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feedback jeder art Wie die Angst in die Welt kam
SalSeda veröffentlichte ein Thema in der Kategorie Erzählungen & Kurzgeschichten
Wie die Angst in die Welt kam „Hey schaut mal, ich habe fertig.“ sagte Gott und schob ein paar Wolken zur Seite. Alle guckten interessiert, hin und wieder ertönte ein „Ahh“ oder „Ohhh“. Nach ein paar Zeitaltern meinte Luci: „Ziemlich viel Funkelkram hast du da mit eingebaut“. „Ach, das hat eurer Mam so gut gefallen, Diamanten, Gold, Libellen und so Zeug hat sie ganz gern zum Dekorieren.“ Wieder ein paar Äonen später: „ Wow, die Affen dort können ja reden! Echt klasse hinbekommen, nicht schlecht!“ „ Ja, das war auch so ne Idee eurer Mutter. Sie wollte unbedingt noch jemanden haben mit dem sie sich unterhalten kann. Kochrezepte austauschen, Neuigkeiten erfahren, wissen was alles so los ist. Sie bezeichnet das als daily news. Ich nenn es Tratschen und sehe da überhaupt keinen Nutzen darin. Sogar Namen hat sie ihnen gegeben. Als wären es ihre Kinder. Die beiden da heißen Adam und Lilith. Mir sieht sie ja eher nach einer Eva aus, aber ich fang da gar nicht erst zu diskutieren an, will ja keinen Streit riskieren. Was mir nicht passt an den Knüddelchen ist, sie kriechen nachts immer in eine Höhle und da sieht man nix. Ich glaub, ich brauch mehr Licht.“ Wieder ging viel Zeit ins Land, Sterne wurden geboren, andere verglühten in gleißendem Licht, in der, außer dem Schauspiel da unten zuzusehen, nichts zu tun war. Plötzlich rief Luci: „ Heureka, ich glaub ich habs!“ Schnappte sich ein paar Lucerine und ab gings zur Erde.“ Hey, wart auf mich,“ schrie Gabriel,“ ich komm mit, ich hab auch ne Idee!“ Griff sich ein Flammenschwert und eilte Luci nach. Sie landeten in der Höhle der sprechenden Affen und Lucie verstreute ein paar Luciferine. Diese fielen auf bleiche farblose Würmer, die an der Wand lange unappetitliche Fäden spannen und sofort begannen Würmer und Fäden in einem zauberhaften Licht zu leuchten. „Ach das habt ihr aber hübsch gemacht! Das sieht ja ganz entzückend aus.“ rief ihre Mutter von oben und klatschte vor Freude in die Hände. Breit grinsend über das Lob hüpften Luci und Gab durch die Höhle. Von Lucis Albernheiten angeturnt, zog Gab sein Flammenschwert und schwang es durch die Luft als wäre es eine Feder. In grellen Farben malte er dabei kurzaufflackernde Bilder in so schneller Abfolge, dass man gar nicht wusste wohin zuerst sehen. Da schossen pfeifende Kugeln in den Himmel die in tausend bunten Sternen explodierten, dann wieder sah man kleine Leuchtfeuer an Meeresküsten, die immer wieder kurz aufblitzen, Bergspitzen aus denen Feuerfunken in den Himmel stiebten, Feuerflüsse von hohen Bergen fließen, einzelne Bäume oder ganze Wälder die wie eine Fackel brannten, Napalmregen über Landstriche fegen, ein Feuermeer das vom Wind getrieben über weite Flächen wellte. Wie toll ließ er sein Schwert zucken und kreisen um immer wieder neue und noch wildere Ansichten damit an die Höhlenwand zu malen. Von oben hörte man ein Jauchzen und Freudehändeklatschen, alle waren begeistert. Als es zu Ende ging, zupfte Gaia Gott am Ärmel und sagte: „Das ist ja so wunderschön, könntest du das nicht fest installieren?“ „Hmm,“ brummelte Gott in seinen langen weißen Bart „für dich mein Schatz tu ich doch alles. Ich glaub ich frag mal Chronos, ob er eine Zeitschaltuhr mit so einem Zufallsgenerator einbauen kann. Dann ist die Überraschung größer, wenn wir nicht im Voraus wissen was wir da wann und wo zu sehen bekommen.“ Auf der Erde waren auch Adam und Lilit mitsamt den Kindern aufgewacht und bestaunten das Feuerspektakel mit großen Augen. Auch sie waren vor Begeisterung ganz aus dem Höhlchen. Als Luci und der doch etwas erschöpfte Gabriel sie erreichten, leuchteten ihre Augen noch immer vor Freude. „Ich muss mal mit euch reden Leute.“ sagte Luci, „ihr wandelt hier in Finsternis und meinem Vater ist das auch alles zu dunkel hier. Ich würd gern für mehr Beleuchtung sorgen und hatte da so ne Eingebung wie es funktionieren könnte. Kommt mal mit!“ Er führte sie aus der Höhle, durch Felder und Wälder bis sie an einen riesigen Baum kamen. Der war ungeheuer imposant und der allergrößte Baum weit und breit. Seine Blätter schimmerten selbst nachts in einem hellen phosphoreszierenden Licht, seine Früchte glimmerten golden wie kleine Sonnen. „ Das ist Yggdrasil, der Baum der Erleuchtung“ sagte Gabri, „ich glaub ich weiß was du vorhast!“ „ Jou, ich hab mir gedacht, wenn sie die Früchte essen, werden sie bestimmt erleuchtet und wenn sie sich weiter so vermehren wie die Karnickel, könnts immer heller werden in der Höhle.“ Jetzt meldete sich Adam zu Wort: „ Ne du, das Zeugs essen wir bestimmt nicht. Da war neulich so ein alter Mann hier, der hat gemeint wir sollten besser die Finger davon lassen, weil das Obst hier ganz schlimme Verdauungsprobleme macht.“ Lilith, die sich derweil schon ein Sonnchen abgepflückt hatte, meinte: „ Hmm, wenn die Erleuchtung so wichtig ist, könnten wir es doch mal riskieren.“ Sie stupste ihren Mann mit den Ellbogen an:“ Außerdem fand ich den Alten sowieso reichlich komisch. Er wirkte so hmm abwesend….und einen ziemlich verwirrten Eindruck hat er auch gemacht.“ Ok,“ räumte Adam ein, „wenn du meinst. Aber probier erstmal du, dann seh ich schon was passiert.“ Lilith biss so herzhaft in das Sonnchen hinein dass der Saft spritze. Und während sie aß ging eine sichtbare Veränderung in ihr vor. Ihre Augen wurden immer größer. Zwischen den Bissen, die sie nun immer schneller nahm, entfuhr ihrem Mund immer wieder ein „Ahhh“ oder „Grmpf“ und als sie die ganze Frucht verputzt hatte stand sie eine Weile still. Dann drehte sie sich langsam um und sagte mit leuchtenden Augen: „Kommt und esset alle davon. Fürchtet euch nicht, denn siehe es bringt euch eine große Freude.“ Adam verstand wieder mal gar nichts. Was meinte sie nur mit „fürchtet euch nicht“? Hmm vielleicht hatte sie sich versprochen und meinte „früchtet euch nicht?“, zaghaft griff auch er zu und begann bald zu schmatzen. Auch seine Augen wurden immer größer über alles was da ins Licht seines Bewusstseins rückte. Als er den Butzen ganz abgenagt hatte, den letzten Kern ausgespuckt und einem kleinen Rülpser erlaubt hatte an die frische Luft zu sausen schaute er Eva mit traurigen Augen an und meinte:“ Das ist ja der volle Mist Weib. Hast du mitbekommen, dass wir sterblich sind. Wieso hat uns das vorher noch keiner gesagt? Und so ganz nebenbei: wir sind nicht unverwundbar wie wir immer dachten, unser Körper ist verletzlich und schon jetzt dem Siechtum verfallen!“ Langsam drehte er sich um, bedachte Luci mit einem vorwurfsvollen Blick und schnaubte:“ Und nun? Was haben wir jetzt davon von deiner ach so tollen Erleuchtung?“ „Tja, ähm, nun… hm, naja ihr wandelt nun nicht mehr im Dunkel der Unwissenheit, das ist doch eine echte Innovation, ein echter Wettbewerbsvorteil mittels Vorsprung durch Wissen. Außerdem könnt ihr jederzeit ein kostenfreies upgrade haben, Früchte gibt’s hier ja genug.“ Sie schnappte Gabri am Ärmel und flüsterte“ Nichts wie weg hier, schaun wir mal ob es geklappt hat und Dad jetzt besser im Dunkeln sieht“. Warf noch ein „Tschüss, dann. Machts gut und viel Spaß noch“ in die Runde und verschwand in einer Glitzersäule. Adam und Lilith kauerten sich eng aneinander, sie erinnerten sich an die Feuerbilder die Gabri an die Höhlenwand gezaubert und die sie so entzückt hatten. Nun sahen sie Ares dort zwischen den Flammen wüten, erkannten Phobos und Daimos, die unter den Menschen für Entsetzen sorgten und ein kaltes nie gekanntes Grauen überfiel die beiden. Es war als ob sich ein eisernes Band um ihre Brust schlänge, sie begannen zu frösteln und zu zittern bis ihre Zähne klapperten. Und sie wussten, für dieses Gefühl gab es nur einen Namen: Angst! Eiskalte grauenvolle Angst. Der alte Mann hatte Recht behalten. Die Wahrheit ist wirklich schwer verdaulich. -
feedback jeder art Ein Blatt im Wind
SalSeda kommentierte Kerstin Mayer's Thema in der Kategorie Flora & Fauna
Wunderschön liebe Kerstin, ich bin dem Zauber deiner Zeilen verfallen und habe mitgetanzt in diesem taumelbunten Reigen. LG Sali -
feedback jeder art Herbstsonate
SalSeda kommentierte Cornelius's Thema in der Kategorie Humor & Satire
Hallo Cornelius, du bist eindeutig einer von den Guten 🙂 Ein guter Dichter, ein guter Spaziergänger und ein guter Stillelauscher. Du schreibst mir aus dem Herzen, denn diese Lärmgeräte finde ich schröcklich. Nicht nur der Lärm vertreibt Lebewesen sondern auch der Luftdruck. Männer und ihre Lärmmaschinen:-) an den friedlichsten Orten anzutreffen, und im Herbst hallt es von nah und fern. Nein, Handarbeit ist heutzutage nicht mehr schick, aber es gibt immer mehr Menschen die wieder umdenken. Ich schnapp mir jetzt meinen Stahlbesen (der mit dem kratzenden Geräusch auf dem Pflaster) und fege das Laub vom Gehweg in die Beete. Mag sich darunter dann tummeln was will. Liebe Grüße Sali
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