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Uschi Rischanek

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Alle erstellten Inhalte von Uschi Rischanek

  1. "Kunst ist der Zweck der Kunst, wie Liebe der Zweck der Liebe." H.H. Ich dacht an sie den ganzen Tag, Und dacht an sie die halbe Nacht. Und als ich fest im Schlafe lag, Hat mich ein Traum zu ihr gebracht. Sie blüht wie eine junge Ros, Und sitzt so ruhig, still beglückt. Ein Rahmen ruht auf ihrem Schoß, Worauf sie weiße Lämmchen stickt. Sie schaut so sanft, begreift es nicht, Warum ich traurig vor ihr steh. «Was ist so blaß dein Angesicht, Heinrich, sag mirs, wo tuts dir weh?» Sie schaut so sanft, und staunt, daß ich Still weinend ihr ins Auge seh. «Was weinest du so bitterlich, Heinrich, sag mirs, wer tut dir weh?» Sie schaut mich an mit milder Ruh, Ich aber fast vor Schmerz vergeh. «Wer weh mir tat, mein Lieb, bist du, Und in der Brust da sitzt das Weh.» Da steht sie auf, und legt die Hand Mir auf die Brust ganz feierlich; Und plötzlich all mein Weh verschwand, Und heitern Sinns erwachte ich. Heinrich Heine (1797 - 1856) Bild: Samy Charnine Musik: Gregor Quendel 'chopin fantasie' Rezitation: Uschi Rischanek Wie paradox doch so manche Übersetzung sich lesen mag aber urteilt selbst liebe Freunde: I thought on her throughout the day, And thought on her through half the night, And when at last in sleep I lay A dream restored her to my sight. Fresh as the youngest rose she glowed, In silent bliss as there she sat, With on her knees a frame which showed White lambs that she was working at. She sat so calm, and could not guess Why I stood there so full of woe: "What means this pallor, this distress -- My Heinrich, say, what hurts thee so?" She looked in soft amaze that I Should look upon her weeping so: "Why weepest thou so bitterly, -- My Heinrich, say, who makes thy woe?" She gazed thus softly while I strove, Half dead with grief she could not know: "Who makes my pain is thou, my love, And in my breast there lies my woe." She rose, and laid her hand upon My breast as 'twere some holy rite; And suddenly my grief was gone, And I awoke for sheer delight. Heine Ich dacht an sie chopinfantasieGregorQuendel.mp4
  2. Hallo Herbert, du verstehst es doch immer wieder mich in Erstaunen zu versetzen. Ein tiefsinniger Text der gefällt. Lediglich in der vorletzten Zeile hätte ich dem Gefühl nach 'Er nur...' geschrieben, aber dies ist Geschmacksache und tut zum Thema an sich nichts. Ich zolle dir meinen Respekt ein toller Text! LG Uschi
  3. Lieber Perry, das ist Wortmalerei vom Allerfeinsten die mir überaus gefällt, wunderfeine Gedankenfäden die die traurigschönen Alltäglichkeitsroutinen gekonnt spiegeln und wiedergeben. Fein gemacht, im Vortrag und der dazu sehr gut passenden Musikauswahl lieber Poetenfreund! Habe gerne gelauscht und gewisse Parallelen entdecken können, nur dass ich mit zwei Hunden unterwegs bin 😉 LG Uschi PS: Eine Frage noch am Rande - sag hast du schon mal von einem 'KI-Chatbot, Modell GPT-4o mini' gehört oder gelesen?
  4. Hallo Hera, man muss imstande sein, sich selbst zu lieben, dies alleine ist wohl die schwierigste Aufgabe überhaupt. Erst wenn man das geschafft hat, ist man für Neues bereit. Schön gemacht, gefällt mir! LG Uschi
  5. @WolfgangHallo Wolfgang, danke fürs Gefallen. Das Immerweit ist wirklich ein recht weitgedehnter Begriff der mannigfachsten Art. Wenn, wie von dir erwähnt, die hohe Politik schon nicht imstande ist, sich auf einen gemeinsamen Konsens zu einigen, gemeinsam an einem Strang zu ziehen, so ist es recht bedauerlich und trotzdem unabänderbar. Diejenigen, die ganz vorne an den Futtertrögen sitzen, lassen sich naturbedingt nur ungern davor verdrängen! Wer denkt heutzutage noch ans Allgemeinwohl? Politik oder vielmehr Politiker von einstmals, die gibt es wohl nicht mehr, da hatte es noch Handschlagqualität gegeben und einmal ausgemachtes hatte auch Bestand und man hielt sich daran. Danke für dein Reflektieren. @horstgrosse2Servus, deinem ersten Vorschlag gerne Folge geleistet. Weißt du, mit den Kommas oder wie mah hierzulande sagt Beistrichen, das ist so eine spezielle Sache. Ich setzte sie früher nahezu fehlerfrei, ja solange, bis wir in der Schule die entsprechenden Regeln gelernt hatten - ab diesem Zeitpunkt war es dann aus mit dem richtigen Setzen Derselbigen 😉 zumindest bei mir. Die anderen Metrikvorschläge mögen zwar richtiger sein, doch habe ich die 'freie Form' gewählt und nachdem ich ja einspreche, ist es ungleich schwerer, nachträgliche Änderungen vorzunehmen, da ich dann alles neu machen müsste. Gedanklich konnte ich dir jedoch folgen, danke dafür. Den Beistrich habe ich gesetzt - den hört man ja beim Reden nicht so sehr heraus, wenngleich selbst die auch Unterschiede bei Betonungen machen können, theoretisch. Dankeschön auch dir für dein Befassen mit der Materie! Servus!
  6. @WannoviusHallo Stephan, es ist nicht ganz so wie du es herausliest, gedankenschwer sehr wohl! Man kann auch in Gemeinsamkeit sehr alleine sein, aus recht unterschiedlichen Gründen. Vielleicht dass man sich auseinanderentwickelt hat, ein jeder im Prinzip sein eigenes Leben lebt, oder aber auch Gedanken, Erinnerungen oder überhaupt das sich Erinnern, das möglicherweise nicht mehr so richtig funktioniert, wie es eigentlich sein sollte. Der Hindernisse die einem im Laufe eines Lebens vor die Füsse purzlen, gibt es mannigfach und ganz verschiedener Arten. Trotzdem wird einem wohl die Liebe dabei nicht sterben, das Zueinand jedoch sich ein kleines bisschen verändern, nicht immer gewollt sondern unbewusst - im wahrsten Sinne des Wortes. Danke für dein Reflektieren! @PerryHallo Perry, ich glaube ein jeder hat wohl Hoffnungen, Wünsche, Sehnsüchte nach - worauf auch immer... Einer erhofft sich den Wohlstand, Reichtum, begütert zu sein, ein anderer verdirbt durch seine Unachtsamkeit die Zuwendung eines ihm nahestehenden Menschens, vielleicht dadurch weil er sich zuviel erwartet hat, ihn zu sehr bedrängt hat. Aus Missverstehen, Streit oder Engstirnigkeit. Das Wort verzofft habe ich in Bezug auf Streit gewählt. Man sagt doch auch 'sie haben sich gezofft'. Am Spieltisch des Lebens gibt es immer mehrere Möglichkeiten nicht nur schwarz oder rot, zumindest eine weitere Farbe ist da ebenso noch vorhanden. Danke dir fürs Mitdrehen lieber Poetenfreund! Ebenso ein Dankeschön an @Donna @Herbert Kaiserund @TBf LG Uschi
  7. Nun lieber Perry, um hier mal auf beide Versionen einzugehen, wobei mir die von dir gesprochene mehr zusagt als die 'Technikkreation', müssten deine Gedanken beim Schreiben nachvollzogen werden können. Eine schöne Vorstellung sich auf eine Bank im Irgendwo flüchten zu können, weit über allem was im Unten so abgeht, möglicherweise sogar jenseits von jeglich Zeit und Raum. Dem Wiegenlied des Mondes zu lauschen, eine schöne Gedankenmalerei, dabei wieder auf die Erde zurückzusinken und danach friedlich einzuschlafen??? Indem beide sterben??? Du wünscht dir Feedback zur KI Version, für mich viel zu hart von der Musikauswahl her, das ist ein Liebeslied vom Allerfeinsten lieber Perry, der Sound zerstört die Wirkung die in der Erstversion erzielt wird. Du wolltest im Prinzip in dieser Version hier nichts mehr posten, es ist dein Ding, aber du siehst, wie schnell man da hineingerät, um sich immer weiter 'zu verstricken'. Wo bleibt da die eigene Intention, gerade uns wo wir unsere Texte sprechen, mit entsprechender sehr sorgfältig zuvor ausgewählter Musik unterlegen, die bei deiner Version, meiner Meinung nach hundertprozentig besser zu diesem schönen Text dazupasst... Ich habe selbst ausprobiert, ein paar schöne Beispiele die dabei rausgekommen sind, es fühlt sich nicht unangenehm an aber es ist nicht die Art und Weise, nicht meine Gedanken die ich beim Einsprechen meiner Texte versuche zu vermitteln. für deine Version gab ich dir das 💝! LG Uschi
  8. Liebe Moni, es bleibt das Ereignis an sich, egal dabei wer ihn gefunden hat, wären es die Eltern gewesen, wäre es noch viel dramatischer abgegangen... Solche Situationen sind immer für alle in der Umgebung befindlichen Menschen überaus belastend und man vergisst auch nicht was da passiert ist. Ich habe im guten Bekanntenkreis einen Poetenfreund, dessen Sohn sich erhängt hat... Viele Abende habe ich ihm beim Weinen zusehen müssen, hilflos und auch fassungslos. LG Uschi
  9. Nun lieber Heiko, da müssen wir uns wohl alle warm anziehen... Der Winter steht vor der Türe. LG Uschi
  10. Du bist in Gedanken von mir so weit weg. Mag sein, dass man denkt ob es dennoch hat Zweck. Obgleich uns das Zueinand niemals erstirbt! Woran man geglaubt hat selbst jetzt noch erhofft, am Spieltisch des Lebens, zu viel das verzofft. Der Mammon der ausblieb und doch nur verdirbt. Selbst, wenn man am Ende für sich dann allein und niemand dir sagen kann, was wird einst sein, es ist dieses Bangen dies legt man nie ab. Die Zeit mag im Immerweit dennoch vergehen, wir werden uns trotzdem im Einst wieder sehen. Es ist wohl Erinnerung versandet im Grab. Die Letztendlichkeit wird zum Schluss erst bewusst, wenn man vor Gräbern merkt so manch Verlust... Die Liebe im Immerweit niemals erstirbt! © Uschi Rischanek Text/Rezitation Bild: Ahmed Demir Music: PianoAmor Im Immerweit amirrorPianoAmor.mp4
  11. Hallo und danke Hera für die Weiterführung! Schönen Abend!
  12. Hallo Christine, hallo Uwe, tolle Symbiose von Worten, Ton und Gesang, gefällt mir und kommt gut rüber! LG Uschi
  13. Hallo Perry, ich muss mich dazu nocheinmal melden. Ist es nicht so, dass wir oftmals von einem Text, einem Gedicht, einer Vertonung selbst so derart überzeugt sind, da nehme ich jetzt KI als jüngste 'Errungenschaft' heraus, man erwartet, erhofft sich Reaktionen die aus welchen Gründen auch immer ausbleiben. Entweder wollen sich die Menschen nicht dazu positionieren, oder sie sind sich schlichtweg selbst noch unsicher, haben sich dazu möglicherweise noch gar keine Meinung gebildet. Aus vielleicht persönlicher Sympathie oder Antipathie, oder aber weil es schlichtweg nicht interessiert, vom Thema her oder weil man ist wie man ist - weil man schreibt wie man schreibt. Wir verbiegen uns nichtmehr, dies habe ich und ich denke du ebenso, noch niemals getan, wenn es gefällt, so erfreut es, wenn dem nicht so ist, so ist es genau so in Ordnung. Es gibt überall im Leben Situationen wo andere offensichtlich 'gleicher als gleich' sind und entsprechend belobigt werden. Mach dir da keinen Kopf darüber, ich mache das auch nicht, nicht mehr - das Leben, die Lebenszeit ist zu kostbar dafür! Ich habe beide Variationen gerne angehört und mich damit befasst, wenngleich ich selbst dort nicht downzuloaden vermag, vermutlich weil ich nur die Gratisversion gewählt habe. LG Uschi
  14. Hallo Herbert, ich habe im Bekanntenkreis jemanden, dessen Sohn, auf eben diese Art und Weise, erst jüngst, seinem Leben ein Ende gesetzt hatte. Was dies in all den anderen auslöst, daran denkt die Person auf ihrer Flucht vor dem Leben wohl nicht, denn es ist letztendlich nichts anderes, als eine Flucht vor dem Leben! LG Uschi
  15. Hallo Perry, es gefällt, natürlich wieder perfekt umgesetzt von der Technik, gut instrumentalisiert, der Gesang wieder ähnlich dem zuvor von dir geposteten Beispiel der KI Umsetzung. Sei ehrlich, betont er es stimmlich ebenso wie du bei deinem Vortrag oder ist es nicht eher eine 'gleichbleibende Tonalität' auch wenn er gegen Ende im Gesang langsamer wird und einen Refrain einfügt. Dabei ist es völlig egal, ob man eine männliche oder weibliche Stimme wählt, wenn man dies nicht vorgibt, so werden sogar meist beide Varianten vorgeschlagen und trotzdem... Was die Alten Meister anbelangt, es gibt noch unzählige Beispiele die sehr wohl nachfühlbar und nachvollziehbar sind, wenn man sich damit ein kleinwenig befassen mag, doch auch dies muss man ja nicht und sollte jedem selbst überlassen sein. Doch glaube ich, es gibt möglicherweise recht viel was man für sich aus ihren Texten mitnehmen kann - ganz ohne dem Anspruch dabei, sie in irgendeiner Art und Weise nachahmen zu wollen oder gar zu imitieren, warum sollte man auch. Es gehört ein bisschen Empathie dazu, ein bisschen Melancholie vielleicht und schon tanzt der Stift über das Papier, da braucht man sich nichts aus den Fingern zu saugen, dies wäre wohl schon im voraus zum Scheitern verurteilt. Glücklicherweise gehöre ich nicht der Zunft an, die nächtelang silbenzählend am Bleistift kaut, wenngleich ich immer nächtens schreibe, weil es einfach die Zeit und Ruhe bei mir am besten so gestattet. So wie in deinem Text kann es der Schattenwurf eines Zauns sein, der zu einem Text Anstoss gibt, ebenso wie das Flüstern des Windes, wenn er zärtlich Blätterwimpern streichelt oder am Morgen die Nebelschwaden nur langsam den Blick auf das Schwanenpaar am See freigeben. LG Uschi
  16. @PerryHallo Perry, der Wald hat schon etwas ganz besonderes an sich. Hier ist es der dunkle Moorwald der so fasziniert. Man geht über dichte dicke Moospölster, die zusätzlich Feuchte speichern, sieht die ungewöhnlichsten Schwämme und wie selbst die kleinsten Baumstümpfe und abgestorbene Äste, sogleich von Flechten und Moosen überzogen werden. Mir tut die Luft hier unheimlich gut und ich versuche immer ganz bewusst tief einzuatmen, was auch meinen Bronchien sehr behagen mag... Ich bin erst kürzlich auf diese wunderbare Dichterin gestoßen, die so eine bewegte Geschichte und einen so aufregenden Lebenslauf hatte. Ich glaube, ich werde sicherlich noch den einen oder anderen Text von ihr einsprechen. Und nun noch eine kleine Anmerkung zum Einsprechen an und für sich lieber Poetenfreund - eine einfache Frage - denkst du, wenn ich diesen Text der KI zur Vertonung gegeben hätte, er wäre mit soviel Herzblut, mit so viel Gefühl wiedergegeben worden? Ich finde diese Technik überaus anziehend, doch vermag man, gerade wir, Kraft der eigenen Stimme, sich in einen Text einfach 'fallen zu lassen' wie eben genau in diesen hier. Dankeschön fürs Hineinlauschen! @WolfgangLieber Wolfgang, mir ergeht es ganz ähnlich, oft und oft mit meinen Hunden unterwegs und natürlich die Kamera immer dabei um so manches lohnende Motiv festzuhalten. Selbst kleine Videosequenzen kann ich dabei machen, wie das Glucksen eines kleinen Bachlaufes oder aber das Klopfen eines eifrig tätigen Spechts... Der Wald hier, mit seinen vielen Moorseen und den umgebenden Farnen und manchmal bizarren Gewächsen, übt eine unglaubliche Anziehungskraft auf mich aus. Er lässt uns auftanken, Kraft schöpfen und auch wieder ruhig werden, zur Ruhe kommen. Dankeschön auch dir fürs Reflektieren! Ebenso an @Stavanger @Donna
  17. Mein Wald, mein Leben Ich sah den Wald im Sonnenglanz, Vom Abendrot beleuchtet, Belebt von düstrer Nebel Tanz, Vom Morgentau befeuchtet: Stets blieb er ernst, stets blieb er schön, Und stets mußt' ich ihn lieben. Die Freud' an ihm bleibt mir besteh'n, Die andern all zerstieben. Ich sah den Wald im Sturmgebraus, Vom Winter tief umnachtet, Die Tannen sein in wirrem Graus, Vom Nord dahingeschlachtet; Und lieben mußt' ich ihn noch mehr, Ihn meiden könnt' ich nimmer. Schön ist er, düsterschön und hehr, Und Heimat bleibt er immer. Ich sah mit hellen Augen ihn, Und auch mit tränenvollen; Bald hob er meinen frohen Sinn, Bald sänftigt' er mein Grollen. In Sommersglut, in Winterfrost, - Konnt' er mir mehr nicht geben, - So gab er meinem Herzen Trost; Und drum: Mein Wald, mein Leben! Emerenz Meier (1874 Schiefweg/Waldkirchen - 1928 Chigako) eine der bedeutendsten bayrischen Schriftstellerinnen und Volksdichterin Music: Oleksii Kalyna Bild/Rezitation: Uschi Rischanek Meier Mein Wald mein Leben autumnOleksiiKalyna.mp4
  18. Lieber Herbert, du hast da mächtiges Unheil in großartige Worte gefasst. Bis man bemerkt wie dunkelgrau oder schon schwarz es um jemanden bereits geworden ist, ist es mitunter dann bereits zu spät. Das Nein zum Leben an sich vermag verdammt tief hinunterzuziehen! LG Uschi
  19. Liebe Hera, dieser sehr tiefgehende Text ruft förmlich nach Vertonung!?! Gerne reingespürt und in Gedanken an den Song der Plastic Ono Band 'give peace a chance' dabei gedacht. LG Uschi
  20. Hallo Cornelius, fein vertextet die langen Sommerherbstgespinste die überall an nassen Auto- und Fensterscheiben kleben oder sogar beim Spazierengehen mit den Hunden sich gnadenlos übers Gesicht legen. Gestern abends hatten wir hierzulande schon die ersten zarten Minusgrade... LG Uschi
  21. Hallo Perry, interessante Textgestaltung, nun ich kann aus eigener Erfahrung sagen - Hunde können ganz schön bestechlich sein... Gute Gedankenschnüre formidabel verwebt. Du besitzt tatsächlich noch eine Jukebox oder wo hast du dieses tolle Stück abgelichtet? Ich erinnere mich wie es früher, ich war noch klein, solche Apparate in manch Gasthäusern gab und ich immer Oma anbettelte um ein paar Münzen. Die KI Version interessant gemacht, hast du den Satz des Textes zuvor so gestaltet oder ihn hernach an den Gesang angepasst? Phantasiereich mit den Instrumentalteilen zwischendurch auch mit den Tempiwechsel. Mehr Gefühl liegt jedoch in deiner Wiedergabe, meines Erachtens. Gerne gelauscht! LG Uschi
  22. EIN MENSCH, DER DICH LIEBT Wenn du einen Menschen gefunden hast, der dich liebt, hast du das Kostbarste gefunden, das auf Erden gefunden werden kann. Dann ist der Schatz dein, den die Schatzgräber vergeblich suchen, die Feinperle über allen Wert, das Kleinod, von dem die alten Bücher sagen. Laß die andern auf Thronen sitzen, laß sie Reichtum haben, Rang und Würden, Ruhm, weltlichen Erfolg, laß sie große Gelehrte und Künstler sein: wenn sie keinen Menschen kennen, der sie liebt, sind sie arm in all ihrer Fülle. Liebe ist ein Wort für viele Dinge. Da läuft einer flüchtiger Freude nach, erreicht sie und nennt sie Liebe. Da liebt einer Tiere, da liebt einer die Natur, die Einsamkeit, die Gesellschaft, da liebt einer tote Gegenstände, Bequemlichkeiten, Speisen und Tränke. Da liebt einer einen anderen Menschen sogar — und liebt nur sich selbst in ihm. Und im Augenblick, wo er nicht mehr geliebt wird, endigt auch seine Liebe, die eine Liebe der Bedingungen und Bedenken war. Aber hier ist die Liebe des einen Menschen zum anderen Menschen gemeint, die Liebe ohne Bedenken und Bedingungen. Die eine wahrhafte, unsterbliche Liebe, die Liebe, die nicht von dieser Welt und doch von dieser Welt ist, die Liebe, die um der Liebe willen liebt. Die Liebe des einen Menschen zum andern Menschen, die sich frei gemacht hat von aller Sucht und Begier und deren oberstes Gebot durch das Wort »Dienen!« umschrieben wird. Diese Liebe ist langmütig und freundlich, sie eifert nicht und treibt nicht Mutwillen, sie ist demütig und stellt sich nicht ungebärdig. Sie sucht nicht das ihre, läßt sich nicht erbittern, rechnet das Böse nicht zu, freut sich nicht am Ungerechten, doch an der Wahrheit, verträgt alles, glaubt alles, duldet alles — und höret nimmer auf. Ja, die Hymne des Apostels wird verwirklicht und dir vorgelebt durch den einen Menschen, der dich liebt. Vermag ein Mensch so zu lieben? Ist ein Mensch solcher überirdischer Liebe fähig? Er ist es, weil wahrhafte Liebe den Menschen mit überirdischer Kraft begabt. Weil die Liebe eines solchen Menschen gleichsam nicht mehr im Menschensein verwurzelt ist, im süchtigen Selbst, sondern im außermenschlichen Ich, das wandellos ist und über jeden Tod. Ein Mensch, der dich wahrhaft liebt, ist dein bester Lehrer, dein gütigster Führer, dein weisester Berater. Er ist der Priester, der dich die heiligen Gesetze des Lebens erkennen läßt und dich so zum Menschen weiht. Er ist der Erwecker deiner reinsten Gefühle, deiner würdigsten Impulse, deiner edelsten Gedanken. Er ist vielleicht deine zweite Mutter oder dein zweiter Vater, und vielleicht fühlst du erst durch ihn, was eine Mutter oder ein Vater ist. Du darfst Fehler machen, irren, darfst ihn verletzen, beleidigen, erniedrigen, verkennen, geringschätzen: deine schlechten Taten werden vor diesem Menschen sein wie Wolken, die du selbst vor eine unwandelbar strahlende Sonne rückst, die nicht aufhören kann, dir ihr Licht zu geben. Wenn du ungläubig bist, wird dieser Mensch dich glauben machen an die ewigen Dinge, glauben an deine höhere Bestimmung. Ja, durch ihn erst wirst du erfahren und erkennen, was du bist und was du taugst. Niemand wird dich erbärmlicher machen, niemand erhabener. Durch ihn wirst du etwas vom Wesen Gottes erkennen und deine Vernunft, dein Besser- wissen besiegt sehen. Denn was dieser Mensch dir offenbart, geht über alles, was die Wissenschaft offenbaren kann. Er ist das lebendige Opfer, das sich hingibt für dich, er ist der Verzicht, damit du nichts entbehren mögest. Ja, er verwirklicht ein überirdisches Prinzip. Ein solcher Mensch ist zurückgetreten aus den Reihen der übrigen Menschen, die spielen und dies Spiel das Leben nennen. Er scheint eingereiht in die Gemeinschaft der Heiligen, denen Dienerschaft die eigentliche Nahrung und Wonne der Zeit ist, und die nur von einer einzigen Gewalt bis in die Tiefen ihres zarten Wesens erschüttert werden können: von der Gewalt der Unliebe. Ein Mensch, der dich wahrhaft liebt, ist dir Heimat und Pol in dieser ziellosen, heimatlosen Welt, wo die Seelen darbend suchen und einsam sind in ihren Leiden und Freuden. Hast du einen solchen Menschen gefunden, dann mußt du nichts mehr suchen: dann ist der Schatz dein, die Feinperle, das Kleinod. Mache dich würdig, Schüler und Schützling eines solchen Menschen! Bedenke, Empfänger, Nehmer, Nutznießer einer solchen Liebe, daß die Tage für dich kommen, wo auch du ein solcher Mensch geworden sein mußt: Lehrer, Führer, Berater der andern! Denn viele sind, die nach solchen Menschen verlangen, und wenige, die zu geben vermögen, was verlangt wird. Max Hayek (1930) Aus „EIN MENSCH, DER DICH LIEBT“ Betrachtungen, Parabeln und Gedichte von Max Hayek, Wien 1930 Music: Rion Riz Bild/Rezitation: Uschi Rischanek Hayek_Ein_Mensch_der_dich_liebt_openpathRIonRiz(1).mp4
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      • in Love
      • Schön
  23. @PerryHallo Perry, denkst du nicht auchmal darüber nach, ob nicht so manch vermeintliche Erkenntnis womöglich gar keine ist? Ob uns nicht etwas gänzlich anders erscheint, beim zweiten oder drittenmal hinschauen, hören, betrachten oder was auch immer... Man glaubt über etwas nachzudenken, um sich mit Gegebenheiten, Ereignissen, Vorkommnissen auseinanderzusetzen und kommt vielleicht erst spät darauf, dass der erste Eindruck, das erste Sichbefassen gar nicht so völlig richtig war... Man stellt sich selbst, obwohl man von sich oder seiner Meinung überzeugt ist, dann erst recht in Frage - das ergibt dann wohl auch die mehr oder weniger vielen Vielgedanken. Zumeist des nachts, wenn aufgewacht, den Tag nochmals repliziert und nachgedacht. Vielleicht mögen die Menschen aber zunehmend immer mehr sich gar nicht mehr so viel befassen, nachzudenken worüber auch immer, sei es aus Zeitmangel oder aber auch aus allgemeinem Desinteresse an so vielen Dingen. Dankeschön für dein Miteintauchen! @WannoviusLieber Stephan, eigenartig, habe ich heute gerade einen Text, schon länger eingesprochen aber soeben erst fertiggestellt von Max Hayek, der sich mit eben diesen Dingen mehr aus ausführlich befasst. Ein großartiger Dichter und von mir überaus wertgeschätzter Poet. Natürlich wird im Jenseits einmal alles noch unvorstellbar sein für uns, wie und ob hängt vielleicht auch davon ab, ob man in sich eine gewisse Grundgläubigkeit trägt, woran oder an wen auch immer, glaube ich. Ich danke dir ebenso wie @Nesselröschen@Donna!
  24. @Herbert KaiserNun lieber Herbert, ja ein bisserl ist dir das schon gelungen... Nunja auch mein Text ist möglicherweise nicht gleich auf den ersten Blick so einfach zu verstehen, vielleicht habe ich zusehr um die Ecke gedacht. Manchmal denke ich mir, wie einfach könnte das Leben sein, ohne viel zu Hinterfragen, großartig nachzudenken über dies oder jenes. In dieser einstmaligen Bewusstseinsebene, so es dort überhaupt ein Bewusstsein an und für sich gibt, werden es wohl andere Werte, andere Wahrnehmungen sein die für uns dann erst möglicherweise überhaupt wahrnehmbar sind - in einer Form die der von der derzeitigen Allgewärtigkeit wohl recht abweicht und unterschiedlich sein wird. Ui, ich glaube, jetzt habe ich mich aber ein bisschen verstiegen oder kompliziert ausgedrückt. Du befasst dich schon lange mit diesen Dingen, ich eigenartigerweise erst seit relativ kurzer Zeit. Ich freue mich, wenn dich mein Text angesprochen hat und danke dir für den tiefsinnigen Kommentar! Danke ebenso an @Rosa@Hera Klit@Cornelius@Stavangerund eben hinzugekommen wie mir gerade angezeigt wird auch dir lieber @Wolfgang LG Uschi
  25. Sind wir im Diesseits doch zumeist verloren, so sag mein Lieb, wie wird es dann im Jenseits sein? Ist uns bis dahin Emotion vergoren, sodass wir dort zu guter Letzt erst recht allein? Wofür wohl all die vielen Vielgedanken, die uns zumeist so bitterlich verlacht. Die doch so trefflich weisen uns in Schranken, sobald man nur ein bisschen nachgedacht. Und wenn, wär es denn Liebe, ich frage dich mein Lieb, verstrickt in all der Gegenwart die uns, mag sein, wohl flieht... Was ist es, dass nach all der Zeit uns denn bislang nur blieb? Mag sein dies Rundumuns tatsächlich fahler Schein, in dem trotz Zweisamkeit wir offenbar allein. Erkenntnis schwer und doch nur fahler Schein - mag sein. © Uschi Rischanek Text/Bild/Rezitation (Himmelsspektakel vor zwei Tagen) Music: Lesfm 'me&you' Vielgedanken meandyou.mp4
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