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Dionysos von Enno

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Alle erstellten Inhalte von Dionysos von Enno

  1. wahr sprichst Du erneut, kosmischer Einsiedler Vielen Dank für diese schönen Zeilen die bald der Hoffnung fröhnen bald doch der Trennung weilen.. mes compliments Dio
  2. Finde mich in der Dunkelheit wie ein Geheimnis in Deinem Herz Sie lässt Sterne erstrahlen lässt Mondstrahlen malen Aus Deinem Lockenkleid ruft sie heimwärts Als gingen meine Hände durch Deine Hände trennten sich Finger fänden sich wieder malten in Deinen Haaren bänden aus den Strahlen Mondstrahlkränze für Deine Lagerfeuertänze in den fernen Sommernächten der Heimat Vasallen aus Licht Ein Leuchten das spricht Nie erstrahlte Dein Gesicht so schön wie in dem Lagerfeuerschein Dich zu krönen allein stieg auf die Dunkelheit legte sich auf Dich wie ein Nachtwindkleid Sie erst macht das Helle Deines Lächelns strahlend leicht (platingleich) wie Mondenschein In ihr scheint alles Angestrahlte wirklich, ehrlich, mondenrein Und fühlst Du dich heut Nacht allein dann lass mich Deine Heimat sein Als trete all mein Werden in Dein Gewesen-Sein Als fänden sich im Augenblick der Monden- und der Lagerfeuerschein vereint in einem Seufzen aus Licht in schüchtern schöner Dunkelheit Ein Nachtwindkleid aus reiner Wahrheit darunter nur noch Schwerelosigkeit Unendlich leicht in Nachtes Schwere wie das weite Bild der Sterne in der Ferne Gleichsam All und gleichsam Leere Unvergänglich wie die Liebe, und unbegreiflich wie die Ewigkeit Verlier mich ganz in Deines Blickes Monden- in Deiner Küsse Feuerbann Damit ich ewig mit Dir wie der Mond versinken und wie die Sonne aufgehen kann
  3. Das letzte Instrument ist abgelegt Die tiefen Wunden sind vernäht Hinein nun in den roten Schlund der Stadt kreiselt ein jeder Arzt der keine Kranken zu versorgen hat Meine Versehrte ist die Mitternacht der Stadt Sie ist wie eine letzte Hoffnung angebracht wo einer nichts mehr anderes hat als dieses allerletzte Feigenblatt vor dem Bekennen: Du bist allein mit diesem allerletzten Kranken um den sich tumbe Dörflermythen ranken Er aber schaut wie eine Mitternacht aus seinem Himmelsdom ins Feuer das der erste Mensch entfacht herab Mit diesem Blick schon hat er alle Medizin verlacht von der ein jeder Arzt fest glaubt sie habe ihn zu einem echten Arzt der Stadt gemacht Alles Placebo ist bei ihm dem allerletzten wirklich Kranken Du aber bist allein in dem bekennen und erkannten daß Deine Medizin nicht heilen kann Dein Instrument nichts weiter ist als jener primitive Bann des Dörflers der die Mitternacht besang und glaubte fest daran damit inmitten einer ganzen Stadt zu heilen Wirst Du im greifen dieser Ohnmacht wanken Wirst Du wie ein echter Arzt am Altar der Substanzen klammern, schaben, wimmern, danken Oder wirst Du schwanken erkennen, daß er bloß geworden ist zu diesem Kranken in den Gedanken einer Mitternacht durch die er vormals kranken mußte, eilen weil man ihm keinen echten Namen hingegeben hat
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  4. Guten Morgen lieber @Ponorist Peter ich danke Dir für deine Besprechung. deine Assoziationen sind wie immer total interessant und vielschichtig. Auch die Ausfüllung mit Logik finde ich bei diesen sprunghaften Bildern total nachvollziehbar. Du spürst Trostlosigkeit, grausame Trostlosigkeit. Wunderbar: das genau wollte ich ausdrücken. Denn : Hier ging es mir um eine spielerische Auseinandersetzung mit Schopenhauers Hauptwerk: die Welt als Wille und Vorstellung und zwar zunächst in seinen buddhistischen Herleitungen des unausweichlichen Leidens. Leben ist leiden. Der Wille zum Leben ist immer blind aber metaphysisch und daher selber nicht weiter rückführbar. Die Verbindung zu alt und jung war mir wichtig, ebenso die Langeweile hinter fleischlichen genüssen darzustellen die sie alle ergreift die Lebewesen dieser Erde und die sich bis zur Gefahr der selbstvernichtung (ohne natürlich dem Willen zu entkommen da er in anderen weiter wirkt) versteigen kann. wir können nicht mehr über die Welt sagen als das: so objektiviert sich der Wille. Die Erlösungen die Schopenhauer -konsequent hinduistisch- anbietet, müssen einem weiteren Gedicht vorbehalten bleiben. mes compliments Dio
  5. Wofür stehen die Wunden der Toten, denn ,—- sie sind ja tot und von den Äpfeln, den süßen, den roten rinnt sämiger Vogel kot Ich kannte ein Mädchen, das Toten die Hände wusch Das Leibchen verziert mit Toten- und Monats blut Aus den Äpfeln buken die Alten! Den Sud befanden sie häufig für süß zwar, doch gut Jungen Kuchen, den man mit Sahne ertrug Ein Mädchen, das man beim Waschen erschlug „Auch Dein Leib wird erkalten ! Dies Grab muss noch halten !“ So lachen die Alten Genug jungen Kuchen,— —,Ein Mädchen das Äpfel für Kuchen wusch Und überall Apfelspalten die ein Mädchen wie Wunden schlug in einem bald warmen Kuchen begrub
  6. Das nennt man dann wohl accidental Comedy - wunderbares Bild lieber Peter ich musste herzlich lachen und habe fast meinen 2008er amarone über die Schenkel meines 2022 SLS AMG geprustet 😆😉
  7. Dionysos von Enno

    Mercedes

    Ach könnt ich das Glas noch etwas füllen seine Leere so verhüllen und die schwere Stille zwischen uns berühren mit den kußmundleichten Schwüren des Augenblicks Wir könnten einander doch noch etwas einzigartig bleiben Wir könnten diese Stille doch durchlieben nicht durchleiden Weil wir uns nicht fürchten müssen vor nie vereinter Zungen Küße Weil wir einander wie ein Kuß verbleiben würden Ich will dich ehrfürchtig berühren Doch wer soll meine Sehnsucht je durch diese Stille führen wenn nicht Du Du aber schweigst und bleibst
  8. Lieber @Dali Lama nochmals Danke für Dein Eintauchen ins Gedicht und die Fundstücke, die Du mitbringst. Ich habe dazu folgende Assoziationen: Ich hoffe doch, dass die unter dem Kormoran liegende Bezugsebene sichtbar geworden ist und Du selber deutest Sie in Deinen letzten Zeilen des Abschnitts auch für mein Verständnis gut aus. Besonders gereizt hat mich das "Abwarten" des Tieres, das für einen Menschen fast wie eine heilige Geduldsamkeit aussieht, die natürlich dem schöpferischen Geist Tür und Tor öffnet. Da lag, wie Du bezugnehmend auf die Gestalt schreibst, das Bild der betenden Hände nicht weit. Mit Pokemons kenne ich mich wiederum nicht aus, aber die Einnahme von Welt durch den Akt des Fressens kann in der künstlerischen Überarbeitung gut für "Verarbeitung von Welt" stehen. Insofern bekäme der Kormoran sogar eine völlig andere Bildebene, wollte man diese Bezugnahme auf seine offensichtliche Gierigkeit weiter verarbeiten. Ein interessanter und inspirierender Gedanke, lieber Dali ! Das "Laben am Wind" sollte als Bild in der Tat eine Selbstgenügsamkeit vermitteln. DIESER Kormoran ist nicht mehr auf das Suchen nach Futter angewiesen. Er kann auch in seiner ikonischen Pose überleben, weil er sich nur "vom Wind ernährt". Das Kreuz war im gnostischen Christentum immer eine Allegorie für das auf Raum und Zeit genagelte Selbst und hatte keine positive Bedeutung. Insofern ist die Verzweiflung und das Flehen, das sich in Dir geformt hat, mit dem an sich ruhenden, harmonischen Bild gut vereinbar, meine ich. Die Ausarbeitung der Urzeitdynamik, des Dinousaurerschreis, ist ganz spannend und ich habe auch darüber nachgedacht. Dadurch würde eine Dynamik in das Gedicht kommen aber es würde auch eine völlig andere Aussagekraft bekommen. Das "Ruhen in den Beinen" ist ja auch ein Bild der Evolution ("ruhen alle auf dem Beine") wie das Aufbäumen des ganzen Vogels auch ein spirituelles Erwachen darstellen kann (Kundalini-Schlange!). Dazu würde die unbedingte Wärme der Liebe (WIE elterliche Liebe) am Ende passen, ebenso wie das Weinen aus Ergriffenheit, Weinen als neben dem Lachen vielleicht menschlichster aller Gefühlsausdrücke. Vielen Dank für Deine Besprechung ! mes compliments Dionysos
  9. Hi Carlos Das wäre sicher eine gangbare Möglichkeit dann wäre aber natürlich der Dichter als Gleichgewichtskünstler ausradiert. Mir persönlich ging es ja gerade darum die Gemeinsamkeiten herauszustellen die mir persönlich so vorschweben mes compliments dionysos
  10. hi onegin ich enthalte mich jeder Ausdeutung da ich damit bei dir oft falsch liege und betone schlicht wie gut mir die Kombination der von dir verwendeten Bilder und die dabei bei mir erzeugte Stimmung gefällt: die Ambivalenz - für mich hat es ein Rückblicken und gleichzeitig ein nach vorne weisen. Der Kontrast der weißen Häuser zu den Herbstrosen -hat etwas unschuldiges dazu denke ich an Schuhmanns Kinderszenen Das Gedicht hat etwas melancholisch getragenes wie viele deiner Werke die Auflösung im Café für den Hunger nach Glück finde ich wunderbar wobei ich über das Glück viel nachgedacht habe. Instinktiv hatte ich sowas wie Hunger nach Glückseligkeit, Freude, ankommen mitgelesen bzw sogar ausgetauscht und musste mich immer wieder darauf besinnen dass es eben „Hunger nach Glück“ heißt. Darin steckt eine ganz andere Botschaft könnte angedeutet sein Gedanken des LI das es nicht so bedacht wurde vom Schicksal wie es sein sollte (zu wenig Glück bisher gehabt hat) das Bild von „Hunger“ musste ich auch erst einmal mit „Café“ in Übereinstimmung bringen. In einem Café stillt man ja eigentlich eher den Durst. Hunger hat aber natürlich etwas roheres, eindringlicheres und vertieft die Mangelerfahrung gekonnt nun habe ich mich doch etwas aus der Deckung getraut beim interpretieren. Jedenfalls finde ich gerade deine letzten Werke sehr stark wobei ich auch immer wieder dein eistandswerk hier lese: das Tagwerk eines Glücksritters: „Rote Äpfel“ Für meinen Geschmack könntest du gerne auch öfter längere Texte einstellen Mes compliments Dionysos
  11. @Dali Lama hi dali das ist ein sehr wertiges und ganz tief eintauchendes Feedback/ Analyse. Da brauche ich etwas Zeit um zu antworten weil da so viele tolle Gedanken drin stecken!! Bitte sieh es nicht als unhöflich an - ich denke am Wochenende habe ich genug Zeit und außerdem möchte ich das mehrmals lesen und alles schön wirken lassen merci ! mes compliments Dio
  12. Alles fällt um ihn Auch Jubel fallen, Lichter sinken nieder, fallen festtaglich Und wie den Dichter behaglich die Worte die sich finden aus jedem Kreisen eines Reims festhalten in Ihrem Schallen hält er unsäglich befestigt das Gleichgewicht von Raum und Zeit Auf seinem Streifen in den schlanken Zehen die sich winden um das Seil und es doch von sich weisen weit - Dann kommt der Tusch -,und während er auf in des Zeltes Himmel steigt schwanken die Spektatoren schweigt alles Klingeln in den Ohren Wird selbst wem in der engsten Ecke weilt die tiefe Angst vor einem Fallen ausgeheilt Wird alles weit Überall Freiheit
  13. ahoi du Landratte schön dass du dir Gedanken machst Über mein Gedicht ich kann nur sagen was mich inspiriert hat: „Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, daß er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“ Nietzsche, jenseits von Gut und Böse 🍷 Dio
  14. Lieber @Dali Lama vielen Dank für Deine Rückmeldung zu meinem Text. Sehr gerne kannst Du natürlich später die Unsauberheiten, die Deinen Lesefluß gestört haben, ergänzen oder auch sonstige Kritik. Deine Gefallensbekundung freut mich natürlich sehr (Schreibstil/schöne Sprache) Hi @ferdi Eine komisch-satirische Nachahmung oder Umbildung eines berühmten, bekannten meist künstlerischen, oft literarischen Werkes oder des Stils eines berühmten Künstlers = Parodie soll es sicher nicht sein, ist keineswegs meine Intention. Eine gewisse Schwelgerei in diesen Begriffen kann man mir sicherlich vorwerfen. Allerdings steht es mir nicht zu, die Eindrücke der geneigten Leser zu bewerten, wenn es also so auf Dich wirkt, ist es auch eine interessante Information für mich. Zu meiner Verteidigung kann ich nur noch vorbringen, dass ich Rilkes poetische Sprache so sehr liebe und auch seine „Ding-Gedichte“ und fühle mich in dieser Schwelgerei sprachlich harmonisch so sehr wohl, bin also, sofern man diese verkürzende Abwertung gelten lassen möchte, gerne mit dem Rilke-Virus infiziert. Für mein Verständnis kann es nicht genug „Rilke-eske Gedichte“ auf der Welt geben. Schön finde ich natürlich Deine Aufforderung, zur eigenen Sprache zu finden. Ich glaube nicht unbedingt, dass das eine das andere ausschließt und werde auch zukünftig das eine tun ohne das andere zu unterlassen. Auch in Deiner Rana-Saga von Prinz Klappstuhl (die einzigen längeren Werke, die mir jetzt von Dir gerade in Erinnerung sind) hast Du ja sehr häufig bereits von alten Meistern benutzte Metrik und Formalismen verwendet, berühmte lyrische Konstruktionen sehr gekonnt auf dein Frosch-Thema abgewandelt und ich habe es sehr genossen. Ob man sich immer frei machen kann von dem Vorwuf: „Das klingt wie der und der..“ wage ich zu bezweifeln. Dafür sind wir ja auch als Schreiber eben immer auch selber „Fans“ von irgendwem. Vielleicht gibts Du einmal Rückmeldung, solltest Du zufällig ein Gedicht lesen, wo Du der Auffassung bist, hier habest Du nun mich reden hören. mes compliments Dionysos
  15. Vielen Dank für deinen Kommentar lieber Carlos. Ich freue mich dass die Bilder harmonisch bei dir angekommen sind ☀️
  16. Dionysos von Enno

    Kormoran

    Sein langer Hals reckt sich wie Hände die gefunden haben Die nichts mehr halten nur noch sind Er ruht als könnt er sich am Winde laben als sei er selber wie der Fels auf dem er thront bestimmt nur noch zu sein Und tief in seinem vogelgelben Augenschein schreit eine urzeitliche Echse in die Nacht Des ganzen Vogels Ahnen ruhen alle auf dem stillen Bein als sei ein ganzer Tag aus einem stillen Dunkeln aufgewacht Hochgehalten um zu fliegen Doch reckt er nicht die Flügel nicht die langen Beine Er steht wie Hände die zum Beten aufgeschlossen sind Und still fällt auf ihn eines Sonnenstrahles reine zeitlose Wärme wie Elternliebe auf ein Kind und legt den Kopf so schräg als wollt er weinen
  17. lieber Carlos eine gleichsam schöne wie treffende Interpretation für die ich mich bedanke mes compliments dionysos
  18. Dionysos von Enno

    Schifffahrt

    Das Schiff legt ab die See ist weit Das Land wird klein und kleiner Die Ferne wacht in Dunkelheit doch unter Deck wacht keiner
  19. Der letzte Schritt ging ab vom Weg auf dem den Dichter führte sein Geschreibe wie Gesing Doch in die Dunkelheit hinweg verscholl ihm bang Geklingel und Gekling Und in die Wildnis trat er wie in einen Schreck vor einem gänzlich unbekannten Tier Die Waldnacht aber fiel auf ihn wie so ein völlig unsichtbares Ding Wie eine Firnis auf ein Bildnis Wie die Verbindung fällt in einen Ring Als wenn sie nur an seiner Stimme hing schrieb er nicht mehr und sprach zu ihr
  20. Hi @Dali Lama vielen Dank für Dein profundes Feedback zu meinem Text. Es steht mir nicht zu, die Eindrücke des geneigten Lesers zu bewerten. Ich freue mich, dass der Text Dich zu einer so tiefgründigen Auseinandersetzung animieren konnte. Mir sind beim Studium Deiner lesenswerten Ausführungen folgende Gedanken gekommen: 1. Der „Maler meines Landes“ kann m.E. sehr gut als kulturelles Gedächtnis oder kollektives Identitätsgespinst gedeutet werden. Ich selber hatte einen berühmten Maler des Landes vor Augen, der sich nicht vollständig zu dem gemeinsamen „Erbe“ bekennen will. Möglicherweise schämt er sich für die eigenen Wunden und Narben, will die verletzte, markante, gelebte Seite nicht so offenbaren, wie er es eigentlich aufgrund seiner Kunstfertigkeit problemlos könnte, will nicht bedingungslos ehrlich sein, was als Künstler aber unabdingbar ist, um Rapport zu erzeugen, um Aspekte von Wahrheit einzufangen, meiner Meinung nach. 2. Das LI, von dem wir erfahren, das es gemalt wird, zeigt sich für diese Zurückhaltung verständnislos, fast zärtelnd bedauernd, jedenfalls nicht vorwurfsvoll, eher traurig ob der Tatsachen. 3. Das Schwarz kann sehr gut für etwas Unbekanntes stehen. Es kann auch als Farbe des Todes ein Wandlunssymbol einleiten bzw. „energetisieren“. Man kann es insofern regressiv deuten, wie du es getan hast, kann es aber auch proaktiv in die Zukunft hinausdeuten. Dann könnte das Schwarz auch für all die identitären Eigenschaften stehen, die der Maler verleugnet, jedenfalls aber zurückhält, seinem Bild vorenthalte will. Sie verhöhnen ihn, und „mein Land“. 4. Das Zusammenlaufen der Farbaspekte in der gedachten Harmonie oder Entropie des Einsetzens all des aufgesparten Schwarz kann man wahrlich in verschiedene Richtungen deuten. Deine gefällt mir sehr gut. Ich selber dachte auch nicht an ein rein positives „Vereinigen“, denn beim übermalen geht ja alles bis dahin ausgearbeitete völlig verloren und es bleibt eine „schwarze Einheit“, eine undifferenzierte Weite, die in jedem Fall ein Rückschritt vom figürlichen, differenzierten ist. Möglicherweise gibt das LI dem Maler die Antwort auf die Frage, warum dieser das ganze schwarz aufgespart hat auch in diesem letzten Vers. Das Setzen und Weglassen der Satzzeichen ist für mich auch immer Experiment um wie gesagt, diese intensivierende Betonungsebene in ein Gedicht einbringen zu können. In der Abstraktheit und fehlenden Normierung derartiger persönlicher Zeichensetzungen liegt natürlich auch immer die Gefahr, den Leser zu verlieren. Allerdings habe ich den Eindruck aufgrund Deines Feedbacks nicht gewonnen. Ich denke bleibt eine Bereicherung für das Gedicht. 5. Die Formatierung ist möglichst neutral, nüchtern in einer Einheitsschriftart bei der alle Zeichenabstände gleich sind gewählt. Courier New vermittelt für mich eine gewisse Neutralität, die benötigt wird, um die durch Zeichensetzung und Auslassung angesprochene Gefühlswelt zu verstärken bzw zu betonen. Die Zeichensetzung vermittelt das Gefühl von Weite, Auslassung, Einatmen, Stille, Anhalten, Ausklingen lassen etc. und ist ein wunderbares Werkzeug um eine zweite Ebene neben dem geschriebenen in ein Gedicht „einzuziehen“. Insofern kann ich Dir nicht zustimmen, dass die Zeilen zusammengezogen dieselbe Aussage(kraft!) hätten. Die Gestaltung ist bewußt aufgebrochen, abgebrochen. 6. Der von Dir zitierte Vers mit der „Randnotiz“ hat in meiner Leseart nicht unbedingt den Charakter eines Dazwischenschiebens, eher einer Schwärze, die sich im Text in der Auslassung im „Nichts“ zwischen den beiden Spiegelstrichen wiederfindet. In dieser Stille zwischen -in den schwarzen Mond gefallen / und -der nicht mehr scheint.. wird der Leser für mein Verständnis in das Gedicht einbezogen und befragt. Es ist eher als Ausdruck einer Gedankenpause, eines Nachklingens der Bilder und eines Blickkontaktes mit dem Leser gemeint gewesen. 7. Die Bindung der Bilder untereinander hat sich diese Form gegeben. Die hintergründige Klanghaftigkeit habe ich nicht durch abstrakt formalistische Überlegungen zur Norm belasten wollen, denn es würde auch gegen alles gehen, für das das Gedicht einsteht. Das Gedicht streitet für ein Bekennen zu unbequemen Wahrheiten in gewisser Weise. Die Rohheit des Inhalts sollte aus meiner Sicht nicht zu sehr geschliffen werden durch ein süßes Verschnalzen im Stilistischen. 8. Nun bleibt noch, warum ich manche Verse einzeln gestellt habe und manche zusammengezogen habe. Hierbei geht es mir eher um die Wirkungsqualität bzw. Wirkungsintensität eines Verses in dem ein bestimmter Gedanke oder ein Bild transportiert wird. So sollen etwa die einzelnen Fragen, die das LI an den Maler richtet, abgegrenzt sein, auch im Innenleben des LI, das durch die Abstände nachwirkt und wie es sich der Fragen entäußert, die gleichzeitig auch reflexiv zu sein scheinen, auf es selber zurückwirken und „Pausen brauchen“. „Das Weiß ist alles in den schwarzen Mond gefallen“ hat seine eigene Zeile wegen der Spreizung der „sprechenden Leere“ zwischen den Spiegelstrichen erhalten. Die Stärke des gewünschten Eindrucks blieb für mich in dieser Darstellung am Besten erhalten. mes compliments Dionysos
  21. Liebe Angi, ich freue mich, dass Dir das Gedicht und das Bild gefallen haben, trotz oder gerade wegen seiner Melancholie, @Josina liebe Josina, vielen Dank für deinen Eindruck und dein kompliment. ich freue mich, dass dir das letzte Bild besonders gut gefallen hat merci ! mes compliments Dionysos
  22. Lieber Carlos, schön, dass Du noch ein bisschen Hintergrund zum Tango mitgibst. Wußte ich so auch noch nicht. Im Bezug auf das Gedicht hast Du auch die für mich wichtigsten Passagen hervorgehoben und gut ausgedeutet. mes compliments Dionysos
  23. Maler meines Landes du kennst der Heimat dunkle Farben Du hast sie selber doch dort an mein Seufzen hingemalt! Warum malst du dann nicht meine Wunden, meine Narben Wofür hast du all das Schwarz denn aufgespart .. Maler meines Landes ich weiß das Weiß ging in das Grinsen unserer Toten Das Weiß ist alles in den schwarzen Mond gefallen- -,der nicht mehr scheint und unsere Lieder kennen nur noch dunkle Noten die rot und blutend in den Mündern hallen Warum sparst du dann an unseren Wunden unseren Narben all das Schwarze das uns auf diesem Pinsel blank verhöhnt Mit all dem Schwarz kannst du uns übermalen und alle Farben wären dann in deinem Schwarz versöhnt ,—-
  24. Dionysos von Enno

    Tango

    Siehst Du Geliebte , wir mischen uns wie ein Sturm und ein Sturm: Du kreiselst, ich kreise ,- Siehst Du ich ziehe ein Bein nach vorn und wieder zurück und entgleite Siehst Du Geliebte, ich hab mich verloren In Deines Piernazo Weite und hatte Dir doch leichtfertig geschworen was auch passiern mag ich bleibe
  25. Guten Morgen lieber Peter, vielen Dank für deinen freundlichen Kommentar. Ich freue mich sehr, dass Du die Mehrschicktigkeit wahrgenommen und herausgestellt hast. Bei dem "leeren" Schweigen bin ich mir unsicher gewesen und bin es noch. Es ist deutlich zu negativ für das, was ausgedrückt werden soll: die tierhafte Instinktwelt eines sich bewußt werdenden Teenagers. Das Schweigen der Triebe ist dort natürlich nicht "leer". Ich hatte zwischenzeitlich "groß" dort stehen und auch schon "dunkel". Triffst es aber noch weniger, meine ich. Vielleicht fällt mir später etwas besseres ein. Heute ist mal wieder Zungenkuss Tag — aber bitte seid vorsichtig ihr seid nicht mehr 18😆 Liebe @Uschi R. vielen Dank. Es gibt doch für einen Schreiber nichts schöneres als wenn die geneigte Leserin das Gedicht so in sich klingen lässt … 💕 Lieber @WF Heiko Thiele 🤣👍 mes compliments dio
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