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Kerstin Mayer

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Alle erstellten Inhalte von Kerstin Mayer

  1. Eine Reise durch meine Seele Wo bin ich gewesen in all diesen Stunden? Ich war tief in mir, sah dort meine Wunden. Ich war auf der Reise durch meine Seele, ich war an dem Ort, wo ich mich so quäle. Was hab ich gesehen auf all meinen Wegen? Ich sah meine Sonne, sah Sturm und sah Regen. Ich ging über Hügel, und ging über Wiesen, ich sah kleine Elfen, sah Zwerge und Riesen. Ich sah Leute schreien, und Leute, die wegsehn, ich sah soviel Leid, und Leute sich wegdrehn. Ich sah Menschen sterben, und Andere lachen, ich sah kalte Seelen, die nie mehr erwachen. Ich sah leere Herzen, und auch leere Hände, ich fing an zu rennen, und lief gegen Wände. Ich sah meine Ängste, und konnte nicht fliehen, ich sah meine Wünsche, und ließ sie still ziehen. Nun bin ich zurück von der endlosen Reise, es wird alles still, ganz friedlich und leise. Ich kann besser hören, und kann klarer sehen, ganz leis fang ich an, mich selbst zu verstehen. © Kerstin Mayer 2009
  2. Im Niemandsland Bin losgelöst vom Schmerz der Erde, weit weg, und in der Seele krank, weiß nicht mehr was ich bin und werde, sitz neben mir auf einer Bank. In einem Land aus Luft und Träumen, wo schon der Herbst den Sommer küsst, kriecht bald der Winter aus den Bäumen, als ob die Hoffnung sterben müsst. Es hat die Nacht zu viele Stunden, ich wander leise hin und her, hab Angst und Zweifel überwunden, und fühl mich innerlich so leer. Ich seh den Geist der frühen Jahre, trink still mit ihm den süßen Wein, hör leise zu was ich erfahre, und dreh mich um, und bin allein. Was ich ganz lange schon vermutet, seh ich so deutlich jetzt vor mir, dass langsam schon mein Herz verblutet, und selbst im Feuer ich erfrier. © Kerstin Mayer 2009
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  3. Kerstin Mayer

    Das Jahr

    Das Jahr Im Januar beginnt das Jahr, liegt vor uns noch so rein und klar. Der Winter zeigt sich streng und kalt, es kommt der Frost nun mit Gewalt. Der Februar bringt Schnee und Eis, macht Felder, Wald und Wiesen weiß. Die Kinder freun sich schon so sehr, aufs Ski fahrn, rodeln und noch mehr. Im März fängt nun der Frühling an, die Sonne scheint schon dann und wann. So sehr ist die Natur bemüht, ganz still der erste Krokus blüht. April macht immer was er will, nie steht das Wetter einmal still. Mal Regen und mal Sonnenschein, so wird es alle Jahre sein. Dann folgt der Wonnemonat Mai, die kalte Zeit ist nun vorbei. Es blüht jetzt jeder Strauch und Baum, die Welt sieht bald aus wie im Traum. Im Juni ist der Sommer da, die Luft ist nun so rein und klar. Der Mensch genießt froh die Natur, verbringt die Zeit in Wald und Flur. Im Juli kommt die Urlaubszeit, mit Gartenpartys weit und breit. Die Sonne zeigt nun ihre Macht, der Tag ist lang, und kurz die Nacht. August treibt es noch einmal bunt, er bringt noch manche schöne Stund. Die Abende sind lau und warm, der Sommer nimmt uns in den Arm. September ist der Herbstbeginn, nach Farben steht ihm jetzt der Sinn. Die Bäume leuchten rot und braun, wie herrlich ist das anzuschaun. Oktober trägt ein goldnes Kleid, zum Pflücken hängt das Obst bereit. Es liest der Winzer noch den Wein, der Bauer fährt die Ernte ein. November ist meist trüb und grau, der Himmel war lang nicht mehr blau. Die letzten Blumen sind verblüht, um Schlaf ist die Natur bemüht. Dezember bringt die Weihnachtszeit, das Jahresend ist nicht mehr weit. Silvester stößt man noch mal an, das neue Jahr dann kommen kann. © Kerstin Mayer 2009
  4. Hallo Marvin, ja das Gedicht hat ein besonderes Reimschema. Aber es sind nicht nur die Versenden gereimt. Es sind immer die Zeilen 2 und 4 am Versende gereimt, und die Zeilen 1 und 3 am Versanfang. Ich wollte hier mal ein ganz neues Reimschema ausprobieren.
  5. Melodie des Abschieds Herzen, die sich nicht mehr lieben, rote Rosen, längst verblüht. Kerzen, die im Winde flackern, Feuer, das schon bald verglüht. Zeilen, die ins Herz mich treffen, Schmerz auf rosa Briefpapier. Heilen sollen meine Wunden, du bist plötzlich nicht mehr hier. Lieder klingen in der Ferne, kalt und dunkel ist die Nacht. Wieder denke ich an damals, Leid und Wehmut sind erwacht. Fragen bleiben ohne Antwort, Dunkelheit verdrängt das Licht. Klagen helfen nicht mehr weiter, Tränen stehn mir im Gesicht. Ketten fesseln meine Seele, alles fängt an sich zu drehn. Retten kann mich nichts und niemand, wie gelähmt bleib ich hier stehn. Sehen werd ich dich nie wieder, tröste mich mit Blut und Wein. Gehen muss ich meine Wege, ohne dich und ganz allein. © Kerstin Mayer 2009
  6. Hallo Hollipoc, danke für dein Lob.
  7. Engel der Sehnsucht Ein Leben lang hab ich verbracht, mit Warten auf das Glück, hab mich gequält bei Tag und Nacht, verlor mich Stück für Stück. Und immer wieder fühlte ich, ich bin nicht gut genug, die Welt hat keinen Platz für mich, bin weder schön noch klug. Ich möcht so gern ein Engel sein, weit weg von dieser Welt, am Himmel schweben ganz allein, so wie es mir gefällt. Ich schau mich still im Spiegel an, erschreck, was ich dort seh, weiß nicht was ich noch glauben kann, weiß nicht wohin ich geh. Ich wandle auf dem schmalen Steg, vom Leben hin zum Tod, so müde machte mich mein Weg, die Seele ist in Not. Ich wünsch mir einen Engel her, wer immer er auch sei, ich wär so gerne leicht und leer, und schwerelos und frei. © Kerstin Mayer 2009
  8. Auf leisen Wegen Ganz langsam schwinden nun wir beide, es ist als wär es nur ein Traum. Dort unten bei der alten Weide, verliert sich leise Zeit und Raum. In dunklen Nächten voller Kälte, da hielt ich oftmals deine Hand. Und deine Augen voller Schelte, die waren starr wie eine Wand. Dort draußen fegt der Sturm im Winde, die Rosen sterben still im Eis. Und wieder wird der Mann zum Kinde, aus dunkelrot wird matt und weiß. Im Nebel wird die Hoffnung blasser, der Schnee deckt deine Seele zu. Wir trinken heute Wein statt Wasser, das Herz kommt langsam jetzt zur Ruh. Noch einmal muss ich Abschied nehmen, ich weiß, es ist jetzt bald soweit. Und während mich die Zweifel lähmen, kommt stündlich näher deine Zeit. © Kerstin Mayer 2024
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  9. Hinter hohen Hecken Hinter Dornenhecken will ich leben, ganz verborgen hier in meiner Welt. Dornen können Sicherheit mir geben, dort ist alles wie es mir gefällt. Schön versteckt mit Blättern unter Zweigen, wachsen Rosen, die wie Blut so rot. Und sie werden ihre Stacheln zeigen, bringen jeden Eindringling in Not. Blickdicht und geschützt vor fremden Augen, so will ich nichts hören und nichts sehn. Hohe Sträucher, die als Festung taugen, lassen meine Ängste schnell vergehn. Gut beschützt vor dieser Welt da draußen, so verdräng ich täglich meinen Schmerz. Durch die Büsche dringt kein Laut nach außen, ruhelos und einsam ist mein Herz. Schon seit vielen Monaten und Jahren, sind Begegnungen mir eine Last. Hinter Hecken hab ich Glück erfahren, ganz alleine mach ich hier nun Rast. © Kerstin Mayer 2024
  10. Kerstin Mayer

    Frühlingserwachen

    Frühlingserwachen Nach langen kalten Wintertagen, macht sich der Frühling jetzt bereit. Es gibt nun nichts mehr zu beklagen, die schönste Zeit ist nicht mehr weit. Das zarte Grün beglückt die Zweige, man sieht, wie die Natur erwacht. Die Kälte geht schon bald zur Neige. es kam der Frühling über Nacht. Ganz sanft scheint nun die Sonne wieder, so angenehm ist jetzt die Luft. Die Vögel singen leise Lieder, man riecht den süßen Frühlingsduft. Es blühen Krokus und Narzissen, die Welt ist wieder schön und bunt. Die Blütenpracht lässt nichts vermissen, zum Traurigsein gibt’s keinen Grund. Ein jedes Herz beginnt zu lachen, nun ist es endlich wieder März. Man spürt schon all die schönen Sachen, vertrieben wird der Winterschmerz. Der Schnee ist endlich nun gewichen, er flieht jetzt für ein ganzes Jahr. Der Winter hat sich weggeschlichen, der so unendlich lange war. © Kerstin Mayer 2009
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  11. Mit gebrochenen Flügeln Verloschen sind schon all die Kerzen, ich laufe einsam hin und her. Ich schließ die Tür zu meinem Herzen, bin in der Seele kalt und leer. Ich fühle mich vom Glück verlassen, Gedanken wandern durch die Nacht. Ich fange an die Welt zu hassen, die soviel Unglück mir gebracht. Ich hab gekämpft mein ganzes Leben, wär manchmal lieber nicht geborn. Hab doch mein Bestes stets gegeben, und hab am Ende nur verlorn. Das Schicksal hat mich oft getreten, ich hab mich meistens nicht gewehrt. Hab um ein bisschen Glück gebeten, doch niemand hat sich drum geschert. Ich wurd gemocht nur für mein Lachen, bei Kummer war ich stets allein. Die Welt ist grausam zu den Schwachen, doch stark kann ich nicht länger sein. Ich spüre rundherum die Wärter, ich wandle stets auf schmalem Steg. Was mich nicht umbringt macht mich härter, ich gehe trotzdem meinen Weg. © Kerstin Mayer 2009
  12. Zärtliche Verführung Die Nacht hat wohl die schönsten Stunden, kein Herz bleibt gerne lang allein. Zwei Seelen haben sich gefunden, bei Kerzenlicht, Musik und Wein. Und durch die Tür hört man ein Stöhnen, dort ist die Liebe heut zu Gast. Zwei Körper, die sich sanft verwöhnen, ganz zärtlich, langsam, ohne Hast. Sie liegen dort ganz eng umschlungen, drehn atemlos sich still im Kreis. Die Zweifel sind ganz schnell verklungen, die Leidenschaft brennt viel zu heiß. Die Hände wollen leis verführen, grad noch so fremd, und doch vertraut. Vier Lippen, die sich leicht berühren, ein sanfter Kuss auf nackter Haut. Die Lust betäubt den eignen Willen, zu leicht wird jede Seele schwach. Die Liebe muss die Sehnsucht stillen, Gefühle werden so schnell wach. © Kerstin Mayer 2009
  13. Das Buch des Lebens Dort am Rande meiner Seele, fand ich einst in dunkler Nacht, all das womit ich mich quäle, während still der Teufel lacht. Wie aus längst vergangnen Zeiten, liegt vor mir ein altes Buch, dort auf stark vergilbten Seiten, les’ ich meiner Seele Fluch: Niemals sollst du glücklich werden, lange dauert noch dein Leid, viele Jahre hier auf Erden, sind erfüllt von Hass und Neid. All dein Hoffen und dein Sehnen, wird ganz leis verweht vom Wind, weinen sollst du viele Tränen, sterben wird im Leib dein Kind. Mich durchfährt ein großer Schrecken, kann nicht glauben, was dort steht, kann die Angst nicht mehr verstecken, alles sich im Kreise dreht. Dies soll nun mein Schicksal bleiben, ich begreif es Stück für Stück, niemand kann das Buch neu schreiben, niemand nimmt den Fluch zurück. © Kerstin Mayer 2009
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  14. Hallo Geisterschreiber, eine sehr gute Interpretation des Gedichts.
  15. Hallo Rosa, ja, dieser Hinweis kommt immer wieder. Das mag botanisch auch richtig sein, muss aber für Lyrik nicht unbedingt gelten. In mehr als 95 % der Fälle dürften Rosen in der literarischen Verwendung Dornen tragen. Das ist einfach klangvoller, weshalb es meistens in dieser Form verwendet wird. Ich denke nicht, dass man bei einem Gedicht alle botanisch richtigen Fachbegriffe verwenden muss.
  16. Kerstin Mayer

    Die Rose und der Fremde

    Die Rose und der Fremde Es war einmal einst eine Rose, die blühte so schön immerfort. Sie setzte die Welt in Hypnose, sie war stets die Schönste im Ort. Voll Anmut stand sie hier im Garten, ihr Kleid war so samtig und weich. Sie sollte für immer dort warten, es machte ihr Anblick so reich. Ein jeder Mann wollt‘ sie besitzen, sie wand sich und wurde gleich rot. Ein Fremder kam um sie zu ritzen, er brachte sie in große Not. So musste er Dornen tief spüren, da schrie er laut auf voller Schmerz. Sie ließ sich von keinem berühren, sie schenkte so schnell nicht ihr Herz. © Kerstin Mayer 2024
  17. Verwirrung Die Hitze brennt heute mal wieder zu heiß, ich lege die Sonne in ein Fach aus Eis. Die Wolken hoch oben sind so wie ein Meer, ich schaufle voll Eifer den Himmel ganz leer. Ich fülle den Kasten mit Wärme und Licht, solang bis er schließlich für immer zerbricht. Mein Herz ertrinkt leise in Bier und in Wein, ich löffle die Suppe nun stets ganz allein. Aus drei Gänseblümchen mal ich mir ein Bild, die Wiese ist wieder für mich viel zu wild. Das Gras ist die Leinwand aus grünem Papier, verwüstet ist bald jeder Rasen jetzt hier. Ich gehe spazieren am Grunde vom See, ich führ Selbstgespräche mit Wesen aus Schnee. Nun laufe ich fort vor dem hässlichsten Mann, und komme doch niemals bei mir selber an. © Kerstin Mayer 2024
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  18. Öffne dein Herz Ein nettes Gespräch zu der richtigen Zeit, das hilft deiner Seele bei Kummer und Leid. Ein freundliches Lächeln, so wie ein Geschenk, das sagt dir ganz leise, dass ich an dich denk. Die kleinste Berührung, so herzlich und warm, die nimmt dich im Alltag ganz kurz in den Arm. Die menschliche Nähe kann schöner nicht sein, schau mir in die Augen und lass dich drauf ein. Alleine zu leben, das ist niemals gut, für neue Kontakte brauchst du etwas Mut. Komm öffne dein Herz jetzt, geh fröhlich durchs Land, ich bin immer bei dir, nehm dich an die Hand. © Kerstin Mayer 2024
  19. Es blühen schon die Rosen Es blühen schon die ersten Rosen, es ist gerade Mitte Mai. Die Sonne kommt, uns zu liebkosen, und weiße Wolken ziehn vorbei. Ein jedes Herz beginnt zu lachen, der Himmel trägt sein schönstes Blau. Die Welt will aus dem Schlaf erwachen, die Luft ist wieder mild und lau. Die Seele fängt still an zu Träumen, die Sehnsucht liegt schon in der Luft. Der Wind spielt leise mit den Bäumen, er bringt des Sommers süßen Duft. Die Vögel singen ihre Lieder, ein jeder stimmt sogleich mit ein. Im Garten blüht der weiße Flieder, so schön wird’s lange nicht mehr sein. © Kerstin Mayer 2009
  20. Hallo Horst, danke für deinen Vorschlag. Aber ein Boot wippt nicht. Es neigt sich tatsächlich zur Seite. In der Segelsprache sagt man: das Boot krängt. Ich wollte jedoch keine Segelbegriffe verwenden, damit das Gedicht jeder verstehen kann. Ich segele ja selbst auch, bin sogar in einem Segelclub. So ist dieses Gedicht entstanden.
  21. Unter weißen Segeln Ein blaues Boot, mit Segeln weiß, das gleitet übers Meer ganz leis. Der Wind bläst hart, die Sonne scheint, wir zwei sind ganz im Glück vereint. Der Horizont ist fern und weit, wir sind für diese Fahrt bereit. Ich hab das Ruder in der Hand, wir nehmen Kurs auf fremdes Land. Der Himmel ist so blau und schwer, es neigt das Boot sich hin und her. Die Wellen rauschen schon so laut, wir spüren Spritzer auf der Haut. Die Luft ist salzig, nass und kühl, wir haben Freiheit im Gefühl. Die Möwen kreischen hoch ihr Lied, doch niemand weiß, was bald geschieht. Kein Ufer hält uns heut zurück, kein Anker hindert unser Glück. Wir segeln bis der Tag sich neigt, und bis das Meer für immer schweigt. © Kerstin Mayer 2024
  22. Der Garten der Glücksseligkeit Verborgen hinter hohen Hecken, da liegt ein Garten, schön und weit. Dort kann man sich so gut verstecken, vor dieser Welt und allem Leid. Dort wachsen schöne alte Bäume, es blühen Rosen voller Pracht. Hier hat man Zeit für seine Träume, da ist ein Zauber neu erwacht. Im Schatten stehn die alten Stühle, für Mensch und Tier ein Lieblingsplatz. Ein Ort für wahre Glücksgefühle, so wertvoll wie ein kleiner Schatz. Die Vögel singen ihre Lieder, ein Brunnen plätschert leis dahin. Die Jahreszeiten kehren wieder, und alles hat stets einen Sinn. Es ist ein Ort voll Kraft und Frieden, dort macht ein jeder was er will. Sind auch die Leute ganz verschieden, wer hierher kommt wird schnell ganz still. Man spürt wie dort die Sorgen schwinden, wie Ängste leis im Wind verwehn. Hier kann die Seele Ruhe finden, da bleibt die Zeit mal ganz kurz stehn. © Kerstin Mayer 2024
  23. Kerstin Mayer

    Die kleine Blume

    Die kleine Blume Ich sah die schönste Blume dort stehn am Wegesrand, ich beugte mich hernieder, und streckte meine Hand. Ich wollt’ das Blümlein pflücken, ich mocht’ es doch so sehr, die schöne alte Vase war viel zu lang schon leer. Da hörte ich ein Weinen, das Blümlein sah mich an, begann mich zu verzaubern, zog mich in seinen Bann. Es sprach zu mir ganz leise: „Kannst du so grausam sein, und mich hier schmerzvoll töten, im hellen Sonnenschein? Lass bitte mich am Leben, auch wenn’s so schwer dir fällt, hier draußen auf der Wiese bring Freud ich in die Welt.“ Da konnte ich’s nicht pflücken, ich ließ es lieber stehn, und musst’ mit leeren Händen allein nach Hause gehn. © Kerstin Mayer 2009
  24. Die Seelenblume Die Seele ist wie eine Blume, die tief im Innern von uns blüht. Sie zeigt sich in den schönsten Farben, ist stets um unser Wohl bemüht. Doch diese Blume muss man pflegen, sonst stirbt sie einen leisen Tod. Dann lässt sie ihren Kopf bald hängen, und sie gerät in tiefe Not. Die Nahrung, die die Seele rettet, sind Lachen, Liebe, Freundschaft, Glück. So fängt die Blume an zu blühen, und gibt so viel an uns zurück. Doch nährt man sie mit falschen Dingen, wie Ärger, Eifersucht und Hass. Dann wird die Blume schnell verblühen, wirkt nur noch traurig, farblos, blass. Und schaut man uns dann in die Augen, dann sieht man darin gar nichts mehr. Das helle Strahlen ist verschwunden, die Augen wirken tot und leer. Drum sollte jeder immer schauen, wie es der Blume in ihm geht. Man muss sich um die Seele kümmern, damit sie voll in Blüte steht. © Kerstin Mayer 2009
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  25. Tränenherz Leere Augen, schwerer Blick, ein Schritt vor, und zwei zurück. Seh mein Bild im Spiegel an, das ich kaum ertragen kann. Leise schleich ich auf und ab, fühl mich elend, hilflos, schlapp. Fange an im Kreis zu gehn, kann die Welt nicht mehr verstehn. Schau ganz leis zum Himmel rauf, Leben nimmt still seinen Lauf. Wolken ziehn an mir vorbei, wäre gern so leicht und frei. Spür die Tränen im Gesicht, seh ein strahlend helles Licht. Schließe sanft die Augen zu, träume still von Fried und Ruh. © Kerstin Mayer 2009
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