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Dionysos von Enno

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Alle erstellten Inhalte von Dionysos von Enno

  1. I Im Schatten der Kastanien träumten wir: Geflüster aus den Seelendingen. Und zu dem Rauschen dunkelblauer Schwingen --. Schon in der ersten Nacht unter den Bäumen, -,Eisvögel in den Augen- zu gierig voneinander trinkend. In diesen Schlücken war ein Klingen, das kann man nirgendwo erlauschen. Und alles Atemholen, das wir tauschten,-- heftiges Ineinanderdringen Dir: Der Mnemosynerinnen wahrste, klarste Opfergabe bringen Mir: Die Nacht zu einem Schicksal spinnen. Und in der Spindel Seelenfaden schlingen Erato und Melpomene den Dingen meines Weiterlebens alle Sinne ab, die nicht mit dir beginnen (und enden auf demselben Blatt, auf das ich deinen Namen schrieb: Du nur, nur du) II Das ew'ge Spiel von Nähe und von Ferne, Der Tanz von Trieb tief in der Worte Wärme. Wie gerne wandten wir uns solchen Worten zu. Ein jeder halb, als sei er ganz ins Spiegelbild getrieben worden: Lasen uns, aus Briefen, die wir schrieben, gönnten unserer Sehnsucht keine Ruh. Du: Die mich mit ihrer Blindheit schlug. Ich: Der dich wie einen Hauptgewinn ertrug. Nach Dir war nichts mehr wie vorher (Das Blaue in dem Abend rauscht Wie dieses dunkelblaue Kleid, das Mutter trug...) III Kastanien tragen nun ihr grünes Kleid. Ihr Schatten aber bleibt im schweren, dunkelgrünen Traum. Ich trinke gierig von der Einsamkeit. Dein Fehlen wie ein Fehler in dem Raum, der mich umkreist,- wie Leben. Das Blaue in dem Abend ist schon ganz an mich vergeben. Dein Name ist die Zeit. Und an dem dunkelblauen Kleid der schwarze, schwere Saum
  2. Hi @Joshua Coan ein tiefgründiges und interessantes Werk, das zum Nachdenken anregt. Die gewählten Bilder haben mich sofort angesprochen. Sie sind stark und versetzen den geneigten Leser direkt in diese spezielle Atmosphäre, die Hoffnung auf Mehr macht. Anbei ein paar Gedanken dazu: 1. Das Gedicht behandelt tiefgründige Themen wie Leben, Tod, Glaube und Erkenntnis. Die düstere und mystische Atmosphäre, die durch die bildreiche Sprache erzeugt wird, vermittelt die Schwere dieser Themen und die schwierige Suche nach Wahrheit und Bedeutung. In den ersten Versen wird das Bild einer Person, möglicherweise Seth, gezeichnet, die scharlachrote Haare und Haut hat. Seth könnte hier als eine mythologische oder symbolische Figur stehen, die Wahrheit und Erkenntnis verkörpert. Die "Brunnen voller Schlangenknäuel" und "bittere Tropfen" könnten sowohl für Gefahren und Schwierigkeiten auf dem Weg zur Wahrheit als auch für die schmerzhaften Erkenntnisse stehen, die manchmal erreicht werden. 2. Der zweite Abschnitt vermittelt das Bild einer trostlosen Wüste, in der die "Glaubensoase" nur eine Illusion ist, und das Wasser, das Lebenselixier, eine "Fata Morgana im Sand". Das Salz der Erde und der Erkenntnis könnten auf die Notwendigkeit der Weisheit und Wahrheit hindeuten, um in dieser rauen Umgebung zu überleben. Der "Mund ohne Zunge" und die "leeren Versprechen" zeigen die Unfähigkeit, die Wahrheit zu kommunizieren oder zu teilen. 3. Im letzten Abschnitt liegt der Schädel als Symbol des Todes zu Füßen des Protagonisten, was darauf hindeutet, dass Tod und Vergänglichkeit auf dem Weg zur Erkenntnis unvermeidlich sind. Der ausweglose Weg und die "Toten Winde" symbolisieren die Einsamkeit und das Gefühl der Verlorenheit auf dieser Reise. Schließlich endet der Kreis des Protagonisten in der Wüste, was darauf hindeutet, dass trotz der Suche nach Wahrheit und Erkenntnis das Ende ungewiss und möglicherweise unbefriedigend bleibt. 4. Die Suche in diesem Gedicht wird als eine schwierige und herausfordernde Reise dargestellt, auf der der Protagonist nach Wahrheit, Erkenntnis und Bedeutung sucht. Die äußere Welt wird durch die Wüstenlandschaft und die harschen Bedingungen symbolisiert, die die Suche erschweren und auf den hohen Preis für die Erkenntnissuche hindeuten. Diese lebensfeindliche Umgebung unterstreicht die Entschlossenheit und den Willen des Protagonisten, trotz der Widrigkeiten nach Wahrheit zu suchen. 5. Die innere Welt wird durch die Emotionen und Erfahrungen des Protagonisten repräsentiert, der mit bitteren Tränen, leerem Mund und einer ausweglosen Situation konfrontiert ist. Diese Bilder verdeutlichen die emotionale Schwere und das Leid, das mit der Suche nach Wahrheit und Erkenntnis einhergeht. Die innere Welt wird als ebenso karg und trostlos dargestellt wie die äußere, was auf die Schwierigkeit hindeutet, inneren Frieden oder Zufriedenheit auf dieser Reise zu finden. 6. Die Möglichkeiten, die bleiben, scheinen auf den ersten Blick begrenzt zu sein, da das Gedicht mit dem Bild des Protagonisten endet, der seinen Kreis in der Wüste abschließt. Dies könnte auf eine gewisse Resignation oder Ernüchterung hindeuten, da der Protagonist trotz seiner Suche nach Wahrheit und Erkenntnis nicht die erhoffte Befriedigung findet. Andererseits könnte das Ende des Kreises in der Wüste auch eine Art von Neubeginn oder Transformation symbolisieren, bei der der Protagonist durch seine Erfahrungen gewachsen ist und sich möglicherweise einer neuen Phase der Suche oder des Verständnisses öffnet. Insgesamt vermittelt das Gedicht eine düstere Perspektive auf die Suche nach Wahrheit und Bedeutung, sowohl in der äußeren als auch in der inneren Welt. Die begrenzten Möglichkeiten, die bleiben, zeigen, dass diese Suche nicht immer zu befriedigenden Antworten oder einem glücklichen Ende führt. Dennoch könnte der unbeugsame Wille des Protagonisten, die Reise fortzusetzen und sich den Widrigkeiten zu stellen, auch eine Botschaft der Hoffnung und des Durchhaltevermögens vermitteln. Das Gedicht wäre insofern eine düstere und bildreiche Darstellung der Suche nach Wahrheit und Bedeutung in einer harten, lebensfeindlichen Welt. Die Schwierigkeiten und Gefahren, die mit dieser Suche einhergehen, werden durch die eindringlichen Bilder und die mystische Atmosphäre des Gedichts verdeutlicht. mes compliments Dio
  3. Lieber Waldeck, in einem Atemzug mit dem großen Snoop Dog genannt zu werden, berührt mein Kifferherz. Auch wenn ich schon lange nicht mehr kiffe. Ich bin dekadent geworden: saufe nur noch teuren Schampus, Rotwein und drehe meine Havannas auf den Schenkeln orientalischer Jungfrauen. Ab und an steck ich auch noch mal die Zunge rein... Im grunde bin ich tatsächlich auf dem Weg meine eigene Marke zu werden, wenngleich ich befürchte, dass meine olympischen Halbgeschwister mir kurz vorher wieder die Designerkleidung klauen werden, so dass ich aus dem Wald nicht raus komme, wollte ich nicht völlig nackt unter Nackte gehen. Egal. Komm mich einfach bitte, bitte weiter besuchen. ich freue mich immer sehr, von Dir zu hören, mein Astralwandererfreund mes compliments Dio
  4. * zugleich ein spielerisches Nachsinnen über das Gedicht "Archaïscher Torso Apollos" von Rainer Maria Rilke Wir suchten lange Zeit, das Haupt zu finden, das einst dem Torso seine Kraft verliehen haben muss Und das vermochte, diese eine Kraft zu binden Das Meer zu diesem aufgestauten Fluss: Was für ein Leuchten, welch Erblinden. Wenn Sol mit ihrem Mittagskuss ihm seine hohe Stirne begoss, musste das Aug geflutet haben Und welches armselige Schaben im dunklen Abendüberschuss Als warte irgendwo auf diesem Haupt ein Kuss, in dem der Gott versteckte seine ganzen, lichten Gaben Derweil wir in die Asche graben die Lippen voller Sterbenamen Und suchten noch nach ihm als sei er in der Nacht vergraben Wir wünschen uns ihn einmal auf den Torso aufgepflanzt zu sehen, Besitz ergreifend von den starken Gliedern Vom Bug der Brust, dem strammen Stehen, verhüllt die Scham von nichts als Liedern, dem leisen Drehen der Zeugelenden und von den unerhörten Händen in die der Blick so aufgelöst verschmilzt, als wolle seine Lust am Licht ihm niemals enden Da wüchse uns ,so hofften wir, (die, die wir dunkel sind und schwer) aus einem solchen Lichtermeer der gleiche Glanz auf unsren Aschewangen Erfüllte uns, die wir so ausgetrunken sind und leer, das gleiche, sehnende Verlangen, das in dem Blick des Hauptes steigt und steigt Und alles Darben ruht und schweigt Gestillt die Sorge und das Bangen Schaut, wie sein Haupt sich eine ganze Welt ersteigt, auf die es Lichter regnet, noch aus Sternen ! Wir wissen jetzt, selbst wenn sie ihm auch noch den Lautenarm entfernen, flimmert er doch ganz Glanz, wie Raubtierfelle Verliert sich nichts, gibt es nicht eine kleine Stelle, die dich nicht sieht und dich umfängt; zieht von der edlen Form, (und sei sie bloß noch Sterbenamen) an deinen dunklen Rändern ihre Bahnen : Ich bin ! Du musst dein Leben nie mehr ändern
  5. Hi @Patrick herzlichen Dank für Deine Auseinandersetzung zum text. Dein Beitrag hebt eine interessante Frage hervor, nämlich die Überforderung durch neu gewonnene Freiheit. Tatsächlich gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, die dieses Phänomen bestätigen und erklären. Die Anpassung an eine plötzliche Veränderung, wie zum Beispiel die neu gewonnene Freiheit, kann sowohl psychologisch als auch sozial herausfordernd sein. In der Psychologie gibt es das Konzept der "kognitiven Dissonanz", welches besagt, dass Menschen ein inneres Bedürfnis verspüren, ihre Überzeugungen, Einstellungen und Handlungen in Einklang zu bringen. Eine plötzliche Veränderung der Umstände kann zu einer Diskrepanz zwischen diesen Elementen führen und somit eine kognitive Dissonanz erzeugen. Die Anpassung an diese Veränderung erfordert Zeit und Mühe und kann in einigen Fällen sogar Angst und Stress verursachen. Um diese Überforderung zu bewältigen, ist es wichtig, die neu gewonnene Freiheit als eine Chance für persönliches Wachstum und Entwicklung zu begreifen. Eine Möglichkeit, dieses Dilemma zu lösen, ist die Anwendung von Resilienzstrategien. Resilienz bezieht sich auf die Fähigkeit, sich an Veränderungen anzupassen und Schwierigkeiten zu bewältigen. Einige Strategien, um Resilienz aufzubauen, umfassen Themen, die unse r Panther nicht in seinem Handwerkskasten hatte: Akzeptanz: die Realität der neuen Situation anerkennen und anzuerkennen, dass es normal ist, sich zunächst überfordert zu fühlen, Soziale Unterstützung: der Panther hätte ja auch andere Tiere befragen können, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder die Ihnen helfen können, die neuen Herausforderungen zu bewältigen und zueletzt Flexibilität, Zielsetzung und der Glaube an die Selbstwirksamkeit, an die Fähigkeit, die Herausforderungen zu bewältigen und die neuen Umstände erfolgreich zu meistern. Völlig zu Recht weist Du darauf hin, wie wichtig es ist, sich bewusst zu machen, dass Veränderungen und Unsicherheiten Teil des Lebens sind und dass es möglich ist, sich erfolgreich an sie anzupassen. Indem wir Resilienzstrategien anwenden und die neu gewonnene Freiheit als eine Chance begreifen, können wir uns besser auf die Herausforderungen einstellen und unsere Lebensqualität verbessern. Dein vielschichtiger Kommentar hat auch noch eine Referenz in das Leben mit Vorurteilen und Projektionen. Beides sind Themen, die auch bei unserem Panther anklingen. Mir scheint nach Deinem Kommentar, er habe sich wirklich noch nicht genug "getraut" und sollte es vielleicht später nochmal probieren. Womöglich erscheint alles viel weniger bedrohlich. Merci mes compliments Dio
  6. Dionysos von Enno

    Der Panther 2.0

    Ein Traum so fern erhebt sich aus dem Schatten, bricht das Joch. Ein Hauch von Freiheit, endlich nah und doch. Gefangen in des Schicksals schwerem Kern. Die Käfigtür, sie öffnet sich so leis', Der Panther schreitet aus ins Fremde, reist zuerst entzückt und taumelnd, wie ein Kind, das zählt die Sterne, die ihm scheinen wie Geleit. Er schleicht und spürt der Erde unbekanntes Leben, die Flüsse, Berge, Wälder, Gräser, Seen. Doch fremd die Dinge, die sich in die Augen heben; die Schöpfung in ihn bricht in Bildern, unbesehen. Verstört von jenem, was er auf dem Spiegel eines Sees erblickt: Der Schwan, der stolz und gleichsam königlich auf Wassern zieht die edlen Bahnen, und Affen, die den Spiegel schlagen aus Angst vor seinem Angesicht Geht’s weiter und im Herzen blau, unsicher, zweifelnd, wem er trau, singen ihm Vögel bunt in ihren Träumen; doch Schönheit kann den Gram kaum räumen. Die Welt, sie blendet zwar mit wildem Reigen, Unendlichkeiten, Freiheiten, die zeigen, dass sie, so grenzenlos sie sind, den Geist verwirren doch bloß zur Kette alter Fesseln führen Die Flucht vor Gleichmut, die er suchte, weicht, zurück zum Käfig, wo das Schicksal gleicht sich aus, und still der Panther seine Runden dreht, Die Tür steht offen, doch er bleibt, denkt, glaubt versteht: In Freiheit liegt der Schrecken, nun gewogen, Das Unbekannte, was ihn hat bewogen. Der Panther wählt die Zwänge, die er kennt, und kehrt zurück, wo die Idee des Käfigs ihn abtrennt: Von dem da unten, dem da oben Bleibt in dem Kreise eingewoben, dem allerkleinsten Kreis, in dem der weiche Gang sich dreht, in dem der müde Blick ihm steht, so wie ein Tanz von Kraft um eine Mitte geht: Als sei er ganz betäubt
  7. Dionysos von Enno

    Lichtjahre

    Ein Lichtjahr oder hundert Lichtjahre Ein Stern oder ein Sandkorn am Meer Ein Lebewohl Das Glas halbvoll Der Wein so rot und schwer Der Himmel weit wie Ewigkeit Bist du bereit zu starten In diese Zeit der Ungewissheit Lichtjahre zu durchforschen Abschied nehmen und dann in die Nacht hinaus Zu den Sternen was macht ein Lichtjahr denn schon aus Jeder Raumfahrer muss ja verstehen dass sich Planeten nur um Sterne drehen Und ein Raumfahrer der nicht versteht dass die Welt sich um die Sonne dreht kommt ein Lichtjahr zu spät and i remember in my mind they say im daydreaming but its all so very real i am all the stars im looking for
  8. hi ich möchte mich sehr herzlich für eure wohlklingenden Kommentare zu dem Liedchen bedanken!! Und sie gerne einfach so stehen lassen!! Wieder einmal bin ich durch eure Rückmeldungen zu ganz neuen Einsichten gekommen, lieber @Patrick, @Nesselröschen, @Letreo71 Merci ! mes compliments Dio
  9. Dionysos von Enno

    Und die Reise

    Der Abschied in den Tannen ist dunkelblau Ein betrunkener Pfau; im ersten Licht verfangen Aufgegangen in das Seufzen, in das Bangen einer Menschenfrau Und das Geäst, es krächzt Ist alles Reise, Reise Auf solche Weise, singt auch die Klarinette in das weiche, warme Fleisch, dass selbst die Kummerkette schweigt Und der Nachtwind wiegt so leicht Da schmiegen dunkle, große Locken sich lockend auf den Busen so schneeweiß Darüber heiß, der Atem kreist Die Lenden fliehen schon den Händen, tauschen einander und verschwenden allen Schweiß Greife in mich, fließe, gieße spreiz mich Geliebter, spreiz Bleibe Geliebter, bleib ganz nah und hier so groß in mir bis wir vergossen sind, einander wortlos, züngelnd, blind, schmerzt alles hin zur Reise, Reise Hingesunken in die letzten Funken Rauch geworden, Licht geborgen, Wärme, Morgen wieder nichts als tunken in das Dunkel, in die Ferne Und noch vom Kirschgeruch ganz trunken Hingesunken an der Kirsche Kerne Ganz in die Menschenfrauenwärme Leise seufzen, leise, stöhnen leise sinken, Körperklingen, leise werden, sinnlich, leise ist alles Reise, alles Reise Erwacht Im ersten Licht verfangen Als dieser Fahrplan hingehangen Was war verzwerge, -, ist, vergreise Kein zurück je, keine Kreise Bloß vorwärts alles Werden weise Bleibe mir Liebe, Schwerste, bleibe Ziel aller Reise und die Reise und die Reise
  10. Dionysos von Enno

    Kleine Stadt

    Kleine Stadt mit dem leeren Platz wo ein Schatz vergraben sein soll und die Friedhöfe voller Erinnerung und im Megafon singen wir killing in the name of und ich lieb Dich doch so sehr und noch viel mehr Und der Platz ist leer Die Friedhöfe voller Erinnerung und beim alten Turm liegt noch unser Kuss herum ohne den wir geflohen sind
  11. Dionysos von Enno

    Schmetterling

    Der Flügelschlag ganz leichter Arme Die Schläfen im Sonnenschein Erforschen mich Fühler aus Licht und die Wärme dringt wie ein Summen in mich ein Vibriert beklungen Schicht um Schicht bis endlich der Kokon zerbricht Die Raupe wird sich einmal in den Flug befreien Schmetterling sein Und in der Ferne Sind das wirklich bloße Sterne?
  12. „Das ist pures Talent! Die Leute haben das sofort begriffen!" Ein Zuschauer Jason Walker ist ein Superstar. Jeder möchte einen Namen für die Nacht von ihm gelegt bekommen. Seine Namen haben ihn auf der ganzen Welt bekannt gemacht und gehören seit Wochen zu den am meisten nachgefragten Suchbegriffen im Netz. Jeder möchte zu ihm, möchte die Gewissheit haben, durch einen wahren Namen für die Nacht nicht mehr verloren gehen zu können. Dass die Stadtmenschen in den Nächten verloren gehen, ist keine neue Erkenntnis. Sie ist viel älter als Jason Walker. Dass Menschen, die sich abends zufrieden zu Bett gelegt haben, über Nacht verschwinden und am nächsten Morgen einfach nicht mehr da sind, ist eine Tatsache und die Ängste der Städter sind real und begründet, obwohl das Phänomen nicht so häufig ist, wie die Aufregung darum vermuten lässt. Tatsächlich trifft es nur die Wenigsten, aber die Endgültigkeit, mit der diese armen Menschen in den Nächten verschwinden: Das ist es, was so furchtbar weh tut. Die Gewissheit, dass sie nie wieder kommen werden, niemals die Möglichkeit haben werden, sich von ihren Lieben zu verabschieden, zu betrauern, zu bereuen. Sie sind einfach verschwunden, die Betten leer, zerwühlt, so als seien die Schläfer nur kurz zur Toilette gegangen. Die Menschen haben begonnen, Theorien zu entwickeln, wen es treffen wird und wie man "das große Verschwinden" vermeiden kann. Knoblauch und jeden Tag frisches Gemüse sollen helfen, sagte die alte Frau aus dem Gemüseladen, bis sie verschwunden war. Drogen sollen helfen, sagten die Dealer, die ihr Zeug auf dem Rudolfplatz in der Nähe des Roxy verkauften. Dann waren sie verschwunden. Beten soll helfen sagte der Priester. Er ist verschwunden. Eine Zeitlang pilgerten die Städter zu einem kleinen Mädchen, das behauptete, es würde helfen Ganeshas Rüssel vor dem Einschlafen zu streicheln und das die handgemachten Ganesha-Figuren ihres Vaters für einen sehr stolzen Preis verkaufte. Doch es half nichts. Als schließlich die fleißigste Streichlerin, eine junge schüchterne Frau aus der Gemeinde verschwand, kaufte niemand mehr bei ihr Ganesha-Figuren. Ein Guru aus dem Oshos-Place füllte schnell die Sehnsucht nach Verständnis und Bedeutung und behauptete nur regelmäßige Tantra-Massagen in seinem Tempel können helfen davor, verloren zu gehen. Er vögelte sich durch die gesamte Stadt: Männer, Frauen, Zwitter, Transen, Binäre, bis zwei seiner Schützlinge ebenfalls verschwanden. Von da an ging es mit seinem Geschäft abwärts und bald musste er wieder vegan gekochte Gerichte verkaufen, um überhaupt überleben zu können. Obwohl die Städter, allen voran die Narzissten, Stadtneurotiker und Devianten, schon vor dem großen Verschwinden voller irrationaler Ängste und Heilserwartungen gesteckt hatten, hat sich nur das Gegenteil in ihrem Handeln manifestiert, so dass Vieles dem Unbewussten anheimgefallen war. Seit das große Verschwinden in den Städten wütet, suchen die Menschen, selbst die Rationalisten unter ihnen, nach etwas, irgendetwas, um ihre Seele, die das Ungewisse nicht ertragen kann, zu beruhigen und all die unterdrückten Ängste und Sorgen sind nicht nur schlagartig bewusst geworden, sondern bestimmen mittlerweile in einer Art "General-Paranoia" das städterische Handeln. Nach dem ruhmlosen Abgang des Gurus aus dem Osho Place begannen die Städter die Schuld für ihre Miesere bei den Dörflern zu suchen, die ab und an in die Stadt kamen, um ihr Gemüse auf den Marktständen zu verkaufen. „Warum verschwindet keiner von euch?“, fragen sie argwöhnisch, wenn sie an den Ständen stehen und ihre Brille auf der Nase herunterdrücken, gerade so, als wollten sie die Lüge mit bloßem Auge aufspüren, die irgendwo in dem Dörfler verborgen sein muss und die der wahre Grund dafür ist, dass die Dörfler vom großen Verschwinden verschont bleiben, doch sie sehen nichts. Sie fassen sich an die Holstertaschen, die auf ihre Gürtel geschnallt sind und in denen sie die Handys aufbewahren, bereit sofort zu schießen. Der Argwohn wächst und je mehr das große Verschwinden nur bei der einen und nicht der anderen Gruppe zuzuschlagen scheint, umso aggressiver werden sie in ihrer Wut und ihrer Angst und so begannen die Überfälle. Man fühlte sich in der Stadt befreiter, wenn man einem der Dörfler stellvertretend für alle eigenen Unsicherheiten und Sorgen die Seele aus dem Leib prügeln konnte. Das ging so lange gut, bis die Misshandlungen so zunahmen, dass die Polizei einschritt und die Täter verhaftete. Zudem blieben die Dörfler aus und die Markstände leer, bis auf wenige sehr mutige Ausnahmen. Der Herbst kommt und die Tage werden wieder kürzer und trüber und die Städter schwanken zwischen Verzweiflung und Wahnsinn, denn immer wieder trifft es einen aus ihrer Mitte und jeder weiß, dass er heute Nacht der nächste sein könnte. Wie viele haben versucht, sich dem Schlaf völlig zu entziehen, wach zu bleiben, einfach nicht mehr ins Bett zu gehen und sind doch irgendwann eingenickt, an einen Pfeiler gelehnt, in tiefster Nacht, am helligten Tag und plötzlich waren sie verschwunden. In dieser großen Verzweiflung und Ungewissheit begann Jason Walker damit, Namen für die Nacht zu verschenken. Eines Tages saß er einfach dort, am Eingang zum Zentralfriedhof und kam mit den Alten und den Einsamen ins Gespräch. Zwar haben die Alten häufig Haustiere, aber keinen zum Reden, und so begannen sie, dem jungen Mann ihr Leid zu klagen. Jason Walker hat ihnen zugehört und ihre Hand gehalten und dann hat er ihnen einen Namen für die Nacht gegeben. Hat den Namen auf die Seiten einer zerschlissenen Ausgabe von Miltons Paradise Lost gekritzelt, gerade da, wo Platz war. Und keiner, der bei Jason Walker war, ist bisher verloren gegangen. Zumindest behaupten das die Leute, und über kurze Zeit wurde er zu einer Art "Gralshüter der Städterzeit", zu einem "Schlaflied für die Dunkelheit", einem "Propheten der Hoffnung". Menschen begannen, zu ihm zu pilgern und bereitwillig hörte er allen zu und verschenkte Namen und schrieb sie auf die Seiten der Bücher, die er bei sich trug: Miltons Paradise lost, Dantes Inferno, ein Telefonbuch von Betlem auf Mallorca, eine Gedichtsammlung von Robert Lowell, Liebesleben von Zeruhya Shalev, einige Sachen von Philip Roth, Murakami aber auch das neue Testament und Szandor Marai, die Upanishaden, viele Werke von Mircea Eliade waren darunter und noch viele andere und doch wurden es mit jedem Gespräch, mit jeder Begegnung, mit jedem Namen weniger Blätter, weniger Bücher und sein Gepäck wurde immer leichter und leichter. Jetzt ist Jason Walker befreit von allem Schweren. Er trägt nur noch seine Sachen am Leib und ein fast leergerupftes „Buch der Bilder“ von Rilke. Die meisten Seiten sind herausgerissen. Ein großer Teil ist einem Überfall zum Opfer gefallen, ein Wahnsinniger hatte versucht, die Bücher zu verbrennen, wobei einige Seiten verbrannten. Doch je leichter er wird, je freier, umso schwerer ketten sich die Städter an ihn und jedes Wort, das er spricht, jeden Gegenstand, den er berührt, auch berühren wollend. Sie idealisieren ihn und behaupten, solange Jason Walker sich noch an jemanden erinnern könne, dem er einen Namen für die Nacht gegeben hat, so lange könne dieser dem großen Verschwinden nicht anheimfallen, denn niemand, der einen Namen von ihm bekommen hat, ist bisher verschwunden. Jetzt ist Jason Walker ein Superstar der Stadt. Er ist auf allen Kanälen. Die Menschen glauben, ihn zu berühren, bringt Glück. Sie sind sich sicher, dass Selfies mit ihm vor Krankheit und Unheil schützen. Sie bearbeiten Fotos von ihm und ihnen mit Fotofiltern und verschicken sie in den sozialen Netzwerken. Jason Walker ist immer freundlich und doch geht eine fast feierliche Ernsthaftigkeit von ihm aus. Bereitwillig gibt er die letzten Seiten aus dem Buch der Bilder, bis auf die allerletzte Seite. Und doch sind es noch so viele Leute, die einen neuen Namen für die Nacht suchen und ihn erst höflich, dann unruhiger bedrängen. Da schaut er sie lange an und dann, zum ersten Mal, weist Jason Walker sie ab. Er sagt: „Kein Recht habt ihr, mich zu bedrängen, denn ich bin nur der Bote und nicht die Nachricht, nur der Ort aber nicht die Zeit. Ich gehe nun zum Marktplatz. Noch eine Aufgabe habe ich zu erledigen. Wer aber mich aufhält oder mich bedrängt, dessen Namen werde ich jemand anderem verschenken! Ich werde nicht noch einmal damit drohen. Ich werde es tun!“ Und damit funkelt er sie an und geht hinab zum Marktplatz. Da schauen sich die Zuschauer untereinander an, unsicher, denn sie haben ihn nicht verstanden und keines seiner Worte begriffen. Aber sie haben Angst, ihre Namen für den Tag zu verlieren und da weichen sie von ihm, erst mürrisch und langsam, dann schnell und nachgebend, wo sein Fuß hintritt. Er aber schreitet den Weg hinab zum Marktplatz. Unten tritt er an den Stand mit den frischen Früchten, den Kirschen des Sommers, die noch warm sind von der inneren Kraft und dem guten Boden, auf dem sie gedeihten und warm von den kleinen Händen, die sie so liebevoll gepflückt haben und der jungen Marktfrau gehören, die an ihrem Stand auf ihn wartet, während sie sich verlegen durch die dunkelbraunen Locken streicht. Und die Menge, die ihm nachläuft, teilt sich, wohin er geht. Am Kirschstand aber findet er endlich die junge Frau, die er gesucht hat und ihre braunen Locken tanzen im Kühler werdenden Herbstwind. Sie kichert als sie ihn sieht und zieht den großen, königsroten Schal enger um die Schultern. Da weist sie ihm einen Schemel und beide setzen sich und sie stellt eine Schale mit großen, warmen Kirschen zwischen sie. Dann blicken sie sich lange an und sie legt ihm behutsam eine Kirsche in den Mund. Jason Walker schließt die Augen und lässt das Aroma seinen Körper, seinen Geist ein letztes Mal durchströmen. Dann seufzt er und schlägt das Buch der Bilder auf. Darin befindet sich die letzte Seite. Darauf geschrieben das Gedicht mit dem Titel „die Braut“. Dann beginnt er für sie zu lesen: Ruf mich, Geliebter, ruf mich laut! 
Laß deine Braut nicht so lange am Fenster stehn. 
In den alten Platanenalleen 
wacht der Abend nicht mehr:
sie sind leer. 

Und kommst du mich nicht in das nächtliche Haus 
mit deiner Stimme verschließen,
 so muß ich mich aus meinen Händen hinaus 
in die Gärten des Dunkelblaus 
ergießen .. Er lässt das „Ergießen“ von den Lippen fliessen, als lasse er die Welle eines Ozeans von den Lippen gleiten. Dann schweigen beide eine lange Zeit. „Du hast mir einen Namen gegeben für den Tag“, sagt Jason Walker und die junge Frau nickt und lächelt: „Ja, denn du bist namenlos in dieser Welt. Das ist schlimm“. Jason Walker blickt hinaus auf den Ozean, die Wellen, den Meerschaum, horcht auf das Rauschen der Flut. Schließlich seufzt er erneut und schreibt einen Namen auf die Seite. Dann reißt er die Seite hinaus und übergibt sie der jungen Frau. Ganz nah kommt er mit seinen warmen Lippen, die noch aus dem Sommer stammen an ihr Ohr, das erst den Herbst noch überstehen muss, und flüstert ihren Namen für die Nacht: „Fayahriel“. Und dann verschwindet er vor ihrer aller Augen und man erzählt sich noch heute diese Städterlegende mit einem halb schmunzelnden, halb furchtsamen Flüstern, denn auch wenn heute niemand mehr glaubt, dass damals wirklich Menschen dem großen Verschwinden anheimgefallen sind, sind doch in letzter Zeit zu häufig einzelne Plätze leer geblieben, hinter Säulen, auf verschatteten Parkbänken, im Bus zum Friedhof. Und wer heutzutage große, warme Kirschen kaufen möchte zur Zeit des aufziehenden Herbstes, der wird es schwer haben, denn sie sind nicht mehr das, was sie einmal waren. So flüstern die Alten.
  13. Hi @Anaximandala Delf, herzlichen Dank für das so wohlwollende Feedback zum Text. @J.W.Waldeck herzlichen Dank für die so schöne Spielerei mit der Nymphe und dem Wald. das ist wunderbar ! Trifft den Inhalt wie ich ihn verstanden hatte meines Textes auch sehr gut ! mes compliments Dionysos
  14. Dionysos von Enno

    Fundsache

    In die Weite des Stadtwaldes späht sie. Das Licht des Zungenkusses in der Brust. Dass der Wald verstirbt, versteht sie. Doch nicht, warum er sterben muss. Es ist doch noch Licht auf den Bäumen; Licht in den Küssen unter den Zweigen. Liebende, die von der Zukunft träumen; sich einander versprechend in Gedichten und Reigen Und doch senken die Kronen das Haupt, als sei die Zeit des Abschiedes reif. Fällt schon im Sommer Blatt und Laub. Folgt auf ein Lachen schon ein Schweigen. Und während man so um die Stämme streift, schweigt selbst das Wurzelwerk in seine Enden. Dort, wo die Sommerstädter ihren Wunsch ans Licht verschwenden, wächst aber schon ein neuer Wunsch ins Herz; wächst wie ein Schatten auf den Rinden; wächst aber von dem Stadttag stadtnachtwärts; als könne er keine Erfüllung finden Darin du liegst, zu selbstvergessen und zu wach. Halb im Dösen, halb im Träumen. Gesunken, für den Schlaf zu schwach, erspäht ein Licht dich zwischen absterbenden Bäumen, das ganz aus ihrem Zungenkusse kam
  15. Hi mono Das hat bei aller eleganz des inneren Gesangs (nachtdurchschluchzte Mythe) eine ergreifende Bilderwelt die weit über den einzelnen hinausreicht. "lassen dich vor Schmerzen erklingen" hat eine unheimliche, sehr starke ambivalenz. Bravo Mes compliments Dio
  16. wunderbar dann blockier am besten direkt den nächsten schreib Spot in den Kommentaren. Bisher hat sich noch keiner gemeldet 👍
  17. Hi @Anaximandala lieber delf Schön dass du Text und Lesung etwas abgewinnen kannst und vielen dank fürs Lesen und anhören Mes compliments Dio
  18. Lieber @Patrick vielen Dank dass du deine Gedanken zum Text teilst. Bedeutung habe ich mir einmal herausgenommen. Was ist wichtig fragt der Text. Ich denke nicht immer das, was man sieht, vielleicht ist das wirklich wichtige das unausgesprochene, die simple Tat - wie das Schild ohne Inhalt, der Grabstein ohne Inschrift. Was ist Bedeutung? Wir füllen die leerzeilen - aber womit ? Woraus steigt die Ahnung auf? wessen Erinnerung reift dort hinein zb an bedeutungsvollen Plätzen ? Niemals ist es der Grundton der uns verzaubert- immer die obertöne die „Nebentöne“ - Der Text deutet etwas über den einzelnen hinausgehendes an. merci ! compliments Dio
  19. Das alte Schild wird immer zu einer verstecken Bucht führen. Längst ist es vergilbt, von der Sonne gebleicht. Vom Wind, von den Gezeiten gebeugt. Es hält nichts mehr außer sich selbst. Trug es einst eine Begrüßung, eine Warnung, eine Erinnerung; es ist der Zeit anheim gefallen,- an sie vergessen. Was ergreift dann deine Ahnung an dem verwitterten Grabstein, dem verblichenen Brief, der geschliffenen Stele ? Wessen Erinnerung ?
  20. Liebe @Pegasus phantastische Unterwasserwelt gefällt mir. Merci compliments dio
  21. Hi lisa Ich freue mich dass der Text dir gefallen hat Mes compliments Dionysos
  22. Endlich liegst du wieder dem Meer so nah Das Rauschen der Muschelseide auf deiner Haut, das Brausen der Wellen in deinen Adern; Blut einer Koralle im Herzen aufgewacht aus einem Traum des Tauchers Die Tiefsee ruft dich in jedem Atemzug Eine Welt, aus der diese nur aufgestiegen ist, wie der Meerschaum aus der Flut in deinen blauschwarzen Locken Etwas zieht an dir Vielleicht ein Traum aus einer tieferen Wirklichkeit Gelöst im Wasser Will dich im Meer, um dich ganz nah zu spüren; an dir zu erwachen
  23. Hi Mi, sic! Die Parallele zu unserem Silberreiher (späht und späht und späht) ist herrlich ! Ich finde das eine großartige Idee, weil man bei lesen den Eindruck hat, das "Wundern über das Reimen" würde auf die Erlebnisebene unseres Silberreihers "durchschlagen" und dieses leichte Zögern verursachen, das letztlich die Jagd scheitern lässt. Insofern habe ich es also als einen wunderbar frischen Kunstgriff erlebt und keineswegs als Unsinn, zumal der Reim so etwas spielerisches hat und unseren Reiher noch sympathischer macht. Beim nachprüfen stelle ich fest, dass ich mal wieder kläglich versagt habe, beim Versuch mit Formalismus zu glänzen. Ich bin schon weg (bevor Claudi meine dilettantischen Versuche entdeckt 😉 Und diese sublime, fast ätherdurchfühlende Begleitung der originellen Verse auf einer hintergründigen Ebene ist einer der Gründe, warum ich Deine Sachen so mag. Es ist ein großes Vergnügen gewesen, hier mal etwas längeres wieder von Dir kredenzt zu bekommen. EIn großer Genuß ! mes compliments Dio
  24. Wieder bist du Farnwaise im Bambus. Blassblaue Melancholie. Wie die Blüten der Rapunzel: Klein, bitter. Essbar. Aufgelöst auf der Zunge . Ausgestoßen wie ein Husten. Das scharfe Wort des Waldes. Der Schrei der Weide. Wie der Nebel von wildem Kraut steigt, steigst du in die Stadt: Flüchtig, ätherisch. Ein Öl. Ein Alkohol. Nur ein weiterer Kohlenwasserstoff ohne Farbe. Eine Fernwaise im Gewimmel der Nähe. Blassblaue Melancholie. Das Neonlicht der Nachtapotheke in der Klappe Städterstille: Klein, bitter, essbar
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