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Miserabelle

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Alle erstellten Inhalte von Miserabelle

  1. Drei Extrasystolen Im alten Jackett, das er heute, zu seiner Belustigung trug, da fand er den Brief, der vergilbt von der Zeit mit Thymianteppich -, und Mäusegeruch ein Niesen der Nase, der Lunge Protest, den Zähnen Geknirsche entlockte. Das Herz in der Brust, unverhohlen - d a s hüpfte, das Herz, und spendierte frenetisch drei Extrasystolen.
  2. Miserabelle

    UnRuhestand

    Hallo Nesselröschen, mir gefallen ja besonders die beiden Unterzeilen. Hinausrennen. Die Leere mit der kalten Luft füllen. Aber auch der obere Teil hat, wie onegin schrieb, seine eigene Qualität und kann ebenso für sich stehen Das Haiku ist aus dem Gewand der reinen Naturbetrachtung schon längst herausgewachsen, von daher würde ich mir deshalb keine Gedanken machen. Mit der Kombination beider hadere ich etwas. Möglicherweise ist mir der Stenostil "Früh, wach, untätig, hinausrennen" zu hektisch und ich weiß nicht so richtig, wie ich dann die Faszination für die Lichter un unterbringen soll. "Die Lichter in den Wohnungen" greifen sehr schön die frühe Urzeit auf, das ist es also nicht. Vielleicht passt Leere und Faszination nicht in mein Verständnis dessen, was in einem kurzen Text untergebracht werden kann. Andererseits fasziniert mich aber auch dein Tanka in seiner Eigenart. LG, Mi
  3. Hallo onegin, da hast du ja tief in die Schatulle der Abstrahierung (Herbst/Frühling) gegriffen. Das passt aber, finde ich, denn nun muss ich mir meine Bilder und Geschichten selber suchen gehen. Sicherlich schmücken Brahms Grab weiterhin Blumen und in Vergessenheit gerät Brahms durch sein Wirken auch nicht so schnell. LG, Mi
  4. Hallo Alexander, ich merke mir Neues (Altes aber auch) oft schlecht und muss immer wieder Nachlesen. Hallo SalSeda, ich weiß gar nicht ob ich hier verlinken darf? Du kannst ja mal "Der rollende Rhythmus des Amphibrachys Lyrikmond" eingeben. Da finden sich schöne Beispiele und auch ein Hinweis, "wann" von Amphibrachy gesprochen wird und "wann" nicht. Wenn du für ein Gedicht Amphibrachys wählst, ist nicht die Frage, ob das nun Daktylen mit Auftakt sind oder A. , sondern wie du sie gestalten kannst. LG, Mi
  5. Hallo Salseda, das ist doch sehr schön und einwandfrei jambisch komponiert. Das zugrunde liegende Metrum ( abstraktes Botonungschema) ist ein Jambus und du setzt fast überall unbetonte und betonte Silben an die dafür vorgesehenen Stellen und gelegentlich einer leicht besetzten Stelle (vom abstrakten, aber auch eingegroovten Erwartungschema) eine betonungsfordernde Silbe. Das sorgt für Abwechslung und betont die entsprechende Stelle. Als Beispiel: holzt Ampfer neben blassen Dolden. Das kann man gut machen. Hier würde ich... Noch dominiert das Grün in Bäumen ...anstatt in Bäumen, "der Bäume" schreiben, aber das ist nur Kleinstzeug. Sehr gerne gelesen, Mi
  6. Hallo Alexander, dich erst in der Zukunft an Amphibrachys zu versuchen ist gar nicht unbedingt notwendig (es sei den du möchtest in deiner Einteilung bleiben), denn das sind bereits Amphibrachys du musst sie ja nur umdeklarieren. Ich vermute, dass für dich bedeutet in Amphybrachys zu schreiben, dass Amphibrachys und Wortgrenze übereinstimmen müssen. Das ist aber keine gute Voraussetzung dafür, einen Vers zu schreiben, der nicht leiert, denn der Reiz besteht ja darin, wenn man z.B. den Amphibrachys als zugrundeliegenden Versfuß nimmt, die Wortgrenzen ( Wortfüße) so zu wählen, dass sie rhythmisch variieren, also nicht nur Amphibrachys bilden, weil der Vers sonst leiert. Ich nehme mal deine erste Strophe als Veranschaulichung dessen, was ich meine. Der zugrunde liegende Versfuß ist ein Amphibrachys und die Wortgrenzen, bzw. Sinneinheiten haben ihr eigenen Wortfüße. Es ziehen die Winde auf heimlichen Wegen, xXx xXx xXxx Xx mit kühlenden Wellen, in lauwarme Tage, xXxx Xx xXxx Xx verhelfen Gemütern zur ständigen Klage xXx xXx xXxx Xx und treiben den Frost in den strömenden Regen. xXx xX xxXxx Xx heimlichen (Xxx), strömenden (Xxx) sind Daktylen Tage(Xx) Klage (Xx), Wege (Xx) Trochäen Du siehst, was die Wortfüße betrifft, sind da auch einige Amphibrachys (verhelfen, Gemütern…) dabei, aber eben auch andere und das macht die Abwechslung aus. Ich variiere mal den ersten Vers nur zur Veranschaulichung. Der Schrägstrich markiert den Versfuß. Es zieht nun der Wind auf verborgenen Wegen xX x/xX x/xXx/x Xx Der zugrunde liegende Versfuß bleibt immer noch der Amphibrachys. Ich möchte keinesfalls dein Gedicht umschreiben, sondern nur zeigen welche Maßstäbe und Vorteile sich ergeben, wenn man nicht versucht die Wortbetonungen dem Versmaß anzugleichen, in dem man schreiben möchte. Hoffentlich gibt es keine Verwirrungs - Stand - Pee. Ich schreibe mal @Claudi an, vielleicht möchte sie gucken, ob ich nicht zuviel Verwirrung stifte. Gerne gelesen dein Gedicht, Mi
  7. Miserabelle

    Im Nirgendwo

    Liebe Loop, mercischön für dein erhellendes und vielschichtiges Eintauchen in Bild und Haiku. Darüber freue ich mich sehr. Der Wasservogel, bzw. die undeutliche Silhouette eines Wasservogels ist übrigens ein Blässhuhn. Ich weiß nicht ob das wichtig ist? Für mich schon, aber das muss ja nicht notwendig für jemand anderes auch gelten. Mit besten Dank für deinen Kommentar, Mi
  8. Hallo Nesselröschen, da stimme loop gerne zu! Ich mag deine Herangehensweise auch. Und mir geht es mit der letzte Zeile ähnlich. Ich würde sie weglassen. LG, Mi
  9. Miserabelle

    Im Nirgendwo

    Hallo Ferdi, vielen Dank für deine kritische Rückmeldung und den Hinweis auf das wahrgenommene Ungleichgewicht. Das Sprungbrett ist für mich wohl deshalb stimmig, weil das Bild bei mir zu dem Haiku geführt hat. Umgekehrt finde ich auch wieder einen Weg in das Bild, so dass sie für mich nun zusammen gehören, auch wenn beide Elemente für sich sein können. An den Größenverhältnissen ließe sich sicher noch etwas drehen, nur wird das an den von dir angesprochenen Schwierigeiten nichts ändern. Ich habe den Text unter das Foto gesetzt, da mir Texte im Fotos nicht sonderlich gefallen. Das verhält sich bei gezeichneten Bildern wieder anders, aber bei Fotos stört es mich bisher. Mit besten Dank, Mi
  10. Hallo Loop, ich mag dein Flanierwetter sehr! Die Komposition aus Bildern der Genauigkeit, die auch ins Ungewöhnlichen ("Sirren der Alleen unter meinen Füßen") übergehen. Die unterschiedlichen zeitlichen Aufenthalte, die du lose in deinem lyrischen Spaziergang verknüpfst, möchte ich kurz erwähnen. Aktuelle Eindrücke, Erinnerungen die bis in die Kindheit reichen, eine historische Ebene und das Morgen. Sehr gerne gelesen, Mi
  11. Miserabelle

    Im Nirgendwo

    Hallo Di, vielen Dank für das Eintauchen in den Geschmack der offene Weite. Darüber freue ich mich sehr. Die Möglichkeiten dessen, was ein Haiku kann und sein soll, sind vielfältig. Da ist der konkrete Bezug auf die Umgebung der Natur nur eine davon. Wenn man es streng sieht, ist das kein Haiku, weil es sprachlich zu abstrakt ist, aber auch das allein ist wiederum kein ausschließendes Kriterium. Es ist mein erstes Haiku in der Form (Haiga), also eines, bei dem das Bild als Sprungbrett dienen soll. Über deine Antwort erfreußt grüßt Mi
  12. Miserabelle

    Im Nirgendwo

    Balance im Nirgendwo Wohin mit dem "Wohin"
  13. Miserabelle

    Dieser Waldregen

    Hallo Nesselröschen, danke für deine Rückmeldung und Anregung! Ausrufezeichen oder nicht? ... Beide Möglichkeiten können in meinen Augen ein weiteres Erkunden fordern, von daher wäre das Haiku (einmal mit Ausrufezeichen, einmal ohne ) vielleicht auf einer sich drehenden Kugel gut aufgehoben. Lieben Gruß, Mi
  14. Miserabelle

    Dieser Waldregen

    Hallo Ferdi, vielen Dank für deinen kommentierenden Besuch. Dein Vorschlag gefällt mir sehr gut. "Weniger" wird in dem Fall einem erfrischenden Raumgefühl besser gerecht, als der vorliegende Versuch, eine geräuschreiche Bilderkuppe zu bilden. Ja, das Dach ist zudem abgenutzt. Ich hatte tatsächlich (erfolglos) nach einer anderen Möglichkeiten gesucht und es schließlich halbherzig durchgewunken. Du triffst mit deinen Einwänden also bei mir auf keinen großen Widerstand. Meine Absicht war hier, dem Erlebnis "Waldregen" Raum zu geben und ich weiß, dass dies mit dem Haiku auch gelingt (vielen Dank für die Likes, es freut mich, dass es euch gefällt ). Dafür darf "dieser Waldregen" aber auch gerne so "pur" wie möglich sein. Dein Vorschlag wird meiner Suche nach einer gelungenen Versprachlichung in dem Fall noch mehr gerecht. Merci für das Auseinandersetzen, Mi
  15. Miserabelle

    Dieser Waldregen

    Dieser Waldregen aus nasser Blätterseide! Ursprüngliche Version: Dieser Waldregen Aus nasser Blätterseide ein prasselndes Dach
  16. Hallo Di, "Wir sollten öfter einen Ausgangstext einstellen. Es wäre interessant zu sehen, was jeder daraus macht." Das ging mir auch durch den Kopf. Eine schöne Idee für eine Spielwiese. Ob sich so ein spontanes Getummel geplant realisieren lässt, käme auf einen Versuch an. Meine kommunikativen Möglichkeits-, und Zeitfenster sind bei mir zumindest recht unstet. LG, Mi
  17. Hallo Claudi, ich würde (m)ein Gedicht, dass so nah an dem Gedicht eines anderen Autors ist, nicht unabhängig einstellen. Da es sich hier um "Kommentare jeglicher Art" handelt, gehe ich davon aus, dass der Faden auch Umwege, die ja bekanntlich die Ortskenntnis erhöhen, erlaubt und der Fadeneröffner den Spielraum dafür weitgehend selbst bestimmt, wozu ja auch Antwortgedichte zählen würden. LG, Mi
  18. Hallo in die Runde, reimen oder nicht? Hm. Ich mag ja Texte, die durch Assonanzen, Rhythmus und wenige Reime zusammengehalten werden, die dann aber nicht unbedingt immer am Ende sich befinden müssen und werfe möglichst textnah als Beispielball in die Runde: Ich musste eingeschlafen sein, denn Stein zu sein, das träumte ich, doch wach betrachtete ich mich als Mensch. Bin ich als Mensch nur wach und träumte mich als Stein? Bin ich als Stein nur wach und träume mich als Mensch? Was ist nun Schein und was ist Sein. Ich hoffe, das geht für dich in Ordnung, Di, dass hier dein Gedicht, zum Spielball geworden ist. LG, Mi
  19. Miserabelle

    verregneter morgen

    Hallo onegin, die Doppeldeutigkeit von "verregneter Morgen" lässt schön Raum für einen Nachhall und löst, wenn man den Regen und das Putzen kausal verbindet, Überlegungen aus, ob es beim Nachtbarn reingeregnet hat? Es kann aber auch den Kontrast zwischen dem Gemütszustand des Betrachters und der Betriebsamkeit des Nachbarn in den Fokus rücken. LG, Mi
  20. Hallo Dio, jetzt gebe ich auch noch meinem Senf zu deinem Text (Stein oder nicht Stein) dazu , ohne näher auf die spannende Diskussion und die Universumsbetrachtungen einzugehen. Es gibt übrigens eine ganz herrliche Folge des "Tatortreinigers" (Der Fluch - Folge #17), in dem eine Eigenheit der deutschen Sprache dem zum Reimen verdonnerten Protagonisten zum Verhängnis wird: Es reimt sich nichts auf "Mensch". (Sehenswert!) Du löst das Problem mit der Verkleinerung, was dann allerdings verniedlicht und reimtechnisch verwässert klingt. Ich finde ja, dass dies in der Unermesslichkeit des Universums nichts ausmacht, denn letztendlich ist alles eine Geste des Universums, es hat allerdings (also in meinen Ohren) zu wenig Griff. An der Stelle finde ich das ungereimte einfache Wort "Mensch" gut, auch wenn du Gefahr läufst, aus dem verwunschenen Schloss der Gereimtheiten zu fliegen. In mir löst es ein Aufmerken aus. Gerne gelesen, Mi
  21. Hallo gummibaum, mir gefällt dein Sonett zu diesem Bild sehr gut! Für Munk war die Malerei ein wichtiges Ventil und er hat die Natur zum Spiegel menschlicher Empfindungen und Emotionen gemacht und da sich in diesem Bild seine eigene Lebenssituation wiederspiegelt, sind die beschriebenen Zusammenhänge naheliegend, wie sich auch in Wikipedia nachlesen lässt. Aber auch ohne das Hintergrundswissen spricht dieses Bild in seiner Darstellung für sich. Was mich etwas stört ist "möglicherweise" das "vorne" in Vers 9. Mir fällt aber auch keine bessere Lösung ein, von daher kann ich es als notwendig einsortieren und das minimale Stutzen auch wieder ausblenden. LG, Mi
  22. Miserabelle

    Im Wartezimmer

    Hallo Carlos und hallo Ferdi, vielen Dank, dass ihr mir Rückmeldung gebt. Wenn diese Zeilen mit dem Einstelltitel stimmiger wirken, dann nehme ich ihn dazu, auch wenn Haikus für gewöhnlich keinen Titel haben. Im Wartezimmer Hochglanzbroschüren der alte Mann sprich mit dem Mond. Mit besten Dank, Mi
  23. Miserabelle

    Im Wartezimmer

    Hallo Carlos, schön dass du vorbei schaust. Es freut mich, dass die wenigen Worte für dich sinnlich erlebbar werden. Ich sehe gerade, dass ich das Haiku um den abweichenden Einstelltitel erweitert habe und ändere das noch. Der sollte nämlich nur die erste Zeile aufgreifen und ursprünglich sollte es heißen: Im Wartezimmer der alte Mann spricht mit dem Mond Und dann habe ich es spontan in "Hochglanzbroschüren" geändert und vergessen, den Titel zu ändern. Ich hoffe es funkt so auch. LG, Mi
  24. Miserabelle

    Im Wartezimmer

    Im Wartezimmer Hochglanzbroschüren Der alte Mann spricht mit dem Mond.
  25. Miserabelle

    Wie dunkel

    Hallo onegin, also wenn es dir nicht griffig genug ist, sei dir das natürlich unbenommen. Bei mir gab es jedenfalls ein Bilderecho. Lieben Gruß, Mi
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