, kleine, feine Nachtmusik eines lyrischen Duos, das sich aus dem Lyrischen Ich und seinem lyrischen Alleinsein zusammensetzt. Schön wie du dich von deinen Gedanken und deiner Poesie über den Pfad der Selbstreflexion zum Kern dessen führen lässt, was uns Individuen in gegenseitiger Zuneigung verbindet. Und schön, dass du uns damit Gelegenheit gibst, ein Stück weit mit dir zu gehen. Deine Strophen weisen uns indirekt den Weg zur Ehrlichkeit, die in der Mitte jeder wahren Freundschaft steht. Gerne gelesen. Liebe Grüße Rudolf
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