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Dionysos von Enno

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Alle erstellten Inhalte von Dionysos von Enno

  1. Hallo liebe Poetinnen, @Carlos @Joshua Coan @Sternenherz vielen Dank für die interessanten Besprechungen und Assoziationen, die ich ebenfalls als sehr bereichernd empfinde. @Sternenherz die Zusammenziehung kann man gut machen, meine ich. Es wirkt dann aber etwas flapsiger möglicherweise. Ist sicher Geschmackssache. Merci ! mes compliments Dionysos
  2. Dionysos von Enno

    Zeitraffer

    Der Tag stürzt sich in alle Stunden greift in die Straßen, rafft ein jedes Haus Die Wege sind gestaucht, sie reißen Vorgärten wie überdehnte Wunden auf Hochgeregelt sirrt und zuckt es in den Tauben die ganze Stadt ist fast auf einen Punkt gelegt Alle Götter drängeln sich im selben Glauben Alle Gräber hat sie mit sich fortbewegt Ich sitze in dem Auge eines Sturmes Mein ganzes Leben in dem einen Punkt Ich bin das Träumen eines Wurmes Ich bin an Göttern wund
  3. Liebe Hera, vielen Dank für Deine kurze, ehrliche Besprechung. Es steht mir nicht zu, die Eindrücke der geschätzten Leser zu bewerten. Für mich ist es immer hoch interessant, differenzierte Perspektiven, wie Deine, zu erfahren. Ich persönlich bin mit "nichts anderes" immer sehr vorsichtig. Meist sind die Dinge nicht damit bezahlt. Merci ! mes compliments Dio
  4. Hi Waldeck, da sind sie wieder die Netzstrümpfe.. ich verstehe alles. Einfach schön mes compliments Dio
  5. Hallo @Joshua Coan und @Anaximandala es ist eigentlich total simpel gemeint gewesen. Der blaue Neger ist für mich gleichermaßen ein Kondensator wie ein Transformationssymbol, das sich im Kontext des Gedichtes (und offenbar darüber hinaus) verschieden "entladen" bzw. aufladen kann. Ich selber dachte an eine exotische aber durchaus komplex-widersprüchliche Schatten/Gottessymbolik. Im Bezugsrahmen des Gedichtes gibt es eine Welt "oben" und eine Welt "unten", an der der blaue Neger offenbar in irgend einer Form "baut" auf dem Gerüst der Wolken und zwar "Himmelsgräber" Aus den Gebeinen von Häuserschluchten. Genannt werden Reflexionen "innen" und Reflexionen "außen". Am Ende wird ein durchaus streitbarer Vergleich gezogen: Wo die Gase wohnen, also alles noch basal ist, Natur ist, ineinander fließt, ist der Irre und der Heilige gleich in seinem Nichts-Tun, ohne dies zu bewerten oder wie Schopenhauer sagt: "Dadurch objektiviert sich der Wille". Natürlich gibt es auch einige Bilder um der Bilder willen, weil sie gut in die abstrakte Landschaft passen. So genug erklärt. Muss den blauen Neger im Himmel suchen gehen, vorausgesetzt sie lassen mich aus dem städtischen Sanatorium um diese Uhrzeit noch in den Garten !! mes compliments Dio ps: lieber Anaxi deine nachträgliche Ausdeutung mit der Bombe und dem bomberpilot ist wunderbar witzig und kreativ! Gefällt mir.
  6. Auf dem Gerüst der Wolken baut der blaue Neger aus dem Gebein der Häuserschluchten Himmelsgräber Seine dunkelblauen Hände schimmern golden in die Schächte und wie große Eisendolden schwanken graue Anstaltstürme In den Köpfen tosen Mächte blank wie Elektronenstürme Straßennächte in den Leibern Säulenlähmung in den Kleidern Nässe trinkt von Liegewunden Eingegraben in die Stunden Zucken, flackern die Neuronen unten wo die Gase wohnen hat man Irre festgebunden drehen Irre ihre Runden tuen nichts wie Heilige
  7. Der Tag geht zu Ende, die schweren Schuhe runzeln bronzen in das Dunkeln, das da steigt Und eine Ruhe legt sich auf den Atem während des kleinen Baches Funkeln sich mutig in das Wälderweit versteigt Waldnacht fällt nun wie ein Amen hinter Augen auf die Auen, auf dies Haus worin mir manche Sorgen sehnsuchtsvoll erblauen und locken mich ins All des Nächteblaus hinaus Klein bin ich in des Waldes weitem Rauschen In seinem Singen von der namenlosen Zeit Umhergeworfenes Stöhnen zwischen Stämmen wie ein ausgelöstes Lauschen in nichts als hochgeraffter Städter-Einsamkeit Der Wind geht wie ein Heiliger durch diese Kronen Er sammelt Segen von den überreifen Bäumen und weht sie -gleich als würd er immer schon in ihnen wohnen- tief durch der Menschen scheues Träumen Worin wir nackend durch den Wald der Wälder ziehen dem Lichte zu und unser Angesicht in Bächlein flimmern sehen unser Jubeln unser Wimmern doch erst vom Ende her verstehen Das ganze Kleid ist hochgehoben Der Mensch mit allem eingelöst Wie eine Waldnacht rauscht er drunten, rauscht er droben der einst den letzten Schleier löst
  8. wahr sprichst Du erneut, kosmischer Einsiedler Vielen Dank für diese schönen Zeilen die bald der Hoffnung fröhnen bald doch der Trennung weilen.. mes compliments Dio
  9. Finde mich in der Dunkelheit wie ein Geheimnis in Deinem Herz Sie lässt Sterne erstrahlen lässt Mondstrahlen malen Aus Deinem Lockenkleid ruft sie heimwärts Als gingen meine Hände durch Deine Hände trennten sich Finger fänden sich wieder malten in Deinen Haaren bänden aus den Strahlen Mondstrahlkränze für Deine Lagerfeuertänze in den fernen Sommernächten der Heimat Vasallen aus Licht Ein Leuchten das spricht Nie erstrahlte Dein Gesicht so schön wie in dem Lagerfeuerschein Dich zu krönen allein stieg auf die Dunkelheit legte sich auf Dich wie ein Nachtwindkleid Sie erst macht das Helle Deines Lächelns strahlend leicht (platingleich) wie Mondenschein In ihr scheint alles Angestrahlte wirklich, ehrlich, mondenrein Und fühlst Du dich heut Nacht allein dann lass mich Deine Heimat sein Als trete all mein Werden in Dein Gewesen-Sein Als fänden sich im Augenblick der Monden- und der Lagerfeuerschein vereint in einem Seufzen aus Licht in schüchtern schöner Dunkelheit Ein Nachtwindkleid aus reiner Wahrheit darunter nur noch Schwerelosigkeit Unendlich leicht in Nachtes Schwere wie das weite Bild der Sterne in der Ferne Gleichsam All und gleichsam Leere Unvergänglich wie die Liebe, und unbegreiflich wie die Ewigkeit Verlier mich ganz in Deines Blickes Monden- in Deiner Küsse Feuerbann Damit ich ewig mit Dir wie der Mond versinken und wie die Sonne aufgehen kann
  10. Das letzte Instrument ist abgelegt Die tiefen Wunden sind vernäht Hinein nun in den roten Schlund der Stadt kreiselt ein jeder Arzt der keine Kranken zu versorgen hat Meine Versehrte ist die Mitternacht der Stadt Sie ist wie eine letzte Hoffnung angebracht wo einer nichts mehr anderes hat als dieses allerletzte Feigenblatt vor dem Bekennen: Du bist allein mit diesem allerletzten Kranken um den sich tumbe Dörflermythen ranken Er aber schaut wie eine Mitternacht aus seinem Himmelsdom ins Feuer das der erste Mensch entfacht herab Mit diesem Blick schon hat er alle Medizin verlacht von der ein jeder Arzt fest glaubt sie habe ihn zu einem echten Arzt der Stadt gemacht Alles Placebo ist bei ihm dem allerletzten wirklich Kranken Du aber bist allein in dem bekennen und erkannten daß Deine Medizin nicht heilen kann Dein Instrument nichts weiter ist als jener primitive Bann des Dörflers der die Mitternacht besang und glaubte fest daran damit inmitten einer ganzen Stadt zu heilen Wirst Du im greifen dieser Ohnmacht wanken Wirst Du wie ein echter Arzt am Altar der Substanzen klammern, schaben, wimmern, danken Oder wirst Du schwanken erkennen, daß er bloß geworden ist zu diesem Kranken in den Gedanken einer Mitternacht durch die er vormals kranken mußte, eilen weil man ihm keinen echten Namen hingegeben hat
  11. Guten Morgen lieber @Ponorist Peter ich danke Dir für deine Besprechung. deine Assoziationen sind wie immer total interessant und vielschichtig. Auch die Ausfüllung mit Logik finde ich bei diesen sprunghaften Bildern total nachvollziehbar. Du spürst Trostlosigkeit, grausame Trostlosigkeit. Wunderbar: das genau wollte ich ausdrücken. Denn : Hier ging es mir um eine spielerische Auseinandersetzung mit Schopenhauers Hauptwerk: die Welt als Wille und Vorstellung und zwar zunächst in seinen buddhistischen Herleitungen des unausweichlichen Leidens. Leben ist leiden. Der Wille zum Leben ist immer blind aber metaphysisch und daher selber nicht weiter rückführbar. Die Verbindung zu alt und jung war mir wichtig, ebenso die Langeweile hinter fleischlichen genüssen darzustellen die sie alle ergreift die Lebewesen dieser Erde und die sich bis zur Gefahr der selbstvernichtung (ohne natürlich dem Willen zu entkommen da er in anderen weiter wirkt) versteigen kann. wir können nicht mehr über die Welt sagen als das: so objektiviert sich der Wille. Die Erlösungen die Schopenhauer -konsequent hinduistisch- anbietet, müssen einem weiteren Gedicht vorbehalten bleiben. mes compliments Dio
  12. Wofür stehen die Wunden der Toten, denn ,—- sie sind ja tot und von den Äpfeln, den süßen, den roten rinnt sämiger Vogel kot Ich kannte ein Mädchen, das Toten die Hände wusch Das Leibchen verziert mit Toten- und Monats blut Aus den Äpfeln buken die Alten! Den Sud befanden sie häufig für süß zwar, doch gut Jungen Kuchen, den man mit Sahne ertrug Ein Mädchen, das man beim Waschen erschlug „Auch Dein Leib wird erkalten ! Dies Grab muss noch halten !“ So lachen die Alten Genug jungen Kuchen,— —,Ein Mädchen das Äpfel für Kuchen wusch Und überall Apfelspalten die ein Mädchen wie Wunden schlug in einem bald warmen Kuchen begrub
  13. Das nennt man dann wohl accidental Comedy - wunderbares Bild lieber Peter ich musste herzlich lachen und habe fast meinen 2008er amarone über die Schenkel meines 2022 SLS AMG geprustet 😆😉
  14. Dionysos von Enno

    Mercedes

    Ach könnt ich das Glas noch etwas füllen seine Leere so verhüllen und die schwere Stille zwischen uns berühren mit den kußmundleichten Schwüren des Augenblicks Wir könnten einander doch noch etwas einzigartig bleiben Wir könnten diese Stille doch durchlieben nicht durchleiden Weil wir uns nicht fürchten müssen vor nie vereinter Zungen Küße Weil wir einander wie ein Kuß verbleiben würden Ich will dich ehrfürchtig berühren Doch wer soll meine Sehnsucht je durch diese Stille führen wenn nicht Du Du aber schweigst und bleibst
  15. Lieber @Dali Lama nochmals Danke für Dein Eintauchen ins Gedicht und die Fundstücke, die Du mitbringst. Ich habe dazu folgende Assoziationen: Ich hoffe doch, dass die unter dem Kormoran liegende Bezugsebene sichtbar geworden ist und Du selber deutest Sie in Deinen letzten Zeilen des Abschnitts auch für mein Verständnis gut aus. Besonders gereizt hat mich das "Abwarten" des Tieres, das für einen Menschen fast wie eine heilige Geduldsamkeit aussieht, die natürlich dem schöpferischen Geist Tür und Tor öffnet. Da lag, wie Du bezugnehmend auf die Gestalt schreibst, das Bild der betenden Hände nicht weit. Mit Pokemons kenne ich mich wiederum nicht aus, aber die Einnahme von Welt durch den Akt des Fressens kann in der künstlerischen Überarbeitung gut für "Verarbeitung von Welt" stehen. Insofern bekäme der Kormoran sogar eine völlig andere Bildebene, wollte man diese Bezugnahme auf seine offensichtliche Gierigkeit weiter verarbeiten. Ein interessanter und inspirierender Gedanke, lieber Dali ! Das "Laben am Wind" sollte als Bild in der Tat eine Selbstgenügsamkeit vermitteln. DIESER Kormoran ist nicht mehr auf das Suchen nach Futter angewiesen. Er kann auch in seiner ikonischen Pose überleben, weil er sich nur "vom Wind ernährt". Das Kreuz war im gnostischen Christentum immer eine Allegorie für das auf Raum und Zeit genagelte Selbst und hatte keine positive Bedeutung. Insofern ist die Verzweiflung und das Flehen, das sich in Dir geformt hat, mit dem an sich ruhenden, harmonischen Bild gut vereinbar, meine ich. Die Ausarbeitung der Urzeitdynamik, des Dinousaurerschreis, ist ganz spannend und ich habe auch darüber nachgedacht. Dadurch würde eine Dynamik in das Gedicht kommen aber es würde auch eine völlig andere Aussagekraft bekommen. Das "Ruhen in den Beinen" ist ja auch ein Bild der Evolution ("ruhen alle auf dem Beine") wie das Aufbäumen des ganzen Vogels auch ein spirituelles Erwachen darstellen kann (Kundalini-Schlange!). Dazu würde die unbedingte Wärme der Liebe (WIE elterliche Liebe) am Ende passen, ebenso wie das Weinen aus Ergriffenheit, Weinen als neben dem Lachen vielleicht menschlichster aller Gefühlsausdrücke. Vielen Dank für Deine Besprechung ! mes compliments Dionysos
  16. Hi Carlos Das wäre sicher eine gangbare Möglichkeit dann wäre aber natürlich der Dichter als Gleichgewichtskünstler ausradiert. Mir persönlich ging es ja gerade darum die Gemeinsamkeiten herauszustellen die mir persönlich so vorschweben mes compliments dionysos
  17. hi onegin ich enthalte mich jeder Ausdeutung da ich damit bei dir oft falsch liege und betone schlicht wie gut mir die Kombination der von dir verwendeten Bilder und die dabei bei mir erzeugte Stimmung gefällt: die Ambivalenz - für mich hat es ein Rückblicken und gleichzeitig ein nach vorne weisen. Der Kontrast der weißen Häuser zu den Herbstrosen -hat etwas unschuldiges dazu denke ich an Schuhmanns Kinderszenen Das Gedicht hat etwas melancholisch getragenes wie viele deiner Werke die Auflösung im Café für den Hunger nach Glück finde ich wunderbar wobei ich über das Glück viel nachgedacht habe. Instinktiv hatte ich sowas wie Hunger nach Glückseligkeit, Freude, ankommen mitgelesen bzw sogar ausgetauscht und musste mich immer wieder darauf besinnen dass es eben „Hunger nach Glück“ heißt. Darin steckt eine ganz andere Botschaft könnte angedeutet sein Gedanken des LI das es nicht so bedacht wurde vom Schicksal wie es sein sollte (zu wenig Glück bisher gehabt hat) das Bild von „Hunger“ musste ich auch erst einmal mit „Café“ in Übereinstimmung bringen. In einem Café stillt man ja eigentlich eher den Durst. Hunger hat aber natürlich etwas roheres, eindringlicheres und vertieft die Mangelerfahrung gekonnt nun habe ich mich doch etwas aus der Deckung getraut beim interpretieren. Jedenfalls finde ich gerade deine letzten Werke sehr stark wobei ich auch immer wieder dein eistandswerk hier lese: das Tagwerk eines Glücksritters: „Rote Äpfel“ Für meinen Geschmack könntest du gerne auch öfter längere Texte einstellen Mes compliments Dionysos
  18. @Dali Lama hi dali das ist ein sehr wertiges und ganz tief eintauchendes Feedback/ Analyse. Da brauche ich etwas Zeit um zu antworten weil da so viele tolle Gedanken drin stecken!! Bitte sieh es nicht als unhöflich an - ich denke am Wochenende habe ich genug Zeit und außerdem möchte ich das mehrmals lesen und alles schön wirken lassen merci ! mes compliments Dio
  19. Alles fällt um ihn Auch Jubel fallen, Lichter sinken nieder, fallen festtaglich Und wie den Dichter behaglich die Worte die sich finden aus jedem Kreisen eines Reims festhalten in Ihrem Schallen hält er unsäglich befestigt das Gleichgewicht von Raum und Zeit Auf seinem Streifen in den schlanken Zehen die sich winden um das Seil und es doch von sich weisen weit - Dann kommt der Tusch -,und während er auf in des Zeltes Himmel steigt schwanken die Spektatoren schweigt alles Klingeln in den Ohren Wird selbst wem in der engsten Ecke weilt die tiefe Angst vor einem Fallen ausgeheilt Wird alles weit Überall Freiheit
  20. ahoi du Landratte schön dass du dir Gedanken machst Über mein Gedicht ich kann nur sagen was mich inspiriert hat: „Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“ Nietzsche, jenseits von Gut und Böse 🍷 Dio
  21. Lieber @Dali Lama vielen Dank für Deine Rückmeldung zu meinem Text. Sehr gerne kannst Du natürlich später die Unsauberheiten, die Deinen Lesefluß gestört haben, ergänzen oder auch sonstige Kritik. Deine Gefallensbekundung freut mich natürlich sehr (Schreibstil/schöne Sprache) Hi @ferdi Eine komisch-satirische Nachahmung oder Umbildung eines berühmten, bekannten meist künstlerischen, oft literarischen Werkes oder des Stils eines berühmten Künstlers = Parodie soll es sicher nicht sein, ist keineswegs meine Intention. Eine gewisse Schwelgerei in diesen Begriffen kann man mir sicherlich vorwerfen. Allerdings steht es mir nicht zu, die Eindrücke der geneigten Leser zu bewerten, wenn es also so auf Dich wirkt, ist es auch eine interessante Information für mich. Zu meiner Verteidigung kann ich nur noch vorbringen, dass ich Rilkes poetische Sprache so sehr liebe und auch seine „Ding-Gedichte“ und fühle mich in dieser Schwelgerei sprachlich harmonisch so sehr wohl, bin also, sofern man diese verkürzende Abwertung gelten lassen möchte, gerne mit dem Rilke-Virus infiziert. Für mein Verständnis kann es nicht genug „Rilke-eske Gedichte“ auf der Welt geben. Schön finde ich natürlich Deine Aufforderung, zur eigenen Sprache zu finden. Ich glaube nicht unbedingt, dass das eine das andere ausschließt und werde auch zukünftig das eine tun ohne das andere zu unterlassen. Auch in Deiner Rana-Saga von Prinz Klappstuhl (die einzigen längeren Werke, die mir jetzt von Dir gerade in Erinnerung sind) hast Du ja sehr häufig bereits von alten Meistern benutzte Metrik und Formalismen verwendet, berühmte lyrische Konstruktionen sehr gekonnt auf dein Frosch-Thema abgewandelt und ich habe es sehr genossen. Ob man sich immer frei machen kann von dem Vorwuf: „Das klingt wie der und der..“ wage ich zu bezweifeln. Dafür sind wir ja auch als Schreiber eben immer auch selber „Fans“ von irgendwem. Vielleicht gibts Du einmal Rückmeldung, solltest Du zufällig ein Gedicht lesen, wo Du der Auffassung bist, hier habest Du nun mich reden hören. mes compliments Dionysos
  22. Vielen Dank für deinen Kommentar lieber Carlos. Ich freue mich dass die Bilder harmonisch bei dir angekommen sind ☀️
  23. Dionysos von Enno

    Kormoran

    Sein langer Hals reckt sich wie Hände die gefunden haben Die nichts mehr halten nur noch sind Er ruht als könnt er sich am Winde laben als sei er selber wie der Fels auf dem er thront bestimmt nur noch zu sein Und tief in seinem vogelgelben Augenschein schreit eine urzeitliche Echse in die Nacht Des ganzen Vogels Ahnen ruhen alle auf dem stillen Bein als sei ein ganzer Tag aus einem stillen Dunkeln aufgewacht Hochgehalten um zu fliegen Doch reckt er nicht die Flügel nicht die langen Beine Er steht wie Hände die zum Beten aufgeschlossen sind Und still fällt auf ihn eines Sonnenstrahles reine zeitlose Wärme wie Elternliebe auf ein Kind und legt den Kopf so schräg als wollt er weinen
  24. lieber Carlos eine gleichsam schöne wie treffende Interpretation für die ich mich bedanke mes compliments dionysos
  25. Dionysos von Enno

    Schifffahrt

    Das Schiff legt ab die See ist weit Das Land wird klein und kleiner Die Ferne wacht in Dunkelheit doch unter Deck wacht keiner
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