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Claudi

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Alle erstellten Inhalte von Claudi

  1. Ja, kannst du machen. Dann klingt es halt mehr wie "du Glückspilz" oder "du Esel" und weniger wie eine Anrede. Stimmt, die Betonung auf dem Du ist mit Komma stärker, was vorne im Vers nicht stört. Am Versanfang könnte man sogar zwei stark betonte Silben verwenden. Aber wenn dir die Variante ohne Komma besser gefällt, geht das auch. Hier ging es mir nicht ums Metrum, sondern um den Reim. -eiden und -eiten ist halt unrein. Schöner wäre es, beide Wörter würden auf -eiden enden, z.B.: Du Erde, konntest du dich nicht entscheiden im Katalog der ach so großen Leiden?
  2. Ah, lieber Heiko, ich sehe, jetzt hast du Blut geleckt. Fein, fein, was du in einigen Stunden geschafft hast! Jetzt lohnt ich immerhin schon ein genauerer Blick. Gehen wir mal zur ersten Strophe: Ach, Erde, konntest du dich nicht entscheiden beim Angebot, Strapazen zu erleiden? Nach Kambrium und ersten kalten Füßen ließ auch Karbon mit XxXx grüßen, und erst das Perm mit seinen heißen Köpfen dich und dein Antlitz stets und ständig schröpfen. Den unreinen Reim in V2 würde ich vermeiden. Statt Erbkrankheiten würde sich doch eher irgendein Leiden anbieten? Da kommt bestimmt noch was aus dem Ei geschlüpft, das hat Zeit. Silur, Devon, Karbon sind alle drei auf der zweiten Silbe betont. Möglicherweise klappt es trotzdem noch mit dem Reim, sonst würde ich ihn austauschen. Die Aufzählung ist ja auch sehr üppig. Vielleicht muss man nicht unbedingt jedes Erdzeitalter ausdrücklich erwähnen? Da habe ich mal etwas rumprobiert. Die letzten beiden Verse sind schön geworden. Wäre natürlich optimal, hier die Anbindung an "ließ" beibehalten zu können. Ich frage mich allerdings, worauf sich die kalten Füße und heißen Köpfe beziehen. Falls das frei erfunden sein sollte, würde ich es lieber rauskürzen und das Schröpfen allgemein auf die Frühen Erdzeitalter beziehen. So weit fürs Erste. Sollte ich zwischendurch weitermachen und sonst niemand gepostet haben, ergänze ich die neuen Sachen im aktuellen Beitragsfenster. Auf gutes Gelingen! LG Claudi
  3. Mensch Heiko, die Frage gebe ich gleich an dich zurück, bevor ich mich da durchackere. 😁 Ich denke, da ließe sich mit entsprechendem Arbeitsaufwand ein ansprechendes Gedicht draus machen, und ich schaue gerne in ein paar Wochen nochmal vorbei. Vielleicht hast du bis dahin ausprobiert, in welcher Form sich der Entwurf am besten umsetzen lässt. Die letzten Strophen lassen erahnen, dass du dich Paarreim ganz wohlfühlst? Ich würde mich freuen, wenn ich deinen Ehrgeiz jetzt rausgekitzelt hätte und du die Herausforderung annimmst. Dass du es könntest, wissen wir ja beide. 😄 LG Claudi
  4. Ah, ich verstehe, du hast dich inspirieren lassen. Dann würde ich versuchen, diesen Text noch etwas zu straffen und pointierter zu gestalten. Dann könnte es ein ansprechender Aphorismus werden und in die richtige Kategorie verschoben werden. Der Vergleich mit einem Tier ist, glaube ich, entbehrlich? Als Leserin ziehe ich den Vergleich auch ohne, dass er im Text steht, wenn ich "Parasiten" lese. Auch das "währenddessen" würde ich streichen. LG Claudi
  5. Hallo Ference, stand hier nicht vorher ein ganz anderer Text? Der hat mir besser gefallen. Viel, viel besser! Der war originell, scharfsinnig und pointiert. Und ich würde mich sehr freuen, wenn du ihn wieder einstellst. Diesen hier finde ich nicht unbedingt zum Werwerfen, aber im Vergleich langweilig. LG Claudi
  6. Claudi

    Früher

    Hallo Maerc, ja, der Pentameter ist dir jetzt wunderbar gelungen! Nach einer so schweren Silbe wie "Zeit" lässt sich ein zweisilbiges Pronomen problemlos in die Doppelsenkung drücken. Normalerweise sollte man da mit zweisilbigen Wörtern vorsichtig sein, da sie ja immer eine betonte Silbe haben. Bei deinem nächsten Hexameter könntest du mal darauf achten, dass die einzelnen hörbaren Sinneinheiten nicht allzu lange xXx-Ketten erzeugen. Ich ixe mal, wie man den Text im Vortrag hört: Früher war alles viel besser, erzählen die Alten fast immer, Xx xXx xXx || xXx xXx xXx Da könnte noch etwas mehr Abwechslung in die Versbewegung kommen. Ein, zwei trochäische Füße würden dies begünstigen und ein Leiern des Verses verhindern. Aber alles zu seiner Zeit! Am Anfang kann man sich einfach noch nicht auf sämtliche Details gleichzeitig konzentrieren. Das wird schon! LG Claudi
  7. Gerne, lieber Carolus! LG Claudi
  8. Das ist ja kein Widerspruch. Es ist mehr als Komma und weniger als Punkt. Aber es kann ein Komma nur dann ersetzen, wenn auch ein Punkt korrekt wäre. Einen Punkt kann man ja immer durch Komma oder Semikolon ersetzen. LG Claudi
  9. Lieber Heiko, S1 hat ein schön sauberes Metrum. Die anderen Strophen kannst du ja selbst nochmal ixen, wenn du mit im Übungsfaden so weit bist. Hier wollte ich nur anmerken, dass nach "brav" kein Semikolon stehen kann, weil sich hier ein Nebensatz anschließt. In Gedichten ist das Semikolon immer gut zu gebrauchen, wenn eigentlich ein Punkt stehen könnte, man aber keine allzu lange Pause zwischen den Sätzen haben möchte. Man kann aber nur vollständige Sätze damit trennen. Inhaltlich wurde ja schon einiges gesagt. Deswegen belasse ich es fürs Erste bei dem kleinen Hinweis. LG Claudi
  10. Hi Lorenz, ja, genau, deine wäre dann die Ergänzung zur minimalistischen Variante. Die würde mir auch sehr gut gefallen, wenns nicht gerade um Liebe ginge. Oder: ihr lächeln ist mein täglich brot ihre umarmung meine butter mein honig ihr kuss LG Claudi
  11. Lieber Carolus, die Grundidee gefällt mir gut! Wie wäre es denn, die Wortstellung in V3 umzudrehen? Ich hab zur Anregung mal etwas gefummelt: ihr lächeln ist mein täglich brot ihre umarmung meine butter und honig feinster blüte ist ihr kuss Mir scheint das Ganze so etwas runder und mit den beiden "ist" etwas wärmer. LG Claudi
  12. Claudi

    Früher

    Hallo Maerc, ja, das lässt sich gut lesen. Der Hexameter darf ja ruhig auch mal durchgehend daktylisch sein. Das ist nicht verkehrt, allerdings eher die Ausnahme. Worauf man am besten auch achten sollte, sind leichte Senkungssilben bei den Daktylen. Die Sprechdauer der einzelnen Halbfüße sollte idealerweise etwa gleich sein, also das Sprechen der Hebungsteile genauso lange dauern wie das Sprechen der Senkungsteile. Früher war alles viel besser, erzählen die Alten fast immer, früher - das ist ihre Zeit unbeschwert heiteren Seins. Wörter wie "unbeschwert" sind keine guten Daktylen und im Hexa/Pentameter günstiger als XxX zu verwenden, so dass auch die letzte schwere Silbe auf eine Hebungsposition kommt. In deinem Pentameter könnte man das Wort gut an den Anfang des Verses stellen: unbeschwert war die Zeit || früher und heiteren Sinns. Vielleicht ist es auch gar nicht schlecht, wenn "früher" hier in die zweite Vershälfte wandert? LG Claudi
  13. Lieber Sid, wie ich sehe, hast du diese Strophe überarbeitet: Dein Parfüm zieht durch die Räume, du verzauberst jeden Ort. Vor dem Fenster wischen Bäume alle trüben Tage fort. Das hätte durchaus ein Pushing des alten Fadens gerechtfertigt. Ich schlage vor, die beiden Fäden zusammenzuführen. Dann bleiben auch die Kommentare erhalten. Umtiteln kannst du es dann ja selbst. Schöne Suleikastrophen hast du hier hingelegt! Zur Neufassung muss ich allerdings sagen, dass das Parfüm mir besser gefiel, weil es im Gegensatz zur Harmonie konkret, sinnlich erfahrbar ist. Die Harmonie erlebe ich beim Lesen deiner Verse auch ohne, dass sie benannt wird. So sollte es idealerweise immer mit solchen abstrakten Begriffen passieren, wenn das Gedicht gut gemacht ist. LG Claudi
  14. Hallo Josh, ja, so hatte ich das aus deinem ersten Entwurf verstanden. In deiner Überarbeitung kommt das für mich nicht mehr rüber. Da wird mir das Fiese an der Situation erklärt, aber nicht mehr so anschaulich gezeigt wie in S1 der Ofen. Die Punkte müssen natürlich nicht sein. Die hatte ich nur aufgegriffen, weil sie dein ursprüngliches Konzept waren. Ich glaube, das Wort Fata Morgana würde ich nicht erwähnen. Hier wäre "Wasser" für mich das Schlüsselwort. P.S.: Ah, ich sehe gerade, @Alexander hat es in seinem Beispiel auch wieder aufgegriffen. LG Claudi
  15. Hallo Josh, von mir eine Anregung mit Reimanbindung, die dir vermutlich zu "glatt" sein wird. Ich wollte nicht zu viel reinbringen, das von der Anlage nicht vorgesehen war und denke, so ungefähr ginge es auch: Erhört! Am Horizont, oh! kaum zu glauben: Da schimmert Wasser, noch mit letzter Kraft erreichbar. Weide für die trüben Augen, ich komme! Hab es fast ... doch nein ... Du hast ja nun schon einige Anregungen, die dich vielleicht ein Stück weiterbringen. LG Claudi
  16. Liebe Josina, das ist eine tolle Verskombination, die sich rhythmisch sehr schön liest: ein Chorjambus, dem ein Pentameter folgt! Pas— op— di— op ! XxxX Dochter, du giffst so veel, dat vör di sülvst nix mehr bliev! Xx xXxX || XxxXxxX Man könnte auch die zweite Pentameterhälfte in eine neue Zeile schreiben. Dann sieht es fürs Auge etwas ausgewogener aus: Pas— op— di— op ! Dochter, du giffst so veel, dat vör di sülvst nix mehr bliev! Muss aber nicht sein. Für das Ohr macht es ja keinen Unterschied. Gefällt mir gut! LG Claudi
  17. Sorry, ich meine, ich hätte es schon mehrfach angesprochen. Es geht um die Füllung der Doppelsenkungen. Ideal wären hier immer zwei sehr leichte Silben. Die orangefarbenen sind schwer, weil sinntragend, und wären deswegen besser in einer Einfachsenkung untergebracht. Bei Wörtern wie "grundsätzlich" ist das natürlich wegen der dritten unbetonten Silbe nicht möglich. Da müsste man nach Alternativen schauen. LG Claudi
  18. Lieber Thomkrates, inhaltlich gefällt mir dein Distichon! Formal finde ich den Hexameter besser gelungen, kann aber beide Verse ohne Schwierigkeiten lesen. Im Pentameter stören mich vor allem die beiden starken Nebenbetonungen, die ich farbig kennzeichne: Dasein ist grundsätzlich schön, || auch ob des hässlichen Leids. Trotz des unsauberen Metrums mag ich es wegen der ansprechenden Aussage. LG Claudi
  19. Hi Lorenz, ja, wobei das Spektrum der möglichen Interpretationen breit genug ist, um sich als Leser/in zwischen einer kurzen unerfreulichen Begegnung zweier Menschen, die sich nicht näher kennen und einer total zerrütteten Liebesbeziehung eine Situation ausmalen zu können. Wahrscheinlich schränkt die Kategorie "Freundschaft" diese Bandbreite schon zu sehr ein. "Gesellschaft" wäre vielleicht passender. Die Formel für die meistverwendete Variante ist ja ABaAabAB. Ferdi hatte mal in einem sehr interessanten, aber bereits wieder gelöschten Faden eine allgemeine Formel erstellt: ABxAxxAB. Das hatte mich gereizt, und so ist meine ABbAaaAB-Form dabei herausgekommen . Hallo Mi, freut mich, dass mein etwas anderes Ding dir gefällt! Der Plan war, die Reime den beiden Protagonisten zuzuordnen. Dank des umgekehrten vierten Verses werden jetzt die "-einen"-Reime von der "ich"-Aussage und die "ing"-Reime von der "du"-Aussage des Hauptverses eingerahmt. Ja, "nachdem es in die Binsen ging" wäre sprachlich wahrscheinlich besser gewesen, aber das wäre mir zu unterstellend-hämisch gewesen. Das "wenn" ist da etwas milder und immer noch bissig genug. Danke auch dir fürs Beliebäugeln! LG Claudi
  20. Hi Lorenz, was du im ersten Absatz schreibst, reicht schon als Textarbeit. Es ist ja eine ernsthafte Frage zu meinem Triolett. Ja, ich wollte eine Variante probieren, die nicht so häufig zu lesen ist. Der Vierfachreim in der zweiten Strophenhälfte ist vielleicht ein bisschen viel des Guten, passt aber genau zur Gedankenschiene, auf der das LI unterwegs ist. Dein Gedicht stelle bitte in einen eigenen Faden! Da können wir drüber reden. Hier geht es nur um meins. Danke für deinen Besuch! LG Claudi
  21. Claudi

    Jedem sein Ding

    Du machst dein Ding, ich mach mein Ding und keiner braucht zu weinen; das will mir klüger scheinen. Ich mach mein Ding, du machst dein Ding und wenn es in die Binsen ging, das schert mich keinen Pfifferling. Du machst dein Ding, ich mach mein Ding und keiner braucht zu weinen.
  22. Liebe Mi, ein Schlafdistichon kann der Mensch immer brauchen! Der Hexameter ist dir besonders gut gelungen. Die langsame Schlussbewegung des Spondiacus passt bestens zum Thema! Ich hab dir die Kommas mal gerichtet: Falls du ihn triffst, Selene, den Sohn der Nacht, Freund Hypnos, fragst du ihn bitte, ob er Schlummerkörner mir streut? Der Pentameter lässt sich auch gut so lesen, auch wenn das "er" vor der Zäsur vielleicht nicht optimal ist. Ich nehme an, du wolltest das Thema voll ausreizen und hast dich deswegen für den Trochäus in der zweiten Hälfte entschieden? Ja, ich glaube, hier kann man das ausnahmsweise mal machen. Gefällt mir! LG Claudi
  23. Lieber Sid, wow, du hast dich nicht lumpen lassen und dein Versprechen gleich eingelöst. Danke für diese schöne Hommage! Eins stimmt allerdings nicht: Allein bin ich in diesem neuen Wirkungskreis so gut wie nie. Herzliche Grüße gehen daher an @Joshua Coan, den besten Teamkollegen, den ich mir wünschen kann und den besten aller Chefs: @MythonPonty. LG Claudi
  24. Lieber Hugin, ich will immer noch Sid sagen. Ja, manchmal sind deine Gedichte etwas rätselhaft, aber wenn man genau liest, kriegt man schon raus, worum es sich dreht. Das kann ja nur der L... sein. Gerne zu Besuch gewesen und mein Seemannsgarn hier gelassen! LG Claudi
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