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Dionysos von Enno

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Alle erstellten Inhalte von Dionysos von Enno

  1. Liebe Amadea, vielen Dank für Deine treffenden Analysen. Schlaglichter sind NATÜRLICH Camus großem Werk entliehen. Reminiszenzen, Bedeutungsinseln, die eine vertraute Kulisse bilden sollten im Meer der Fremdheit. Auch wollte ich diesem Meister huldigen, seine Einschätzungsprärogative zur Fremdheit mich leiten lassen . Die große Frage des Fremdseins wollte ich parallel in verschiedenen Kontexten aufleuchten lassen. Die Gedrungenheit meiner Skizze hat NICHTS von der Größe Camus aber vielleicht etwas von seiner Ernsthaftigkeit. danke für dein wie immer wertvolles Feedback „Der Mensch versteht sich selbst nur im Erleben seiner selbst“ j. Paul Sartre „La, la, la, life is a strange thing. Just when you think you learned how to use it, It's gone.“ Shakespeare Sisters
  2. „Heute ist der Iraker gestorben. Oder vielleicht gestern, ich weiß es nicht. Ich habe ihn umgebracht“ Gregor Meursel schrieb die Worte auf die Rückseite eines Aktiendepotauszuges, legte den Stift aus der Hand und ging zum Fenster. Er legte die Hand, die eben noch den Stift geführt hatte, auf die glatte Scheibe und sog die Kälte mit der Handinnenfläche auf. Er legte den Kopf an die Scheibe und begann leise zu schluchzen. Heute hatte Gregor Meursel einen Menschen umgebracht oder vielleicht gestern. Er wusste es nicht. Er war in seiner Stammkneipe gewesen. Er hatte getrunken, wie jeden Abend, getrunken und gepisst und gelacht und gesoffen und geredet über die “ganze Scheiße”, wie sie so sagten und dann fielen sie sich in die Arme: “Trink noch einen mit..” Und wie jeden Abend hatte er sich in sein Auto gesetzt und war losgefahren. Nur ein paar Ecken. Aber er war faul. Gregor Meursel war eine faule Sau und als er an diesem Abend den obdachlosen Iraker mit seinem lächerlichen Einkaufswagen über den Haufen gefahren hatte, stockbetrunken über ihn drübergezuckelt war und nur deswegen angehalten hat, weil er den Motor dabei abgewürgt hatte, da hatte er sich gewundert in seinem Suff, wie ein Mensch so zucken konnte und wusste für einen Moment nicht, ob es der Obdachlose war, der da so hilflos strampelte, der Einkaufswagen oder sein eigenes in Alkohol ertrinkendes Gehirn. Aber die Geräusche kamen eindeutig von dem Penner auf der Straße. Ganz tief hinten im Schlund hatte der Penner nur noch geröchelt. Atmen konnte man das ja nicht mehr nennen: Todesrasseln nannte man das. Meursel hatte aus seinen großen aufgequollenen Whiskeyaugen daraufgeschaut und nichts begriffen. Zwei Ohrfeigen hatte er dem Sterbenden noch verpasst und ihn angelallt: “Hey Du, Du.. Komm sach was.. Nix sprechen ? Nix sprechen Deutsch ? Ach Scheiße!” Dabei hatte er sich mit der anderen Hand am Porsche festgehalten, weil er so voll gewesen war, dass er drohte aus dem Stand umzukippen. Schließlich, als der Iraker keine Anstalten machte, die aufgerissenen Augen auf ihn zu legen und seine absurden Fragen zu beantworten, sondern nur krampfend und sterbend in den blanken Nachthimmel starrte, fluchte Meursel laut vor sich hin, stieg wieder ins Auto, startete den Wagen. Nach mehrmaligem heftigen Durchtreten des Gaspedals hatte er sich von dem sterbenden Mann freigefahren und keine zehn Minuten später war er verschwunden. Auf der Straße lag Abbas Abdul Qasir, obdachlos, heimatlos. Erstickt an seinem eigenen Blut. Er war als Fremder in dieses Land gekommen und als Fremder war er gestorben. Er hatte Kirschen geerntet von der verlassenen Steinobstwiese hinter der Fabrik und war gerade im Begriff die Straße zu queren, als Meursel ihn mit seinem Porsche abgeschossen hatte. Viele Kirschen waren durch den Unfall geplatzt. Man fand ihn mit einem zerknüllten Zettel in seiner Hand. Darauf in schön geschwungener Schrift: Berlin Alexanderplatz, 01.10.1980. Nachdem Gregor Meursel seinen Rausch ausgeschlafen hatte und er in den verdunstenden Bildern der letzten Stunden nach etwas Brauchbarem gesucht hatte, war ihm das sterbende Gesicht des obdachlosen Irakers mit seinem lächerlichen Einkaufswagen voller Habseligkeiten wie ein Blutmond über seiner Seelenödnis aufgegangen und seitdem nicht mehr untergegangen. Meursel war eine faule Sau, er war ein Opportunist. Nachdem sein Vater, der Bankdirektor, gestorben war und ein so großes Vermögen hinterlassen hatte, dass Meursel nie wieder hatte arbeiten müssen, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, war Meursel auch nie wieder einer regulären Arbeit nachgegangen. Statt dessen hatte er das Geld seines Vaters verhurt, versoffen, verfressen und es war immer noch genug da: “Weil ich die Hände von Drogen lasse”, hatte Meursel immer in der Kneipe doziert: “Weil ich die Hände von Drogen lasse.” Wenn er gefragt wurde: “Was sind sie von Beruf?” dann zeigte er dieses feiste, breite Grinsen von einem, dem materielle Sorgen nichts mehr bedeuteten und dann lehnte er sich zurück und über die Stoppeln seines grau melierten Bartes, der wie eine unwirkliche Serviette aus Sackhaaren sein Doppelkinn überzog, raunte er bedeutungsschwanger: “Hedonist” und mit theatralisch aufgerissenen Augen ließ er, der abgebrochene Philosophiestudent, den Weisen aus dem Kneipenland heraushängen: “ich bin EXISTENZIELLER Hedonist. Und Sie ?” Meursel war zum Totschläger geworden, zum “Mörder”, wie sie in der Kneipe sagen. Die juristischen Unterschiede zwischen Mord und Totschlag kannte man dort nicht. Sie interessierten dort auch niemanden. Wer jemanden “um die Ecke gebracht hat”, der war ein Mörder. Also war Meursel zum “Mörder” geworden. Aus dem banalsten aller Gründe: aus Desinteresse. Desinteresse an den Normen der Gesellschaft in der er lebte, Desinteresse an seinen Ängsten und Sehnsüchten, Desinteresse an seinen Süchten und der Gefahr die für andere Menschen davon ausging. Desineteresse an anderen Menschen und deren Schicksalen. Meursel hatte sich in seiner moralischen Beliebigkeit zu völliger Verantwortungslosigkeit aufgelöst. Ihm war alles egal. Auch er selbst. Gerade er selbst. Seit heute war Gregor Meursel ein “Mörder”. Möglicherweise sogar schon ein GESUCHTER “Mörder”, denn er hatte zusätzlich etwas begangen, was man im klassischen Kneipenjargon gerne als “Unfallflucht” bezeichnete (im Juristensprech sagt man etwas höflicher: Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und meint dasselbe) . Und vermutlich war er bei seinen dilettantischen Versuchen, den sterbenden Penner zum Reden zu bringen von irgend jemandem beobachtet worden. “Scheiße”, schluchzte er, den Kopf an die Scheibe gelegt, die Augen geschlossen: “Ach Du Scheiße” und: “So eine Scheiße.” Was hätte seine Mutter gesagt ? Diese gutmütige Frau, die immer nur “das Beste” für ihren kleinen Georg wollte. Wahrscheinlich hätte sie nichts gesagt. Hätte einfach nur an den Fingernägeln gekaut und ihn angeschaut und den Kopf geschüttelt und dann aus dem Fenster geblickt und geseufzt hätte sie, leise geseufzt: “Ach Schorschi, ach Schorchi.. Zum Glück muss der Papi das nicht mehr erleben”. Dann hörte man Bewegungen an der Tür, so als wenn jemand den Schlüssel ins Schloss steckt. Meursel schreckte von der Scheibe hoch. “Jetzt haben sie mich. Jetzt haben mich die Schweine. Die Arschlöcher”, so dachte er bei sich und kalter Angstschweiß trat ihm auf die Stirn: “Die haben ihr scheiß Bullenwerkzeug mit dem sie überall reinkommen. Die müssen nicht mal mehr klopfen diese Arschlöcher. Ach Du Scheiße!” Ein Schlüssel wurde gedreht, das Schloss sprang auf. Jemand öffnete die Tür. Ein Mann im grauen Anzug betrat die Wohnung. Er rauchte eine Zigarre und schaute ziemlich verdutzt, als er Georg Meursel sah. “Was machen Sie in meiner Wohnung?” fragte der ganz in grau gekleidete Mann und stellte seinen grauen Aktenkoffer auf Meursels Schreibtisch ab. Dort fiel sein Blick auf den Aktiendepotauszug und das handgeschriebene Schuldanerkenntnis. Ehe Meursel protestieren konnte, las er den Satz den Meursel darauf geschrieben hatte, faltete das Blatt feinsäuberlich und steckte es sich in die Innentasche seines altmodischen Dreiknopf-Sakkos. Er nahm behutsam den grauen Trilby vom Kopf und legte ihn auf den Schreibtisch. Dann strich er sich über die Glatze und trat an Meursel heran: “Jetzt nochmal für Schwachsinnige wie Dich” flüsterte er bedrohlich: “Was machst Du in MEINER Wohnung ?” “Das ist meine Wohnung Arschloch” sagte Meursel. Wer bist Du überhaupt ? “Ich bin Georg Meursel und das ist meine Wohnung” sagte der graue Mann. Dann zückte er seinen Schlüsselbund und sein Portemonnaie: “und das hier sind meine Wohnungsschlüssel und das hier sind meine Kreditkarten und mein Personalausweis” und mit diesen Worten zog er den Ausweis aus Meursels Portemonnaie. “Scheiße!” keuchte Meursel: “Ach Du Scheiße, das ist doch MEIN Portemonnaie”. Meursel griff sich instinktiv in die Gesäßtasche, wo er sein Portemonnaie immer aufbewahrte aber die Tasche war leer. Hektisch begann er, auf dem Beistelltisch zu suchen: “Scheiße, irgendwo hab ich es hingelegt.” Dann hielt er plötzlich inne und riss die Augen auf: “Moment, Moment Arschloch.. Du… Du hast mir das Portemonnaie und die Schlüssel geklaut, als ich den Unfall hatte gestern. So muss es gewesen sein. Ach Du Scheiße! Was für eine Scheiße! ICH bin Georg Meursel, ich BIN Georg Meursel”. Der graue Mann lachte leise: “Ich habe Dir gar nichts geklaut du Witzfigur! Du hast Dich doch selbst beklaut! Sieh dich doch mal an. Eine wandernde Ausrede, ein einziges Fragezeichen. Im Grunde bist du eine bemitleidenswerte Kreatur. Und jetzt Schieb ab, Hau ab aus meiner Wohnung du Streuner. Zurück unter die Brücke, wo du herkommst, zurück in den Gulli aus dem du gekrochen bist. Und wenn Du es nochmal wagst, dich mit MEINEM Namen auszugeben werde ich dich allein dafür in den Knast bringen” Meursel konnte es nicht fassen, dass jemand versuchte, nur mit einem Schlüssel, einem Ausweis und einem Portemonnaie bewaffnet, sein Leben zu kapern. “Ich ruf die Bullen Arschloch, dann werden wir mal sehen, wer hier zurück unter die Brücke geht”, Meursel kramte nach seinem Handy. “Suchst Du das hier ?” sagte der graue Mann und hielt das Handy hoch: “Das ist MEIN Handy”. “Ach Du Scheiße!”, entfuhr es Meursel: “Scheiße, scheiße.. Du hast auch noch mein Handy geklaut ? Glaubst Du, Du kommst damit durch Arschloch ?” Der graue Mann lachte jetzt laut auf. Er musterte Meursel mitleidig und flüsterte mehr zu sich selbst als zu Meursel: “Du armesliges, bemitleidenswertes Geschöpf”. Dann trat er nah an Meursel heran und flüsterte ihm ins Ohr: “Das sage ich jetzt nur einmal also hör gut zu. Du wirst jetzt aus meiner Wohnung und meinem Leben verschwinden und nie wieder kommen. Ich weiß nicht, wer Du bist und woher du kommst aber wenn du meinst, Dich hier einfach als ich ausgeben zu können, Dich in meiner Wohnung breit zu machen, aus meinem Kühlschrank zu essen, in mein Klo zu scheißen, mein Leben zu leben, dann wirst du mich kennen lernen Du Penner.” Meursel schaute ihn ungläubig an. Der graue Mann musste wahnsinnig sein. Er hatte so überzeugend gesprochen, dass Meursel selber kurzzeitig daran zweifelte, wirklich Meursel zu sein. Doch Meursel war keineswegs bereit, sein Leben so einfach aufzugeben. Flink hatte er dem grauen Mann das Handy aus der Hand gerissen und hielt ihn jetzt mit ausgestrecktem Arm auf Distanz, während er gleichzeitig versuchte die Notrufnummer zu wählen. Das wäre jedoch gar nicht nötig gewesen. Der graue Mann kicherte und setzte sich in den Ohrensessel. Er machte keinerlei Anstalten, Meursel aufzuhalten. Dann schlug er die Beine übereinander und nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarre. “Ja ist da die Polizei ? Ja .. Hier ist jemand in meine Wohnung eingedrungen.. Bitte schicken sie sofort jemanden vorbei.. Ja.. Genau.. Ich.. Ja Meursel. Martha, Emil, Ulrich.. Ja Meursel genau. Berliner Straße 80. Danke, bitte beeilen sie sich”. Meursel legte auf und lächelte triumphierend: “So Arschloch.. Jetzt kommen die Bullen und dann werden sie DICH hier raus schmeißen.” “Werden sie das ? Ich glaube nicht. Aber warten wir es ab. In der Zwischenzeit erlaube mir eine Frage: Wie fühlt es sich an, ein “Mörder” zu sein ? Ist das ein gutes Gefühl ? Man sagt ja es sei wie eine Beißhemmung loszuwerden. Beim ersten Mal ist es noch schwer, beim zweiten und dritten Mal wird es einfacher. Wirst du heute Abend wieder losfahren und unschuldige Menschen umnieten im Suff ?” Meursel durchlief es heiß und kalt gleichzeitig. Er schluckte: “Du hast mich beobachtet gestern oder vorgestern Abend nicht ? Du hast alles mit angesehen “Ich habe ihn nicht absichtlich umgebracht”, brüllte Meursel und heiße Tränen schossen ihm aus den Augen: “Scheiße.. Ich habe ihn nicht absichtlich umgebracht. Er ist einfach.. Er war einfach plötzlich da.. Das Licht.. Die Laterne hat mich geblendet.. Ich habe ihn nicht gesehen!” Wieder lachte der graue Mann: “Natürlich hast du ihn gesehen. Du hast ihn in jeder Nacht gesehen in der du besoffen ins Auto gestiegen bist. Mach dir nichts vor. Du bist ein gewöhnlicher Mörder, wie jeder andere Mörder auch. Nicht besser aber auch nicht schlechter. Weißt Du was der Mann gemacht hat ? Er hat Kirschen gesammelt ! Kirschen! Er ist in den Baum geklettert und hat die gottverdammten Kirschen einfach gepflückt und weißt Du, was er damit machen wollte ? Er wollte sie am Alexanderplatz an die anderen Obdachlosen verteilen. Er wollte sie nicht einmal selber essen!” Meursel keuchte. Er wollte etwas entgegnen, als es plötzlich an der Tür klingelte. “Ahhh” machte der graue Mann: “Da sind unsere Freunde von der Polizei. Willst Du aufmachen Namenloser oder ich ? Wo sie doch wegen meines Anrufs gekommen sind”. Meursel schaute ihn nur ungläubig an und wischte sich die Tränen aus den Augen. Der graue Mann ging zur Tür und öffnete. Zwei Polizisten betraten die Wohnung: “Haben sie uns gerufen ?” fragten sie den grauen Mann. “Ja ich war das”, antwortete dieser: “Dieser Mann dort” und damit zeigte er auf den Namenlosen: “befindet sich widerrechtlich in meiner Wohnung. Mein Name ist Georg Meursel und ich fand heute diesen offensichtlich Obdachlosen in meiner Wohnung vor. Ob er eingestiegen ist oder ich die Tür offen gelassen hatte, kann ich Ihnen wirklich nicht mehr sagen” “Können sie sich ausweisen ?” fragte der Polizist. Der graue Mann reichte ihm den Ausweis. Der Polizist verglich die Bilder und nickte: “Danke. Stellen Sie Strafanzeige ? Er scheint sich ja recht ruhig zu verhalten” und damit zeigte der Polizist auf den Mann in Unterhemd und Jogginghose, der seine Hand nun wieder aufs Fenster gelegt hatte. “Nein. Er ist im Grunde friedlich. Entfernen Sie ihn nur bitte schnell aus meiner Wohnung und aus meinem Leben“, sagte der graue Mann. Die Polizisten gingen zu dem ausdruckslosen Mann mit dem Doppelkinn: “Guten Tag. Wie es aussieht halten sie sich widerrechtlich in dieser Wohnung auf. Wenn sie jetzt gehen, werden wir keine Anzeige aufnehmen, da der freundliche Wohnungsbesitzer, Herr Meursel hier, darauf nicht besteht. Wenn sie sich weigern müssten wir die Anzeige aufnehmen und ihre Personalien ebenfalls.” Der Namenlose schwieg. In Sekundenbruchteilen zog sein bisheriges Leben an ihm vorbei. Dann nickte er ausdruckslos “Nein ist schon gut.. Ich weiß selber nicht, wie ich hier her gekommen bin”, sagte er. Seine Stimme war ein Strich: monoton und leer. Die Polizisten begleiteten den Namenlosen bis auf die Straße. Dort überließen sie ihm seinem Schicksal. Namenlos geworden schlüpfte der Fremde in den Schlund einer quälend weiten, fremden Straße und verschwand.
  3. Lieber Carolus das ist erschreckend unmittelbar und grausam ehrlich geschrieben. Danke dafür. Besonders gut hat mir das Abbrechen in S2 gefallen:“… wenn nachts“ und :“ schlafen, endlos schlafen“. Wow! mes compliments Dio
  4. @Pegasus vielen Dank. Das hast du total SCHÖN gesagt @Darkjuls So hatte ich es noch gar nicht gesehen aber Du hast Recht. Was für eine schöne Idee ! In starken Armen gehalten werden. Das tut uns allen doch mal gut zwischendurch, egal ob Mann oder Frau. Danke Dir liebe Juls. @Josina danke Dir für Deine klugen Worte. Sicherlich ist Gleichberechtigung leider immer noch ein wichtiges und relevantes Thema und Männer müssen noch viel Verständnis aufholen. Hier ist Simon de Beauvoirs Standardwerk "Das andere Geschlecht" immer noch unübertroffen. Ich freue mich total, dass Du Lachkrämpfe bekommst. Das ist WUNDERBAR ! Dio
  5. @Amadea du wunderbare kluge, kluge Frau.. danke du hast recht: hieltst ist korrekt. Habe es direkt mal verbessert. ich freue mich sehr, dass dir das Bild gefällt ❤️… zur Sache: DAS musste genauso sein: Die starke, kluge, vernünftige, emanzipierte und selbstbestimmte Frau war eben auch mal eine total süße Kleine, die einfach nur getröstet werden und daran erinnert werden musste, was allein ihr Strahlen, ihr inneres LICHT alles Wichtige bewirken konnte, kann und immer können wird. jetzt muss ich aber das Licht ausmachen. ist schon spät… und Schlaf gut und träum behütet mes compliments Dio
  6. Dionysos von Enno

    Hey Kleine

    Hey Kleine ich halt Dich wein nicht Erinner dich wie wir uns mit Licht bewarfen Du warst so hell Du hieltst mich nur mit Deinem Licht richtig im Gleichgewicht Hey Baby fürchte nicht die Nacht ich wärm dich bleib wach für Dich Bewache Dich mit Sternenlicht Liebkose Dich Ich feiere dich psssssst sag nichts Küss mich!
  7. Und hecate lächelte.... SEHR stark Mes compliments Dio "I see the Fire spreading, I see the Towers Burn I hear the Voices calling, I see the Kings return Did they Die for God and Glory, Drowned in Mist, cast from the Light Trapped inside the Line of Fire, Vale of Tears, Passage of Shame On this Day of Doom!"
  8. das ist ein für mich verstörend berührendes und doch hoffnungsvolles Werk. Berührend, weil es eine Seite in mir zum klingen bringt von Widersprüchen des Herzens: Sehnsucht, Ganzheit, Trennung, Schicksal .. etwas GROßEM, verstörend weil mich die Intensität des Gefühls, die mich beim Lesen überkommt, , überrascht hat. Hoffnungsvoll, weil es sich in Verständnis und Einsicht enthebt, entschwebt… und doch klingt „Dieses Geräusch“ noch nach.. Es ist zum Seufzen schön und schwer … eine Geschichte „Appasimento“, viel süßer und schwerer als „einfach bekömmlich“… eher Grand Cru.. wie mein Amarone … und damit ganz nach meinem Geschmack mes compliments Dio
  9. Lieber Axel, das ist eine wunderbare Geschichte mit unglaublicher Geschwindigkeit erzählt. ich habe ziemlich oft gelacht. meine Lieblingsabsdhnitte habe ich oben ausgeschnitten. Die Charaktere sind liebenswürdig, der humoristische Ausdruck und manche Szenen wunderbar witzig. Endlich weiß ich. auch wer Freddy Krüger wirklich umgebracht hat… Du hast echt einen eigenen Erzählstil was mir sehr gut gefällt. Die Situationen und Typen die du schilderst sind meist wirklich originell und schön unperfekt. die Namen sind natürlich eine echte Katatrophe aber da Roth Händle vorkam war ich wieder versöhnt. eine herrlich kurzweilige Geschichte ! mes compliments Dio
  10. Rita .. wir kommen alle vorbei.. da ich aus der Flasche trinke, brauche ich keinen Platz zum Abstellen des Glases
  11. jetzt versteht man auch das zweite, dritte und vierte Frühstück
  12. Großartig, Flamme... ein echter Genuß ... mes compliments Dio
  13. Dunkelste Gasse an der Kirche „Geh! Nicht! Vorbei! Ohne! Zu! Beten!“ Ave, da erntest Du, Maria in der Nische, nur noch die Amenhüllen der verwehten Senfkörner des Glaubens Nur selten ist daran noch Licht https://youtu.be/LpGgzGbOUhI
  14. Ich musste eingeschlafen sein. Die junge Frau, die neben mir gesessen hatte weckte mich sanft: „Sie müssen aufwachen, wir müssen aussteigen. Wir haben eine Panne." Ich schaute verschlafen in ihre karneolbraunen Augen. Ihre schönen Locken bewegten sich leicht im Zug der eiskalten Klimaanlagenluft. Sie hatte sich einen roten Schal umgelegt, um nicht zu frieren. Sie hatte ihn so über ihr Gesicht gezogen, das man fast nur noch ihre Augen sehen konnte. „Es ist kalt“ murmelte ich und tatsächlich begann ich in dem Augenblick zu frieren, indem ich erwacht war. Schon kam die Stimme des Reiseleiters über den Lautsprecher: „Bitte steigen Sie alle aus. Wir haben einen Motorschaden. Wir können die Reise nicht mehr fortsetzen. Nehmen Sie keinerlei persönliche Gegenstände mit. Sie müssen alles hierlassen." Ich blickte mich um, verschlafen, erwachend. Versuchte mich zu orientieren. Die Reihen waren voll besetzt: Alte Menschen, junge Menschen, Familien. In der Reihe vor mir begann eine Mutter zu weinen und strich über den Kopf ihres Jüngsten, der sie aus großen Augen anschaute. Das Kind war ungewöhnlich ernst. Es war eine seltsame Hintergrundmusik, wie das Summen in einem Bienenstock: Leises Schluchzen, geflüsterte Gebete, nur manchmal wurde das Hintergrundrauschen von einem markerschütternden Schrei zerrissen. Ich schaute zu meiner Sitznachbarin. Die junge Frau strich sich die Locken aus dem Gesicht: „Sie haben Angst“, sagte sie ruhig: „Wir können nicht weiterfahren. Wir müssen aussteigen. Haben SIE Angst ?“, fragte sie. Ich schüttelte den Kopf: „Mir ist nur sehr kalt“. „Hier nehmen sie meine Hand. Sie ist weich, wie ein guter Gedanke. Sie wird sie wärmen“. Ich nahm ihre Hand und tatsächlich war sie weich, weich wie Kirschen im Sommer und warm: „Danke“, flüsterte ich. Da saßen wir beide, Fremde, durch Schicksal miteinander verbunden, nun Hand in Hand und um uns herum begannen die Menschen sich von ihren Habseligkeiten und von einander zu verabschieden und schweigend auszusteigen. Reihe für Reihe, geordnet. Ich blickte durchs Fenster aber es war stockfinster: „Sind wir bei Nacht gefahren ?“ sagte ich mehr zu mir selbst als zu meiner Sitznachbarin: „Ich kann mich gar nicht erinnern, dass wir in die Nacht hineingefahren sind“. „Wir sind an der Reihe“, flüsterte sie: „Verabschieden Sie sich von Ihren Sachen und halten Sie meine Hand. Lassen Sie meine Hand nicht los, egal was passiert“. Ich nickte verwirrt und suchte meine Tasche unter dem Sitz: „Ich muss sie verloren haben“ murmelte ich: „meine Tasche, ich muss sie verloren haben. Ich finde sie nicht mehr“. „Sie sind so freundlich und hilfsbereit, dabei kennen wir uns doch gar nicht“, sagte ich zu der jungen Frau. Unter ihrem Schal schien sie zu lächeln: „Ich bin nicht, was Sie denken, dass ich bin. Sie sind, was Sie denken, dass ich bin.“ Ich war verwirrt und verstand nicht: „Achso“ sagte ich mehr zu mir selbst als zu ihr. „Los kommen Sie. Ich gehe vor und denken Sie daran: Lassen Sie nicht meine Hand los!“ Wir reihten uns hinter einer Familie mit zwei Kindern ein. Die Mutter weinte. Der Vater schluchzte. Die Kinder wussten nicht, was das alles zu bedeuten hatte. Der Junge weinte um sein Stofftierschaf, das er hierlassen musste: "Auf wiedersehen Julie-Ann". Der Blick des Mädchens traf meinen Blick. Ich lächelte sie an. Sie lächelte zurück: „Wenn Du die 12 Feinde besiegen kannst, die man nicht sehen kann, erst dann wirst Du die Feinde besiegen können, die man sehen kann“, sagte sie „Was hast Du gesagt?“, fragte ich: „Welche 12 Feinde ?“ Meine Begleiterin flüsterte mir ins Ohr: „Egoismus, Arroganz, Einbildung, Selbstsucht, Gier, Lust, Intoleranz, Wut, Lüge, Betrug, Klatsch und üble Nachrede.“ Ich starrte sie an. Zeit zum Antworten blieb mir nicht. Wir wurden von hinten nach vorne gedrückt und nun kam die Zeit für uns, auszusteigen. „Halt!“ sagte der Reiseleiter: „Haben Sie irgendwelche persönlichen Gegenstände dabei ? Sie müssen alles hier lassen. Sie dürfen nichts mitnehmen!“ „Nein“ sagte ich: „ich habe nichts“. Auch meine Begleiterin schüttelte den Kopf. Der Reiseleiter nickte ernst und machte den Weg frei: „Warten Sie auf Ihren Wagen! Wir werden jeden EINZELN abholen. EIN Wagen, EINE Person. Am Besten Sie verabschieden sich gleich, weil ich Ihnen nicht sagen kann, wie lange es dauert, bis Ihr Wagen sie abholen kommt. Alles Gute und eine gute Reise. Gott schütze Sie!“ murmelte er. Wir stiegen hinaus in eine vexierende, weite Dunkelheit. Überall waren Sterne. Wagen fuhren vor, Menschen stiegen ein. Familien verabschiedeten sich. Wagen fuhren ab. Da stand ich nun mit meiner fremden Begleiterin, Hand in Hand unter einem Sternenmeer, immer noch halb schlaftrunken und ohne Habseligkeiten, ohne Abfahrt, ohne Ziel: „Wer bist Du?“ fragte ich sie. „Ich bin nicht mehr die, die ich war“, sagte sie: „so wie du“. Ich nickte. Endlich konnte ich sie verstehen. „Meine Hand“ sagte sie: „du kannst sie jetzt loslassen. Da kommt mein Wagen“ und als sie es sagte kam ein roter, schöner Oldtimer vorgefahren. Sie stieg hinein: „Alles Gute“, sagte sie: „Vergiss mich nicht!“ Ich schüttelte den Kopf und sah sie abfahren. Alleine stand ich unter dem Sternenhimmel. Es war Nacht, es war Tag, es war, wurde und würde sein. Als mein Wagen vorfuhr öffnete ich die Hand, die ihre die ganze Zeit gehalten hatte. Ein Zettel lag darin. „Wohin soll’s gehen ?“ fragte mich der Fahrer als ich in den Wagen einstieg: „Immer der Sonne entgegen“ sagte ich und lächelte. Dann begann ich zu lesen...
  15. Liebe @Federtanz, auch wenn es spät kommt: das ist ein richtig GEILES Gedicht. Das "blutrote, liebesrote Hochfahren" habe ich durch Mark und Bein gespürt: Das "soundso der Liebe", das Bedrohliche, das Aufregende... Ein Genuß! Erinnert mich an: "..Come take a walk on the wild side Let me kiss you hard in the pouring rain You like your girls insane So choose your last words, this is the last time 'Cause you and I, we were born to die" mes compliments Dio
  16. Das ist eine wunderbare Idee: allerdings sollten wir uns auf die Pupillen beschränken. Ein Tag durch Deine Augen: Unbezahlbar! Ist das so ? Da bin ich nun sehr beruhigt. Geht ja nicht immer so gut aus wie in diesem Fall "reinster Poesie". Streitet euch bitte nicht ums Herz: LIEBE ist das einzige das mehr wird, wenn man es teilt (hat uns mal jemand ins Poesiealbum geschrieben) mes compliments, die Dios
  17. Der Absetzungsversuch hat nichts gebracht Auf nun ins bunte Pillenleben Hab euch ins Nichts noch nachgelacht Und? Klar, ein Herz gegeben... mes compliments liebe Amadea sagen Dir Dio und seine Freundinnen ?‍❤️‍?‍? PS: Mir ist klar, dass Du das in Schattenwelt eingestellt hast. Trotzdem gebe ich zu, es ist einfach zu gut geschrieben, als dass mir das Lachen im Halse stecken geblieben wäre, vor allem weil die "Peoplechen" doch eigentlich gut drauf gewesen sind bevor sie von den Pillen ins bunte Nirwana geschickt wurden
  18. Fuste fagnifique Fes fompliments Fio F-Moll ist einer der unterschätztesten Akkorde. Der Wechsel von F zu F-moll (und zurück) hat VIEL mit Liebe zu tun..
  19. Halt finden Loslassen suchen Zeit finden Raum suchen Raum finden Zeit lassen Aus Atmen Ein Atmen Atem sein Leicht werden
  20. HALLELUJAH … liebe Angie . wow... SO eine Priesterin der Leidenschaft hätte glaube ich jeder Gott gerne.. Dionysos sicherlich mes compliments Dio
  21. @Joshua Coan nimm mir das jetzt bitte nicht krumm aber ich musste quasi instantan an Fred Fussbroich denken.. eine wunderbare Ode an den Stubentiger in den liebevoll kugelrund gefressenen Papas.. mes compliments Dio
  22. "A lot of people thought this song was just about my parents. Well it´s not only about my parents. It´s about 99 % of the parents - Alive or half dead" John Lennon, "Mother" Sometimes in New York City, 1972 Ich bin mir manchmal fremd, als wohnt ein Anderer im Blute das mich durchrauscht, das meine Wunden weiht Durchlauschte, gute Sagen werden in den Tagen Licht Wie sanfte Riesen, Leuchten meiner Kinderzeit und überall prunkt Sommerglühn spricht Goldübersonntes stilles Nicken Erhebt sich aus den Blicken Erstes Fühlen aber Des Vaters Nacken in der Ferne, mondverloren Er schnitzt unerkannt und in den Fingern fahl Einen erfrorenen Strahl zu Eislichtkohlen in mühevoller Qual Es will ihm nicht gelingen Er köpft das Licht in seiner schweren Stirn mit messerscharfen Eislichtklingen Die wie ein blaues "Amen" klirren und Geht das Kind durchs Elternhaus Hält seufzend einen Duft ans Ohr So roch die Mutter, klang ihr Schwur Als Vater im Dunkeln erfror Stolpert als alter Mann Hinaus https://youtu.be/hF-pqXMG4Os
  23. Guten Morgen Le, ist es vielleicht die Zeit, die Raumzeit selber ? Das Werden? Ich halte inne und suche weiter.. komm gut in den Tag mes compliments Dio
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