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Claudi

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Alle erstellten Inhalte von Claudi

  1. Claudi

    Prost Mahlzeit

    „Du erledigst den Fasan, ich den Ziegenkäse,“ sprach der letzte heile Zahn zur Gebissprothese. „Aber mal ein bisschen flott,“ rief die Speicheldrüse, „doch serviert mir das Kompott nicht mit dem Gemüse!“ „Keinen Schweinebraten mehr!“, zeterte die Galle, „denn mein Magazin ist leer und der Saft ist alle.“ Das Zwölffingerdarmgeschwür sprach zum vollen Magen: „Zwei von den Buletten hier kann ich noch vertragen; doch das Sahnetortenstück und die drei Liköre sende lieber mal zurück an die Speiseröhre. Übergibt sie dann der Mund auf die neuen Schuhe, ist die Speiseröhre wund und wir haben Ruhe!“ Und der Magen rülpste: „Gut, also meinetwegen,“ doch da kam ihm eine Flut Moselwein entgegen. Da begann mit einem Mal sich der Darm zu blähen. Nur dem Blinddarm war’s egal, denn er kann nicht sehen. Doch die Leber war pikiert und bemerkte böse: „Wer von euch macht ungeniert so ein Mordsgetöse?“ Der Ertappte brummte barsch: „Nur noch einen Meter, und der ehrenwerte Arsch hat den schwarzen Peter.“ Dieser rief: „Ich bin bereit, schick's mir per Depesche!“ Und so endete der Streit in der Unterwäsche.
  2. Hi Gaukel, da kann ich mich Lé nur anschließen, das ist Handwerk vom Feinsten! Besonders gelungen finde ich die strophenübergreifenden Reime in S1, S2 sowie S3, S4. Schön auch, wie gekonnt die verkürzten Endverse die einzelnen Strophen abschließen. Klanglich bleibst du schön schlicht bei männlichen Kadenzen und verzichtest damit wirkungsvoll auf romantisches Begleitgeklimpere. Das mag ich sehr! Ein hübsches, liebevoll gearbeitetes Gedicht, das mich berührt. LG Claudi
  3. Claudi

    Lesesüchtig

    Höre ich den Wecker schrillen, fluche ich in meinem Bett: Wenn ich doch um Himmelswillen nicht so lang gelesen hätt! Doch ich kann es halt nicht lassen, und nach einer solchen Nacht sind so an die sieben Tassen Muntermacher angebracht. Während ich die Stullen schmiere, höre ich auf Seite drei schlecht geölte Schrankscharniere und den ersten Hilfeschrei. In der einen Hand das Messer, in der andern den Roman, fühle ich mich dann schon besser, doch ich muss zur Straßenbahn. Und ich hasse diese Wege, weil es mir den Spaß vermiest, kommt mir einer ins Gehege, wenn der Mönch den Papst erschießt. Als ich das Büro erreiche, bleibt mir wieder nichts erspart, und ich widme mich der Leiche erst auf der Nachhausefahrt. Ausgehungert und entkräftet greife ich zum Proviant. Meinen Blick aufs Buch geheftet, schmeckt der Bleistift nach Krokant. Schweißgebadet konzentriere ich mich auf die Obduktion, und bevor ich’s registriere, bin ich an der Endstation. Na, dann folge ich dem Täter halt zu Fuß und ohne Stopp einen halben Kilometer bis zum nächsten Büchershop. Weil sie mich da gerne sehen, lassen sie mich auch noch rein. Ohne Buch ins Bett zu gehen, fiele mir im Traum nicht ein!
  4. Claudi

    Rainer

    Ja, das dachte ich auch, liebe Rita! Bei mir hat er sich leider noch nicht blicken lassen und das, obwohl ich extra für ihn diese geschwätzige Rainerstrophe mit dem Riesenschweifreim erfunden habe. Sag mir bitte nicht Bescheid, wenn er dir über den Weg läuft. Er kann mich mal! LG Claudi
  5. Claudi

    Rainer

    In der ganzen Stadt ist keiner so verführerisch wie Rainer. Vorne, hinten, im Profil, sitzend, stehend oder liegend sich zum Fragezeichen biegend, lässig mit den Beinen baumelnd oder aus der Kneipe taumelnd: Rainer, der hat Sexappeal. Ein Pyjama wirkt bei Rainer wie ein Smoking vom Designer. Leder, Filz, Brokat und Tüll, Sakko oder Unterhose, ganz egal, in welcher Pose, Rainer stehen alle flotten maßgeschneiderten Klamotten ebenso wie die vom Müll. Rainers Nase, Mund und Brauen fesseln mich vom Morgengrauen bis die Sonne abends sinkt. Aber seine Augen funkeln, wenn es dämmert und im Dunkeln, noch ein paar Nuancen blauer, als es ein Juwel im Tower bei Beleuchtung fertig bringt. Keiner, aber auch nicht einer lacht melodischer als Rainer, wenn ihn einer amüsiert. Führt er seinen Mund zur Gabel, findet keiner es blamabel, wenn er Frikassee und Nudeln, die sein Oberhemd besudeln, mit ’nem Zwiebelring garniert. Ach, ich wünschte mir, der Rainer wäre hässlicher und kleiner und dafür nur halb so faul! Denn was nützen mir am Ende seine Pianistenhände, wenn sie mir beim Möbelrücken lediglich die Daumen drücken, und ich schwitze wie ein Gaul?
  6. Hallo zusammen, hier ist ja schon ganz schön was los! Das freut mich und ich fange mal von hinten an: Ja, liebe Mi, das war der Plan: ◡ — ◡, ◡ — — ◡ ◡ — ◡, ◡ — — ◡ ◡ — ◡, ◡ — — ◡ ◡ — ◡ ◡ — Schön, dass du das auch ohne das Silbenbild erkannt hast und die Verse problemlos so lesen konntest! Das war keine Selbstverständlichkeit, es hat mich einfach gereizt, das mal auszutesten und bin nun sehr glücklich. In dieser kleinen Spielerei wollte ich mal den (nach meinem Empfinden) geschmeidigsten mit dem widerspenstigsten aller Versfüße zusammenbringen und schauen, was dabei herauskommt. Gaukel, super, auch du hast offenbar sehr genau hingehört. Diese Vokalähnlichkeiten nennt man Assonanzen. Die waren eigentlich anfangs nicht geplant und haben sich wie von selbst da reingeschmuggelt. Reime waren bei diesem Versuch überhaupt nicht geplant, aber naja, irgendwie haben mich die Schlussverse dann doch wieder rumgekriegt. Genau, lieber Lé, je nachdem, ob man sie mehr nach Betonung oder Silbenschwere verwendet, es sind und bleiben Zwitter, die sich eigentlich nie einen idealen Platz zuweisen lassen. Um auch dich dieses Gedicht eindeutig lesen zu lassen, hätte ich besser auf die Pfingstochsen verzichten oder zumindest nicht so inflationär auf sie setzen sollen. Ich gebe zu, die Verwirklichung des Metrums hätte deutlicher und abwechslungsreicher sein können. Liebe Letreo, wie du bei den anderen Kritikern gesehen hast, gab es ja doch einiges zu arbeiten, nämlich zu entdecken und zu zeigen. Das ist Textarbeit oder, wie es früher hieß (Text-)Kritik! Man könnte auch noch auf die Metaphern eingehen, aber vielleicht sind sie zu einfach, als dass jemand auf die Idee käme, sie erklären zu wollen? Das Dachstübchen war ja offenbar sonnenklar. Die Rosinen stehen für die Fantasie und die Senfkörner für den Mitteilungsdrang des Autors/der Autorin. Ich danke euch allen sehr, dass ihr meinen über das rote Label geäußerten Wunsch respektiert habt! Eine ausführlichere Besprechung hätte ich mir bei so einer kleinen Spielerei gar nicht wünschen können und auch nicht erwartet. Da habt ihr mich wirklich verwöhnt! Überhaupt erwarte ich unter Rot keine sensationellen Textkritiken (auch wenn ich mich natürlich darüber freue!). Es reicht mir vollkommen, wenn mein Gedicht Gegenstand der Besprechung bleibt und sich nicht eine ganze Sammlung von Antwortgedichten unter meinem Text einfindet. Auch die Kritiken lese ich gerne in Klartext und nicht in gereimter Form. Das hat ja dieses Mal prima geklappt! LG Claudi
  7. Wenn oben im Dachstübchen Rosinen und Senfkörner vergnügt Karussell fahren, entsteht ein Gedicht. Da hüpfen die Versfüße mitunter wie Knallfrösche, denn brave Musik machen, das wollen sie nicht.
  8. Danke, liebe Josina, das freut mich! LG Claudi
  9. Das muss man hier sogar, und das wurde von den großen Hexametristen oft und gerne gemacht, besonders von Voß, der ja der Nachbildung des altgriechischen Verses sehr nah kommen wollte. Anders ginge es hier nicht, weil lichtduftend die Hauptbetonung auf der ersten Silbe hat, die nach "ten" von Nächten die nächste Hebung bilden würde. Die Zäsur wäre also falsch. Als geschleifter Spondeus mit der stärker betonten Silbe in der Senkung, klappt es jedoch prima. So ist es eine beliebte Verwendungsmöglichkeit für die sonst unliebsamen Pfingstochsen. Ja, das gefiele mir besser! Noch krasser, obwohl es keine Worttrennung ist, finde ich immer die Trennung von Artikel und zugehörigem Wort und an zweiter Stelle die Trennung von einsilbiger Präposition und zugehörigem Wort. LG Claudi
  10. Liebe Mi, schön, dass ich deine Verse hier nochmal im Ganzen lesen kann. Die Idee finde ich toll! Das Lesen macht Spaß, weil ich anschaulich durch die Handlung geführt werde und mich ganz der Versbewegung hingeben kann. Ich zeichne mal die Hebungen und Zäsuren ein und füge ein paar unverbindliche Verbesserungsvorschläge in Blau ein: Schleicht wer im Dunkeln gebückt || von Baum zu Baum, wen beglückt das? Unermüdlich, nicht achtend || der Schwärme an lästigen Plage- geistern, die ohne zu fragen || mit stechenden Mundwerkzeugen Suchenden folgen, | sie elend traktieren, || sag wen beglückt das? Freunde der Fleur de Coco || beglückt das, sie lieben die Schönheits- Königin leuchtender Pilze, die sich || den Sinnen verbirgt am Tage und erst in der Neumondnacht || lichtduftend sich zeigt den achtsamen Blicken. Nicht ganz ideal finde ich die häufige Trennung der Wortfüße an den Versenden, wobei das Auseinanderfallen von Satz- und Versende natürlich gut ist, nur halt nicht so extrem, dass einzelne Wortfüße dabei zerschnitten werden. In V3 habe ich eine Lösung dafür vorgeschlagen. Vielleicht findest du noch ein, zwei weitere? Auf jeden Fall sind das schöne Verse geworden und ich habe mich sehr gerne nochmal damit beschäftigt. LG Claudi
  11. Claudi

    Hyderabad

    Wenn Heide verreist, kann sie meilenweit laufen, um irgendwo irgendwas Geiles zu kaufen, das außer der Heide noch nirgendwer hat, doch leider: Kein Händler gibt Heide Rabatt. Im Urlaub in Hyderabad war das besser, da war sie mal scharf auf Kartoffelschälmesser und kriegte Rabatt für das ganze Paket. Jetzt wünscht sie sich, dass es ihr immer so geht. Ich glaube, der Heiderabattwürdigfinder in Hyderabad war gebürtiger Inder, doch sollte sie einmal nach Pakistan fahren, da könnte die Heide genauso viel sparen.
  12. Claudi

    Der Naturmaler

    Hallo zusammen, es gibt ja zahlreiche Wörter, die sowohl einsilbig, als auch zweisilbig gesprochen werden können. Warum sollte man diesen Vorteil in der Dichtung nicht nutzen? Wenn dem Gedicht ein gleichmäßiges Metrum zugrunde liegt, wie hier bereits in den vorangegangenen Strophen eindeutig zu erkennen ist: xXxXxXxX xXxXxXx xXxXxXxX xXxXxXx ist es doch offensichtlich, dass das Wort "ruhiges" hier Xx gelesen werden soll. Ich sehe keinen Grund, die Sache unnötig zu verkomplizieren. LG Claudi
  13. Hallo Lé, was ich schrieb, soll kein Ausschlusskriterium, sondern eine Ermutigung sein. Das Anschauliche, sinnlich Erfahrbare wird m.E. dem Vers am allerbesten gerecht, und das probieren viele Autoren leider erst an letzter Stelle aus, mich eingeschlossen. Ganz ohne Metaphern und Gedankenspiele auszukommen, fände ich 1. im Hexa allgemein und 2. besonders bei diesem sinnlichen Thema halt ideal. Jein, einerseits ist es ein gutes Rezept für jedes Gedicht, andererseits gibt es ja auch gelungene Gedankenlyrik und rhetorische Gedichte. Die sind aber in einfachen, liedähnlichen Rhythmen besser aufgehoben. Da summe ich das Metrum im Kopf mit und bin frei, mich auf die Gedankenarbeit zu konzentrieren. Wenn du mir als Leserin viel zu denken und interpretieren geben willst, nimm lieber ein Reimgedicht oder Prosa. Wenn ich Hexameter lese, möchte ich nicht denken müssen, sondern mich entspannt zurücklehnen und die abwechslungsreiche Versbewegung genießen. Ja, das habe ich schon verstanden. Zeitbezüge sind nur eben nicht sehr günstig, weil gedankenorientiert. Besser fände ich es hier, einfach in der Gegenwart zu bleiben. Was genau riecht denn das LI? Mir fiele so schnell auch nichts ein. Der Morgentau kann es wohl nicht sein? Vielleicht öffnen die Rosen ihre Blüten? Nimm es bitte nicht als Aufforderung, das jetzt ändern zu müssen. Es sollte mehr ein Wink fürs nächste Mal sein. Die Phrase, die mir überhaupt nicht gefällt, ist: Fülle in leere Gläser: Die Fülle als Substantiv wäre auch vermeidbar, indem ihr den Abend die Gläser (aber bitte nicht die leeren!) z.B. mit Wein füllen lasst. Und wenn es denn ein Adjektiv sein soll, könnten es bauchige Gläser sein. Die Rundung wäre von einem Blinden ja gut zu ertasten. Dies nur mal so dahergesponnen. LG Claudi
  14. Hallo ihr beiden, schöne Hexameter habt ihr da gezaubert! Ihr habt euch ein sinnliches Thema ausgesucht. Eine kluge Wahl, denn dafür ist der Hexa bestens geeignet! Ein Mensch, der erblindet ist, schildert seine sinnlichen Wahrnehmungen über das Gehör, den Geruchs-, Geschmackssinn und das Tastempfinden und verbindet seine Eindrücke mit Gefühlen und Erinnerungen. Interessant, dass der beschriebene Tagesablauf mit dem Abend beginnt und mit dem Morgen aufhört, sich also vorwiegend über die dunkle Tageszeit erstreckt. Was der Hexa nicht so gerne mag, sind Metaphern, abstrakte Begriffe, bewertende Kommentare und "lyrische Luftblasen" die der Leser gedanklich aufbereiten soll. An einigen Stellen könnte der Text noch etwas konkreter, gegenständlicher werden. Ich habe sie mal blau eingefärbt: Wie ich den Abend liebe! Er sammelt im Krug die Momente, schenkt uns später daraus die besten Stunden des Lebens, Fülle in leere Gläser: die frohen und traurigen Töne, Düfte aus fernen Ländern, Geschmack auf der Zunge von reifen Früchten, den Wind auf der Haut, und nie vergessen - die Küsse! Zärtlich flüstert die Nacht und knistern die glücklichen Stunden, Salz auf der Haut erinnert uns lang noch an rauschende Wellen, laue Gedanken, die nackten Füsse umspült von den Fluten, Zeitensand an den Zehen von Nächten, die wir so liebten. Liebling, der Tag erwacht, ich kann es riechen und schmecken. Hörst du die hungrigen Küken? Sie rufen leis' aus den Nestern, seidigen Flaum auf den jungen Köpfchen. Ich spüre das Leben. Als könnte ich heute noch sehen. Der letzte "Aufklärungsvers" lässt für mich keinen Zweifel aufkommen, worum es hier geht. Dadurch, dass er nur dreihebig ist und alleine steht - er könnte die zweite Hälfte eines Hexameters sein - bekommt er besondere Aufmerksamkeit. Das gefällt mir ganz gut. Schwer zu sagen, ob ein vollständiger letzter Vers hier noch schöner gewesen wäre. Ich nehme an, ihr wolltet euch hier ganz bewusst von der Form lösen? Auffällig finde ich die Leichtbauweise der Verse, sowohl in den Doppel-, als auch in den Einfachsenkungen. Ich entdecke keine einzige schwere Senkungssilbe und die Verse schließen allesamt mit einer sehr leichten Silbe. Das finde ich etwas schade, glaube aber verstanden zu haben, dass ihr vor allem folgendes erreichen wolltet: Für meinen Geschmack hätte er ruhig etwas griffiger sein dürfen. Nächstes Mal nehmt ihr vielleicht Wildseide? Aber ich will nicht zu viel meckern. Tatsächlich gefallen mir eure Verse! Saubere Arbeit! LG Claudi
  15. Hallo @Darkjuls, du wünschst dir Hilfe, und ich schau mir mal das Handwerkliche an. Wie du dir die Hilfe genau vorstellst, ob du es dann alleine versuchen oder konkrete Vorschläge haben möchtest, kannst du ja noch sagen. Das Metrum ist teilweise noch ziemlich ruckelig. Ich mach mal die betonten Silben fett, dann siehst du, dass sich die betonten und unbetonten Silben nicht immer regelmäßig abwechseln (Nebenbetonungen sind unterstrichen): Komm, Meister und errette mich xXxXxXxX passt du bist der Richtige - denke ich xXxXxxXxX ginge zur Not, ist aber nicht ideal ("du bist ein Könner" würde z.B. passen) am Vormittag, da brauch ich dich xXxXxXxX passt die Rechnung geht direkt an mich xXxXxXxX passt Ich brauche einen richt'gen Mann xXxXxXxX passt der handwerklich zupacken kann xXxxXxxX passt nicht der bohrt, nagelt, die Schrauben dreht xXXxxXxX passt nicht allein der Gedanke mich freudig erregt xXxxXxxXxxX passt nicht Beeile dich, gleich kommt mein Mann xXxXxXxX passt er soll und darf doch nichts erfahrn xXxXxXxX passt du hast mehr als deine Pflicht getan xXxXxXxX ginge, wenn du "du" streichst wenn nötig, ruf ich dich wieder an xXxXxXxX ginge, wenn du "dich" streichst Die Reime: In S1 hast du einen Haufenreim, allerdings wiederholt sich "mich". S2 ist etwas abwechslungsreicher durch den Paarreim. Leider ist der Reim dreht-regt unrein. S3 sieht wieder wie ein Haufentreim aus, wobei aber nur V1 und V4 (mit kurzem Vokal) reimen. V2 und V4 (mit langem Vokal) bilden einen unreinen Reim. Das ließe sich also auch noch verbessern. Verdrehte Sätze wie: "allein der Gedanke mich freudig erregt" würde ich unbedingt vermeiden. Hättest du ein passendes Reimwort, z.B. "sägt", könntest du ihn als Ausruf scheiben: wie der Gedanke mich erregt! und so würde der Vers auch metrisch passen. Vielleicht magst du ja noch ein paar passendere Reimwörter sammeln? Das wäre für mich der erste Schritt, wenn es mein Gedicht wäre. LG Claudi
  16. Hi Fietje, fein, dann wünsche ich dir guten Appetit und viel Lesevergnügen! LG Claudi
  17. Liebe Josina, danke für deine positive Rückmeldung! Freut mich sehr, dass dir die Leseprobe gefallen hat und du dir das Buch gleich runtergeladen hast. Mein Gedicht steht auf Seite 180 und ist eigentlich eine Liebeserklärung, die nur am Rande mit Essen zu tun hat. Aber wie hätte ich nein sagen können bei der Aussicht, gemeinsam mit Heinrich Heine, Robert Gernhardt und Jan Wagner zwischen zwei Buchdeckeln zu erscheinen? Danke für eure Likes, @Josina, @Liara, @Miserabelle und @anais! LG Claudi
  18. In dieser komischen kulinarischen Anthologie treffen sich F.W. Bernstein, Heinrich Heine, Matthias Politycki, Robert Gernhardt, Bertolt Brecht, Katja Lange-Müller, Ror Wolf, Wilhelm Busch, Wiglaf Droste, Hans Magnus Enzensberger, Jan Wagner, Thomas Gsella und viele andere. Zu Ihrem und unserem Vergnügen. Christian Maintz hat diese fröhliche Tafelrunde zusammengestellt, und Sie sind herzlich eingeladen, denn: »Draußen hängt die Welt in Fetzen, lasst uns drinnen Speck ansetzen!« (Fritz Eckenga). Vom Knödel wollen wir singen ist 2018 im Kunstmann-Verlag erschienen und ich freue mich immer noch, dass ich in dieser erlesenen Runde mit einem Gedicht dabei sein darf.
  19. Hallo Lé, hab nochmal nachgedacht. Das Schlüsselwort scheint mir hier "Zeitenende" zu sein. Wenn es keine Zeit mehr gibt, werden sowohl das Warten, als auch die Dauerkarte sinnlos. Interessant finde ich auch deine Formulierung: Dauerkartenbesitzer, auf die ich gerade aufmerksam wurde. Jetzt fängt es an, mir richtig Spaß zu machen! Um im Kontext des Bibelzitats zu bleiben, würde ich die Botschaft deines Textes (für mich persönlich) in diese Richtung deuten: Wenn du das "Paradies" erlangen willst, löse dich von der Vorstellung, etwas zu besitzen, das dir einen Vorteil gegenüber deinen Mitmenschen verschafft, sei es materieller Besitz, Macht oder "Wahrheit". LG Claudi
  20. Hallo @gummibaum, magst du dein Gedicht nicht in einem eigenen Faden posten? Wahrscheinlich hast du übersehen, dass Lé das Label "Kritik erwünscht" gewählt hat? Ich fänds schön, deine Interpretation in Klartext zu lesen. LG Claudi
  21. Ne, es geht natürlich nicht um die eine, vom Autor beabsichtigte Botschaft. Ich bin genauso gespannt, was die anderen Leser in deinem Gedicht entdecken und würde sogar ruhig länger als einen Tag mit der "Auflösung" warten. Bei reger Resonanz gerne auch länger als eine Woche. Trotzdem bin ich immer sehr angetan, wenn der Autor mir irgendwann seine Gedanken verrät, auch wenn mir meine eigene Auslegung meist (aber nicht immer) am besten gefällt. LG Claudi
  22. Lieber Lé, ich habe nicht lange gedeutet und bin mal ganz naiv den heiligen Schriften gefolgt: Durch das Nadelöhr müssen ja nur die Kamele und erst danach kommen die Reichen. Für die Armen (die keine Kamele besitzen) stehen ja die großen Türen offen. Im Islam sind es fünf, im Christentum wird, soweit ich weiß, keine Zahl angegeben. Bin sehr gespannt, was du dabei noch im Hinterkopf hattest. LG Claudi
  23. Claudi

    Kuchen

    Lieber Lé, mir gefällt dieses Zitat ausgesprochen gut und ich kann da für mich eine große Portion Trost und Lebensweisheit rausholen. Für mich ist es ein Kurzgedicht, das mich auf der emotionalen Ebene abholt und ich glaube, die Wirkung kommt gerade aus dem Nichterklärten. LG Claudi
  24. Liebe Lina, super! Ich freu mich immer, wenn jemand sich entschließt, Musik ins Reimgedicht zu bringen und finde, du hast das Metrum prima getroffen. Lé hat deine Verse ja schon geixt und dir einen guten Vorschlag für S2V4 dagelassen. Ich würde S3V3 noch etwas umstellen, damit es natürlicher klingt, und habe für die letzte Strophe noch eine Anregung. Vielleicht fällt dir aber auch was Besseres ein: Und wenn im Leben später die Arbeit ruft und schreit dann sind sie selbst die Väter mit nur noch wenig Zeit. Doch solln sie statt zu stressen ist's manchmal auch nicht leicht das Lachen nie vergessen dann wäre viel erreicht. Weiter so! Ich würde mich sehr freuen, weitere "echte" Reimgedichte von dir zu lesen. LG Claudi
  25. Lieber Hugin, ein schönes trauriges Gedicht. Hier würde ich gerne an einigen Stellen das Metrum noch etwas glätten: In den Ohren noch das Dröhnen, steht mit staubverschmutzten Haaren im Gewirr ein Mädchen – stumm - und blickt sich apathisch um. xXxxXxX - blickt sich wie apathisch um? Dort, wo grad noch Häuser waren, dringt aus Trümmern leises Stöhnen. Ratlos drückt es seine Puppe, der die Beine abgerissen, sie ist alles, was ihm blieb, niemand sonst hat es mehr lieb, XxXXxxX - niemand sonst noch hat es lieb? niemand hat es sonst mehr lieb? keiner wird es je vermissen. Vorwärts stürmt die Söldnertruppe. Dies nur als Anregung. Vielleicht findest du ganz andere, bessere Lösungen. LG Claudi
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