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Claudi

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Alle erstellten Inhalte von Claudi

  1. Nein, als metrische Brüche habe ich sie nicht empfunden. Die metrischen Schnitzer habe ich ja geixt. Meine Vermutung war, dass du metrumgeschuldet sprachlich seltsame Konstruktionen hervorbringst, also weil dich die Einhaltung des Versmaßes dazu zwingt. "Ich kenn nicht Ziele" klingt merkwürdig. "Ich kenne keine Ziele" oder "ich verfolge kein Ziel" oder "ich habe kein Ziel" wäre wohl das, was du ausdrücken wolltest? Wie wäre es mit: Ich hab kein Ziel als nur der Sonne Reigen und ... Die Anknüpfung mit "doch" scheint mir auch nicht ganz passend. Sinngemäß müsste es eher ein "und" sein? Jedenfalls sehe ich hier keinen Widerspruch, der das "doch" begründen würde. Hier ist die lange Aneinanderreihung etwas undurchsichtig. Das soll sich wohl alles auf die Wolken beziehen? Was du sagen willst, ist, dass sie in Bewegung sind, "sich bewegt zeigen", nur passt das metrisch nicht. "Bewegend" ist aber keine gute Alternative und klingt schräg. Da müsste ich auch nochmal überlegen. LG Claudi
  2. Moin Anaxi, vom Ton finde ich dein Sonett auch recht ansprechend. An einigen Stellen scheint mir die Sprache metrumgeschuldet allerdings leicht verbogen zu sein? Diese Stellen markiere ich orange. Einige Verse laufen auch noch stark aus dem Metrum. Die ixe ich nach meiner Betonung und Anregungen mache ich blau: Es wogen Wolken, den Blick einzufangen xXxXxxXxxXx in Wahres, Weite, fanden Wärme, schweigen, die Wälder, Winde, sich bewegend zeigen, erfüllt das Wesen, worum soll ich bangen? Ich kenn nicht Ziele, nur der Sonne Reigen, doch seh dich strahlen, hör, wie wir einst sangen, - reimgeschuldeter Zeitsprung? denn so ein Moment ist nicht einzufangen, xXxxXXxXxXx wie Schmetterlinge, die zum Himmel steigen. Wir liegen uns nah, nichts kann mehr erfüllen, xXxxXXxXxXx die Augen, Blicke, für mich sind sie Spiegel, Komma xXxXxxXxxXx ich bin reich, wahrhaft, schenk dir meinen Willen, Komma xxXXxXxXxXx hell lass ihn strahlen, nimm ihm seine Zügel, es ist ja deiner, will dir sich enthüllen - will sich dir? mit deinem Lächeln öffnen meine Flügel! Vielleicht magst du ja noch ein bisschen dran feilen? Ich denke, das würde sich unbedingt lohnen, damit deine Verse gut zur Geltung kommen. Falls gewünscht, kann ich auch über Änderungsvorschläge nachdenken, glaube aber, dass du einen sehr eigenen Kopf hast, und möchte dir nicht ungefragt in deinem Text rumfummeln. LG Claudi
  3. Claudi

    Windflüstern

    Moin Chris, ui, ich staune über das Ergebnis. In der Antike war der Choljambus ungereimt und ich glaube auch, dass er so die beste Wirkung erzeugt. Ich hatte ihn spaßeshalber mal fünfhebig und mit Doppelreimen verwendet und fand, dass das im Humorgedicht auch ganz gut ging. Du stiftest hier neben dem sowieso schon sehr markanten metrischen Bruch am Versende noch mehr Unruhe, indem du Endsilbenreime verwendest, also die Hauptbetonung außer Acht lässt und statt dessen auf die nebenbetonten Silben reimst. Es ist das erste Mal, dass ich solche dissonanten Reime nicht als grobe Patzer, sondern als bewusst gesetzte Akzente zu lesen bekomme. Ich würde sagen, du hast dir mit dem Wald das passende Thema ausgesucht, um klanglichen Wildwuchs darzustellen. Trotzdem ist deutlich zu spüren, dass da emsige Waldarbeiter am Werk waren. Ich muss da noch eine Weile reinhören, um sagen zu können, ob mir das gefällt. LG Claudi
  4. Hallo Kurt, bis hierher war ich gekommen. Bei "brennend Sonne" bin ich ausgestiegen. Tut mir leid, solche Sprachverstümmelungen kann ich nicht aushalten. LG Claudi
  5. Klar, mach ich gerne. Du könntest es auch gar nicht. Das können nur Mods. Lass dir für die Überarbeitung ruhig Zeit! Ich hoffe, dass sich noch weitere Leser:innen zu deinem Text melden. Falls nicht, hast du hier schon mal eine Antwort von mir, damit du dich ohne Doppelposting wieder melden kannst, wenn du fertig bist. LG Claudi
  6. Liebe Ilona, das sind, glaube ich, deine ersten Distichen? Ich finde auch, dass sich die Verse gut lesen. Technisch gibt es fast nichts zu meckern. Nur dieser Hexameter müsste unbetont enden: Bis aus dem Kosmos ein Stern des Morgens am Himmel erstrahlt. Vielleicht fällt dir dazu ja noch was ein. Sprachlich könnte man an einigen Stellen noch etwas feilen, z.B. "Weihnachtsahnung im Sinn", da hast du mit Ahnung und Sinn gleich zwei abstrakte Begriffe, die ziemlich dasselbe sagen. Die Wiederholungen sprach Ferdi ja schon an. Besonders auffällig fand ich, dass zwei Verse mit dem Wort "Haus" enden. Ich will aber nicht nur meckern. Im Gesamteindruck fallen die kleinen Schönheitsfehler gar nicht so ins Gewicht und ich lasse mich von dir in dieser gemütlichen Atmosphäre gerne zu einer Tasse Tee einladen und höre dir zu. Wolltest du den Text nicht in der Kategorie "Hexameter und Distichen" stehen haben? Bei Bedarf verschiebe ihn jedenfalls gerne. LG Claudi
  7. Moin Chris, wie schön, jetzt ist er vollständig! Hast du etwa vorausberechnet, dass das Meistersonett pünktlich mit dem Vollmond erscheint? Ich war echt von den Socken, als mir das heute Nacht auffiel und habe mich gleich vergewissert. 😄 Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast, alle Verse zu den einzelnen Sonetten zu verlinken. Da haben wir es schön bequem, nochmal alle Teile zu lesen. LG Claudi
  8. Lieber Ralf, nein, dieser Aussage muss ich vehement widersprechen. Nur weil etwas dichterisch, also erdichtet ist, ergibt sich aus dem Gelesenen noch lange keine Bewegung. Aber auch ohne Bewegung (im übertragenen Sinn), also ganz ohne Metrum, kann ein Text dichterisch sein. Dann geht er auch ohne die richtige Endung. Naja, "gehen" ohne "h" geht auch da nicht. Nur eins sollte er ohne passende Bewegung auf gar keinen Fall: gereimt sein. Aber da das ja alles erdichtet ist, will ich mal nicht meckern und lieber mit dir zusammen albern sein. 😁 LG Claudi
  9. Ja, im Einzelnen hast du gut für Abwechslung gesorgt und im Gesamteindruck wirkt der Kranz auf mich dann sehr ausgewogen. Jetzt, wo der Zusammenhang deutlich wurde, lohnt es sich auf jeden Fall, nochmal alle Teile genauer zu lesen. Ich werde das tun. Das ist echt ein Jammer! Da freue ich mich für dich, dass du deinen Fundus jetzt mit diesem tollen Kranz aufstocken konntest. LG Claudi
  10. Fein, auch so kommen wir ins Gespräch. Über Metrik kannst du mich immer geschwätzig machen. 😄 Stimmt, die Inversion ist nicht so krass, dass ich sie bei jemandem bemängeln würde. In diesem noch erträglichen Maß fällt das bei mir unter persönlichen Geschmack. In eigenen Texten würde ich diesen Tausch vermeiden. LG Claudi
  11. Moin Chris, die Farbenschmiede gefällt mir in ihrer Anschaulichkeit auch sehr gut und ich mag mich den Bildern hier gerne hingeben und genießen. Hier habe ich nochmal einen Sechsheber gefunden, der sich durch Streichen des "oben" leicht kürzen ließe: und oben, frei von Zweifeln, ist der Himmel blau. Und ich muss sagen, dass es mir richtig leid tut, mich zu den vielen schönen Gedichten so wortkarg zu äußern und wenn, dann fast nur zum Metrum. Eine Frage hätte ich noch: War der Mondkönig auch das Thema in deinem verbrannten Sonettenkranz? Ich habe den alten nicht gelesen, aber auf jeden Fall ist dieser hier dir prächtig gelungen. 😄 LG Claudi
  12. Moin Chris, jetzt schließt sich also der Kreis und du führst uns wieder in den schwarzen Schlund zurück, in dem das erste Sonett begann. Die Zahl 14 passt wunderbar in den Mondzyklus von 28 Tagen. Man kann die einzelnen Sonette also auch den verschiedenen Mondphasen zuordnen. Das finde ich faszinierend! So lässt sich leicht eine Parallele zu den verschiedenen Entwicklungsstadien eines Menschenlebens ziehen. Der schwarze Schlund lässt sich gut mit dem Stadium vor der Geburt (in der dunklen Gebärmutter) vergleichen und passt ebenso für die Beerdigung. Eine kleine metrische Unebenheit, sehr selten in deinen Gedichten, habe ich hier aufgespürt: Da ist ein dunkler See, der sich kaum regt. x X x X x X x x X X Das "sich" ist hier etwas zu leicht, um sich vor "kaum" auf der Hebungsposition behaupten zu können. Ein Tausch klänge unschön. Mir fiele da, obwohl "regen" mir besser gefällt als "bewegen", gerade eine Variante ein: Da ist ein dunkler See, fast unbewegt. Vielleicht hast du aber eine bessere Idee. LG Claudi
  13. Hallo Schorschi, von der Idee ist das ein Limerick. Die Pointe finde ich sehr gelungen. Da musste ich wirklich lachen. Schön wäre es, wenn jetzt noch das Versmaß stimmen würde, das eigentlich zum Limerick dazugehört, damit die Verse auch den unverkennbaren flotten Rhythmus haben. Ich bau dir deine Verse mal um und kennzeichne die betonten Silben fett. Dann siehst du, dass zwischen den betonten immer genau zwei unbetonte Silben sind. Beim Optiker ist er gewesen, ne Klobrille wollt er auf Spesen. "Die haben wir nicht!", "Nanu", sprach der Wicht, "ich brauch die auf Klo doch zum Lesen." oder auch: "dann kann ich beim Kacken nicht lesen." Jetzt klingt es so, wie ein Limerick klingen soll. Eine ausführlichere Anleitung findest du hier in unserem Limerick-Spielfaden. LG Claudi
  14. Moin Chris, je mehr Figuren und Symbole ich kennengelernt habe, umso besser gelingt es mir jetzt, mich inhaltlich zu orientieren. Oder genauer gesagt, meine Fantasie innerhalb des von dir gesteckten Rahmens zu entfalten. Da zu einigen Werken des Kranzes bis jetzt noch gar keine Rückmeldungen kamen, will ich mal ein paar Gedanken zum Inhalt hier lassen. Das lyrische Du, das immer mal wieder angesprochen wird und um das sich alles dreht, dürfte ja der Mondkönig sein, der zwar noch nicht namentlich erwähnt, aber durch den Arbeitstitel angekündigt wurde. Für mich ist das ein Mensch, dessen Gefühlswelt stark von den Kräften des Mondes beeinflusst wird. Möglicherweise steht dieser König für den Menschen im Allgemeinen. Der Herrschertitel scheint auf eine gewisse Macht hinzuweisen, die er aus den in den Sonetten beschriebenen 14 Kräften gewinnt. Auch meine ich herauszulesen, ohne jetzt schon konkret zu werden, dass die Leitfiguren (ich nenne sie einfach mal so) den Menschen in seiner Kreativität bestärken. Durch schöpferische Tätigkeit kann er seine Emotionen ausdrücken. Den Kugelträger habe ich mir als persönlichen Beschützer auserwählt. Es kommt sehr selten vor, dass ein Gedicht mich dermaßen berührt. Dieses Sonett hat mich wirklich ergriffen, und du kannst mir glauben, dass ich so einen schwülstigen Satz noch nie in einer Kritik geschrieben habe. Wahnsinn! Hier ist ein Sechsheber dabei, der mir aber absolut stimmig scheint: Ein zweites ist die Rüstung, ehern wie Granit. Die Zahl sechs kam ja auch bei der geheimnisvollen Kralle vor, die ich bis jetzt noch nicht deuten konnte. Ob sie hier eine Bedeutung hat, weiß ich nicht, ich schätze eher, der Vers soll einfach ordentlich Masse zeigen. Wow! Den Stempel muss ich jetzt schon mal draufsetzen. LG Claudi
  15. Ne, auf ein Adjektiv würde ich verzichten. Dann eher Fichtenholz, Buchenholz oder so. Aber alles bisher Angedachte macht den vierhebigen Vers nur länger, nicht wirklich besser. Mir fällt auch nichts Besseres ein, ich spinne nur ein bisschen: Bald schlug er Holz nach seiner Kräfte Maß. Bald schlug er Holz nach Kräften wie nach Maß. Schlecht sind deine Ideen aber nicht. Könnte sein, dass der Reim bald ausgereizt ist. Vielleicht hilft es, eine Weile auf Abstand zu gehen und später nochmal die Möglichkeiten zu vergleichen? LG Claudi
  16. Ja, das ginge zur Not. Im Vergleich würde ich da aber fast eher zum Feuerholz tendieren.
  17. Das sehe ich genauso. Umgekehrt wäre es plausibler, also dass er die Reste vom Bauholz verfeuert. Aber ein Verstausch scheint nicht zu klappen. Evtl. eine bestimmte Holzsorte? Vielleicht von einem Baum, der eine besondere Bedeutung hat? Oder: "Bald schlug er Holz nach wohlbedachtem Maß"? LG Claudi
  18. Moin Chris, ich bin gerade dabei, mich nochmal durch alle Sonette zu lesen und wieder fällt mir auf, dass ein einziger Vers vierhebig ist, wofür ich inhaltlich eigentlich keinen Grund erkennen kann. Doch eine Erklärung hätte ich: Der Protagonist ist ein kleiner Kerl, so dass er nur wenig Holz schlagen muss.. Ist es das oder war es doch ein Versehen? Bald schlug er Holz nach seinem Maß. Ich muss sagen, der Feuermacher gefällt mir bis jetzt von allen Texten am besten. Inhaltlich fällt es mir auch am leichtesten, hier Tuchfühlung aufzunehmen. Sprachlich und handwerklich sind sie aber alle sehr fein geraten. Auch ohne sie inhaltlich genauer einordnen zu können, ist jedes einzelne Werk schon ein Lesegenuss. LG Claudi
  19. Ah, das hatte ich fast vermutet. Da lohnt sich natürlich keine aufwändige Besprechung. Ne, Verständnisprobleme hatte ich nicht, es ging nur ums Gefallen. Normalerweise höre ich sofort auf zu lesen, wenn ich auf solche Inversionen stoße. Hier im Forum lese ich solche Texte trotzdem zu Ende, wenn ich denke, dass es vielleicht nur Unbeholfenheit ist und ich dem Autor/der Autorin mit meiner Rückmeldung weiterhelfen kann. Tja, dann werden wir nicht zusammenkommen. Aber ist ja nicht schlimm. Über Geschmack lässt sich nun mal nicht streiten. 😊 LG Claudi
  20. Lieber Heiko, ich würde es nicht "übersehen" sondern "überhören" nennen, denn das Metrum hat ja nichts mit den Augen zu tun. Ich ixe mal die fraglichen Verse. Auch sprachlich gefallen mir viele unnatürliche Verdrehungen und Verkürzungen nicht. Schwer zu sagen, ob du das unbewusst oder absichtlich machst. Deswegen will ich darüber keine lange Predigt halten und mache einfach ein Fragezeichen hinter sprachlich unschöne Verse. Dann siehst du, was ich meine. Veränderung, wohin man schaut. Mal leise und mal ziemlich laut. Bereits am frühen Morgen schon - kein Komma erwacht man mit des Schlafes Lohn. Man muß sich neuen Fragen stellen, was wohl der neue Tag uns bringt, mit welchen Bergen, welchen Dellen, jetzt nun verändert neu man ringt. ? Wenn auch das Kind im Manne bleibt, manch Frau im Heut Geschichte schreibt. ? Und nicht allein im großen Leben wird es stets Unterschiede geben. All das, was früher wichtig war, ob in der Stadt, ob auf dem Lande, verändert sich nun Jahr für Jahr. Manch Luftschloß endet tief im Sande. Worum es sich auch immer handelt, das Klima sich bemerkbar wandelt. ? Wer dies mißachtet, stur verdrängt, sich selbst dadurch ins Abseits hängt. ? Wenn gar die Umwelt scheint uns neu, ? soll man an Altem nicht mehr kleben. Selbst Pflanzen, Tiere, nichts bleibt treu dem Lebensraum. Ins Neue streben. Auch Flüsse, Winde und Gesteine verändern alles nicht alleine. Ob‘s Stürme sind oder Gezeiten. xXxxXxxXx Aus Bergen werden weite Weiten. Der Gletscher streckt die Zunge vor. Die Wasser spülen Hänge nieder. Ein Vulkan hebt sich steil empor. xxXXxXxX Verbrannter Wald ergrünet wieder. Und selbst das Erde-Mond-System verändert sich seit ehedem. Was einst beim Urknall angefangen, ? bleibt unverändert niemals hangen. Denn was mal ward ans Licht gehoben, ? bleibt ewiglich nicht so weit oben. Und selbst in weiten Galaxien werden nicht ständig Sterne blühen. XxxXxXxXx Nur eines bleibt wohl, wie es scheint. Die Änderung das Sein vereint. ? LG Claudi
  21. Na klar! Habe nichts anderes von dir erwartet. 😄 LG Claudi
  22. Lieber Heiko, ja, das ist erlaubt. Möchtest du vielleicht das Metrum nochmal selbst unter die Lupe nehmen? Ich glaube, da hast du ein paar Würmer drin, will dich aber nicht bedrängen. LG Claudi
  23. Moin Dali, wenn konkrete Punkte angesprochen werden, fällt es mir immer leichter, meinen Senf dazuzugeben. Der "warst-zerbarst"-Reim gefällt mir, da finde ich nichts dran auszusetzen. Dein Argument: hat mich aber jetzt sehr zu deiner Variante hingezogen. Für die würde ich mich entscheiden, wenn es mein Gedicht wäre! LG Claudi
  24. Claudi

    Lautlos

    Liebe Juls, im ersten Vers, als mir noch nicht klar war, dass ich im dreisilbigen Metrum lesen soll, hat es mich glatt aus der Kurve geworfen: "Ich lieb dich" hast du mir im Frühling geschworen. xXxXxXxXxxXx Man kann diesen Vers durchaus amphibrachisch lesen, wenn man auf den Takt eingestimmt ist. Nur da hier noch kein Vers vorangegangen ist, der ein "Gewohnheitsmetrum" einführt, wäre es besser, das Metrum etwas deutlicher zu machen. Vorschlag: "Ich liebe dich", hast du im Frühling geschworen. xXxxXxxXxxXx Seither sind schon zahlreiche Sommer vergangen. xXxxXxxXxxXx In V3 wird es dann wieder schwierig: Nun ist es Herbst und wir haben uns verloren. XxxXxxXxXxXx Vorschlag: Nun ist es Herbst und ich hab dich verloren. XxxXxxXxxXx Dass der dritte Vers als einziger auftaktlos beginnt, stört mich hier nicht besonders. Es ginge aber auch anders: Nun haben wir Herbst und ich hab dich verloren. xXxxXxxXxxXx Bald wird es im Herzen zu wintern anfangen. xXxxXxxXxxXx So würde es metrisch passen. "Anfangen" ist eigentlich XXx, aber da man das Metrum hier schon kennt, kann man sich da beim Lesen gut anpassen. Vielleicht hast du aber auch bessere Ideen. Dann nimm meine Fummelei einfach als Anregung. LG Claudi
  25. Claudi

    Liese Schütteln

    Moin Marvin, betonte Auftakte gibt es nicht. Auftakt werden unbetonte Silben am Versanfang genannt. Verse, die betont beginnen, sind also auftaktlos. Ja, mit "legitim" hast du es gut getroffen. Tatsächlich nennt man solche kleinen rhythmischen Abweichungen am Versanfang "metrische Lizenz". Aber schön, dass du dich erinnern konntest, dass es sich um deine Liese handelt. Da braucht sie die metrische Lizenz natürlich nicht. Nur stört mich noch das überflüssige Komma in V1. Wenn du "wusst ich" zwischen zwei Kommas setzen wolltest, wäre danach das "mit ihr" zu viel. Auch das Semikolon passt da nicht hin. Ich würde den Vers so schreiben: Bei meiner krassen Liese wusst ich: Dann wäre er für mich perfekt. LG Claudi
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