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Dionysos von Enno

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Alle erstellten Inhalte von Dionysos von Enno

  1. Schau, Partisane, Nimm mich nun mit dir Denn ich bin fremd hier Und der Tod hisst seine Fahne Die dunkle, blutig-rote Fahne schon überall in mir (Du meine Schöne: Ich muss fort!) Und wenn ich sterbe Weil ich bald sterbe Als Partisane An diesem Tag Dann hiss die Fahne Und leg mich in mein Grab In Berges Mythe Dein Partisane Da leg ihn schlafen Unter der Blüte Dann hiss die Fahne In letzter Güte (Du meine Schöne: ich muss fort) Ruh Partisane In deinem Ruhme In Berges Mythe Unter der Blume Und bei der Fahne welch schöne Blüte (Du meine Schöne: Ich muss fort!) Sie sollen sagen Das ist die Mythe Des Partisanen Zu seinem Ruhme Die schönste Blüte An seiner Blume (Du meine Schöne: Der für die Freiheit starb !)
  2. Dionysos von Enno

    Ausgegrenzt

    Hi Heiku, hat was märchenhaftes in seiner Intensität und vielleicht auch einmal ein so gutes Ende. Gibt es eine Vertonung dazu ? Würde ich gerne hören !! mes compliments Dio
  3. Hi @Perry vielen Dank für die Rückmeldung! Ich finde ja, solche Fragen sollten sich immer im Leser beantworten (oder eben nicht). Für mich persönlich gibt es eine Verbindung in der Unterdrückung und dem Kampf nach Freiheit (im Sinne von Selbstbestimmung, Selbstverwirklichung), wo "die Stadt", "das Moor", "die Granaten", "die Bombe" Allegorien sind, und der ganze Text durchzogen von Metaphern auch für die typischen innerseelischen Zustände in der heutigen Zeit, in der trotz so geringer Gefahren für das Individuum in Friedenszeiten wie vielleicht noch nie in der Menschheitsgeschichte die Irritierbarkeit des Einzelnen so hoch ist, wie auch noch nie vorher. Der regressive Versuch, sich bei "Göttern" Hilfe zu verschaffen, die sich "faul" auf dem Leid der Menschen ausruhen, kommt in den Sinn. Hier will die (zugegebenermaßen freche) Neuvertonung für mich eine Form der künstlerischen Bewusstheit schaffen. Es schließt mit der Zeile "bis die Stadt das Moor erbricht". Darin steckt eigentlich alles für mich Wichtige noch einmal in ziemlich komprimierter Form. hi @heiku vielen dank fürs Kompliment. Ja, das hab ich selber gesungen... mes compliments Dio
  4. 😆 ..ARMateure, das weiß man, können nur mit ARM, denn dann, ist die Hand ganz vorn dran. Doch passt der Finger drum, ja dann wuchs der Knirps noch nicht zum Mann ... großartig lieber Ralf !! mes compliments Diomateur
  5. Hi Onegin, wenn ich Dein Werk richtig deute, dann entwickelt es sich vor dem geneigten Leser zu einer fast kommunistischen Utopie der Brüder und Schwesterlichkeit, in der ohne Ansehung von Stand und Dünkel der Fokus auf der Begegnung, auf dem Augenblick liegt. Der Einstieg in den "Kaninchenbau" gelingt durch die wirklich ausgenommen frappierenden Gleichnisse am Anfang schon sehr gut: Eine Straße sein, die nicht einsehbar ist, ein farblich abgesetzter Querbalken! Da schwingt etwas mit von Abenteuer, von Urvertrauen, sich treiben lassen, aber auch von bunter Individualität. Das Bild der zwei hohen Fenster, das Bild des Schuhs im Regen - offen, lichterfroh, neugierig, verspielt. Sodann schwenkt der Fokus auf die Umgebung, in der die Leichtigkeit des Moments, des Lebenskünstlers, des "Hans im Glück" eingekehrt ist und alles anmalt und verschönert. Da ist auch eine Sehnsucht nach Ferne, nicht nur nach Heimat: Bilder wie das Tram-Ticket könnten das andeuten. Sehr verspielt flattern die Gedichte von den Kleiderstangen und man kann noch wie bei den damaligen Dörflern im Sudetenland, in Ostpreussen, in Siebenbürgen mit einem Taubenei zahlen... Ganz besonders gelungen finde ich die Schlusszeile: Hinter der Windschutzscheibe, ein Blumenstrauß! Das ist fast schon eines deiner berühmten "Haikuartigen" in einem Langgedicht versteckt, das für mich Stimmung von Unschuld und Naturverbundenheit und einem fast urbewußten Urvertrauen vermittelt. Es gefällt mir sehr gut, auch und gerade der Verlust der Unschuld, der vor den zwei großen Kriegen begann.. mes compliments Dionysos
  6. Wohin auch das Auge blicket Dunkler wird's, das Licht verstummt Lichterklingen einst erquicket Stille bloß noch, nichts mehr summt Trübet sich selbst Spiegels´ Bildnis In Konturen, Formen, fremd Gleicht die Heimat einer Wildnis, die zu schwarzem Rauch verbrennt Ruß liegt auf der Seele Weide Garstig aufgestelltes Haar Schluchzt das Röslein auf der Heide In der Flamme brate gar Wir sind wie Moorsoldaten Die zogen mit dem Spaten ins Moor Wir sind wie Moorsoldaten und schießen mit Granaten empor Flamme, weiße, in dem Auge Auf der Zunge, im Gebiss Gierig von den Blicken sauge Licht, du tiefste Finsternis Bis es aufsteigt zu dem Himmel In die vollen Villen, wo Gott um Gott drängt im Gewimmel Tausend Pimmel, nur ein Klo Wir sind wie Moorsoldaten Die zogen mit dem Spaten ins Moor Wir sind wie Moorsoldaten und schießen mit Granaten empor Bleiche in das bleiche Auge Bleiche in das Morgenrot Gierig von den Blicken sauge Tausend Fresser, nur noch Kot Was will das Erblinden lehren Wieder einmal den Verzicht Wofür all das Licht aufzehren ohne wahres Augenlicht In dem Auge tiefgefroren Eingefrorenes Feuerwerk Keine Stimme, tausend Ohren Nur noch Täler und kein Berg Wir sind wie Moorsoldaten Die zogen mit dem Spaten ins Moor Wir sind wie Moorsoldaten und schießen mit Granaten empor Endlich! Himmel, leer und feige flieht der letzte Scharlatan Bricht die Bombe letztes Schweigen, krächzt zum dritten Mal der Hahn Und das Auge fällt ins Dunkel Und im Dunkeln brennt kein Licht In der Stadt ein letztes Schunkeln, bis die Stadt das Moor erbricht
  7. Sie blicken müden Mündern gleich. Gefaltet in die stillen Ecken. Und außen steif und innen weich. Verschwiegen. Reich bestickte Decken. Sie trägt das Tuch zur Ecke hin. Die kleinen Hände beben. Nach Plaudern stand ihr nie der Sinn Verschwendung. Nur das Weben. Das leise Weben: Gold in Garn vermag die Zeit zu halten. Und der Geruch von fernem Farn in überreinen Falten. (So schufen schon die Alten) Das Schweigen kam nicht mit der Zeit. Es stieg nicht aus der Mühe. Es kam ganz wie ein Hochzeitskleid in dunkelblauer Frühe. Und sieht man ihren schönen Mund so schweigend bei den Falten, man denkt sich: Der ist müde und ganz aufgezehrt vom Walken Der Worte, die sie niemals sprach. Die in der Kehle stecken. Und deshalb ist ihr Atem flach. Und deshalb steift sie Decken. Sie wissen nicht, dass in der Früh, der dunkelblauen Frühe, ein Lachen stieg aus ihrer Müh‘ Und sprach zum Kleid: Erblühe! Die Decken werden Schlüssel sein für ihren blinden Dichter. Und all die feinen Stickereien in seinem Dunkel Lichter.
  8. Hi Uschi danke dir Recht herzlich. Ich denke es ist sicher schwer das Wesen des Textes im gesprochen Wort einzufangen. Das wäre sicher sehr interessant!
  9. Der Tod ist meinen Blicken angeboren. Lange, schweigende Enden beenden das Denken und in meinen Sprech droht immer ein gähnendes Stöhnen einzufallen. Es kommt von toten Tieren und langem, schwerem Regen. Der letzte Atemzug liegt in seinem Hinterhalt in einem etwas zu langen Lachen, von dem es keine Rückkehr mehr geben könnte oder im Husten bei Nacht. Verschluckt an der Sternenmilch zucken unsere Körper im vorweggenommenen Ertrinken an einem traumlosen Schlaf. Sterbemilch, worin alles müslihafte schwimmt. Bis zur Unkenntlichkeit gespült. Reste vom Fest. Zwanghaft gehetzt; der Morgen. Oder warum brennt die Sonne selbst Sand zu Glas ? In der Apotheke reichen sie Bitterstoffe über den Tresen. Der Selbstbehalt ist die Restsüße Hoffnung. Gott geht nüchtern durch die klappernden Gebeine. Ich wollte nur etwas gegen Muskelschmerzen. Nun habe ich keine Beine mehr. Der Tod ist meinen Blicken angeboren. Er spiegelt sich auf dem Glas, das ich empört zurückgehen lasse: Das hier ist nicht gespült ! Und man geleitet mich freundlich, aber bestimmt, hinaus.
  10. Dionysos von Enno

    Da warte ich

    Ich habe dich gesehen in ihr An des Waldes stiller Tränke Ganz des Bächleins leise Zier Hindin. Weißes Sagentier Schlürf grad´ mit dem Handgelenke Trinken wäre viel zu viel Mich in deine Blicke hebend Scheu verwischen sie das Licht Und die Brust, so weiß, so bebend, eine ganze Zeugung lebend, sich in deinem Seufzen bricht Nimm mich hin und liebe mich Liebe mich, spricht alles Stille, wenn der Tag gefallen ist Eingesungen Drang und Wille Nur die Abendstunde spricht Nackt im Nachtwind; letzte Hülle - abgeworfen: Licht verlischt Um das Flackern banger Worte legt sich sanft ein Mondenkuß Dort am stillen Waldesorte; dort am kleinen, leisen Fluß Angetan in Mondenlicht Da warte ich (Da warte ich)
  11. hi wolkenwolf ein wirklich zauberhaftes märchen - mit einem ende das zum nachdenken anregt. ganz zauberhaft komponiert ! mes compliments dio
  12. Auf einem Hügel späht der Igel in des Himmels Dunkelrot Dunkelblau schon naht die Flut die losgemacht von Sporn und Zügel galoppiert so wild und frei Bringt die Nacht ganz sanft herbei Obschon das Wiehern ferner Sterne prunkvoll in die Herzen reitet seufzt der Igel denn er leidet an der Schönheit des Errötens ziegelroten Wolkenflötens Pausbackig und satt und rund lacht ihm diese Abendstund geradewegs ins kleine Herz Da spürt der Igel jenen Schmerz den alle Lebewesen leiden Von Ferne aufschauen in die Weiten Und erinnern und erahnen: Dieses Leben kreist in Bahnen in der Schöpfung Abendrot
  13. hi @Elmar vielen Dank für Deine Zustimmung @Miserabelle mercischön - puh, dass Du auch nicht eingeschlafen bist mes compliments Dio
  14. Großartig: "ein depressives Kinderschlaflied" 😆 ja das stimmt. Das hat was ! Merci für Deine freundliche Rückmeldung! @Ponorist lieber Peter: unbedingt !! freue mich, dass Du meine Klampf-Notizen gerne hörst ! mes compliments Dio
  15. Hi Mi, ein starker Text... Ich lass es mal so stehen. mes compliments Dio
  16. Hi Federtanz, Abschied nehmen ist schon was spezielles... Ich finde, das kommt sehr gut rüber ! Hier - Ein bisschen Sonne für Dich, bei all dem Regen: ☀️🌞☀️ mes Sonnpliments DiSonnynos 😉
  17. Dionysos von Enno

    Ist es nicht

    Menschen wollen glücklich sein Nur ein bisschen glücklich sein Machen Feuer groß und klein Haben doch kein Lichtelein Du sollst bloß nicht fragen Du sollst dich nicht wagen Ist es nicht Tag für jeden, der unter der Sonne erwacht Ist es nicht Nacht für jeden, auf den der Mond strahlt Tragen auf Stein auf Stein Bauen doch kein Häuselein Schuften hart Tag aus Tag ein Abgespeist mit Träumereien Du sollst dich bloß nicht erdreisten zu genießen, ohne zu leisten Ist es nicht hart für jeden, der ein Joch umgelegt bekommen hat Ist es nicht hart, sich aufzurichten wenn man den Stand verloren hat
  18. Hi @Joshua Coan das Klammern passt natürlich hier wunderbar rein. Schön, dass Du es gebracht hast. Was den Lulumba betrifft, so würde ich persönlich für eine solche Reise mich mit einer Bloody Mary vorbereiten wollen 😉 und @Elmar mir scheint, dass auch in Deinem Stück „der Turm“, der wahre Weg nach oben zuerst nach unten führte. ich bedanke mich für eure Eindrücke ! mes compliments Dio
  19. Hi @sofakatze und Wanderer der alten Welt @J.W.Waldeck vielen Dank für die Rückmeldung zu dem sehr speziellen Text mit seiner eindringlichen Bildsprache.. Merci ! mes compliments Dio
  20. Hi @Ralf T. ich danke dir !! Bin wirklich ein Fan und lese alles von dir auch wenn ich nicht immer kommentiere !! Ich freue mich sehr dass meine Hommage angenommen ist. Hab mir echt Mühe gegeben und einige deiner Sachen immer wieder quer gelesen!!❤️ Antwort Gedicht super gerne !! Weiß nur leider nicht welchen Button du meinst compliments dio
  21. gewidmet an die wunderbar schräg geniale Lyrik des Dichters @Ralf T. Es war ihm unwohl bei dem Anblick von dem Schlauch geworden. Er schaukelte und balancierte seinen -in der engen Hose eingeklemmten Hoden- den er die ganze Zeit davor als gar nicht störend wahrgenommen hatte, Richtung Norden, von wo er sich Erleichterung versprach, denn in der Wärme des nun aus dem Schlauch herausschießenden Strahls war eine Ahnung jener nordgewandten Kühle von der er dachte dass er schon, sobald er sie verspüre, etwas Frieden in dem abkühlenden Schaukeln kalten Windes am Gebinde auf der Höhe seiner Zapfhahn-festhaltenden Hände fände. Zu diesem Zwecke wandte er die um den Zapfhahn angelegten Hände so wie den ganzen Körper samt des eingeklemmten Hoden in großer Selbstbeherrschung Richtung Norden. Es war ihm gleich in actu auch noch etwas bang geworden ob der erstmals dergestalt begriffenen Enge im Gemenge aller Teile des Geschlechtsorganes und als vermittele die immer wärmer werdend ausschießende Soße aus der Tanköffnung des Hahnes das Fließen launig warmen Wassers über die Breite seiner eingeengten Schame, spürte er den Druck von Außen und von Innen. Dann war ihm plötzlich so, als lerne ein Ertrinkender das Schwimmen in der Mitte seiner eingekreisten -bis zum Platzen angefüllten- Blase. Und endlich: Mächtig kam das Pinkeln! Heftig, wie das Austreten von Gase gegen einen punktförmigen Widerstand; wie eine sprachlose Emphase, wie ein Krampf in einer Tankschlauch festhaltenden Hand sich nur durch ein entspanntes Wunder lösen kann: Und die Erleichterung darauf, wie ein vom Nordwind ausgelöschter Brand, sie schloß die vielfach überdehnten Wunden. Er hatte überlebt. War zwar geschunden, war auch ganz heimgesucht von jenem Fluch beim tanken zu erkranken, und doch vom Segen aufgelesen -verloren und sogleich gefunden- und im Lassen ganz genesen. Das war sie: Erlösung unumwunden. Die Gnade, vor dem Zahlgang zu gesunden.
  22. Dionysos von Enno

    Der Turm

    Hi Elmar eine sehr tragende und gelungene Vertonung ist es für meine Ohren geworden. Die gedsngsmelodie deiner schönen Singstimme trägt das wunderbar spirituelle des Liedes federleicht durch die dunkle Seele der Nacht hin ins Licht compliments! dio
  23. Dionysos von Enno

    Der Turm

    Hi Elmar ein schöner Text, ein tiefes Lied mit vielen echten Botschaften, das Mut macht und mitnimmt!! bin sehr gespannt auf die Vertonung!! mes compliments dio
  24. I Er schläft am Tag. Erschläft sich eine neue Nacht. Er schläft. Die großen Kiefer zugemacht. Und seine dunkle Höhle in den Tannen ist ein Grab. Die Knochen achtlos ausgebracht. Der ganze Wald ein offener Sarg. Er schläft am Tag. Der rote Spielzeugteddy lacht. II Das schwarze Kleid, das sie nicht tragen wollte. Wie gut es ihr jetzt steht. Die langen schwarzen Haare abgelegt. Die weiße, fahle Haut, die so erregt wunderschön abgelöst. Sonst bloß die kleinen, weißen Füße aufgeschürft. Von schwarzen, viel zu großen Stöckelschuhen. In denen ihre Fersen bluten. Ein allerletztes Foto noch, dann darf sie ruhen. Der Kopf, der wird sein schönstes Loch. III Das Loch, das irritierte ihn am meisten. Jetzt starrt es ihn nie wieder an. Er fühlt sich nicht als Mann. Er fühlt sich nicht als Frau. Er ist das Kruppstahlbrückengrau des kapitalen Schraubenschlüssels. Das Fleischerfarbene des Rüssels. Der Vater war ein Werkzeugmacher. Im Wald, da warten die Gespenster.
  25. Hi @Nesselröschen nessi ich danke euch für eure interessante Rückmeldung. schön, dass Du mit dem text etwas anfangen konntest. und @Alexander alex Das „dunkelblau“ ist hier als Farbe des Geistes gemeint, oder des Himmels, des Sonnenaufgangs, Sonnenuntergangs, der hereinbrechenden nacht, dem Abschied vom Abend aber auch des Abschieds, der ankunft usw. compliments Dionysos
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